Wankel als Diesel?

Volvo

Die amerikanische Holding L-3 Communications, zu der weltweit rund 70 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zusammen über acht Milliarden Dollar gehören, wird einen wesentlichen Teil der Entwicklungsarbeiten fördern. Das sieht ein kürzlich mit der Wankel Super Tec Cottbus GmbH unterzeichneter Vertrag vor. Das Unternehmen präsentiert den Motor heute auf der «Luft- und Raumfahrtkonferenz» in Cottbus.

Die Cottbuser Entwicklungsreihe umfasst ein Motoren-Leistungsspektrum von 60 bis 300 PS. Diese Wankel-Diesel würden zwar auf dem Prüfstand geringfügig mehr Kraftstoff verbrauchen als gleich starke Hubkolbenmotoren, sagt Klotz. Im Fahrbetrieb sei dies aber nicht so. Denn die Wankelmotoren seien nur halb so schwer wie herkömmliche Diesel. Das Gesamtsystem Fahrzeug werde dadurch leichter, das spare Kraftstoff beim Beschleunigen und an Steigungen.
Die Cottbuser Wankel Super Tec will nun auf die Suche nach Brandenburger Unternehmen gehen, die sich als Zulieferer an einer künftigen Serienproduktion des Motors beteiligen möchten.

51 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Eric L.


ohne die Japaner würde heute kein Wankel mehr gebaut werden - von daher sehe ich es positiv.

Kritisiere ja auch nicht Die Japaner, sondern uns selber. Wankel entwickelt - nicht vermarktet ......

eMkay, findet das sehr bedauerlich !

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]


hm - interessantes Konzept. Wg. der hohen Verdichtung interessiert mich aber schon, wie die die Dauerfestigkeit gelöst haben .......

Soweit ich weiß war es beim Wankel Diesel von Rolls-Royce so, dass das Verfahren zweistufig ausgeführt wurde, d.h. eine Verdichtungskammer und daran mit Überströmkanälen angeschlossene 2. Kammer wo dann noch einmal verdichtet wurde bevor dann der Diesel eingespritzt wurde.

Vorteile gegenüber einem konventionellen Diesel: außer Leistungsgewicht kaum - nur wenn es darum geht sind die Wankel Benziner ohnehin erste Wahl und für bestimmte Zwecke optimal geeignet (zB Kettensäge: Gewicht entscheidend, Verbrauch / Abgasemissionen egal)

Wenn man bei einem Turbodiesel mehr Leistung / besseres Leistungsgewicht will dann erhöht man den Ladedruck. Mehrleistung durch höhere erreichbare Drehzahlen geht bei einem Diesel ohnehin nur im begrenztem Ausmaß.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]


Kritisiere ja auch nicht Die Japaner, sondern uns selber. Wankel entwickelt - nicht vermarktet ......

Warum sollte man eine Sache verfolgen, die zu ihren ganzen Vorteilen (Gewicht, Laufruhe, Performance etc.) so einen entscheidenden Nachteil (unbändiger Durst) hat???

Gruß

Martin

Der sich in diesem Zusammenhang fragt, was eigentlich aus dem revolutionären Zweitakter geworden ist, der vor einigen Jahren duch die Presse geisterte (Ford???)?

Der Verbrauch beim Wankel rührt hauptsächlich daher, das es zwischen den Arbeitstakten eine nicht so scharfe Trennung gibt wie beim Viertakter.
Dadurch treten, ähnlich wie beim Zweitakter, Spülverluste auf.
Mit anderen Worten, ein Teil der Frischgase entweicht unverbrannt in den Abgastrakt.
Deswegen wurde der selige NSU Ro 80 in den Staaten schon vor fast vierzig Jahren nur mit Kat geliefert.

Man kann das heute aber händeln, indem man den Sprit erst nach Schließung der Abgasöffnung in den Verdichtungstakt einspritzt.
dazu braucht man aber extrem hohe Drücke und wieselflinke Einspritzventile, da ein viel kürzerer Zeitraum zur Verfügung steht, um die Spritmenge einzubringen.

Diese Technologie steht heute (angewandt in den Magermotoren , z.B. VW FSI) zur Verfügung.
Technisch also machbar.

Haltbar sind solche Motore sowieso, nachdem man (schon bei den letzten Ro 80) auf andere Dichtungsleisten als aus Stahl ausgewichen ist.

Beim Mazda sind die (glaub ich, bitte berichtigen) aus Graphit und Laufleistungen jenseits der 300.000 Km kein Thema mehr

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Zitat:

Original geschrieben von GasiGert


Man kann das heute aber händeln, indem man den Sprit erst nach Schließung der Abgasöffnung in den Verdichtungstakt einspritzt.
dazu braucht man aber extrem hohe Drücke und wieselflinke Einspritzventile, da ein viel kürzerer Zeitraum zur Verfügung steht, um die Spritmenge einzubringen.

