W123 kein Druck auf Bremspedal nach Bremscheiben- und Belagwechsel

Mercedes W123 W123

Servus beinand,

ich habe einen W123 300D Bj 1982 mit Automatikgetriebe und habe dort die vorderen Bremsen überholt. Also sprich, neue Beläge, neue Scheiben und die Bremssättel (ATE) mit neuen Dichtungen, Staubmanschette und Hitzeschild ausgestattet. Das verlief alles soweit ganz gut, die Bremsen sind montiert und die Räder drehen auch.
Nun habe ich das Problem, dass nach dem Entlüften der Bremsanlage (Entlüftung per Pedal, hinten rechts, hinten links, vorne rechtes, vorne links) das Bremspedal sich bis zum Boden durchdrücken lässt. Ich dachte, ich habe den Hauptbremszylinder geschrottet und habe deswegen einen neuen verbaut. Doch das Problem bleibt das gleiche. Entlüftet habe ich bestimmt schon 5 mal, doch es tritt keine Besserung ein. Was mir auffiel, beim Entlüften kommt meiner Meinung nach beim Treten des Bremspedals sehr wenig Bremsflüssigkeit durch. Blasen sind schon lange keine mehr zu sehen.
Woran kann es liegen, dass kein Druck aufgebaut wird? Beim mehrmaligen Pumpen verschwindet keine Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter und ich kann auch an den Leitungen und Sätteln keinen Flüssigkeitsaustritt erkennen. Also gehe ich davon aus, dass das System dicht ist.

Danke für eure Hilfe.

Beste Antwort im Thema

Moin Moin !

Zitat:

Man kann einen HBZ nicht "schrotten" wenn man mit Druck entlüftet und das Bremspedal betätigt,da hat das Werkstatthandbuch recht

Einfache Grundlagen der Physik nicht bekannt?

Solange die Zulaufbohrung offen ist , herrscht im System nur der Druck durch das Entlüftergerät. Sobald der Kolben mit der Dichtlippe die Zulaufbohrung überfahren hat , ist der Druck durch das Entlüftergerät abgekoppelt und es herrscht im System nur der Druck , der nötig ist , um die Haltekräfte der Bewegten Teile (Bremskolben mit Belägen) zu überwinden.Sobald diese in der Endstellung anliegen , kann der Druck sich bis sonstwohin erhöhen , nur bewegt sich dabei die Dichtmanschette niemals über die Zulaufbohrung.

Anders ausgedrückt : Ohne Entlüftergerät bzw. Druck auf dem Vorratsbehälter bewegt sich die Manschette immer über die Zulaufbohrung , ohne jeden Gegendruck !

Davon ab ist es völlig sinnlos , das Pedal mit beaufschlagtem Druck zu betätigen , da der Zulauf sowieso vom System abgekoppelt ist.

Zitat:

Derselbe Effekt tritt auf wenn das Bremspedal mehrmals schnell hintereinander betätigt wird

Ebenfalls eine völlig unsinnige Methode , deren Sinn mir noch keiner erklären konnte.

Bei dem ganzen Problem hier gibt m.E. nur 2 Möglichkeiten.

1. Luft im System
2. wie Mark-86 schrieb: Irgendwo macht ein Bauteil einen federnden Weg.

Das alles ist eigentlich gar nicht möglich!

Der 123 hat eine völlig simple Bremse , vorne wie hinten Scheiben mit Festsätteln , kein ABS , keine Ventile in den Leitungen , eigentlich rein gar nichts !
Bei Festsätteln kann nur ein zu grosses Radlagerspiel für federnde Beläge sorgen , wenn diese in den Führungen gängig sind. Prüfen !
Bremsschläuche sind alle neu , sind also auch auszuschliessen.
Entlüfterschrauben sitzen bei allen Zangen oben , fallen also auch raus.

mein Entlüftergerät besteht aus einem Vorratsbehälterdeckel mit eingebautem Reifenventil, da gebe ich 1,5 bar drauf, öffne die Entlüfterschrauben und bin in 2 Minuten rundum fertig. Nie Probleme gehabt!

Eine Möglichkeit gibt es noch , obwohl ich mir auch keinen Erfolg vorstellen kann , so habe ich Bremsen früher ohne Entlüftergerät alleine entlüftet:

Alle Beläge rausziehen und durch völlig abgenutzte ersetzen. Dann die Beläge vorsichtig (d.h. nur halb durchtreten) vorpumpen , bis alle anliegen. Dann die neuen Beläge einbauen, fertig. Das grosse Volumen der Scheibenbremszylinder sorgt beim Zurückdrücken mit Sicherheit für eine vollständige Entlüftung der leitung und des HBZ. Wenn der Schlauch direkt an die Bremszange führt , wie es hinten der fall ist , kann man so sogar bei einem abgerissenen Nippel entlüften , wenn man die Zange abschraubt und beim Zurückdrücken den Bremsschlauchanschluss nach oben hält.

