W210 E280 722.6 und Probleme die mich zur Verzweiflung bringen

Mercedes E-Klasse W210

Ich habe mir vor ca. 7 Monaten einen W210 E280 mit 722.6 aus 05/98 als Alltagswagen gekauft.
Inzwischen bin ich so verzweifelt, das ich doch Hilfe von Außerhalb benötige..

Der Wagen hat inzwischen 219.000KM auf der Uhr und wurde laut Unterlagen ausschließlich bei Mercedes gewartet. Vorbesitzerin war eine alte Dame, die nicht gerade gut mit dem Wagen umgegangen ist. Alle Felgen sind komplett eingedellt, sowie massive Lackmängel sind vorhanden. Beides wird aber noch gemacht.

Sorgenkind ist das Getriebe.
Vor ca. 8 Wochen fing der Wagen an, komisch zu schalten.
Ich weiß nicht, wie man das in Worte fassen soll, aber die Schaltvorgänge wurden immer unvorhersehrbarer und härter. Vorher hat das Getriebe sauber und weich geschaltet. Lediglich das hochschalten vom zweiten in den dritten Gang war schon immer etwas härter.

Ich habe den Wagen 4 Wochen so gefahren. Wohl wissend, das der Wagen seit mindestens 2011 und 120.000KM kein neues Getriebeöl mehr bekommen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn das bis dahin Öl noch nie gewechselt wurde.

15.000KM waren rum, also ab zur routinemäßigen Inspektion. Bremsen vorne, Zündkerzen, Motoröl und Filter neu. Seitdem läuft der Motor nicht mehr so ruhig wie vorher, toll. Bisher keine Diagnose vollzogen, sollte aber an den Zündkerzen oder den Spulen liegen.

Getriebe hat natürlich noch immer Anstalten gemacht. Mir hats dann gereicht und ich habe einen Blick ins Steuergerät geworfen. Siehe da, es steht im Öl. Getrieböl gewechselt (7,5L), stecker getauscht, Steuergerät gereingt, Adaption über Schlüssel "zurückgesetzt", Auto fuhr sich dermaßen schlecht. Wann der Wagen schaltet war unvorhersehrbar. Bei Tempo 30 in den dritten Gang usw. Massiv genervt hat mich aber das unendlich harte hochschalten.

Ich bin davon ausgegangen, dass das Steuergerät durch das Öl einen weg hat.
Also neues bestellt, und nach zwei Anläufen auch das richtige bekommen.
Siehe da, schaltverhalten deutlich besser. Kein Vergleich zur vorher.

Dennoch schaltet das Getriebe im Vergleich zum Kauf des Wagens unfassbar schlecht.
Das hochschalten in Gang 1-5 ist wirklich ruppig. Inzwischen auch das runterschalten. Kickdown bei höheren Drehzahlen führt dazu, das der Wagen für einen kurzen Moment in ein "Loch" fällt. Ich würde sogar von ein wenig Schlupf in den Gängen 2-5 sprechen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Wagen is "S" oder "W" ist. Allerdings ist das fahren in "S" quasi unmöglich.

Was könnte hier die Ursache sein? Droht mir ein Getriebeschaden, oder habe ich den vielleicht schon?

Danke im Vorraus..

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@JoeDreck schrieb am 14. Juni 2020 um 16:43:08 Uhr:


Infos und identifizieren?

Hallo zusammen,

die gewünschten Informationen sind in der 210er-FAQ unter 17.3 in der dort hinterlegten PDF-Datei zu finden:

https://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html#Q3222105

Zitat:

Seite 1, Absatz 8:

Der mechanische Teil besteht aus der Antriebswelle, Abtriebswelle, einer Sonnenradwelle und drei Planetensätzen, die miteinander gekoppelt sind. Die Planetensätze haben jeweils vier Planetenräder bei Getrieben für leistungsstarke Motoren, während bei leistungsschwächeren Motoren der vordere und hintere Planetensatz mit drei Planetenrädern bestückt ist.

und zur Identifikation dient die Baumuster-Typnummer, wie schon von @Käptnslow erwähnt:
für leistungsschwächere Motoren : W A 5 300/330
für leistungsstärkere Motoren: W A 5 400/580/900

Dazu weitere Informationen in der FAQ unter 3.8:

https://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html#Q3175991

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Hallo, welches Getriebe verbaut ist kannst Du anhand der Getriebenummer erkennen.
Als grobe Unterscheidung kann man das vom Motor abgegebene Drehmoment heranziehen.

Die 4 und 6 Zylinder Benziner sowie die 4 Zylinder Diesel haben das 330er
Getriebe verbaut

AMG, Maybach, Mercedes 8 und 12 Zylinder sowie die 320er und 400er Diesel und die Amis haben das verstärkte Getriebe verbaut.

