W 220: Hoher Ölverbrauch, starker Qualm beim Beschleunigen, Motorkontrollleuchte an
Hallo zusammen,
mein Schätzchen von 2004 macht mir Sorgen:
Seit ca. 3 Monaten hoher Ölverbrauch. Werkstatt hat Ölwechsel und Ölspülung gemacht.
Jetzt hatte ich eine Autobahnfahrt und beim Beschleunigen gab es jedes mal eine starke Rauchentwicklung vom Auspuff - für den rückwärtigen Verkehr war es glaube ich wirklich eine "Nebelwand".
Während der Fahrt ging dann die Motorkontrollleuchte an. Am Ziel habe ich den ADAC gerufen. Die haben den Fehlerspeicher ausgelesen und Fehler an den Zündkerzen diagnostiziert und sagten, dass ich so mit dem Wagen nicht weiterfahren könne. Also am Ziel zur Werkstatt, die dann den Austausch aller 12 Kerzen vorgeschlagen haben. Habe ich dann für 500,00 EUR machen lassen.
Wieder auf die Autobahn und das Rauchproblem kam wieder. Auch ging wieder die Motorkontrollleuchte an und zudem sollte Öl nachgefüllt werden.
Heute habe ich den Wagen zur Werkstatt gebracht. Da hier soviel Wissen vorhanden ist und ich gut für die Rückmeldung der Werkstatt vorbereitet sein möchte, würde ich mich über Eure Einschätzung/Hilfe freuen!
Danke und viele Grüße in die Runde!
48 Antworten
Herzlichen Dank für die schnelle und super Hilfe! Ich werde das mit der Diagnose weitergeben und komme bestimmt sehr gerne auf die Hilfsangebote zurück :-). Ach ja, Öl weiß ich nicht aus dem Kopf- ich meine 5 w 30
Um Euch auf dem Laufenden zu halten: Die Hinweise mit der richtigen Diagnose waren völlig richtig. Ich habe den Wagen dann zu MB gebracht und was soll ich sagen: Erstklassiger Service! Es war in der Tat die einzige Werkstatt, die gesagt haben, dass schauen wir uns genauer an und endoskopieren.
Sie haben dann tatsächlich den gesamtem Motor zerlegt. Das Altöl war zu einer kaugummimäßigen Masse verkommen, die laifenhaft gesprochen alles verklebt hat. Aussage vom Werkstattleiter: So was habe ich auch noch nicht gesehen. Sie haben die Ventilschaftdichtungen getauscht; die Kolben war nach ihrem Dafürhalten ok. Die Zylinder wurden (irgendwie zum Schleifen?) in eine Spezialwerkstatt zur Aufbereitung geschickt.
Heute habe ich das Schätzchen wieder abgeholt und es schnurrt wieder. Ich hoffe ich habe noch lange Freude daran. Nur die Rechnung habe ich noch nicht...das wird noch spannendend :-).
Zitat:
@BPM800 schrieb am 14. März 2023 um 22:37:19 Uhr:
Heute habe ich das Schätzchen wieder abgeholt und es schnurrt wieder. Ich hoffe ich habe noch lange Freude daran. Nur die Rechnung habe ich noch nicht...das wird noch spannendend :-).
Darauf wäre ich auch mal gespannt.
Zitat:
@BPM800 schrieb am 14. März 2023 um 22:37:19 Uhr:
Um Euch auf dem Laufenden zu halten: Die Hinweise mit der richtigen Diagnose waren völlig richtig. Ich habe den Wagen dann zu MB gebracht und was soll ich sagen: Erstklassiger Service! Es war in der Tat die einzige Werkstatt, die gesagt haben, dass schauen wir uns genauer an und endoskopieren.Sie haben dann tatsächlich den gesamtem Motor zerlegt. Das Altöl war zu einer kaugummimäßigen Masse verkommen, die laifenhaft gesprochen alles verklebt hat. Aussage vom Werkstattleiter: So was habe ich auch noch nicht gesehen. Sie haben die Ventilschaftdichtungen getauscht; die Kolben war nach ihrem Dafürhalten ok. Die Zylinder wurden (irgendwie zum Schleifen?) in eine Spezialwerkstatt zur Aufbereitung geschickt.
Heute habe ich das Schätzchen wieder abgeholt und es schnurrt wieder. Ich hoffe ich habe noch lange Freude daran. Nur die Rechnung habe ich noch nicht...das wird noch spannendend :-).
Möglicherweise ein Effekt, der bei Vermischung von mineralischem und vollsynthetischem Öl entstehen kann!
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Ist ja interessant. Der MB Werkstattleiter meinte es sei wichtig, dass man mineralisches Öl nehmen würde.
Vielleicht hat ja die vorige Werkstatt mit der tollen Spülung das Problem erst verursacht...das wäre krass
@Avon: Du hattest von Beginn an Recht! Vielen Dank nochmal!
Zitat:
@BPM800 schrieb am 15. März 2023 um 00:10:50 Uhr:
@Avon: Du hattest von Beginn an Recht! Vielen Dank nochmal!
