W140 600 SEL
Hallo Jungs,
ich bin durch zufall auf eine neue Liebe gestoßen.
Eine etwas große Liebe...
Und zwar der 600SEL V12 W140.
Was das Auto alles hat und kann, brauch ich wohl nicht näher beschreiben, nur weis ich überhaupt nicht was der für Tücken bürgt!
Wer hat sowas schon mal gefahren? Und wieso sind die so verdammt billig?
81 Antworten
Hy Camlot
Es war natürlich kein 12 Zylinder sondern einfach eine Generation früher das absolute Top Model von Mercedes. Es war ein 560 SEC von Lorinser veredelt Neupreis ca 170 Tdm. Ich hatte den Wagen von 2. Hand gekauft und bin damals natürlich auch ganz entusiastisch draufgestürzt, schliesslich war das Teil im Ankauf nicht soooo teuer und ich konnt ihn mir eigentlich leisten.
Ein Jahr später waren dann meine Augen in vielerlei Hinsicht geöffnet. Was eben bei so nem Fahrzeug alleine ne Kaskoversicherung kostet ist ziemlich heftig. Und so nen Wagen unversichert irgendwo stehen zu lassen hät mich keine Minute mehr schlafen lassen.
Ich habe mir danach dann die moderneren V8 er in der E-klasse zugelegt und dabei festgestellt, das diese Fahrzeuge in fast jeder Hinsicht dieselbe Befriedigung bringen und dabei doch wesentlich billiger im Unterhalt sind. Deswegen meine Tendenz zum eher etwas kleineren Modell.
Gruss
der Gigl
Servus, GIGL!
Da gebe ich Dir in Allem vollkommen Recht.
Wir sind nur durch diese "Wirtschaftlichkeits-Überlegungen" vom ursprünglichen Thema weit abgekommen, da es dieselschraube ja ohnedies klar war, daß so ein Wagen nicht aus vorrangig ökonomischen Gründen angeschafft wird.
Der 560er war übrigens eun ganz hervorragendes Auto, - es gab ihn bei uns nicht als SEC (Coupe) sondern als SEL (Limo) - den ich allerdings persönlich nur vom Mitfahren bzw. aus den internen Berichten kenne. Ich selbst war damals noch nicht in "dieser Klasse".
Und "privat" fahre ich auch eher, vor allem wegen der Größe, lieber kompaktere Fahrzeuge.
Wenn man aber oft zweimal die Woche Strecken wie Graz-Düsseldorf oder Graz-Mailand fährt und oft auch aus Müdigkeit bzw. um noch zu arbeiten hinten sitzt, drängt sich eine Langversion als Wahl nahezu auf.
Wie du siehst, gibt es immer verschiedene Standpunkte für die Wahl eines Autos. Das Universal - Gerät ist noch nicht erfunden.
Hoffentlich kommt so ein Einheits-Modell auch nie.
Worüber sollte man Motor-Talken? 🙂
Liebe Grüße
CAMLOT
Hy Camlot
Darf man mal fragen was Du beruflich so machst das Du öfters zwischen Graz Düsseldorf und Mailand verkehrst ? Mailand, das klingt für mich wie etwas das mit Mode oder edlen Accesoires zu tun hätte.
Hast Du Dich jetzt schon für einen CLS entschieden nach Deiner ausgiebigen Probefahrt ? Und was wird der gute Dieselschraube wohl tun punkto des 600 'ers ...
Fragen über Fragen 😁
Gruss
vom Gigl
Hallo,
das Kostenproblem beim 600er ist schon nicht zu unterschätzen. Ich repariere nach Möglichkeit Defekte auch selbst. Dieselschraube scheint da jedoch noch einen ganz anderen Hintergrund zu haben - ganz abgesehen davon, dass mir für aufwendige Arbeiten leider auch die Zeit fehlt.
