VW-Abgasaffäre

VW

Da MT hinter her zu hinken scheint, poste ich es mal:

Süddeutsche Zeitung: Abgasaffäre - Vertuschungsaktion bei VW
http://www.sueddeutsche.de/.../...e-vertuschungsaktionbei-vw-1.3025299

NTV: Bericht über Vertuschungsversuch - VW-Mitarbeiter sollen Daten gelöscht haben
http://www.n-tv.de/.../...n-Daten-geloescht-haben-article17890936.html

Beste Antwort im Thema

Nur Einzelfälle und niemandem ein Schaden entstanden? 😉
http://diepresse.com/.../Neue Software neue Probleme

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Hier ein Artikel vom ORF.
http://orf.at/stories/2400133/2400134/

Zitat:

Der Brief birgt Sprengkraft, denn europaweit wurden allein im VW-Skandal Millionen Fahrzeuge noch nicht umgerüstet. Zwar hat VW angekündigt, bis Herbst dieses Jahres alle vom Dieselskandal betroffenen Modelle mit einem Softwareupdate umzurüsten. Für den Konzern verpflichtend ist das aber nur in Deutschland.

Es kann also gut sein, dass in anderen Ländern in diesem Zusammenhang weniger stark kontrolliert wird.

Wie schnell die EU selbst gegen nicht umgerüstete Fahrzeuge vorgehen kann wird sich zeigen, meistens ist man hier ja etwas behäbig unterwegs.

Echt tolle Liste vom ADAC. Nur halte ich es für bedenklich, wenn diese Liste frohlockend als Ansatz für die Rückgabe dienen soll. Einfach nur mal schauen, wie oft da NW = Neuwagen steht. Damit in Sachen schlecht verkaufen wegen der Abgasproblematik nicht zu gebrauchen!

Und die EU wird gegen nichts vorgehen, weil sie dazu keine Kompetenzen hat.

Für den Dieselgipfel scheinen die Eckpunkte bereits festzustehen: Softwareupdates.

Sand in die Augen der mündigen Bürger. 🙄

Hoffentlich wird wenigstens das Thema Garantien einigermaßen kundenfreundlich geregelt.

Das ist doch alles eine einzige Verar***ung! 😠

Auch wenn sich meine Überraschung in Grenzen hält, denn das alles hatte sich zuletzt ja bereits angekündigt.

Wer hat denn geglaubt, dass es für alle Diesel irgendeinen kpl. Umbau auf Kosten der Hersteller geben würde? Bei Millionen von Fahrzeugen überhaupt nicht einmaltechnisch umsetzbar. Also jetzt wenigstens der erste Schritt. Und auf Anhieb ein sauberer Diesel geht nicht.

Jetzt müsste man nur wissen, auf welchen Bezugswert sich die Verminderung um 20 % bezieht!!! Und das ist im Augenblick die Vera*****.

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Zitat:

@UliBN schrieb am 21. Juli 2017 um 20:33:45 Uhr:


Wer hat denn geglaubt, dass es für alle Diesel irgendeinen kpl. Umbau auf Kosten der Hersteller geben würde?

Nur auf Kosten der Hersteller? Daran habe ich nie geglaubt, obwohl ich twintec-Verfechter bin.

Zitat:

@UliBN schrieb am 21. Juli 2017 um 20:33:45 Uhr:


Bei Millionen von Fahrzeugen überhaupt nicht einmaltechnisch umsetzbar. Also jetzt wenigstens der erste Schritt. Und auf Anhieb ein sauberer Diesel geht nicht.

twintec funktioniert aber. Und das wesentlich besser als irgendwelche komischen Softwareupdates, welche die AGR-Ventile, Rußpartikelfilter und Injektoren kapputtmachen. In den Londoner Bussen wird das System bereits mit Erfolg eingesetzt.

Zitat:

@UliBN schrieb am 21. Juli 2017 um 20:33:45 Uhr:


Jetzt müsste man nur wissen, auf welchen Bezugswert sich die Verminderung um 20 % bezieht!!! Und das ist im Augenblick die Vera*****.

Über kurz oder lang wird es wohl RDE-Messungen geben. Glaube nicht, dass sich da besonders viel verändern wird. Das was beim Dieselgipfel festgezurrt werden soll, ist ne Placebonummer zum Einlullen der Wähler.

Twintec ist sicherlich für wenige Fahrzeuge eine Lösung, aber eben nicht für Millionen. Das Systemist noicht serienreif und die Nachrüstung ist technisch aufgrund vorhandener Bauweise der Fahrzeuge nicht möglich. Einfach hier mal nachlesen.

