Wartung selbst gemacht!

Audi A4 B7/8E

Hi Leute,

sind Sachmängelhaftung und Garantie vorbei, will man das Auto ewig fahren, sodass der Wiederverkauf in den Hintergrund tritt, hat man Spaß am Schrauben und keine Angst sich die Finger schmutzig zu machen - was spricht dann dagegen, die Wartung am Auto selbst durchzuführen?

Auf mich trifft das alles zu (auf die Durchrostungsgarantie von 12 Jahren verzichte ich), deswegen sieht mein Baby nur dann eine Werkstatt von innen, wenn es auffällige Geräusche macht oder nicht mehr fährt. Oder nicht mehr fahren darf, weil Rennleitung oder TÜV die rote Karte zeigen...

Zu den Wartungsarbeiten selbst:

NACHFÜLLEN
Es gibt 5 Flüssigkeiten, die sich nicht zu weit unter Min. befinden sollten:
-Motoröl
-Hydrauliköl
-Bremsflüssigkeit
-Kühlflüssigkeit
-Wischwasser

Die Deckel sind im Motorraum farblich gekennzeichnet und für jeden Laien gut zu finden. Bei allen 5 Flüssigkeiten gibt es eine deutliche Min/Max-Markierung (Min-Markierung entfällt beim Wischwasser, außer man hat FIS ab Werk oder vollständig nachgerüstet).
Bei mir musste nach 60 tkm seit der letzten Inspektion alles nachgefüllt werden, gekauft hab ich mir:
-Motoröl Mobil 0W-40
-Hydrauliköl vom 🙂 im 0,5 Liter Gebinde afaik
-Bremsflüssigkeit von ATU, DOT 5 afaik
-Kühlflüssigkeit vom 🙂, im 1,5 Liter Gebinde afaik
-Wischwasser mit Frostschutzwirkung (falls Winter) aus dem Baumarkt

Von Zusatzmitteln für Motoröl und Kraftstoff halte ich nichts, weil diese doch erheblich Geld kosten und afaik keine signifikante bzw. nachgewiesene Wirkung haben.

SCHMIEREN
Das Wichtigste überhaupt in der Mechanik 😉 Alle Scharniere müssen geschmiert werden. Ich benutze einen Mix aus Schmierfett aus dem Baumarkt für die exponierten Stellen und dünnem 0W-Motoröl, das ich in einen Pflanzensprüher fülle (nur das Öl, nicht das Fett 😉). Damit erreicht man auch versteckte Stellen und es verteilt sich sehr gut. Und mein Credo, was das Schmieren angeht: Doppelt hält besser! 😉

KONTROLLIEREN
Allem voran die Beleuchtung, besonders wichtig wenn man keine Lampenkontrolle im FIS hat. Dann noch Scheibenwisch/-waschanlage und Luftdruck.
Fehlerspeicher auslesen mit VCDS, DIADIG, oder ähnlicher Software (hab ich noch nicht, deshalb kann ich das erst später machen).

ERSETZEN
Was wann ersetzt werden SOLL, steht im Serviceheft. Ich ersetze die Zahnriemen und deren Peripherie nie. Ich gehe das Risiko ein, dass ein Zahnriemen vor Lebensende des Fahrzeugs reißen kann, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Luft- und Innenraumfilter ersetze ich etwa alle 100 tkm, wobei ich mich ohne weiteres trauen würde, das Intervall auf 200 tkm zu verlängern, nur um die geringe Wichtigkeit zu verdeutlichen. Motoröl und Ölfilter wechsle ich alle 60-90 tkm, ab einer Laufleistung von ca. 250-300 tkm wechsle ich Motoröl und Ölfilter bis zum Lebensende gar nicht mehr.
Das Öl der Multitronic wurde bei 60 tkm aufgrund von Reibwertsproblemen gewechselt. Ich denke, ich werde es nicht mehr wechseln, außer es treten die gleichen Probleme erneut auf.

Der Rest ist überwacht:
Siedepunkt der Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge sowie Lenk- und Achsgeometrie werden beim TÜV penibel kontrolliert - und zwar so streng, dass einem sein Baby richtig leid tut, wenn es sowohl vertikal als auch horizontal(!) dermaßen stark verschränkt wird, dass (und genau das ist der Sinn) Schwachstellen einfach brechen würden, bevor sie es bei normaler Belastung im Straßenverkehr tun.