Zu den anfallenden Kosten muss man ganz klar sagen, dass ein W126 V8 deutlich einfacher zur warten und reparieren ist. Im Motorraum ist fast alles gut zugänglich (o.k. die hinteren Zündkerzen sind immer etwas nervig). Verschleißteile wie Verteilerkappen u.ä. sind vergleichsweise günstig zu haben.
Da sieht es beim 600er ganz anders aus. Von den Verteilerkappen haben wir dann gleich schon einmal 2 Stück. Zudem sind sie merklich teurer als für den V8 der Baureihe W126. Das sind preislich natürlich im Vergleich zu größeren Sachen Marginalien. Für eine Fehlersuche bei einem W140 kann es von erheblichem Vorteil sein, wenn man jemanden mit einem Wartungslaptop kennt, der einem mal den Fehlerspeicher auslesen/zurücksetzen kann. Neben dem erhöhten Aufwand beim Ausbau defekter Teile durch die erheblichen Platzprobleme und zusätzlichen Verkleidungen macht die aufwendige Technik des V12 die Fehlersuche nicht leichter. Viele kleine Werkstätten haben bspw. auch nur Motortester, die gerade noch mit einem V8 klarkommen.
Bei Mercedes kostet ein Katalysatorwechsel beim 600er ca. EUR 2700. Eine defekte Klimaanlage mit "vermutlich defektem Kompressor" sollte einmal ca. EUR 3200 kosten.
Dafür gibt es natürlich fast immer auch günstigere Lösungen. Nur kostet das natürlich Zeit, diese Lösungen zu finden.
Wenn das Auto jeden Tag verwendet werden muss, kann das schwierig werden. Zu den geschillderten Problemen kann ich sagen, dass man Katalysatoren auch für ca. EUR 1000 ersetzen kann, wenn man nicht die Kats aus dem Mercedes-Regal nimmt. Die Klimaanlage lließ sich ebenfalls für etwas über EUR 1000 wieder in Ordnung bringen, wobei die wesentliche Komponenten mit ausgetauscht wurden (der Kompressor war allerdings noch heil und konnte nach Reinnigung als Ersatzteil "eingelagert" werden).
Insofern kann ich Dieselschraube auch wieder Recht geben: es lässt sich vieles billiger reparieren als bei Mercedes - das gilt natürlich doppelt, wenn die Reparatur (wie bei Dieselschraube normalerweise) komplett selbst erledigt wird.
Auch bringt der 600er erheblichen Spaß. Dieser ist ganz anders gelagert als beim 126er. Der 126er (in diesem Fall ein 500SE vor MOPF) ist von seinem Grundcharakter viel sportlicher als der 600er. Schnell gefahrene Kurven durchfährt der W140 mit merklich größerer Karosserieneigung. Die errreichbare Kurvengeschwindigkeit liegt objektiv jedoch wohl nicht wesentlich unter der eines W126. Der V12 gefällt durch das irsinnige Drehmoment mit Kraft aus jedem Drehzahlbereich. Das Gaspedal verdient den Namen nicht. Es ist mehr ein "Geschwindigkeitsregler": man beschleunigt nicht, sondern fährt (nahezu unmittelbar) mit der gewählten Geschwindigkeit. Ein Kickdown ist dann der Sprung auf Warp-Geschwindigkeit. ;-)
Ich bin überzeugt, dass ein 600er-Fan kaum etwas anderes als die Anschaffung so eines Fahrzeugs empfehlen kann - jedefalls geht es mir so. Das halte ich auch kaum für vorwerfbar - ein Ergebnis der "Sucht". ;-)
In der Tat sollte das jedoch auch rational durchdacht werden. Das Fahrzeug macht keine Freude, wenn es auf Reparatur wartend in der Garage steht. Wenn der Fehler nicht selbst gefunden werden kann, bleibt manchmal nur noch der Weg zur Mercedes-Niederlassung. Durch die vielen elektronischen Steuermodule und "Kinkerlitzchen" ist sicherlich auch leichter mal etwas defekt als etwa beim W126. Ausser Einspritz- und Tempomatelektronik gibt es bei dem ja glücklicherweise nicht viel. Gerade der 600er sollte (auch mit dem V12) ein ganz besonderes Auto werden. Funktionen wurden da ohne Rücksicht auf Aufwand verwirklicht. Da gibt es schon eine Parallele zum alten 600er von Mercedes. Auch das Fahrzeug hatte schon Türzuziehhilfen und Fensterheber - allerdings hydraulisch. Auch dort sind Reparaturen aufwendig.