Von außen sind die Gehäuse baugleich.

Beim 270 cdi kann ich leider nichts genaues sagen, meine aber das aus Kostengründen das 330er verbaut wurde.

Gruß Käptnslow

Zitat:

@JoeDreck schrieb am 14. Juni 2020 um 16:43:08 Uhr:


Infos und identifizieren?

Hallo zusammen,

die gewünschten Informationen sind in der 210er-FAQ unter 17.3 in der dort hinterlegten PDF-Datei zu finden:

https://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html#Q3222105

Zitat:

Seite 1, Absatz 8:

Der mechanische Teil besteht aus der Antriebswelle, Abtriebswelle, einer Sonnenradwelle und drei Planetensätzen, die miteinander gekoppelt sind. Die Planetensätze haben jeweils vier Planetenräder bei Getrieben für leistungsstarke Motoren, während bei leistungsschwächeren Motoren der vordere und hintere Planetensatz mit drei Planetenrädern bestückt ist.

und zur Identifikation dient die Baumuster-Typnummer, wie schon von @Käptnslow erwähnt:
für leistungsschwächere Motoren : W A 5 300/330
für leistungsstärkere Motoren: W A 5 400/580/900

Dazu weitere Informationen in der FAQ unter 3.8:

https://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html#Q3175991

@WalterE200-97

Danke für die Links.

Gruß Käptnslow

Zitat:

@Kaeptnslow schrieb am 14. Juni 2020 um 13:22:06 Uhr:


Moin, bei 219.000 km sollte bei normaler Fahrweise noch kein großartiger Verschleiß vorhanden sein.
Zu den Verschleißteilen zählen in erster Linie die Lamellenscheiben sowie die WÜK, auch die Wandler gehen bei den großen Motoren schon mal kaputt.

Gruß Käptnslow

Du hast mir bisher sehr geholfen, danke dafür!

Glücklicherweise hatte ich seitdem ich das Auto habe, sogut wie immer den Selben Beifahrer dabei. Dementsprechend konnte dieser mir versichern, dass das Auto zu 80-90% aktuell so fährt, wie nach dem Kauf.

Jetzt habe ich noch einige Verständnisfragen:

1. Beeinflusst frisches Öl die WÜK/KÜB?
2. Inwiefern müsste sich das Verhalten der WÜK/KÜB nach dem Ölwechsel geändert haben?
3. Es ist doch korrekt, das bei stärkerem Gaspedaldruck bzw. bei weiter getretenem Pedal, sich die Schaltpunkte "sportlicher" verändern, und das Getriebe folglich schneller schaltet, als wenn ich am cruisen bin?

Wenn dies so zutrifft, ergibt das aktuelle Schaltverhalten total Sinn.
Solange ich cruise, schaltet das Getriebe butterweich.
Wenn ich aber "sportlicher" fahre, nicht im roten Bereich, schaltet das Getriebe härter und vor allem schneller. Vor dem Ölwechsel war das Schalten meines erachtens nach deutlich langsamer, egal wie ich gefahren bin. Es war aber auch konstant. Dies ist wie oben beschrieben jetzt nicht mehr so. Und das verunsichert mich.

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Ein Oelwechsel ist besser als keiner, bringt aber nicht viel, und ja eine Spülung wird das gesamte Schaltverhalten inkl WÜK und auch das Ansprechverhalten des Wandlers sehr wahrscheinlich verbessern, bei einem einfachen Oelwechsel verbleibt ein Großteil der alten Suppe im Getriebe vor allen Dingen im Wandler und im Kreislauf der Getriebeoelkühlung.
Wie bereits erwähnt passt das Getriebe die Schaltvorgänge an den Fahrstil an.
Wie die Schaltvorgänge in einem guten Getriebe ablaufen steht ebenfalls weiter oben.
Je nach Zustand des Altöls ist eine Reinigung der EHS empfehlenswert.
Wenn zuviel Abrieb im Oel schwimmt werden die Ventile der EHS verunreinigt und die Dichtungen der Steuerkolben in Mitleidenschaft gezogen, außerdem befinden sich noch Microsiebe in der EHS welche ebenfalls verstopfen.
Wie ich weiter oben schon erwähnt habe sind die Getriebe bei regelmäßiger Wartung unauffällig, das heißt alle 60.000 km
spülen. Ich gehe mal davon aus das Dein Getriebe noch nie gespült wurde damit hast Du 3,5 mal so viel Dreck im System
wie angesagt wäre.
Mit den vorliegenden Informationen solltest Du in der Lage sein beurteilen zu können welche Schritte jetzt angezeigt sind.

