W163/430 Bremsflüssigkeit ist im System ?

Mercedes ML W163

Wieviel Bremsflüssigkeit ist im Bremssystem von einen 430 er 😕

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Die Füllmenge wird von MB mit 0,7 - 0,9 l beim W163 angegeben. Mit einem Liter solltest du zurecht kommen.

Da ich an meinen ML mehrfach die Bremsflüssigkeit ganz herkömmlich getauscht habe und ohne Bremsenversagen, auf den 150000 gefahrenen Kilometern, verstehe ich das Problem jetzt nicht.

Wer von Euch hat denn schon mal einen Hydroblock von innen gesehen?

Für die die solch Teil noch nicht zerlegt gesehen haben, will ich es mal mit einfachen Worten beschreiben.

Hinter jedem der 6 Leitungsanschlüsse befindet sich ein Magnetventil. Dieses ist im Betrieb dauerhaft geöffnet (sonst könnte man mit gezogener Sicherung oder Relais vom Hydroblock nicht bremsen).

Parallel dazu befindet sich neben jeden Magnetventil, jeweils ein Bypass in dem sich ein kleineres Magnetventil befindet. Die beiden Bypassventile in den Eingangsleitungen sind jeweils diagonal mit den Radbremsen verbunden, zusätzlich befinden sich in diesen beiden Kanälen die Pumpenelemente für den Druckaufbau bei Regelfunktion, weil bei der Regelung ja auch Druck abgelassen wird. Nur so ist die 4ETS oder die ESP Regelung möglich.
Diese beiden Ventile sind in reinen ABS-Hydroaggregaten nicht vorhanden.

Die anderen 4 Bypassventile welche den Ventilen an den 4 Ausgängen parallel geschaltet sind werden zum Druckabbau bei ABS-Bremsung benötigt. Die Kanäle sind mit 2 mm Durchmesser jeweils kleiner als Bremskanäle mit 4 mm. Der Inhalt eines Bypasses beträgt ca. 3 cm³.

Ich besitze seit ca. 15 Jahren einen 25 Jahre alten Youngtimer mit ABS, welcher jeden Tag von mir gefahren wird. An diesem Auto wechsele ich die Bremsflüssigkeit ebenfalls vom ersten Tag an herkömmlich, weil sich dessen Hydroblock von der Diagnose gar nicht ansteuern lässt. Damals war nur das auslesen des Motorsteuergeräts möglich.

Ihr werdet es nicht glauben das ABS funktioniert heute immer noch und ohne Probleme.

Wer natürlich meint er müsse die 3 cm³ sofort und gleich mit spülen, der fährt nach dem Wechsel der Bremsflüssigkeit auf eine Wiese mit Gefälle und löst eine ABS-Bremsung aus oder fährt dort wieder zügig an dann wird eine 4ETS-Regelung ausgelöst. Der Rest passiert dann von allein, denn die Bremsflüssigkeit erwärmt sich beim bremsen und steigt spätestens im Stand zum Behälter auf und vermischt sich dort mit der kühleren Flüssigkeit.

Es gibt bei MB keine Arbeitsanweisung die das ansteuern des Hydroblockes vorsieht.

Für den W163 gilt für den Bremsflüssigkeitswechsel die AP42.00-P-4280GH, die sich vom Inhalt mit den Anleitungen für gleich konstruierte Bremsen (z. B. G) deckt.

In dieser Anweisung sind 2 Möglichkeiten des Wechsels genannt.
1. Der Wechsel durch herauspumpen mit Wechselgerät, mit 1 bar Überdruck.
2. Der Wechsel durch herauspumpen per Pedal.

Bei Punkt 1 wird die Flüssigkeit im Behälter auf 10 mm abgesaugt danach neu aufgefüllt und nach ablassen pro Radseite von ca. 80 cm³ klarer Flüssigkeit ist der Vorgang beendet.
Bei Punkt 2 wird mit 10 Pedalbewegungen pro Radseite die alte Flüssigkeit herausgepumpt allerdings unter der Vorgabe den Behälter zu beobachten. Nach dem abpumpen wird der Behälter bis max. gefüllt und solange der Vorgang wiederholt bis o. g. Menge klar am Entlüftungsventil austritt.

Wer das von mir geschriebene nicht glaubt, kann sich mit der Nr. der Anweisung an seine MB-Werkstatt wenden und sich die Anleitung ausdrucken lassen.

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Zitat:

was soll daran nicht so gut sein ?

Wenn der HBZ schon ein paar Jährchen hinter sich hat, hat sich der Kolben mit dem Zylinder in dem Bereich, in dem er bei einer Bremsung immer bewegt wird, "eingelaufen".

Bewegt man nun den Kolben weiter in den Bereich, wo die Oberfläche des Zylinders noch "original" ist, KANN (muss aber nicht) es sein, dass er in dem Bereich mit der "neuen" Oberflächenrauhigkeit nicht zusammen passt, oder im schlimmsten Fall über einen Grat im µm-Bereich muss und deshalb später im Bereich, wo der HBZ in der Regel arbeitet aufgrund von irreversiblen Oberflächenverformungen bzw. größeren Oberflächerrauhigkeiten undicht werden kann.

Hab's gerade gewechselt - ging beim W164 alles so wie auch bisher beim W163.
War mir nur nicht sicher, ob man inzwischen mit der SD zwingend beim Wechsel dran muss wegen irgendwelchen möglichen "Neuerungen" beim W164, welche ich bisher vielleicht nicht kannte und auch noch nicht in meiner veralteten WIS-Version steht - deshalb die Frage weiter oben.

Grüße Reiner

Hallo Reiner,

so ist es !!

Das die Entlüftung/ Wechsel, über das alte Pumpverfahren nicht angewendet werden sollte, ist doch eigentlich unstrittig.🙄

Das gilt für alle neueren Bremssysteme,nicht nur bei MB😁

Du hast den Sachverhalt gut dargestellt.

Gruß,

Michael

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