Ich bin auch gespannt, wie Dieselschraube sich entscheidet. Eine Probefahrt kann sicher bei der Entscheidung helfen. Als ich das erste Mal einen 600er gefahren hatte, war es aber schon um mich geschehen.
Schöne Grüße,
Oliver
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@MB_oliver
Ein wirklich wunderbarer Beitrag aus der Sicht eines technisch versierten Kenners. Sehr gut und sehr verständlich geschrieben!
Bezüglich der (zu?) starken Kurvenneigung möchte ich aus meiner Warte noch anfügen, daß dieser Eindruck vor allem auch psychologische Gründe hat, glaube ich. Man sitzt sehr bequem, also vergleichsweise hoch. Wenn ich aus anderen Autos umsteige, habe ich anfangs auch das Gefühl von zu starker Kurvenneigung bei schneller Fahrt. Tatsächlich aber neigt er sich gar nicht so stark und es ist sogar auf österr. Kurvenstraßen eine ziemlich sportliche Fahrweise möglich.
Vielleicht liegt es auch daran, daß mein Wagen eine sehr schnell ansprechende Niveauregulierung und ein ADS (Adaptives Dämpfer System ) hat.
Das V12-Feeling ist auch heute noch, nach mehr als 10 Jahren, einfach schön und befriedigend. Von größeren oder zumindest lästigen Defekten und Störungen blieb ich bis heute gottlob verschont.
Servus,
CAMLOT
Hallo Oliver,
du hast das Für und Wieder des 600er Fahrens und Besitzens anschaulich von beiden Seiten her beschrieben.
Aus den von Dir Anfangs genannten Gründen bezüglich des Wartungsaufwands, bin ich froh, daß ich in meinem W140 nur einen modifizierten "Taximotor" habe, bei dem die Reperaturen noch im finanziellen Rahmen bleiben.
Abgesehen von der Beschleunigung und der Laufkultur kann ich in meinem Auto auch den restlichen W140 Komfort geniessen.
Reperaturen an der Klimaanlage sind wohle bei allen W140 gleich teuer - musste leztes Jahr den Verdampfer wechseln lassen. Das ist eine typische Schawachstelle des W140. Der Verdampfer wird undicht, und der Austausch wird teuer, da Amaturenbrett und Mittelkonsole entfrent werden müssen.
Ich wünsch Dir noch viel Spass mit Deinem 600er.
Gruß
Helmut
Hallo Camlot und Helmut,
@Camlot: Für mich hat Mercedes nach dem 140er nichts vergleichbares mehr gebaut. Ich bin sehr gespannt auf die Haltbarkeit der aktuellen Motoren mit Biturbo-Aufladung. Mir fehlt da das Vertrauen - zumal auch die CDI-Motoren ja vergleichsweise problematisch zu sein scheinen. Hinzu kommt für mich, dass die Nachfolgevarianten allesamt für mich zu klein sind. Bei Einführung des 140ers hatte ich gehofft, dass künftig allgemein mehr Rücksicht auf Platzbedürfnisse großer Menschen genommen wird - Fehlanzeige. Trotz schlankerer Formen und gezieltem Leichtbau war ich außerdem erschreckt wie schwer die aktuelle S-Klasse noch ist. Optisch ist die Modellreihe aber gerade in der Facelift-Version ein Hit - auch wenn dir Formensprache nicht mehr so sehr wie früher die "Luxuslimousine" verkörpert.
