VW-Abgasaffäre

VW

Da MT hinter her zu hinken scheint, poste ich es mal:

Süddeutsche Zeitung: Abgasaffäre - Vertuschungsaktion bei VW
http://www.sueddeutsche.de/.../...e-vertuschungsaktionbei-vw-1.3025299

NTV: Bericht über Vertuschungsversuch - VW-Mitarbeiter sollen Daten gelöscht haben
http://www.n-tv.de/.../...n-Daten-geloescht-haben-article17890936.html

Beste Antwort im Thema

Nur Einzelfälle und niemandem ein Schaden entstanden? 😉
http://diepresse.com/.../Neue Software neue Probleme

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Es ist zum Kotzen (sorry):

Zitat:

Geplante Nachrüstaktion: Schönwetter-Dieselautos sollen erlaubt bleiben

Bei der geplanten Umrüstung von älteren Dieselautos soll die Abgasreinigung nach SPIEGEL-Informationen nur bei Temperaturen von mehr als zehn Grad funktionieren müssen. Damit wäre die Regierung vor der Autolobby eingeknickt.
...

Mehr dazu dort:
http://www.spiegel.de/.../...bei-dieselnachruestung-ein-a-1157793.html

Artikel:

Neuer Diesel-Skandal? - Vorsicht: Daimler ist nicht VW
http://www.n-tv.de/.../...ht-Daimler-ist-nicht-VW-article19937845.html

Zitat:

Klage gegen Kraftfahrtbundesamt: Umwelt-Verband will Dieselfahrzeuge bundesweit verbieten lassen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz fordert ein Verkaufsverbot für Diesel-Pkws, die gegen Euro-6-Grenzwerte verstoßen. Nun muss das Gericht entscheiden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat beim Verwaltungsgericht Schleswig Klage gegen das Kraftfahrtbundesamt (KBA) eingereicht. Erreicht werden soll ein Verkaufsverbot für zu viel Stickoxid ausstoßende Diesel-Neuwagen.
...

Mehr dazu dort:

https://amp.focus.de/.../...fahrtbundesamt-eingereicht_id_7351184.html

Zitat:

Die Rechtslage ist allerdings komplizierter, als der BUND sie darstellt. Zum einen erfüllen viele moderne Euro 6-Dieselfahrzeuge - darunter auffallend viele von VW - sehr wohl die Grenzwerte. Zum anderen gibt es nach den aktuell gültigen Zulassungsbestimmungen keine gesetzlichen Grenzwerte für einen Schadstoffausstoß im realen Straßenverkehr. Dies wird auch im Zusammenhang mit dem VW-Skandal oft falsch dargestellt [http://m.focus.de/.../...t-legal-adac-fordert-klarheit_id_7227912.html]. Die neue Messmethode mit sogenannten RDE-Messungen gilt erst ab Herbst. Anderserseits vertreten einige Rechtsexperten die Auffassung, dass Grenzwerte grundsätzlich auch jetzt schon nicht zwischen offiziellen Zulassungs-Messungen und Realverkehr differieren dürfen. Nun müssen die Richter darüber entscheiden.

Das Vorgehen des BUND kann man nur als Idiotie und billigen Populismus bezeichnen, da es sich eben nicht auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Werte abstellt.

In Sachen Einknicken bei der Nachrüstung ist es in meinen Augen falsch, mit einer Durchschnittstemperatur zu argumentieren. Das bedeutet, dass rund umdie Uhr die gleiche Temperatur angenommen wird, ohne die Verteilung der Temperaturkurve über die Tageszeit zu betrachten und in Relation zum Verkehrsaufkommen zu setzen.
Malein kleines fiktives Beispiel:
Tagsüber ich über viele Stunden eine hohe Temperatur und nachts insbesondere morgens eine weitaus niedrigere. Das ergibt eine relativ hohe Durchschnittstemperatur. Nachts sind jedoch viel weniger Fahrzeuge unterwegs. Außerdem müsste das jährliche Verkehrsaufkommen im Jahr spezifiziert werden.