Mehr ist nicht dran an guter Wartung 🙂 - und man hat zusätzlich das erhebende Gefühl, etwas vollbracht und dabei Geld gespart zu haben 😎

Allen, denen Garantie, Kulanz und Wiederverkauf wichtig sind oder die Vorschriften einhalten müssen (Leasing, Dienstwagen) oder die zwei linke Hände haben, empfehle ich ihr Fahrzeug in Fachwerkstätten warten zu lassen.

Über eure Erfahrungen mit Do-it-yourself-Wartung würde ich mich sehr freuen! 🙂
Joki

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von 252003


Jetzt aber mal im Ernst, zum Nachdenken:

Das war bei 86 tkm, also vor sage und schreibe 36(!) tkm - ich habe das Intervall also um mehr als das Doppelte überzogen!

Schäden? Keine.

wenn du auch nur minimalen technischen sachverstand besitzen wuerdest, der ueber das abschrauben von deckeln fuer irgendwelche betriebsfluessiglkeiten hinaus ginge, sollte dir eigentlich klar sein, dass sich schaeden durch verbrauchtes oel nicht dadurch aeussern werden, dass dein motor in einem feuerball verglueht den du in ruhe durch die frontscheibe beobachten kannst 🙄

ich gehe davon aus, dass du in deinem bisherigen leben weder jemals einen motor zerlegt hast, geschweige denn dank mangelschmierung eingelaufene kurbel- oder nockenwellen nebst lagerschalen in der hand hattest. genau aus diesem grund solltest du dich tunlichst damit zurueckhalten irgendwelche schwachsinnigen pseudo-expertisen in sachen oelwechsel hier abzuliefern.

es ist ja schoen fuer dich wenn dein motor (bisher noch) mit teerschlamm laeuft, ich kann nur hoffen dass diesen kruden mist niemand nachahmt weil er meint damit 5o euro sparen zu koennen.

gruesse vom doc

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also ich bestell mir das von Nigrin.

hat auch im Test recht gut abgeschnitten.

Meine Klima stinkt momentan überhaupt nicht. Hat ja auch 5 Monate nicht gelaufen. Soll ich die Desinfektion jetzt durchführen oder lieber dann wenn die Klima im Hochbetrieb ist ?

Zitat:

Original geschrieben von chrissA4



Zitat:

Original geschrieben von KneziNK


ich hatte letztes Jahr dieses Zeug benutzt.
war echt Top

klick mich

Danke, das hört sich auch gut an. Aber sifft das nicht im Innenraum?

also du startes den Wagen und lässt die klima anlaufen.

Dann schaltest du auf umluft legst in den Fussraum auf der beifahrerseite Küchenrolle,

und drückst oben auf das Ventil und stellst die dose aufrecht hin.

So wie das Zeug aus dem Ventil kommt zieht es die Klimaanlage in sich rein.

Okay, danke für den Tip.
werde mich mal gucken ob ich das von Valeo oder Nigrin nehme. Ich denke Nigrin bekommt man eher im freien Handel.

Zitat:

Original geschrieben von klemy


SCHMIEREN
"Das Wichtigste überhaupt in der Mechanik 😉

Motoröl und Ölfilter wechsle ich alle 60-90 tkm, ab einer Laufleistung von ca. 250-300 tkm wechsle ich Motoröl und Ölfilter bis zum Lebensende gar nicht mehr."

solche Wiedersprüche und Empfehlungen sind einfach nur Haarsträubend.

Ist kein Widerspruch 😮 Ich erklärs gerne zum x-ten Mal: Motoröl hat exakt 2 Funktionen, richtig gelesen, keine 6 oder 7, nur 2!

Schmieren und Kühlen. Wobei dem Schmieren der Löwenanteil zukommt und das Kühlen nur einen geringen Teil ausmacht, dort ist die Wasserkühlung viel wichtiger.

Also Schmieren soll es. Und damit die Reibung von angrenzenden Metalloberflächen so weit herabsetzen, dass diese nur sehr langsam verschleißen. Das Kriterium, mit dem wir die Wirksamkeit der Schmierung beurteilen können, ist also der Verschleiß im Motor.

Wenn das Öl nun altert und immer mehr Fest- und Schwebstoffe aufnimmt, muss irgendwann der Verschleiß schneller ansteigen als mit frischem Öl. Logisch.

Wenn nun aber selbst nach der doppelten Intervalllänge kein erhöhter Verschleiß feststellbar ist - dann muss dieser kritische Punkt, ab dem der Verschleiß gegenüber frischem Öl merklich erhöht ist, weit jenseits der doppelten Intervalllänge liegen.