Deine Meinung zu den Lexus-Motoren teile ich übrigens. Ein Freund von mir hatte eine Zeit lang einen Lexus. Der ruhige Lauf hat auch mich sehr beeindruckt!
@Helmut:
Die Variante mit dem großen Dieselmotor ist in der Tat auch eine angenehme Reisemotorisierung. Beim Anfahren an der Ampel ist der Anzug noch etwas verhalten. Bei ca. 1300-1500 U/m setzt dann der Turbo aber umso deutlicher ein und erlaubt es, Szenen aus der S400CDI-Werbung nachzustellen, wenn die Mitfahrer in die Sitze gedrückt werden. ;-)
Was ich allerdings nie verstanden habe ist, dass Mercedes bei den Dieselmotoren (auch beim 124er und 201er) auf eine Ladeluftkühlung verzichtet hat. Thermisch sind Dieselmotoren ja ohnehin etwas anspruchsvoller als die Benziner.
Den Verdampfer habe ich glücklicherweise nicht tauschen müssen. Das ist echt eine unangenehme Sache.
Egal mit welchem Motor - der 140er ist ein Fahrzeug, das Lärm uns Streß von den Insassen wie kaum ein anderes Auto fernhält. Man fährt entspannt und es gilt hier beim Einsteigen ganz besonders: "Willkommen zuhaus."
Schöne Grüße,
Oliver
Hallo Camlot,
ich hatte noch vergessen auf die Kurvenneigung einzugehen. Das ist durchaus möglich, dass es nur eine subjektive Wahrnehmung ist. Definitiv schiebt auf trockener Straße in Kurven das Heck leichter nach außen als bei meinem 126er. Vor allem denke ich, dass das recht niedrige Fahrzeuggewicht beim 126er da von Vorteil ist.
Vielleicht relativiert sich das, wenn man anstelle der Originalbereifung beim 600er die 18"-255er-Bereifung verwendet. Insbesondere reicht auch auf trockener Straße die Serienbereifung nicht aus, um die Motorleistung komplett in Vortrieb umzusetzen. Ich denke jedoch, dass zum 140er andererseits die komfortbetonte 16"-Bereifung gut paßt.
Schöne Grüße,
Oliver
Zitat:
Original geschrieben von MB_Oliver
Hallo Camlot,
ich hatte noch vergessen auf die Kurvenneigung einzugehen. Das ist durchaus möglich, dass es nur eine subjektive Wahrnehmung ist.
Vielleicht relativiert sich das, wenn man anstelle der Originalbereifung beim 600er die 18"-255er-Bereifung verwendet. Insbesondere reicht auch auf trockener Straße die Serienbereifung nicht aus, um die Motorleistung komplett in Vortrieb umzusetzen. Ich denke jedoch, dass zum 140er andererseits die komfortbetonte 16"-Bereifung gut paßt.Schöne Grüße,
Oliver
Die "Kurvenneigung" ist, wie geasgt, durch die hohe Sitzposition und durch den Umstieg aus anderen Fahrzeugen ehre subjektiv bestimmt.
Dazu kommt, daß der Fahrersitz für extrem breite Är**** gebaut ist und für wirklich sportliche Fahrweise einfach viel zu wenig Halt bietet.
Dafür aber ermüdungsfreien Sitzkomfort auf Langstrecken.
Trotz der Kopflastigkeit neigt mein V140 keineswegs zum "Heckschmieren".
Ich fahre die von Dir erwähnte 18"-Bereifung, an der HA allerdings in der Dimension 285/40-18.
Sie ist, in Zusammenspiel mit ADS, noch immer erstaunlich komfortabel aber erlaubt gegenüber der etwas schwammigen 16"-Bereifung doch eine wesentlich "direktere" Fahrweise...😉
Servus,
CAMLOT
P.S. @dieselschraube
Nix geworden aus Deinen Plänen?