Die Temperatur scheint ein Problem beim Erreichen einer Schadstoffreduzierung zu sein. Und ggf.steht dann der technische Mehraufwand im Gegensatz dazu.

Also kann es nur eine Lösung geben:
Nachrüstung soweit möglich mit der Frage, warum das einseitig nur die Industrie bezahlen soll.
Verschärfung der Vorschriften, die wirksamere Systeme in allernächster Zeit erfordern.

Mal abwarten, wie die finanziellen Auswirkungen dann für die Verbraucher werden. Alles noch nicht absehbar.

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Zitat:

@UliBN schrieb am 15. Juli 2017 um 14:29:58 Uhr:


Das Vorgehen des BUND kann man nur als Idiotie und billigen Populismus bezeichnen, da es sich eben nicht auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Werte abstellt.

In Sachen Einknicken bei der Nachrüstung ist es in meinen Augen falsch, mit einer Durchschnittstemperatur zu argumentieren. Das bedeutet, dass rund umdie Uhr die gleiche Temperatur angenommen wird, ohne die Verteilung der Temperaturkurve über die Tageszeit zu betrachten und in Relation zum Verkehrsaufkommen zu setzen.
Malein kleines fiktives Beispiel:
Tagsüber ich über viele Stunden eine hohe Temperatur und nachts insbesondere morgens eine weitaus niedrigere. Das ergibt eine relativ hohe Durchschnittstemperatur. Nachts sind jedoch viel weniger Fahrzeuge unterwegs. Außerdem müsste das jährliche Verkehrsaufkommen im Jahr spezifiziert werden.

Die Temperatur scheint ein Problem beim Erreichen einer Schadstoffreduzierung zu sein. Und ggf.steht dann der technische Mehraufwand im Gegensatz dazu.

Also kann es nur eine Lösung geben: Nachrüstung soweit möglich mit der Frage, warum das einseitig nur die Industrie bezahlen soll. Verschärfung der Vorschriften, die wirksamere Systeme in allernächster Zeit erfordern.

Mal abwarten, wie die finanziellen Auswirkungen dann für die Verbraucher werden. Alles noch nicht absehbar.

Bin völlig neu hier im Thread und grüße erst mal alle Foristen hier. 🙂

Ein Verkaufsverbot für zu viel Stickoxid ausstoßende Diesel-Neuwagen wie vom BUND gefordert ist theoretisch aus Umweltsicht ein folgerichtiger Schritt, aber ich gehe davon aus, dass selbst der BUND nicht davon ausgeht, mit dieser Klage durchzukommen. Eher vermute ich, dass man Druck auf die Politik ausüben will mit dem Ziel, dass endlich hieb- und stichfeste Abgasregeln erlassen und auch durchgesetzt werden.

Wir erleben aktuell eine Zeit, in der man allen Ernstes versucht, die NOx-Problematik mit Softwareupdates zu lösen versucht, obwohl hinlänglich bekannt ist, dass auf diese Art und Weise die NOx-Messwerte nicht wirklich gesenkt werden können. Da braucht es schon tiefgreifendere Lösungen wie twintec oder Amminex. Das haben mittlerweile sogar die Grünen und Dudenhöffer erkannt.

Insofern kann man nur hoffen, dass die Bundesregierung in der ganzen Sache endlich mal Nägel mit Köpfen macht und WIRKSAME Maßnahmen ergreift. Ob die Klage des BUND dabei hilfreich sein wird - aus meiner Sicht eher ja. Denn steter Tropfen höhlt den Stein und ich halte es für wichtig, dass heutzutage (endlich!) vermehrt das Stückwerk in Sachen NOx-Reduktion thematisiert wird, welches die Bundesregierung uns Bürgern in den letzten Jahren zugemutet hat.

