W124 CE Unallschaden nach Kauf entdeckt, Möglichkeiten?
Hallo liebe W124 Freunde,
Ich habe im März diesen Jahres einen W124 CE in sehr schönem Zustand gefunden, zumindest optisch und Ausstattung auf hohem Niveau.
Jetzt da er bei einem Bekannten (Mercedes Mitarbeiter) zum Service ist, fiel Rost im Kofferraum auf (hinter den Teppichen) Es ist ein anderes Blech eingeschweißt worden, jedoch wurde am ende nicht versiegelt. Soaltmaße stimmen alle.
Der Verkäufer (Selbständiger KFZ Meister) hat den Wagen als Unfallfrei von Privat verkauft. Wie groß denkt ihr sind die Chancen das ich mein Geld, bzw einen Teil davon wieder bekommen kann?
Bin über jeden Tipp Dankbar.
Gruß Patrick
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Owlmirror schrieb am 11. Juli 2017 um 20:46:50 Uhr:
Wenn Dir der Wagen gefällt und der Rahmen nicht verzogen ist - sei's drum. Nur bei verzogenem Rahmen hast Du gute Chancen, innert nützlicher Frist einen Prozess zu Deinen Gunsten zu gewinnen.
Wie schon einige hier meldeten: Ist es nur dieses Blech, dann entroste und versiegle es, und erfreue Dich an dem schönen Fahrzeug!
Gut das ein 124er keinen Rahmen hat, dann fällt die Möglichkeit eines verzogenen Rahmens schonmal raus 🙂
Die letzten DB PKWs mit Rahmen waren Adenauer und 170er...
33 Antworten
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 11. Juli 2017 um 22:21:07 Uhr:
Als Kfz Meister oder auch als Händler gilt man grundsätzlich als fachkompetent.
Ja, aber es ist m.E. zu viel verlangt, dass man als solcher nen über 20 jahre alten Gebrauchtwagen zerlegt, um einen versteckten Unfallschaden fest zu stellen. Wir reden über einen alten Gebrauchtwagen mit über 170.000km auf der Uhr, wahrscheinlich mehreren Vorbesitzern und einem Alter von über 20 Jahren und einem auch verglichen zum Neupreis lächerlichen Preis.
Wenn natürlich die Unfallfreiheit zugesichert wurde, zählt der Berufsstand recht wenig, denn das ist eine zugesicherte Kaufeigenschaft die erfüllt werden muss (BGH).
Ich würde daher niemandem unterschreiben, dass ein Fahrzeug "Unfallfrei" ist, wenn ich dies nicht ausgiebig geprüft hätte. Wer schreibt dass sein 124er Unfallfrei ist, sollte wirklich die Lackschichtdicke rundum gemessen haben und wissen, dass sich das Fahrzeug in Erstlack befindet.
Auf der anderen Seite muss man natürlich auch das Prozessrisiko sehen, die Fahrerei und den Ärger, wenn man sowas dann dummer Weise doch gekauft hat, und sich überlegen ob einem dass die Arbeit wert ist. Wenn man einen findigen auf der Gegenseite trifft, der "eidesstattlich versichert" dass das Fahrzeug keinen Unfall hatte, sondern das Seitenteil schlicht und Ergreifend ersetzt wurde, weil es durchgerostet war, dann hat man ein Problem... Nach den Jahrzehnten ist nicht mehr unbedingt zu klären, ob ein Karosserieteil wegen eines Unfalls getauscht wurde, oder schlicht wegen Korosion...
Einspruch. Nein, ist nicht zu viel verlangt.
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 12. Juli 2017 um 08:50:53 Uhr:
Einspruch. Nein, ist nicht zu viel verlangt.
Das meinst du.
Wenn der andere sagt, dass er sich das Auto nie genau angeschaut hat, einmal zum Verkauf durch die Waschanlage gefahren hat und nur n Auto haben wollte was fuhr, er sonst nix dran gemacht hat und dass für ihn auch nicht zu sehen war und ihm auch nicht aufgefallen ist und man dass ja so auch nicht sehen konnte und es sich schließlich um nen über 20 Jahre alten Gebrauchtwagen handelt, dann wirds dünn. Wenn der den Richter dann fragt, "Wenn ich mir aufm Flohmarkt für 5€ n gebrauchtes Radio kaufe, muss der der es mir verkauft es dann auch zerlegen und komplett durchmessen nur weil er Radio / Fernsehtechniker ist?"...
Natürlich ist man wenn man als KFZler sowas verkauft immer einem kritischen Blick unterworfen, aber eine Prüfpflicht gibt es nicht. Wünschen sich zwar viele, aber ist nicht.
Ich bin auch nicht verpflichtet unter n Auto drunter zu gucken, wenn ich das selber gefahren habe. Ich würde dem Richter dann sagen "in der Preisklasse hat mich das nicht interessiert, wenn sowas für die paar Euros kaputt ist, wirft mans weg und kauft den nächsten".
Da gilt dann "vor Gericht und auf hoher See sind alle Menschen in Gottes Hand".
Wenn du den Richter erwischt, der grade selber den Topgepflegten 190E in Erstlack mit 68.000km in der Garage stehen hast, könntest Glück haben. Hast du ne Richterin für die alte Autos auf der Straße sowieso nix zu suchen haben weil sie sowieso dreckig und unsicher sind und die Fahrad fährt oder alle 3 Jahre ihren Uralten Leasingwagen gegen nen neuen eintauscht und die bevor die zur ersten Inspektion müssen schon zurück gibt, und erzählst ihr was von ner Roststelle an nem 25 Jahre alten Gebrauchtwagen mit 170.000+km, kannste einpacken.