Das erklärt übrigens auch, warum früher beim Diesel Intervalle von 7.500 km üblich waren und später bis zu 50.000 km beim 1.9 TDI und Lieferwagen zugelassen wurden. Das ist fast das 7-fache der früheren Empfehlung!!! Bei LKWs sind diese Intervalle nochmals länger.

Ganz offensichtlich spielt die Ölwechselintervalllänge also keine entscheidende Rolle für den Verschleiß und hat vielmehr kommerzielle Gründe für die Hersteller.

Eine eigenmächtige Verlängerung der Ölwechselintervalle ist also technisch gesehen fast ohne Belang. Sie würde sich erst nach vielen Hundert tkm auswirken, einer Laufleistung, die die meisten Autos nur noch in Dritte-Welt-Ländern erleben...
Joki

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Zitat:

Original geschrieben von chrissA4


Mein lieber Joker,
ich schätze Deine Beiträge hier im Forum sehr. Einerseits sind sie sehr kompetent, andererseits sehr ironisch und humorvoll. Auf jeden Fall immer kurzweilig.
Aber was Du hier zum besten gibst.....😕
Ich hoffe doch Du kontrollierst den Zahnriemen wenigstens von Zeit zu Zeit und gehst nicht leichtfertig das Risiko des Reißens ein. Denn das wäre nicht sparsam sondern dumm...

Danke, Chriss! Ich mach sogar bei Gelegenheit mal Bilder von den beiden Zahnriemen, versprochen!

Hab grad gestern gelesen, dass eine Kontrolle bei jeder Inspektion vorgesehen ist und nach Abclipsen der beiden oberen Abdeckungen erfolgt. Dort kann man auch die Spannung der Riemen prüfen.

Wie gesagt, den Keilriemen sieht man sogar ohne etwas auszubauen - und der sieht aus wie neu. Aber ich schau mir die beiden ZR auch noch an.
Joki

Zitat:

Original geschrieben von dejadro


macht mich wirklich neugierig wie das end Ergebnis nach 300T oder selbst 400T ist!!!

Joker, 🙂 bitte halt diese Thread offen, und Bericht so ab und an mal über eventuale Defekten, verschleiß und Wartungen!! 😁 Ist hoch Interesant!

Danke, Deja! Mach ich gerne, deshalb hab ich den Thread angelegt 😉

Dir auch viel Spaß beim Schrauben! 🙂

Joki

Zitat:

Original geschrieben von Audifahrer



Zitat:

Original geschrieben von 252003


Der Rest ist überwacht:
Siedepunkt der Bremsflüssigkeit,...
Ähhh, hab ich was verpasst?? Welches Modul/Einheit/Sensor soll das überprüfen 😕 Ich bitte um Erleuchtung 😉

Hi Audifahrer, der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit wird von gewissenhaften TÜV-Stellen überprüft. Vielleicht hat sich Crusi auch deshalb so aufgeregt, weil das bekanntermaßen nicht alle TÜV-Prüfer machen... ...und nur der 2-jährige Wechsel 100% Sicherheit schafft.

Wenn ich mich nun aber gegen alles im Leben versichern lassen wollte, wäre ich schon am nächsten Monatsende ein armer Mann 🙄😎

Ich komme schon wieder ins Träumen vom perfekten Auto 😎😁: Alle 5 Flüssigkeitsstände wären natürlich in Echtzeit überwacht. Das ist heute technisch überhaupt kein Problem und von den Kosten was die 5 Geber angeht, mehr als überschaubar.

Im FIS sähe das so aus: Nach Motorstart kommt ein "Selbsttest: OK" wie heute auch, aber dann bei Klick auf Diagnose nicht das nutzlose Zeug wie heute, sondern für die 5 Stände je eine Prozentangabe von der Vollreserve (=Max.-Stand am Messstab). Also Bsp: "Motorölstand 50% Reserve" hieße der Ölstand befindet sich genau zwischen Min und Max.

Oder "Hydrauliköl-Reserve 0% - Bitte 500 ml nachfüllen!"
Die Nachfüllaufforderung käme schon bei 20 oder 30%, um den Fahrer nicht zu beunruhigen, eh klar 😉
Joki

Zitat:

Original geschrieben von 252003


Hi Audifahrer, der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit wird von gewissenhaften TÜV-Stellen überprüft. Vielleicht hat sich Crusi auch deshalb so aufgeregt, weil das bekanntermaßen nicht alle TÜV-Prüfer machen... ...und nur der 2-jährige Wechsel 100% Sicherheit schafft.

