Wackelkontakt Lenkradtasten
Servus zusammen,
ein Kumpel von mir hat nen A3 3,2 quattro (Bj ca. 2003/2004) mit so nem Lenkrad mit Lenkradtasten (weiß leider nicht wie das bei Audi korrekt heißt, bin bloß derjenige (Elektriker) der's wieder heile machen soll ;-) )
Folgendes Problem:
Die Lenkradtasten seitlich vom Airbag, also unterhalb der Lenkradspeichen haben einen Wackelkontakt.
Die Beleuchtung der Tasten ist meistens aus, wenn man ein bißchen am Airbag wackelt/drückt (so ähnlich wie Hupe leicht drücken) oder den Airbag etwas nach oben unten bewegt (soweit dies halt im montierten Zustand geht) dann geht die Beleuchtung wieder an.
Die Tasten funktionieren auch nur, wenn die Beleuchtung auch grad funktioniert ist. Scheint also irgendwie nen Wackelkontakt zu geben, ich vermute mal von irgendeiner Spannungsversorgung, weil sowohl Beleuchtung als auch Funktion der Tasten betroffen sind.
Mein Kumpel hat was erzählt, dass er schonmal beim freundlichen Audi-Menschen war und im Fehlerspeicher irgendwas von Unterbrechung Leiterplatte steht. naaaaaja, solchen Fehlerspeicher-Texten kann man nun trauen oder auch nicht.
Nun meine Fragen: (vielleicht hat ja jemand ne Idee)
- Hatte jemand schonmal das Problem?
- Von welchem Steuergerät werden diese Tasten eingelesen (wo ist dieses Steuergerät im Fzg verbaut?)
- Von welchem Steuergerät erfolgt die Spannungsversorgung für die Tastenbeleuchtung? (wo ist dieses Steuergerät im Fzg verbaut?)
- Kann man das Kabel/die Leiterplatte/-folie, die durch die Lenksäule zum Lenkrad geht irgendwie "flicken" oder ist das Wegwerfware (ähm Tauschteil mein ich natürlich ;-) ) Gemeint ist damit das Leitungsstück, das sich mit dem Lenkrad "mitdreht", ich hoffe ihr wisst was ich meine.
- Hat jemand zufällig ne Steckerbelegung für den/die Stecker der Lenkradtasten? (Falls es dort Stecker gibt..)
- Hat jemand sonst noch ne Idee, wo/wie ich dem Problem auf die Schliche kommen kann?
Vielen, vielen Dank im Voraus,
Roland
Beste Antwort im Thema
fast das gleiche Lenkrad. Bei unserem Lenkrad warn die Tasten für Telefon-Bedienung usw noch mit dabei.
Problem gelöst:
Ursache war die Audi-Kontruktion für die Hupen-Betätigung. Hier geht ein federnd gelagertes Blechteil auf die 4 Hupenkontaktschalter.
wenn man nun nicht direkt mittig auf die Hupe draufhaut, sondern eher seitlich, so kann es schon mal vorkommen, dass man mit diesem Blechteil/bügel direkt auf den Steckersockel draufhaut, der auf der Platine festgelötet wird.
Da man in der Regel während der Auto-Lebenszeit die Hupe ja öfters, auch manchmal (je nach Temperament des Fahrers) etwas weniger zart verwendet, kann es auch öfter vorkommen, dass der Steckersockel "mechanisch überbeansprucht" wird. Dieses Elektronikteil ist relativ filigran von seiner Kontruktion her, so dass es eigentlich nicht für größere mechanische Krafteinflüsse ausgelegt ist. In Folge dessen leiden die Lötstellen mit denen die Pins des Steckersockels mit der Leiterplatte auf dem Airbagmodul verbunden sind unter diesen Einwirkungen und resultieren dann irgendwann einmal in defekten Lötstellen (kalte Lötstelle kann man eigentlich nicht sagen dazu, weil eigentlich waren die Lötstellen ja mal gut, bloß halt nicht als mechanisch belastbare Verbindung gedacht ;-) )
Abhilfe:
1. federnd gelagertes Blechteil entfernt
2. Leiterplatte ausgesteckt und abgeschraubt (Distanzbolzen dazu lösen, die Schrauben fallen nicht ins Airbag innere, hängen dann aber lose im Blechchassis)
3. Leiterplatte einmal komplett nachgelötet, auch die Massekontaktringe auf der Leiterplatte (alle Lötstellen. Wer hier nicht besonders geübt ist im Umgang mit dem Lötkolben oder nur das Modell "Baumarkt" zur Hand hat, sollte vielleicht den Elektriker seines Vertrauens damit beauftragen, damit das nachher auch gut aussieht und dauerhaft haltbar ist)