Meine "Queen Mary" tritt heute, 31.12.2004, ihre letzte Fahrt an.
Ins (ewige?) Trockendock.
Daher leider unverkäuflich.
hmmm,
momentan beschäftigt mich der 116er, damit er für den nächsten so,mer flott ist, dann muss der 190er zum boschdienst, die olle C klasse kränkelt auch die ganze zeit, und überhaupt...
aber ich halte nebenbei noch immer ausschau nach einem 140er, wenns auch kein 600er wird!
ein 300TurboD wohl eher.
@ Dieselschraube
Wollte mir zuerst auch eine SEL kaufen,habe mir aber dann doch das Coupe des W140 zugelegt.Der SEL der W140 Baureihe gehört aber mit zu meinen MB Favoriten.Nicht umsonst fahren(bzw.werden gefahren) so viele Politiker noch heute mit dieser Limousine,obwohl sie sich`s leisten könnten,sich neuere Modelle zur Beförderung zuzulegen.
Beim SEL würde ich mich allerdings auch für `nen 600er entscheiden.Wenn schon,denn schon!
MFG
Hallo Sternenfreunde,
einen Artikel (sagt man neudeutsch Thread dazu?) von vor rund 10 Jahren auszugraben, dafür wurde ich als Neuling hier im Forum schon mal "gelobt". Aber schliesslich guckt man ja erst mal selber, was zum eigenen Thema vielleicht schon geschrieben wurde.
Seit gut einem Jahr fahre ich einen w140 500sel ohne gravierende Probleme und bin aktuell bei 225tkm.
Ab morgen wird ein "Gasheizer" eingebaut und dann dürfte ich auch günstiger die nächsten 200tkm absolvieren.
Der "liebe Gott" hat mich nun vor ein paar Tagen über einen W140-600er stolpern lassen, mit allen schönen Ausstattungsmerkmalen, die mein 500er nicht hat.
Also mein 500er ist wohl einfachste Serie, ohne Schiebedach, Sitzheizung, usw. - also nix was außerdem kaputt gehen kann.
Der Wagen (600er) sieht weder verbastelt noch "getürkt" aus und ist in gutem Zustand, soweit ich es laienhaft beurteilen kann.
Bj Mitte 1991 mit ca.250tKm auf der Uhr.
Nach meinen Recherchen hier und auf W140-Forum steht das Baujahr aber mit seiner Motorisierung im Widerspruch.
Angeblich hat er 394PS/290kW und dürfte somit ein Bj´92 sein.
Meine erste Frage an die Experten: liege ich da richtig oder irre ich.
Nun interessiert mich genau dieser 12-Ender für die sonntägliche Tour und gelegentliche längere Autobahnfahrten als Zweitwagen, wobei ich "dieselschraube" durchaus verstehen kann, wenn er "wuschige" Accessoires animierend findet.
Meinen Nickname führe ich nicht unüberlegt: Ich bin SEL-Fan und vermutlich "süchtig".
Wenn ich mich richtig erinnere, schrieb "camlot" an einer Stelle SINNGEMÄSS, ein 600er habe nach 200tkm seine beste Zeit gehabt, und so frage ich mich natürlich, welches unkalkulierbare Risiko für mich bestünde, einen solchen "W140-Kollegen" neben mein Wägelchen zu stellen und natürlich auch gelegentlich zu chauffieren.
Auch in dieses Fahrzeug würde ich wieder einen "Gasheizer" einbauen lassen wollen, um die Kosten an der Tankstelle zu halbieren. Wer kann dazu etwas sagen - ansonsten werde ich mit dieser speziellen Frage ins "Gasforum" spazieren.
Ich will mir auf meine "alten Tage", da andere Zeitgenossen mitunter freiwillig auf Fahrspass verzichten, einen derartigen aber noch mal gönnen. Andererseits will ich gerne auf Euren Erfahrungswerten meine Entscheidung aufbauen.