MfG Volker

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Werde ihn heute ausbauen und zurückschicken. Dauert dann allerdings ein paar Wochen bis er beim Hersteller überprüft wird.

Habe heute das Geld vom HBZ zurückbekommen. Ob er nun defekt war, weiß ich nicht. Werde erst mal einen anderen bestellen.

Kauf dir erstmal n ATE Teil.
Wenn du 2 bar Druck auf der Bremse hast, dann legt das schon deine Bremsbeläge an. Wenn du dann gescheiten Bremsdruck hast, dann liegt es nicht auf der Hydraulischen Seite deines Bremssystems, sondern auf der Mechanischen.
Zu viel Spiel zwischen Bremsbelägen & Scheiben, Staubschutzmanchetten in den Sätteln zu dick, etc.
Wenn du n bisschen Bremsdruck hin bekommst, erstmal die Beläge einfahren, dann sollte der nach einigen KM besser werden. Nur, vorm Fahren muss er schon bremsen....

Wenn der Hauptbremszylinder ersetzt wird,bitte zuerst das Lüftspiel kontrollieren.Es ist bei leerem HBZ nicht einfach,eine reine Gefühlssache.Einen leergelaufenen/neuen HBZ sollte man zuerst entlüften.Entweder an der Bremsleitung oder an den Entlüfterschräubchen an der Oberseite des Zylinders.Bleibt eine Luftblase im Zylinder hat man den beschriebenen Effekt,es kommt zwar Bremsflüssigkeit aber nicht viel.Die Luftblase verhindert das nachfliessen der Bremsflüssigkeit in den Zylinder und beim lösen des Pedals hört man dieses Schmatzgeräusch.Die Luftblase ist auch der Grund für den fehlenden Druck.Man kann auch zuerst die Vorderachse entlüften da bei Scheibenbremsen an der VA die Bremsflüssigkeit schneller durchläuft. An der HA verhindern oft die Vordruckventile der Trommelbremsen oder Bremsdruckregler einen schnellen Durchlauf der Bremsflüssigkeit.Das Leerlaufen eines HBZ kann durch das durchtreten des Bremspedals bei geöffneten Entlüfterventilen und blockierens des Pedals in getretenem Zustand verhindert werden,dann sind die Nachlaufbohrungen zu.Zu alt darf der HBZ aber nicht sein,sonst werden die Manschetten durch eventuelle Grate zerstört.

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Habe heute den zweiten neuen HBZ verbaut und das Ergebnis ist das gleiche. Ich habe sauber entlüftet und trotzdem baut sich kein Bremsdruck auf. Das Schmatzen ist nun allerdings weg. Also kann es nicht mehr am HBZ liegen, ich glaube nicht dass ich 2 mal neue defekte HBZ verbaut habe.
Also die Bremsbeläge habe ich zwischen den Bremszylinder und Bremsscheibe gerade noch so reinbekommen, viel Spiel war da nicht, die hängen wirklich straff drinnen.
Ich glaube wirklich dass da im HBZ eine Luftblase drin ist. Nur wie bekomme ich die raus? Ein Entlüfterventil hat der HBZ nicht, ich kann also nur über die Leitungen entlüften. Der Benz hat übrigens hinten auch Scheibenbremsen.
Habe heute sogar beim Entlüften mehrmals das Bremspedal langsam durchgetreten, so wie es im Werkstatthandbuch steht.
Das Lüftspiel spüre ich deutlich am Bremspedal. Da passiert erst mal den ersten Zentimeter nichts, bevor ich spüre, dass ein wenig Widerstand kommt.
Ich hätte nie gedacht, dass ein Bremsenwechsel so rätselhaft sein kann.

die luft im hbz sollte eigentlich von allein raus gehen vorrausgesetzt der zylinder ist unbetätigt. du könntest auch mal versuchen eine leitung nach der anderen am hbz zu lösen und schauen was sich dann tut. oder du presst die bremsflüssigkeit vom bremssattel aus zum hbz.

wo ist denn das problem zuhause?