4. Massekontakt auf dem Airbag Blechchassis von Oxidschicht befreit
5. Zusammenbau und Test --> alles wieder i.O.
Hinweis:
Wer sich die Kontruktion und deren Defizite genauer ansieht, wird vielleicht dazu neigen, das federnd gelagert Blechteil für die Hupenkontakte im Bereich des Steckersockels etwas zu verformen, auszufräsen, auszusägen oder ähnliches, um eine Berührung von Steckersockel und Blechbügel in Zukunft auszuschließen. Davon rate ich ausdrücklich ab!!!
Aus folgendem Grund: Der federnd gelagerte Bügel ist Bestandteil des Airbags und somit im Laufe der Entwicklung/Produktion als Sicherheitsteil qualifiziert worden. Falls man die Bauteilstruktur nun durch Deformation oder Materialabtrag an irgendeiner Stelle schwächt, kann es im Fall eines Airbag-auslösens dazu kommen, dass der Airbag sich nicht entsprechend der Definition entfaltet, sondern evtl, verzögert, seitlich verschoben oder ähnliches. Also keine mechanischen Konstruktionsteile ändern!
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8 Antworten
Hallo Roland 🙂
Zufällig scheinen wir "vom gleichen/ähnlichen" Fach zu sein.
Vorweg: Ich habe keine Ahnung wie die Lenkradtasten, eigentlich sind es ja 2 Rädchen und 2 Tasten, funktionieren bzw. wo die Kabel da langgehen. Ich hab hier nur mal gelesen das es irgendein Steuergerät gibt an dem sie angeschlossen sind, aber: Nie würde ich mich trauen an etwas "herum zu spielen" was in irgendeinerweise mit dem Airbagsystem verbunden ist, besser gesagt unmittelbar nebendran montiert ist. Dazu bin ich doch zu "feige" bzw. Übervorsichtig...
Gruß
Roland
Danke für den Hinweis :-)
keine Sorge, ich habe nicht vor "herum zu spielen", das wird schon alles ordentlich und fachgerecht gemacht. Bin als Ing. in der Automobilbranche mit vorheriger Lehre schon gewohnt an solchen Dingen zu arbeiten. Das Problem ist nur, dass ich halt den Audi nicht so aus dem FF kenne wie manch andere deutsche Autos ;-)
Airbagsystem ist kein Problem, das ist schon so konstruiert, dass das auch "Werkstatt-tauglich" ist :-) Man muss halt wissen, was man tut..
Also danke für den netten Hinweis, aber keine Sorge, daran solls nicht scheitern.
Vielleicht hat ja jemand noch nen "Audi-spezifischen" Tip :-)
da hab ich was für Euch 🙂
http://www.motor-talk.de/.../...aler-datenbus-defekt-t1793272.html?...
Hmm, Danke... habs durchgelesen.
Auf den Fotos sind 2 so Schalter-Einheiten drauf... soweit ich das aber jetzt in Erinnerung habe, hatte das Lenkrad auch seitlich entlang des Airbags noch Schaltereinheiten... fragt mich jetzt bitte nicht für welche Funktionen, es ist wie gesagt nicht mein Auto.. Ich weiß nur, dass das Ding ab Werk so ziemlich komplett ausgestattet ist.
LIN-Ausfall könnte generell möglich sein, würde aber dann glaub ich nicht durch wackeln/drücken am Airbag behoben werden.
Der LIN-Slave sitzt vermutlich nicht direkt in der Schaltereinheit sondern irgendwo auf der "starren Seite" der Lenksäule unter der Lenksäulenverkleidung. Einen LIN-Knoten über Lenkrad-Schleifkontakte oder ähnliches anzubinden, würde man glaub ich eher nicht machen wegen Fehleranfälligkeit/Ausfallsicherheit.
Hat jemand zufällig die PIN-Belegung für den Stecker der Lenkradtasten? Da müsste ja auch drauf stehn, ob hier ein LIN-Kabel gesteckt wird.
Falls dort wirklich LIN-Anbindung vorhanden sein sollte, kann ich da ja mal mitm Notebook draufmessen ob nur Datenmüll auf dem LIN kommt oder Nutzdaten (i.O. /n.i.O. Bewertung dürfte auch ohne Audi-Datenbasis kein Problem sein).