Schade, daß du im Vorfeld eine Menge Geld aufgrund (absichtlich?) falscher Diagnosen verbraten hast.
Was mir nicht klar ist - wenn die Kolben unbeschädigt waren, gab es wohl auch keine Kolbenfresser und somit keine beschädigten Zylinderwände! Schleifen etc. war also möglicherweise erneut "Beutelschneiderei", denn vermutlich waren nur die Kolbenringe verklebt und die Ventilabdichtungen verhärtet.
Zusätzlich Spülung aller Ölkanäle hätte möglicherweise gereicht.
Kannst ja die Rechnung hier zur allgemeinen Ansicht einstellen, interessehalber.
Mache ich gerne, sobald sie vorliegt...die freie Werkstatt, wo ich vorher war hatten sich nur gewundert, warum MB nicht gleich die Kolben auch "getauscht" hat, wo sie bereits alles zerlegt haben. Ich habe ja leider keine Ahnung. Als der Werkstattleiter mit alles erklärt hat, habe ich auch nur 30 % verstanden 😉.
Vermutlich geht es ums Planen des Zylinderkopfes vor dem Zusammenbau.
Zylinder hohnen ohne Übermaß-Kolben halte ich für unwahrscheinlich.
Stellt sich die Frage, was da zur Spülung verwendet wurde.
lg Rüdiger 🙂
Zitat:
Ist ja interessant. Der MB Werkstattleiter meinte es sei wichtig, dass man mineralisches Öl nehmen würde.
Vielleicht hat ja die vorige Werkstatt mit der tollen Spülung das Problem erst verursacht...das wäre krass
Der MB Werkstattleiter scheint ein seltener Findling zu sein
- er hat Recht - Motoren aus dem letzten Jahrhundert sollten möglichst mit mineralischem Öl betrieben werden und nie mit vollsyntetischem gemischt werden. Auch sollte man 10-40 nehmen, das passt zu den Toleranzen (langsam warm fahren)
- möglicher Weise sind die Zylinderlaufflächen blank und weisen nur minimale Riefen auf. Dann macht es Sinn, ganz leicht zu hohnen um den Ölfilm am Zylinder zu verbessern und neue Kolbenringe einsetzen. Machen wir gerade bei einem 356 ('Käfermotor'😉 auch, der wegen Lagerschaden zerlegt werden musste.
Jetzt hoffe ich für Dich, dass alle Ölkanäle gereinigt und kontrolliert sind und die Rechnung nicht einen Neuwagen definiert.
Vielleicht kannst Du ja verraten, wie der Werkstattmeister heißt und wo er sein Unwesen treibt. Könnte mir vorstellen, der eine oder andere merkt sich solch einen positiven Vorgang
Zitat:
@CL6216 schrieb am 15. März 2023 um 13:16:31 Uhr:
Zitat:
Ist ja interessant. Der MB Werkstattleiter meinte es sei wichtig, dass man mineralisches Öl nehmen würde.
Vielleicht hat ja die vorige Werkstatt mit der tollen Spülung das Problem erst verursacht...das wäre krass
Der MB Werkstattleiter scheint ein seltener Findling zu sein
- er hat Recht - Motoren aus dem letzten Jahrhundert sollten möglichst mit mineralischem Öl betrieben werden und nie mit vollsyntetischem gemischt werden. Auch sollte man 10-40 nehmen, das passt zu den Toleranzen (langsam warm fahren)
- möglicher Weise sind die Zylinderlaufflächen blank und weisen nur minimale Riefen auf. Dann macht es Sinn, ganz leicht zu hohnen um den Ölfilm am Zylinder zu verbessern und neue Kolbenringe einsetzen. Machen wir gerade bei einem 356 ('Käfermotor'😉 auch, der wegen Lagerschaden zerlegt werden musste.Jetzt hoffe ich für Dich, dass alle Ölkanäle gereinigt und kontrolliert sind und die Rechnung nicht einen Neuwagen definiert.
Vielleicht kannst Du ja verraten, wie der Werkstattmeister heißt und wo er sein Unwesen treibt. Könnte mir vorstellen, der eine oder andere merkt sich solch einen positiven Vorgang
@CL6216, in verschiedenen Punkten gebe ich dir recht - ich würde sogar ein 0W/40 bevorzugen - bekanntlich ist heißes 40er Öl viel dünnflüssiger als kaltes 0er Öl. Mischt man im Motor mineralisches mit vollsynthetischem Öl, kommt es zum "Super-GAU", das wußten wir auch schon vor mehr als 40 Jahren ...
Nicht beipflichten kann ich allerdings dem Hinweis, vollsynthetisches Öl nicht in älteren Motoren verwenden zu dürfen - es ist lediglich, genauso wie bei moderneren Motoren, darauf zu achten, daß Mineralöl so gut wie nicht mehr vorhanden ist (Vergleichbares passierte auch beispielsweise in der Citroen-Hydropneumatik, wenn Unwissende die alte rote LHS - "S" für synthetisch - mit der späteren, grünen LHM mischten ...).