Und Twintec soll auf Stand Euro 6 bringen. Das Software-Update soll aber auch Euro 6 um 20 % reduzieren. RDE kommt für neue Typengenehmigungen. Nachrüstungen/Updates erfolgen aber für bereits vorhandene Typengenehmigungen und Zulassungen.

Ich nur sehr erstaunt, was jetzt alles machbar ist in welch kurzer Zeit. Damit ist für mich klar, dass einzig und allein die bestehenden Vorschriften zur Erreichung der Grenzwerte als Momentaufnahme die Motivation für Manipulationen waren. Und diese Vorschriften sind einfach ohne jeden Realitätsbezug. Und das haben die nationalen Behörden zu verantworten und auch die EU-Kommission, die jetzt alle so tun als ob und lauthals schreien und fordern. Erst jetzt, wo es nicht mehr anders geht und publik geworden ist.

Ja, die Politik hat mit ihrer verfehlten Gesetzgebung neben den eigentlichen Betrügern auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass es dazu gekommen ist. Allerdings bezweifle ich, dass sich das schnell ändern wird. Mit dem Brexit hätte die EU einen Anlass, dringende Reformen anzustoßen, aber da tut sich nicht viel außer Gejammere.

Nicht einen großen Beitrag, sondern den entscheidenden Beitrag, der alles andere erst ermöglicht oder verursacht hat.

Der Brexit hat aber rein gar nichts mit der Abgasaffäre zu tun, auch nicht mit Reformen, die angestoßen werden müssten. Die möglichen Reformen der EU beziehen sich auf ganz andere Sachen.

Zitat:

@UliBN schrieb am 22. Juli 2017 um 15:50:24 Uhr:


Nicht einen großen Beitrag, sondern den entscheidenden Beitrag, der alles andere erst ermöglicht oder verursacht hat.
...

Sehe ich dito. Sehendes Auge und mit klarem Verstand und Willen.
Das ist kein Versehen, sondern Planung gewesen.

Es ist m.E falsch der Politik eine Nebenrolle zu widmen. Ein Polizist der ein geplantes Verbrechen kennt und wichtige Details zur Umsetzung vorher sogar plant, ist schon ein zentraler Hautdarsteller. Die Politik nimmt es mit Rechtsbruch einfach nicht so genau. Vor allem im eigenen Sinne. Dies ist geübte Praxis geworden und wurde jetzt mehrfach in wichtigen politischen Feldern ausprobiert. Alternativlos, sozusagen. 😉

Dieselgate und Autokartell:

Wie das Autokartell den Dieselskandal mit auslöste

"(...)Dachten die Kunden bislang, es gebe einen Wettbewerb um das sauberste und effizienteste Auto unter den deutschen Premium-Herstellern, die ihre Fahrzeuge mit Begriffen wie Bluemotion und Bluetec anpreisen, so zeichnen die Dokumente, auf die sich der "Spiegel" beruft, ein ganz anderes Bild:

Demnach haben sich die Autoentwickler dezidiert darüber ausgetauscht, wie groß die Tanks für den Harnstoffzusatz "AdBlue" sein dürfen, mit dem giftige Stickoxide aus dem Dieselabgas geholt werden. Das Problem: Man wollte den Kunden nicht zumuten, alle paar tausend Kilometer außerhalb der Werkstattintervalle die blaue Flüssigkeit zu kaufen und nachzukippen. Gleichzeitig wären aber größere Tanks teurer geworden. (...)

Man brau­che bei den Tank­grö­ßen un­be­dingt ein "ab­ge­stimm­tes Vor­ge­hen". Es sei nicht akzeptabel, dass je­der Her­stel­ler "ein­fach ma­che, was er wol­le". Also ver­stän­dig­ten sich Daim­ler, BMW, Audi und Volks­wa­gen auf klei­ne Tanks – wohl wissend, dass die Men­ge Ad­Blue dann nicht mehr ausreichen könnte, um die Ab­ga­se aus­rei­chend zu rei­ni­gen.

Das Königsargument der Experten: Bald würden Mil­lio­nen von Plas­tik­tanks für Adblue in die Fahr­zeu­ge ein­ge­baut werden müssen. Wenn man auf eine Tank­grö­ße ver­stän­dig­e, könne man "bis zu 80 Euro pro Fahr­zeug" spa­ren, zitiert der "Spiegel" aus einer Präsentation.