Ich vermute aber eher, dass hier nur +U_batt (Klemme 30) bzw. geschaltete Kl_15/R , Masse (Klemme 31), sowie die Ausgangspins der Schalter/Regler verlegt sind. Diese Leitungen werden dann wohl zu dem LIN-Steuergerät führen, welches vermutlich auf der "starren Seite" der Lenksäule sitzt.
Falls jemand nen Schaltplan oder Steckerbelegung hat, lasse ich mich natürlich gern vom Gegenteil überzeugen ;-)
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fast das gleiche Lenkrad. Bei unserem Lenkrad warn die Tasten für Telefon-Bedienung usw noch mit dabei.
Problem gelöst:
Ursache war die Audi-Kontruktion für die Hupen-Betätigung. Hier geht ein federnd gelagertes Blechteil auf die 4 Hupenkontaktschalter.
wenn man nun nicht direkt mittig auf die Hupe draufhaut, sondern eher seitlich, so kann es schon mal vorkommen, dass man mit diesem Blechteil/bügel direkt auf den Steckersockel draufhaut, der auf der Platine festgelötet wird.
Da man in der Regel während der Auto-Lebenszeit die Hupe ja öfters, auch manchmal (je nach Temperament des Fahrers) etwas weniger zart verwendet, kann es auch öfter vorkommen, dass der Steckersockel "mechanisch überbeansprucht" wird. Dieses Elektronikteil ist relativ filigran von seiner Kontruktion her, so dass es eigentlich nicht für größere mechanische Krafteinflüsse ausgelegt ist. In Folge dessen leiden die Lötstellen mit denen die Pins des Steckersockels mit der Leiterplatte auf dem Airbagmodul verbunden sind unter diesen Einwirkungen und resultieren dann irgendwann einmal in defekten Lötstellen (kalte Lötstelle kann man eigentlich nicht sagen dazu, weil eigentlich waren die Lötstellen ja mal gut, bloß halt nicht als mechanisch belastbare Verbindung gedacht ;-) )
Abhilfe:
1. federnd gelagertes Blechteil entfernt
2. Leiterplatte ausgesteckt und abgeschraubt (Distanzbolzen dazu lösen, die Schrauben fallen nicht ins Airbag innere, hängen dann aber lose im Blechchassis)
3. Leiterplatte einmal komplett nachgelötet, auch die Massekontaktringe auf der Leiterplatte (alle Lötstellen. Wer hier nicht besonders geübt ist im Umgang mit dem Lötkolben oder nur das Modell "Baumarkt" zur Hand hat, sollte vielleicht den Elektriker seines Vertrauens damit beauftragen, damit das nachher auch gut aussieht und dauerhaft haltbar ist)
4. Massekontakt auf dem Airbag Blechchassis von Oxidschicht befreit
5. Zusammenbau und Test --> alles wieder i.O.
Hinweis:
Wer sich die Kontruktion und deren Defizite genauer ansieht, wird vielleicht dazu neigen, das federnd gelagert Blechteil für die Hupenkontakte im Bereich des Steckersockels etwas zu verformen, auszufräsen, auszusägen oder ähnliches, um eine Berührung von Steckersockel und Blechbügel in Zukunft auszuschließen. Davon rate ich ausdrücklich ab!!!
Aus folgendem Grund: Der federnd gelagerte Bügel ist Bestandteil des Airbags und somit im Laufe der Entwicklung/Produktion als Sicherheitsteil qualifiziert worden. Falls man die Bauteilstruktur nun durch Deformation oder Materialabtrag an irgendeiner Stelle schwächt, kann es im Fall eines Airbag-auslösens dazu kommen, dass der Airbag sich nicht entsprechend der Definition entfaltet, sondern evtl, verzögert, seitlich verschoben oder ähnliches. Also keine mechanischen Konstruktionsteile ändern!
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Hallo,
sehr lobenswert, dass du dir die Mühe machst ausführlich den Fehlergrund zu beschreiben - das machen hier leider viel zu wenige. Allerdings ist auch diese ausführliche Anleitung sehr grenzwertig, denn damit ermutigt man auch technisch nicht versierte Leute, entsprechende Reparaturen vorzunehmen.
Nachdem du aber selbst die Problematik und vor allem die Gefährdung ausgehend von der Airbageinheit ansprichst, möchte ich das nochmal aufgreifen und erneut ausdrücklich betonen, dass hier normalerweise nur authorisiertes und vor allem versiertes Fachpersonal Hand anlegen sollte!
Jedem Hobbyschrauber sei deshalb ausdrücklich davon abgeraten!
Da das Thema ja geklärt ist, möchte ich an dieser Stelle auch schließen.
Gruß Jürgen
MT-Team