Für mich ist die Aktivität bedenkliche Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen, erst recht, wenn die Erfolgsaussichten gegen Null tendieren, weil die bestehenden Vorschriften eingehalten werden.
Leider ist die Bundesregierung nicht maßgeblich, da es sich um EU-Vorschriften handelt, die national umgesetzt werden müssen.
Die Veränderung der für Typengenehmigung zugrunde liegenden Prüfzyklen ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Es ist auch richtig, dass die NOx-Thematik aufbereitet wird. Die Politiker muten uns aber leider zu, dass die CO2-Problematik vollkommen vernachlässigt wird. Und die ist genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger.

Und nach wie vor wird uns zugemutet, an die Vorteile des E-Antriebes zu glauben, ohne dass eine vergleichende Öko-Bilanz zugrunde liegt.

Diskussion über Dieselfahrzeuge geht weiter:

Abgasskandal: Stickoxid-Entfernung nur bei Schönwetter?

" Laut Medienbericht hat die Bundesregierung vor, der Autoindustrie bei der Nachrüstung von Dieselautos weit entgegen zu kommen. Das Verkehrsministerium weist das zurück.

Als Reaktion auf den Abgasskandal bei deutschen Autobauern will sich die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge damit zufrieden geben, dass Dieselfahrzeuge mit Abgasreinigungen nachgerüstet werden, die erst ab 10 Grad Celsius wirksam sind. Damit habe die Autoindustrie ihre Vorstellungen durchgesetzt, berichtet der Spiegel.

Das Verkehrsministerium wies den Bericht jedoch zurück.

Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, dass die Abgasreinigung bereits bei wesentlich tieferen Temperaturen wirksam werden muss

, schreibt das Blatt. Die nun geplante Regelung würde laut Spiegel bedeuten, dass Dieselfahrzeuge bei Temperaturen unterhalb von zehn Grad ihre Stickoxidabgase weitgehend ungereinigt ausstoßen dürfen. Die Regelung solle auf einem nationalen Autogipfel am 2. August festgelegt werden.

Bei den Verhandlungen geht es um ein Software-Update, mit dem die Hersteller Mängel bei der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen der Euronormen 5 und 6 beseitigen sollen.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums wies den Spiegel-Bericht als falsch zurück. Das geplante "Nationale Forum Diesel" habe die Aufgabe, die Diskussionen über die Optimierung von Dieselfahrzeugen zu bündeln. Ziel sei es, die Emissionen deutschlandweit zu senken und wirksame Maßnahmen dazu zu erreichen. "Entscheidungen dazu gibt es noch nicht."

Die Nachrüstung war nach dem Abgasskandal nötig geworden. Es war zunächst für Volkswagen bekannt geworden, dass Autohersteller bei den Abgasmessungen manipuliert haben, um höhere Abgaswerte zu kaschieren. VW hatte etwa Software installiert, die erkennen konnte, ob ein Auto im Teststand ist und entsprechend die Abgase verändert hat. Auch Daimler wird vorgeworfen, Fahrzeuge mit einem unzulässig hohen Schadstoffausstoß verkauft zu haben.

Hohe Stickoxidwerte in deutschen Städten sind eine Gesundheitsgefahr. Wegen des Skandals ist der Absatz von Dieselfahrzeugen eingebrochen.

EU kritisiert deutsches Krisenmanagement

EU-Industriekommissarin El?bieta Bie?kowska warf unterdessen Deutschland vor, die Schuld für den Skandal der Kommission zuschieben zu wollen. Die Kommission sei darauf angewiesen, dass Mitgliedstaaten die Einhaltung der EU-Abgasgesetzgebung überwachten und durchsetzten. "Aber dieses System hat offensichtlich versagt", sagte Bie?kowska der Welt. Auch wies sie darauf hin, dass Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung grundsätzlich verboten seien.

Zuvor war laut Welt in Berlin Kritik an den EU-Gesetzen aufgekommen. Die EU habe ihre entsprechende Verordnung zum Einsatz von Abschalteinrichtungen so schwammig formuliert, dass so gut wie alles erlaubt sei, hieß es. Bie?kowska erwiderte, es liege "in der Natur von Gesetzen, dass sie nicht jede denkbare technische Situation präzise beschreiben können". Die Bundesregierung habe auch bislang nicht den Wunsch nach einer Präzisierung geäußert. "Sie wollten es anscheinend nicht wissen", sagte die EU-Kommissarin."

