Wagen zieht trotz Achsenmessung nach rechts

Volvo V70 1 (L)

Ich war heute nach erfolgreichem Wechseln der vorderen und hinteren Stoßdämpfer samt Federbeinstützlagern und Federgummis , sowie beiden Querlenker zur Achsvermessung beim örtlichen Reifen"Experten"

Der Meister meinte bereits, ich habe die Sturzkorrekturschraube falsch rum eingebaut und er könne den Sturz nicht einstellen. Ich habe ihm den Bauplan vom Fahrzeughersteller gezeigt, woraufhin er meinte "Auf solche Pläne würde er nicht allzu viel geben". Sein Schlagschrauber passt nicht zwischen Bremssattel und Achsschenkel/Dämpfer.

Die Schraube war aber vorher schon so rum eingebaut, also quasi die Mutter in Fahrtrichtung (Bild 2) . Und auch laut Volvos "Bauplan" muss es eigentlich so rum sein? Sonst hätte ich es so nicht wieder verbaut. Die Schrauben waren auch dermaßen fest gegammelt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die in diesem Jahrzehnt schonmal gelöst worden sind.

Nach zwei Probefahrten kam der Meister dann zu mir und meinte: "ich weiß auch nicht, woran es liegt, aber die Werte sind jetzt perfekt und trotzdem zieht der Wagen nach rechts".

Ich habe mir die Werte dann mal später angeschaut und es ist zwar alles im Toleranzbereich, aber ist es nicht falsch, wenn eine Seite einen positiven und die andere einen negativen Sturz hat ...?

 

Na ja auf jeden Fall steht das Lenkrad schon stark nach links und der Wagen zieht nach rechts, wenn ich es gerade stelle.

Man muss jetzt die Spur nicht mehr alle halbe Sekunde über Lenkeingriffe korrigieren, wie es vorher war, aber dass das Lenkrad so schief steht, macht keinen Spaß.

Ich stehe aufm Schlauch und wäre über Hilfe sehr dankbar.

Ich denke hier gibts viele die mit einem Vermessungsprotokoll mehr anfangen können als ich. 

Protokoll
Bild 2
39 Antworten

Und, gibt's was neues?

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, die hinteren Buchsen zu tauschen. Wenn ich was neues zu berichten habe, schreibe ich es natürlich hier rein 🙂

Alles klar.

So Leute, es ist endlich vollbracht.
Mein geliebter V70 fährt endlich geradeaus und will mich nicht immer in den Graben drücken.
Ich hab ihn heute abgeholt aus Worpswede und was soll ich sagen… er weiß einfach wie man unsere Volvos einstellt. An der Hinterachse habe ich die inneren Buchsen noch vorher getauscht. (was für ne Scheiss Arbeit ohne Bühne..)
Wenn die Straße stark nach rechts geneigt ist, zieht er auch nach rechts und man muss gegen lenken, was ich aber auch nicht anders kenne. Ist die Straße aber eben, läuft er wie auf Schienen. Auch bei 180-190 Km/h wahnsinnig ruhig und ohne Lenkradflattern wie er es vorher hatte. Wahnsinn wie sich ein richtig vermessenes Auto so fährt. Also sucht euch jemanden, der mit „älteren Autos“ umgehen kann und weiß an welchen Schrauben was zu drehen ist.
Achsvermessungs Protokoll hänge ich morgen an.

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hmmm, normalerweise sollte das jeder geschulte Machaniker oder Mechatroniker wissen... Aber die "alten" Volvos sind bei vielen schon lange nicht mehr "auf dem Schirm" und daher geht Wissen auch mit der Zeit verloren.

Volvo P80 wird IMMER ZUERST an der HA vermessen und eingestellt. Dann wird die VA zur HA ausgerichtet.

So mache ich es mit allen Kunden-Volvos und bisher hat das auch immer geklappt. (auch die, die vorher schon in anderen Werkstätten vermessen wurden und nicht geradeaus fuhren).

Achtet bei der Auftragsvergabe darauf, dass nicht nur die VA vermessen und eingestellt wird. Das ist zwar möglich - aber sinnfrei...