Hi,
hast du den kontrolliert ob die Sättel in korrekter Position verbaut sind, man kann die links und rechts vertauscht verbauen...Dann ist der Entlüfternippel zu weit unten, und nicht an oberer Postion ( siehe Seite 1 ) Beitrag vom 17. September 2018 um 23:22:30 Uhr vom User Mustang1950.
Dann hat man den bei Dir auftretenden Effekt.
Ich wurde auch einmal von einem Freund angerufen der an dem Bremssystem verzweifelt ist.
Ich muss zugeben, das ich das auch nicht sofort gesehen habe und erst nach 2 Stunden drauf gekommen bin.
Das war genau das gleiche Fehlerbild. Auch wurde der HBZ, unnötiger Weise getauscht. Naja, danach war wenigstens alles neu^^
Bis dann, beste Grüße
-Mario

Das Problem ist in der Nähe von Ingolstadt zu Hause.
Ich verstehe gerade nicht was das bringen soll, wenn ich eine Leitung nach der anderen am HBZ löse? Was prüfe ich damit bzw wie soll ich da was prüfen?
Der Entlüfternippel ist definitiv auf beiden Seiten oben.

Bitte probiere Folgendes aus.Du brauchst eine zweite Person und einen grösseren Stofflappen.Zuerst das System mit maximal 1,5 bar entlüften.Den Lappen legst du unter den HBZ um die Bremsflüssigkeit aufzufangen.Der Helfer sitzt im Auto.Jetzt löst du die Bremsleitung und sagst "durch".Jetzt wird das Bremspedal zügig durchgetreten,wenn es ganz unten ist sagt der Helfer durch und du ziehst die Bremsleitung fest,sagst "zu" und das Bremspedal wird zügig losgelassen,nicht einach zurückschnalzen lassen.Je Bremskreis fünfmal machen.Ist jetzt schon Gegendruck spürbar ist der HBZ entlüftet.Zur Sicherheit gibt jetzt der Helfer leicht Druck auf das Bremspedal und sagt "Druck".Jetzt öffnest du die Bremsleitung bis Flüssigkeit austritt.Ist das Bremspedal wieder durchgetreten sagt der Helfer "durch" und du ziehst die leitung wieder fest.Du sagst "zu" und das Bremspedal wird losgelassen.Bitte auch fünfmal pro Kreis machen,danachsollte Druck vorhanden sein.Ist Druck vorhanden,zur Sicherheit das System nochmal mit maximal 1,5 bar entlüften.(über 2 bar geht eventuelle Luft in Lösung in die Bremsflüssigkeit,deshalb die 1,5 bar ).Ist Druck vorhanden kann er am Anfang für ca.1 cm etwas "schwammig" sein,das sollte sich nach ein paar Bremsungen bessern wenn Die Scheiben und Beläge aufeinander eingeschliffen sind.

Zitat:

@biolippe schrieb am 5. November 2018 um 22:22:09 Uhr:


Das Problem ist in der Nähe von Ingolstadt zu Hause.
Ich verstehe gerade nicht was das bringen soll, wenn ich eine Leitung nach der anderen am HBZ löse? Was prüfe ich damit bzw wie soll ich da was prüfen?
Der Entlüfternippel ist definitiv auf beiden Seiten oben.

das ist doch schon sehr weit weg.

die leitungen lösen war nur eine idee um dort die luft raus zu bekommen. aber wie gesagt sollte die luft aus den hbz von allein raus gehen wenn der zylinder in ruhestellung ist.

Du schreibst Entlüften funktioniert, an den Nippeln kommt gut Bremsflüssigkeit raus, wenn Du danach bremst hast Du keinen Gegendruck am HBZ und die Bremsen bewegen sich nicht. Hatten wir derletzt wg. kaputtem HBZ nach falscher Bremsflüssigkeit (Servoöl). Nur hast Du den HBZ ersetzt und das Problem tritt weiter auf.
Jetzt hätte ich noch im Gedankenangebot: HBZ greift nicht in Bremskraftverstärker oder hydraulische Kupplung hat Luft und schluckt den Druck ... vermutlich letzteres. grüßend, tata3

Letzteres kann micht sein da es zwei getrennte systeme sind, zumindest druckseitig sie teilen sich nur den gleichen vorrstsbehälter
Hätte der hinten trommeln mit rbz würd ich sagen die beläge liegen nicht weit genug an ...
Der alte hbz war mit sicherheit auch noch in ordnung

Alle 4 entlüftungsnippel wirklich oben an den eingebauten bremssätteln ?

...ja, stimmt, nicht anliegende Beläge... kann sowas auch vorn passieren wenn zB. statt innenbelüftete einfache Scheiben eingebaut wurden? tata3 grüßt

Eigentlich nicht da die selbstnachstellen die kolben sollten immer ein konstruktiv vorgegebenes mass zurückgehen, nachdem man die bremse betätigt hat.
Man merkts nachm belagerchsel wenn man mehrmsls treten muss bis die beläge/ kolben noch nicht da sind wo sie hingehören

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