PS: eine neue EHS mit neuen Ventilen und Elektronikplatte kostet schnell einen 4 stelligen Betrag mit einer 2 davor. Die Auswirkungen einer schlecht schaltenden EHS auf die Getriebe Mechanik sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

Gruß Käptnslow

Also, der Wagen steht seit vorgestern beim Getriebespezi.

Die Mechanik an sich voll wohl noch vollkommen in Ordnung sein.
Auch wenn man einen gewissen Grad an Verschleiß merkt.

Geöffnet wurde das Getriebe wohl nicht.

Heute sollen drei CAN-Bus Fehler gelöscht werden. Die kommen wohl vom getausche des Steuergeräts.
Außerdem wird die Adaption zurückgesetzt und das EGS neu programmiert (sowas geht?).

Kostenpunkt 220€. Gerechtfertigt? Keine Ahnung.
Hat aber einen guten Eindruck gemacht.

Habt ihr Tipps zur Adaptionsfahrt?

Du..... was sollen wir dir raten..... hier wurde mehrfach geschrieben, dass Du das EHS reinigen sollst..... machst Du aber nicht.....

Zitat:

@tomate67 schrieb am 17. Juni 2020 um 13:48:46 Uhr:


Du..... was sollen wir dir raten..... hier wurde mehrfach geschrieben, dass Du das EHS reinigen sollst..... machst Du aber nicht.....

Doch, mache ich.

Nur eben nicht in diesem Betrieb.

Ich habe mir inzwischen angeguckt, wie genau das geht, und vor allem wieso das sinnvoll ist.
Da darf mein KFZ Meister dann dran.

Ich erachte es aber schon für Sinnvoll, auch das Steuergerät mal auf Vordermann gebracht zu haben.
Oder stimmst du mir da nicht zu?

Ich hätte erst das EHS gereinigt.

Zitat:

@Anderas schrieb am 17. Juni 2020 um 14:35:52 Uhr:


Ich hätte erst das EHS gereinigt.

Hätte ich auch gerne.
Aber ganz ehrlich, mir stehts mit dem Karren aktuell Oberkante.

Ich habe noch andere Autos mit Stern, auf die ich ausweichen kann.
Dementsprechend darf dieser jetzt Pause machen und wird erstmal abgestellt.

Zitat:

@phoenix217 schrieb am 17. Juni 2020 um 14:51:23 Uhr:


Ich habe noch andere Autos mit Stern, auf die ich ausweichen kann.
Dementsprechend darf dieser jetzt Pause machen und wird erstmal abgestellt.

Umso besser, dann kannst du da doch ganz in Ruhe beigehen.

Und gibst nicht erstmal 200+ aus.

Kommt mir eher so vor als ob der TE Bericht erstattet anstatt die Ratschläge anzunehmen... Für das Geld (220€ für Fehler löschen) hättest du bereits ein Austauschgetriebe kaufen können... Oder eine Platine + Öl + Filter + Steckerhülse

Ich bin komplett der Meinung meiner Vorposter, dem ist nichts mehr Hinzuzufügen.
Außer das eine Neuadaptierung ohne vorherige Reinigung und Spülung nichts bringt
Eine Neuprogrammierung ist unnötig da der Softwarestand identisch mit dem alten Gerät sein sollte.

Gruß Käptnslow

So, ich war jetzt bei jemandem, der das Schaltverhalten wirklich beurteilen kann.
Nach ein bisschen hin und her, schaltet das Getriebe Butterweich(!).

Es gibt nur ein Problem, welches vor der Adaption nicht aufgetreten ist:

Zwischen 60 und 90 KM/h ruckelt das Getriebe.
Das passiert, sobald man vom Gas geht, oder das Gaspedal betätigt.
Nach drei bis fünf "Rucklern", die wirklich merkbar sind, ist wieder alles gut.
Das sind auch keine Schaltvorgänge, sondern lediglich innerhalb eines Gangs.

Weiß jemand, was das sein könnte, oder wieso das nach dem zurücksetzen der Adaption passiert?
Ich tippe ja auf die KÜB oder den Wandler.

Und noch als Anmerkung: Ich werde in den Wagen, und vor allem in das Getriebe nichts mehr investieren, außer es ist eine Kleinigkeit. Wieso? Weils mir einfach reicht. Da kann ich auch einen Schlachter kaufen, den ich vorher probegefahren bin, um dann die Getriebe zu tauschen.

Zitat:

@phoenix217 schrieb am 18. Juni 2020 um 16:03:08 Uhr:


Weiß jemand, was das sein könnte, oder wieso das nach dem zurücksetzen der Adaption passiert?

Hallo Phoenix217, wenn Du Dir den Content welcher hier bereits gepostet wurde nochmal aufmerksam durchliest, kannst Du Dir die Antwort selber geben.

PS: Der Getriebespezi war wohl doch keiner.

Gruß Käptnslow

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