Markus

Achsvermessung

Das Problem ist, die Reifenbude in der ich vorher mein Glück versuchte, meinte: „hinten kriegen wir ihn nicht eingestellt“. Ich wusste es leider nicht besser…
Ich will mit dem Thread warnen davor, zur Reifenbude um die Ecke zu gehen, weil sie es für 20 € weniger macht als der kompetente Mechaniker, der vielleicht auch ein paar KM weiter weg ist.
Ich habe mein Lehrgeld bezahlt und werde dort keinen Fuß mehr reinsetzen!
Übrigens habe ich jetzt knappe 100€ bezahlt für die Vermessung VA und HA, halte ich für einen fairen Preis?..
Im Anhang das Protokoll der zweiten Vermessung

Image

Der Preis ist durchaus gerechtfertigt. Denn was hilft die "günstigste" Achsvermessung, wenn sie nicht funktioniert ;-)

Die Werte sind TOP, von daher alles völlig in Ordnung!

Markus

Zitat:

@BLACKkartoffel schrieb am 19. Oktober 2022 um 15:21:47 Uhr:


Das Problem ist, die Reifenbude in der ich vorher mein Glück versuchte, meinte: „hinten kriegen wir ihn nicht eingestellt“. Ich wusste es leider nicht besser…
Ich will mit dem Thread warnen davor, zur Reifenbude um die Ecke zu gehen, weil sie es für 20 € weniger macht als der kompetente Mechaniker, der vielleicht auch ein paar KM weiter weg ist.
Ich habe mein Lehrgeld bezahlt und werde dort keinen Fuß mehr reinsetzen!
Übrigens habe ich jetzt knappe 100€ bezahlt für die Vermessung VA und HA, halte ich für einen fairen Preis?..
Im Anhang das Protokoll der zweiten Vermessung

Der Preis hat mit der Qualität der Arbeit leider nichts zu tun, so wie es in Reifenbuden Krampen gibt, findet man sie auch in Fachbetrieben aller Preisklassen. Lehrgeld muß man also immer einplanen, egal wohin man fährt. Man kann ja damit schick essen gehen, wenn es nich verbraucht wird.

Was denkt ihr, was letztlich ausschlaggebend war, dass er selbstständig zur Seite zog? Das kann ja eigentlich nur Sturz und und Nachlauf sein, oder?

An der Spur kanns ja wohl nicht liegen. Ist die verstellt, erhöht sich der Reifenverschleiß und das Lenkrad steht eventuell nicht gerade.
Ebenso an der Hinterachse - als ich mit gebrochenem Hinterachslager (das Innere) und somit unbefestigter Achsspitze (😮) gefahren bin, war das Fahrverhalten ebenso unauffällig. Gemerkt hab ichs nur daran, dass das Lenkrad bei Geradeausfahrt leicht nach links stand ...und dass man mit dem linken Hinterrad aufgebockt etwas "wackeln" konnte. Die losgerissene linke Achsspitze stand vorne an der anderen Achshälfte an und somit lenkte das linke Hinterrad etwas nach aussen und er fuhr ganz minimal "vierspurig" - aber dennoch geradeaus.
Eingestellt habe ichs dann mit "Hausmitteln", einer Spur-Messstange zwischen den Felgenrändern und Probefahrten.

Es ist nicht so, dass das Auto ausschließlich mit penibel nach Herstellervorgabe eingestellter Spur vorne und hinten geradeausfährt! So zumindest meine Erfahrung.

Fachachsdifferenzwinkel -> wenn der nicht stimmt fährt das Auto im Kreis.

Es kann also durchaus sein, dass die HA stimmt und die VA stimmt, diese aber zueinander nicht korrekt eingestellt sind.

Also zuerst die HA einstellen und dann die VA nach der HA ausrichten und einstellen. Dann wird's auch was ;-)

Einzel- und Gesamtspur (jeweils VA und HA) müssen logischerweise auch stimmen (0°08' HA / 0°20' VA, wenn ich es gerade aus dem Kopf richtig weiss...), der Sturz hingegen hat nur einen minimalen Einfluss auf die Spurtreue.

Hatte vorgestern gerade einen V70 TDi in der Achsvermessung. Fuhr sehr "nervös", man musste auch auf gerader Strecke und ebener Fahrbahn permanent am Lenkrad korrigieren. Gesamtspur an der HA war eingestellt/verstellt auf -0°10'. VA stimmte so einigermassen (0°30'😉. Aber auch da stimmte der Achsdifferenzwinkel nicht (1°) und daher fuhr das Auto auch leicht nach rechts.

Im Extremfall kann man auch die Achsgeometrie so einstellen, dass der Volvo zwar geradeaus fährt, im Schnee aber 4 Spuren hinterlasst ;-)

Markus

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