Was die Zylinder betrifft:
Sofern die Honbilder einwandfrei waren und die Kolben keine Verschleißspuren aufwiesen, gab es keinerlei Grund, die Zyllinderwände zu honen, lediglich die Kolbenringe waren zu ersetzen. Anders der Zylinderkopf, der natürlich zu überarbeiten war. Zu ersetzen waren dann prophylaktisch Steuerkette(n) & Co., sowie Lagerschalen und Dehnschrauben.
Kostenpunkt zusammen (inclusive des verbrannten Tausenders für Fehlberatungen durch zwei Stümper (oder Schlawiner?) in etwa in Höhe eines (wenig gebrauchten) Kleinwagens, dafür garantiert der Dicke allerdings wieder uneingeschränkte Fahrfreude - zumindest motorseitig ;-)
Zitat:
@CL6216 schrieb am 15. März 2023 um 13:16:31 Uhr:
- er hat Recht - Motoren aus dem letzten Jahrhundert sollten möglichst mit mineralischem Öl betrieben werden
Das kommt wohl auf den Motor an.
Hier geht es um den M113.
Das ist nach meinem bisherigem Kenntnisstand vermutlich der zuverlässigste und langlebigste Benziner, den MB je gebaut hat.
Im Gegensatz zu den Vorgängern und Nachfolgern treten hier fast nie Probleme auf, die die Öffnung des Motors erfordern (Nockenwellenantrieb, Zylinderlaufbahnen, etc.), jedenfalls nicht auf den ersten 500.000 km.
Gebraucht bekommt man diese V8-Motoren "nachgeschmissen", weil sie niemand benötigt.
Ich selber fahre inzwischen meinen dritten M113:
1. W210 E55 AMG von 140.000 bis 180.000 km (2006 - 2008), hier war damals das einzige von AMG freigegebene Öl das Mobil 1 0W40
2. W220 von 205.000 bis 466.000 km (2009 - 2020), der Wagen ist noch voll fahrbereit
3. V220 von 235.000 bis derzeit 288.000 km
Ich habe immer 0W40 Mobil 1 verwendet, seit dem letzten Ölwechsel ist jetzt erstmalig Petronas Syntium 0W40 drin.
Ich bin zwar kein ausgewiesener Fachmann, habe aber die eine oder andere Ölschulung (Castrol, Fuchs) besucht.
Ich verwende seit Ewigkeiten vollsynthetisches Öl und habe noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.
Kostenpunkt zusammen (inclusive des verbrannten Tausenders für Fehlberatungen durch zwei Stümper (oder Schlawiner?) in etwa in Höhe eines (wenig gebrauchten) Kleinwagens, dafür garantiert der Dicke allerdings wieder uneingeschränkte Fahrfreude - zumindest motorseitig ;-)
Oha, das will ja nicht hoffen; also auf 4 TSD stelle ich mich schon ein...ich hoffe es ist nicht das doppelte
Zitat:
@BPM800 schrieb am 15. März 2023 um 20:39:37 Uhr:
Kostenpunkt zusammen (inclusive des verbrannten Tausenders für Fehlberatungen durch zwei Stümper (oder Schlawiner?) in etwa in Höhe eines (wenig gebrauchten) Kleinwagens, dafür garantiert der Dicke allerdings wieder uneingeschränkte Fahrfreude - zumindest motorseitig ;-)
[/quoteOha, das will ja nicht hoffen; also auf 4 TSD stelle ich mich schon ein...ich hoffe es ist nicht das doppelte
Na ja, es gibt ja auch gebrauchte Tatas ;-), die sind billig(er) 😁😁😁😁
Zitat:
@BPM800 schrieb am 15. März 2023 um 20:39:37 Uhr:
Kostenpunkt zusammen (inclusive des verbrannten Tausenders für Fehlberatungen durch zwei Stümper (oder Schlawiner?) in etwa in Höhe eines (wenig gebrauchten) Kleinwagens, dafür garantiert der Dicke allerdings wieder uneingeschränkte Fahrfreude - zumindest motorseitig ;-)
[/quoteOha, das will ja nicht hoffen; also auf 4 TSD stelle ich mich schon ein...ich hoffe es ist nicht das doppelte
Hab deinen Bericht nochmals durchgelesen - da müßten Weihnachten und Ostern zusammenfallen, wenn du bei MB mit 4000 € wegkommen wolltest.
Motor ausgebaut und komplett zerlegt, Block zur Fremdfirma verbracht und Zylinder 'nachgehont' (?), jedoch die Kolben belassen (?)
Zylinderkopf überarbeitet, dazu 24 Ventile (hoffentlich nur!) gereinigt und neu eingeschliffen, Abdichtungen erneuert usw. usw. ...
Bei einem Stundenverrechnungssatz von rund 200 € brutto (min.!) darfst du ruhig mit etwa 8' € rechnen, jeder € drunter würde mich - je nach Aufwand - doch sehr überraschen - leider! 😰