Das sollte man sich realistisch überlegen...
Wenn man äußerlich nichts sieht dann das bißchen Rost innerhalb wegmachen, konservieren und fertig.
Wieso kann man damit nicht klarkommen ohne ne riesige Welle zu machen?
Man muss so nen kleinen Makel nun nicht unbedingt überall mit dem Megafon ausposaunen oder sich aufs T-shirt drucken.
Es ist nun mal n altes Auto das einiges erlebt hat .
Oder soll es irgendwann ins Museum?
Und altes Auto ist nicht abwertend gemeint, auch wenn ich keinen 124 mehr besitze , leider , schätze ich die Teile sehr und freue mich über jeden den ich sehe .
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Wenn du alles prüfen willst, musst du auch das ganze Auto zerlegen. Die Seitenwand sieht man leicht, wenn man die Seitenverkleidung herauszieht. Aber Prüf mal einen Kotflügel oder eine Türe. Von aussen siehst du nix. Nimmst du zb bei einer Limo alle Türverkleidungen herunter und schaust, ob die Türe zb aussen rot und innen grün Ist? Oder ob drinnen ne Beule Ist, die aussen nicht da Ist? Nimmst du beide Kotflügel runter? Zerlegst du die Heckklappe?
Bei einem E500 Limited vielleicht. Aber sonst?
Auf dem Foto kann man mal gar nix erkennen, das kann auch ein Rostschaden gewesen sein. Die Radhäuser rosten ja gern um die Gummistopfen herum. ich habe selbst einen 92er CE. Da dringt auch durch die Stoßdämpferbefestigungen immer eine geringe Menge Wasser ein. War mit den alten Dämpfern schon so, mit den neuen auch. Muss man ab,- und an mal kontrollieren.
Moin Moin !
Zitat:
Der Wagen wurde ausdrücklich als Unfallfrei verkauft, ich versuche das mal mit dem Verkäufer zu klären und falls da gar nichts geht werde ich das zur Not über einen Anwalt machen.
Eine Rückabwicklung kommt für mich nicht in Frage, zu viel Geld steckt nun in Service und Teile.
Den Widerspruch erkennst du ? Was möchtest du mit einem Anwalt machen ? Rückabwicklung schliesst du aus. Bliebe theoretisch eine Klage auf Wertminderung wg. dem Unfall. Jeder seriöse Anwalt wird dir erklären , dass bei einem Fzg , welches sachgemäss repariert wurde und älter als 6 Jahre ist , grundsätzlich keine Wertminderung mehr anzusetzen ist.Bei höheren km-Stand auch schon früher. Im übrigen sehe ich anhand des Bildes keinen Unfallschaden , sondern die für einen 124 üblichen Roststellen.
MfG Volker
genau so sehe ich das auch, und meines Wissens obliegt zumindest im Falle einer Gewährleistung, dem Verkäufer die Wahl der Nachbesserung, heißt wenn der auf Rückabwicklung besteht...
selbst im Haftpflicht Schadensfall gibts meines Wissens bei Autos älter als 6Jahre noch nicht mal eine Wertminderung als Ausgleich das du nun einen Unfallwagen fährts
sei doch froh das du einen schönen W124 hast und gut, und nicht so viel RTL und PS Profis schauen ;-)
Danke für eure Meinungen, an sich wäre ich schon zufrieden wenn ich einen Teilbetrag vom Kaufwert wieder bekomme, wir reden vielleicht von 15%.
Der Wagen hatte nicht X Vorbesitzer, 2 ältere Herren haben das gute Stück vor mir gefahren.
Ps Profis schau ich ganz gern mal, RTL ist nicht mein Ding, trotzdem danke für den Tipp. ;-)
Versuch was raus zu handeln und fertig, alles andere ist den Ärger idr. nicht wert.
Also wenn unfallfrei im Vertrag steht, dann hast Du Chancen.
Ansonsten wenn nicht eindeutig: Als Verkäufer würde ich Dich erst mal klagen lassen und mal ein Gutachten einfordern. Da biste schon mal vierstellig ärmer. Später würde ich - nur wenn es eng würde - Richters Freund spielen und einen Vergleich vorschlagen.
LG
Weizengelb
Bisschen verhandeln und schauen, was der Verkäufer sagt. Vielleicht kann ja auch er das mit der Rostbehandlung machen und fertig.
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 11. Juli 2017 um 20:53:18 Uhr:
Die letzten DB PKWs mit Rahmen waren Adenauer und 170er...
Naja... der W163 (ML) hat auch nen Rahmen.
Kann hier doch einfach nur Rostausbesserung gewesen sein.
Ich denke dem Rost sind Kilometer egal.
Der ML ist kein PKW 😉
Zitat:
Ich denke dem Rost sind Kilometer egal.
Nein, ist es nicht.
Moin Moin !
Zitat:
Also wenn unfallfrei im Vertrag steht, dann hast Du Chancen.
Nein , da müsste der Käufer erst mal einen Unfallschaden nachweisen ! (kostet Geld !)
Und dann kann er auf Rückabwicklung klagen ( was er nicht möchte) oder auf Wertminderung. Nur das es letzteres grundsätzlich nicht bei einem Fzg mit diesem Alter und km-Stand gibt. Ganz im Gegenteil versuchen gewissenlose Versicherungen bei einem Haftpflichtschaden in einem solchen Fall sogar Abzüge zu machen wg. angeblicher Wertverbesserung.("Neu für alt"😉 Ist natürlich auch Humbug.
MfG Volker