Darum meine Kernfrage: Sollte ich von einem derartig alten "Kollegen" mit fast 300tkm die Finger lassen oder ist ein solcher Wagen jetzt erst richtig eingefahren?
Würde mich sehr über Eure Meinungen freuen und vielleicht kann "Dieselschraube", "Camlot" und andere noch mal berichten? 10-Jahre machen schliesslich weiser - so sagt man !!!!
Mein 500er steht natürlich nicht zum Verkauf und ist mein "Alltagsgefährt" - Man gönnt sich ja sonst nichts (mehr) ;-)
-Und-
wie las ich hier einen Untertitel? zwei alte S-Klasse-Mercedes sind allemal besser als ein neuer "Käfer" (- oder so ähnlich)
Schon jetzt sternenleuchtende Grüße und Dank im Voraus,
Euer
SEL-Fan
p.s. mit "Käfer" muss kein VW gemeint sein!!!!!!!
Ich würde die Finger von dem 600er lassen, bei Allem Reiz.
Schon Dein 500er kann kostenseitig massive Löcher reißen, das ist Dir ja auch bekannt. Den Wagen hast Du aber, den kennst Du, das ist die geöffnete Dose der Pandora.
Grundsätzlich sind die V12 Teile alle ungefähr doppelt so teuer wie die V8 Teile, sofern erhältlich. Dann kommt dazu, dass der V12 sehr viel schlechter zugänglich ist als der V8. Der M119 sitzt ja eigentlich relativ entspannt im Motorraum vom W140, da kann man davor und dahinter sehr gut arbeiten, beim R6 eben an der Seite vorbei.
Der V12 kombiniert die Länge vom R6 mit der Breite von nem V8. Seien es Krümmerschrauben, der Riementrieb, Kühlwasserschläuche, Ölleitungen, Klimakompressor und der ganze Zinnober, da kommst Du schlicht nicht ran. Was man beim V8 also nebenher macht wird beim V12 sehr häufig absolute Großbaustelle, sprich Motor anheben oder sogar ausbauen.
Dem V12 wird außerdem ziemlich warm, so dass alles was nicht aus Metall ist auch entsprechend schnell gegrillt wird. Dazu zählen die Isolierungen von unzähligen Kabeln, Steuergeräte, Unterdruckschläuche und was man noch so alles im Motorraum hat.
Irgendwer hat hier mal angeführt, dass man für einen V12 zwei V8 langfristig unterhalten kann, ich glaube das trifft es ganz gut.
Ich kann den Reiz von nem V12 natürlich sehr gut verstehen 😉
Aber mal Hand aufs Herz, für anderen Sound und etwas mehr Motor würde ich nicht so ein hohes Risiko eingehen, insbesondere dann nicht wenn ich mit nem 500er eh schon keinen Kostverächter fahre.
Daumen hoch für diese plausible Erklärung.
Es sind mir ohnehin beim Verkaufsgespräch ein paar Dinge aufgestoßen, die ich nach einer Nacht des Überdenkens für "merkwürdig" erachte.
Ich werde also die Finger davon lassen - und - Deinen Rat beherzigen.
Danke S-Klasse-Fan
und weiterhin gute Fahrt
SEL-Fan
Falls du auf dem Nachhauseweg beim Zeitschriftenhändler vorbeikommst: in der aktuellen Auto Classic ist auch ein Bericht mit dem Titel "Im Dutzend billiger: Wie sie fahren und was sie kosten." unter anderem mit dem W140 600 SEL drin. Dort wird auch vor den Folgekosten gewarnt. Vor allem bei Schnäppchen sollte man eine größere Reparaturreserve in der Hinterhand haben.
Dann Lieber ein Auto und das dann richtig erhalten als 2x Luxuslimousine mit Reparaturstau.