Was mir nicht zusagt: Es ist lediglich die Rede von "Softwareupdates", Änderungen an der Hardware scheinen nicht diskutiert zu werden. Sie sind aber dringend notwendig.

Danke, Steam24!

Nochmal schnell zur Klage des BUND:

https://amp.focus.de/.../...fahrtbundesamt-eingereicht_id_7351184.html

Zitat:

Die Rechtslage ist allerdings komplizierter, als der BUND sie darstellt. Zum einen erfüllen viele moderne Euro 6-Dieselfahrzeuge - darunter auffallend viele von VW - sehr wohl die Grenzwerte. Zum anderen gibt es nach den aktuell gültigen Zulassungsbestimmungen keine gesetzlichen Grenzwerte für einen Schadstoffausstoß im realen Straßenverkehr. Dies wird auch im Zusammenhang mit dem VW-Skandal oft falsch dargestellt [http://m.focus.de/.../...t-legal-adac-fordert-klarheit_id_7227912.html]. Die neue Messmethode mit sogenannten RDE-Messungen gilt erst ab Herbst. Anderserseits vertreten einige Rechtsexperten die Auffassung, dass Grenzwerte grundsätzlich auch jetzt schon nicht zwischen offiziellen Zulassungs-Messungen und Realverkehr differieren dürfen. Nun müssen die Richter darüber entscheiden.

Also ich würde mich schlicht aus eigenem Interesse freuen, wenn einmal ein OLG auch diese zuletzt genannte Sicht einnehmen würde. (ob Juristen hier im Forum das jetzt auch so sehen, ist mir nicht so wichtig 😉)

Ein OLG hat hier nix zu bedeuten,wenn der weitergehende Rechtsweg offen bleibt.

Die beiden Rechtspositionen werden im Berichtsentwurf des Untersuchungsausschuss von Seite 132 - 138 dargestellt.

Zitat:

@UliBN schrieb am 15. Juli 2017 um 23:52:52 Uhr:


Ein OLG hat hier nix zu bedeuten,wenn der weitergehende Rechtsweg offen bleibt.

*seufz* .... Dann halt der BGH! (ja, kann Jahre dauern)

Danke, Micha!

http://amp.n-tv.de/.../...t-der-Diesel-Schummelei-article19929882.html

"CO2-Ziel für Neuwagen ist nicht zu halten
...
Spätestens im Jahr 2021 dürfen ihre Neuwagenflotten im Durchschnitt nämlich nur noch 95 Gramm je Kilometer ausstoßen, so haben es EU-Staaten und Europäisches Parlament aus Klimaschutzgründen beschlossen. Verfehlen die Hersteller dieses Ziel, drohen ihnen Strafen in Milliardenhöhe.
...
Dabei gilt es in der Branche längst als offenes Geheimnis, dass die politische CO2-Vorgabe ohne genügend Dieselautos verfehlt wird.
..."

http://m.faz.net/.../...neuwagen-ist-nicht-zu-halten-15106856.amp.html

Und da es um EU-Vorschriften geht, wahrscheinlich nicht mal der BGH, sondern der EuGH. Ob wir das noch erleben?

Zitat:

@UliBN schrieb am 16. Juli 2017 um 17:08:46 Uhr:


Und da es um EU-Vorschriften geht, wahrscheinlich nicht mal der BGH, sondern der EuGH. Ob wir das noch erleben?

*sehr tief seufz* .... Dann halt der EuGH! (ja, kann noch mehr Jahre dauern)

Patriotismus-Debatte bei den Kommentaren einer "News":
https://www.motor-talk.de/.../...illegale-absprachen-t6088869.html?...

Könnte aus der PR-Abteilung von VW kommen - ansonsten sind die Leute dahinter nur zu bedauern...

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