"Ziel­grö­ße von 17 bis 23 Li­ter"

Am Ende wurde entschieden, Tanks mit ei­ner "Ziel­grö­ße von 17 bis 23 Li­ter" zu ent­wi­ckeln. Als sich nach wenigen Monaten zeigte, dass die Hersteller immer noch unterschiedliche Tankgrößen planten, machte der Arbeitskreis Druck. Im September 2008 ei­nig­ten sich Daim­ler, Audi, BMW und VW laut "Spiegel" schließlich auf eine Einheitsgröße von gerade mal acht Litern. Nur im Falle eines Audi-Motors zeigte sich das Gremium gnädig: Dort durfte ein größerer Tank eingebaut werden.

Die Abstimmung hatte laut "Spiegel" einen weiteren Sinn: Hät­te auch nur ein Her­stel­ler ei­nen grö­ße­ren Ad­Blue-Tank ein­ge­baut, wä­ren Zu­las­sungs- und Auf­sichts­be­hör­den miss­trau­isch ge­wor­den. Es hätte sich die Frage gestellt, warum der eine Motor viel mehr Adblue braucht als ein anderer. Nur für die USA wurden größere Tanks geplant. Dort wären die Abgasvorschriften sonst nicht erreichbar gewesen. Die dortigen Behörden hätten die für Europa geplante Adblue-Menge als zu gering erachtetet."

Da haben wir sie wieder: Die Zahnlosigkeit unserer Behörden. In den USA wird genauer hingeschaut, da gehen die kleinen Adbluetanks nicht durch. Und natürlich machen sich die hiesigen Behörden auch keine Gedanken darüber, wieso die Adbluetanks in Europa kleiner sind. Kann man vielleicht aufgrund der in Europa höheren Grenzwerte noch in einem gewissen Maße nachvollziehen. Trotzdem: Genau hinschauen geht anders.

Das Thema Prüfstandserkennung spielt natürlich mit hinein.

Worüber der Artikel nichts schreibt: WER hat diese Absprachen geführt? Welche Manager haben da konferiert? Und an wen haben diese Herren berichtet?

Unwahrscheinlich, dass die höchsten Managementebenen nicht informiert gewesen sind. Und Winterkorn will nichts gewusst haben? Diese These wird immer lächerlicher, mehr noch: Sie wirkt mittlerweile grotesk.

Irgendwo stand: 200 Leute haben im Laufe der Zeit teilgenommen.

Für mich ist das nur ein Teil der Affäre: Eine abgesprochen technisch-mechanische Größe des Tanks als Vorgabe und dann die Software, um den Verbrauch zu begrenzen.

Vorrangig geht es aber immer noch um EA189. Gibt es zu beiden Manipulationen irgendeine Zeitangabe, was wann kam?

Zitat:

@UliBN schrieb am 23. Juli 2017 um 10:14:13 Uhr:


Irgendwo stand: 200 Leute haben im Laufe der Zeit teilgenommen. Für mich ist das nur ein Teil der Affäre: Eine abgesprochen technisch-mechanische Größe des Tanks als Vorgabe und dann die Software, um den Verbrauch zu begrenzen. Vorrangig geht es aber immer noch um EA189. Gibt es zu beiden Manipulationen irgendeine Zeitangabe, was wann kam?

200 Mitwisser - das halte ich für SEHR niedrig geschätzt. Das alles muss ja entwickelt, besprochen und abgesegnet werden, in zahlreichen Varianten und bei mehreren Marken. Dann noch die herstellerübergreifenden Absprachen, das geht nicht mit 200 Personen. Auf VAG bezogen nicht und darüber hinaus sowieso nicht.

Woanders habe ich die Schätzung "1000 Mitwisser bei VAG" gelesen. Das kommt schon eher hin, scheint mir aber auch noch zu gering zu sein.

Die Kartellsache ist momentan noch eine Angelegenheit hinsichtlich der Adbluetanks. Aber es wäre naiv anzunehmen, dass nicht auch noch weitere technische Fragen Gegenstand solcher Absprachen waren. Der Kartellskandal ist völlig frisch und wir sehen nur die Spitze des Eisberges.

Da kommt bestrimmt noch was.

http://www.spiegel.de/.../...er-bmw-wer-bremst-verliert-a-1159260.html

http://www.spiegel.de/.../...-glaubt-mehr-an-den-diesel-a-1159255.html

@Steam24

Es ging nicht um Mitwisser, sondern die Teilnehmer an Kartellgesprächen. Und danach hast Du selbst gefragt!

Zitat:

WER hat diese Absprachen geführt? Welche Manager haben da konferiert? Und an wen haben diese Herren berichtet?

Das Kartell tritt sich ja im August mit der Bundesregierung und hat dann ein Mitglied mehr?

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