Beim Mazda sind die (glaub ich, bitte berichtigen) aus Graphit und Laufleistungen jenseits der 300.000 Km kein Thema mehr

Dennoch verbraucht der RX8 erheblich mehr Sprit, als ein vergleichbarer herkömmlicher Motor!

Selbst der Kleinere mit 192PS lässt sich kaum unter 15L bewegen 😰

Gruß

Martin

Findet den Motor trotzdem toll!

Ist ja auch noch kein Direkteinspritzer 🙂

Zitat:

Original geschrieben von GasiGert


Ist ja auch noch kein Direkteinspritzer

***In seiner Konstruktion unterscheidet sich der RENESIS Motor grundlegend von anderen aktuellen Kreiskolbenmotoren. So konnte die Effizienz des Motors durch die Seitenauslasstechnologie entscheidend verbessert werden. Zudem besitzt der RENESIS Kreiskolbenmotor neue Einspritzdüsen, die ein ultrafeines Sprühmuster erzeugen. Zusammen mit den Hochleistungszündkerzen führt dies zu einer optimierten Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemischs.***

Das haben die dann wohl "vergessen" 😉

Gruß

Martin

Wikipedia schreibt dazu auch einiges... es mangelt einfach am Momentanen Interesse der Industrie. Sonst wären die hauptsächlichen Problem (zB. enormer Spritverbrauch) längst Geschichte...

Gruß Heiko

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


... einen entscheidenden Nachteil (unbändiger Durst) ...

Genau. 231 PS bei 8200 Umdrehungen, 1390 kg Leergewicht (Mazda RX-8) und dann 11.2 Liter Normverbrauch - das haut mich nicht aus den Socken. Alternativ 192 PS und 10.6 Liter Verbrauch.

Ich meine, vom Ingenieursstandpunkt her ist ein Wankelmotor ja sicher interessant und Motorradfahrer werden einen so hoch drehenden Motor lieben (anders rum: Anwohner werden einen so hoch schreienden Motor hassen), aber der Verbrauch ist wirklich viel zu hoch. Dass in unserer Zeit ein solcher Benzinvernichter Engine of the Year wird, wundert mich doch etwas.

Grüsse
Christoph

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


Genau. 231 PS bei 8200 Umdrehungen, 1390 kg Leergewicht (Mazda RX-8) und dann 11.2 Liter Normverbrauch - das haut mich nicht aus den Socken. Alternativ 192 PS und 10.6 Liter Verbrauch.

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Selbst der Kleinere mit 192PS lässt sich kaum unter 15L bewegen

Aussage meines Tankstellenbetreibers, der so ´ne Kiste fährt!

Gruß

Martin

Subaru hat einen Diesel-Boxermotor
entwickelt der kurz vor Serienreife steht, wird bestimmt auch ein nettes Kraftwerk.

parkbank

Zitat:

Original geschrieben von parkbank


Subaru hat einen Diesel-Boxermotor
entwickelt

Hört sich gut an!!! 🙂

Gruß

Martin

der mercedes c111 hatte doch auch einen wankelmotor und wenn ich mich recht erinnere, hat mazda mal in le mans mit einem wankel-rennwagen ueberlegen gewonnen...!? 🙂 finde das konzept ebenfalls interessant. an den revolutionæren australischen zweitakter fuehlte ich mich auch erinnert - ich denke, solche alternativen ideen werden einfach aus prinzip erstmal gefeiert, das interesse der industrie ist aber, wie vorher schon gesagt, nicht da.

lieb gruss
oli

Zitat:

Original geschrieben von oli


der mercedes c111 hatte doch auch einen wankelmotor und wenn ich mich recht erinnere, hat mazda mal in le mans mit einem wankel-rennwagen ueberlegen gewonnen...!?

Zweimal Applaus 😁

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5



Warum sollte man eine Sache verfolgen, die zu ihren ganzen Vorteilen (Gewicht, Laufruhe, Performance etc.) so einen entscheidenden Nachteil (unbändiger Durst) hat???

weil man ein absolut geniales triebwerk hat, wenn man erstmal den verbrauch in den griff bekommt, eines, das sicher das potential hat, den normalen ottomotor zu verdrängen.

so kann man da einfach nicht rangehen. stell dir vor, der gute meister lenoir hätte damals gesagt: "äh, zu laut, stinkt zu viel, ich stell das ding mal wieder ein..."

ciao
axel

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