Thx Joker, aber das mit dem TÜV kenn ich so nicht bzw. hab noch nie gesehen, dass der Herr Inschenör 'ne Probe gezogen hat. Werde auf jeden Fall beim nächsten Mal drum bitten wenn er's "vergessen" sollte...

Macht der TÜV hier auch so. Aber ich denke wenn man auf den 2jährigen Wechsel achtet sollte es da keine Probleme geben.

Zitat:

Original geschrieben von chrissA4


Macht der TÜV hier auch so. Aber ich denke wenn man auf den 2jährigen Wechsel achtet sollte es da keine Probleme geben.

selbst nach einem 4jährigen Verbleib in der Bremsanlage ist der Siedepunkt noch ok. Bei mir liegt er bei 210°C (DOT4)

Da hast Du sicher recht, der 2jahres Intervall ist sehr kurz gesetzt aber ich laß sie alle zwei Jahre wechseln..kostet nicht die Welt und ich hab ein ruhiges Gefühl dabei🙂

Der Siedepunkt verändert sich extrem langsam durch die leicht hygroskopische also wasseranziehende Eigenschaft der Bremsflüssigkeit.

Ich habe mein letztes selbst gewartetes Fahrzeug 3-jährig gekauft und 7 Jahre lang gefahren, in der Zeit nie Bremsflüssigkeit gewechselt. 3 Mal TÜV bestanden. Immer selbst vorgefahren.

Man muss bei solchen Empfehlungen wie "alle 2 Jahre Bremsflüssigkeit wechseln" auch immer bedenken, dass wir in D leben, einem der bürokratischsten Länder der Erde, wohl dem Bürokratischsten schlechthin...

Ich beobachte immer wieder Auswüchse daraus, wie z.B. PS-starke Fahrer, die erstmal 60 k ins Auto investiert haben (bzw. Arbeitgeber), alle Naslang 700 € in der Werkstatt liegen lassen für Öl- und Bremsflüssigkeitswechsel - und sich und das Auto im Straßenverkehr dann für unfehlbar halten und mit 5 m Abstand zum Vordermann so ne Einstellung an den Tag legen "Komm, beweg deine Reisschüssel zur Seite, ich hab 300 PS, das Auto kostet 60k, meine Stunde fast 600 Ocken, ich habs eilig..." Nur mal als Beispiel, gibt natürlich auch genug arme Studenten und PS-schwache Fahrerinnen, die über Gefahren nicht ausreichend nachdenken, das Auto ist ja bestens gewartet...

Dass aber Abstand nur mal um beim Beispiel zu bleiben, 1000 Mal wichtiger ist als ein um 10% höherer Siedepunkt, kann man der Bevölkerung nicht oft genug kommunizieren!
Joki

Zitat:

Original geschrieben von 252003


Dass aber Abstand nur mal um beim Beispiel zu bleiben, 1000 Mal wichtiger ist als ein um 10% höherer Siedepunkt, kann man der Bevölkerung nicht oft genug kommunizieren!
Joki

Solte man aber bei jedem verantwortungsbewußten Fahrer vorausetzen......das mit dem Abstand. Siedepunkt der Bremsflüssigkeit genauso wichtig. Da Sicherheitsrelevant. Ich wiederhole mich ungern lieber Joker aber auch hier ist Sparsamkeit Dummheit!

Ich seh das anders, ich möchte mit diesem Thread unter anderem Leuten helfen, Wichtiges (z.B. Verhalten im Straßenverkehr) von deutlich Unwichtigerem (Wartungszustand eines Fzg) zu unterscheiden.

Allgemein gesprochen, macht es keinen Sinn, an prinzipiell unwichtigen Sachen herumzuoptimieren, während man viel Wichtigeres vernachlässigt.

Beispiele: Selbst ein optimal gewartetes Fzg ist eine relativ hohe Gefahr im Straßenverkehr, wenn der/die FahrerIn keine Übung hat. Lieber mal 250 € für die nächste Inspektion sparen und dafür ein Sicherheitstraining buchen.

Oder für das Geld einmal Südfrankreich und zurück - entspricht zufällig in etwa den Spritkosten bei nem Diesel 😉

...oder mal ein Holzlenkrad kaufen, kostet etwa das Gleiche und entspannt auch ungemein beim Autofahren 😎😁
Joki

2 Jahre ist übertrieben. Am besten nach 2 Jahren eine Messung des Siedepunkts und dann nach 4 Jahren wechseln.

Der zunehmende Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit kann auch zu Korrosionsschäden am Rad -Bremszylinder führen.

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