Vorübergehende Tachomanupulation?
Hallo zusammen,
mir ist ein Ding passiert, das glaubt man erst gar nicht und deshalb stelle ich mal die Frage hier: Ist es möglich, beim Volvo den Tacho-sprich Kilometerstand- so zu manipulieren, dass das nur für ca. 2 Wochen anhält? Hört sich komisch an, ist mir aber passiert und ich weiß jetzt nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Musste mich notgedrungen nach einem neuen Elch umsehen, da mein V70 Bj 2009 nach Crash total geschrottet wurde.🙂
Also musste mich auf die Suche machen und als begeisterter Volvo-Fahrer ist mir ein V60 D3 ins Auge gesprungen. Bin da hingefahren und habe mir das Auto angesehen. Super gepflegt, gut ausgestattet, durfte ein Probefahrt machen und das Gefühl war Klasse, Volvo eben. Vor allem Bj 2011 mit 45.500 km gelaufen, perfekt. Also Auto gekauft, die Frage nach dem Serviceheft natürlich gestellt, da keins vorhanden war. Die Antwort war, dass dies jetzt elektronisch durch Volvo geführt würde, da ja eh die Daten ausgelesen würden. Okay dachte ich, kann so sein. Bin jetzt 2 Wochen mit dem Auto unterwegs und neben der Ankündigung zum Wartungsintervall zeigte mir plötzlich der Tacho nun einen Kilometerstand von 186.695 km an?????!!!!!????!
Wie geht so was? Ich kann mir das nur so erklären, dass der Tacho manipuliert wurde, aber völlig dilettantisch und die Elektronik des Volvo nun durch die Wartungsankündigung diesen Betrug rückgängig gemacht hat.
Was mich interessieren würde, ist die rechtliche Lage. Ich habe das Auto zwar bei einem Händler gekauft, der dies aber nur in Vermittlung im Kundenauftrag gemacht hat. Das heißt somit gekauft wie gesehen , aber ich habe das Auto mit dem viel niedrigen Kilometerstand gesehen und gekauft und bin einem Betrug aufgesessen, der nie aufgedeckt worden wäre, wenn das Phänomen nicht aufgetreten wäre.
Kann mir einer mal einen Tipp oder Rat geben.😕
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen, ich möchte euch mitteilen, dass meine Geschichte ein gutes Ende genommen hat. Ich habe den Kaufvertrag gewandelt und das Auto zurückgegeben. Jetzt wird in aller Ruhe ein neues Auto in Form eines V60 gesucht. Solltet ihr noch einmal mein "altes" Auto entdecken mit viel weniger Laufleistung, denkt euch euren Teil.🙂 Bis bald mal Euer Elchfreund!!!
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Was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt:
Das Urteil besagt ja, dass der Händler als Vermittler auftreten darf. Er darf also von einer Privatperson an eine andere Privatperson vermitteln.
Das ganze sieht aber garantiert anders aus, wenn das "gewerbsmäßig" gemacht wird mit dem Ziel zu betrügen und die Gewinnspanne zu erhöhen.
Mich würde nicht wundern, wenn der in den Verträgen als "VERKÄUFER" genannte Mensch immer die gleiche Person (ggf.immer mit gleichem Namen) ist.
Dann hat das ganze definitv "kriminelle Züge" und dann kann der vermittelnde Händler sich warm anziehen.
Erst mal wünsche ich viel Erfolg.
Was mich nur grundsätzlich wundert ist, dass die Autohersteller anscheinend kaum Aufwand betreiben Tachomanipulationen zu verhindern. Wenn ich überlege, dass ich keinen Anbieter finde der bei meinem Auto die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhebt, finde ich es schon sehr bedenklich, dass Tachomanipulationen anscheinend ohne Probleme machbar sind. In meine Augen ist hier auch der Gesetzgeber gefordert. Das fände ich wesentlich wichtiger als z. B. die Reifendruckkontrolle.
Viel Erfolg.
Heiner
Wieso? Hier hat Volvo doch offensichtlich eine sehr effektive Methode (Rückstellung bei Aufleuchten des Serviceintervalls) gefunden?
Schönen Gruß
Jürgen
Ich finde es ebenso bedenklich, dass eine Manipulation a) so einfach ist und dass b) der Gesetzgeber hier nicht aktiv wird. Technisch machbar wäre soetwas mit vertretbarem Aufwand. Sicherlich ist die Volvo Methode effektiv, nämlich den Tachostand redundant im System abzulegen und dann per Algorithmus eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen, welcher unplausible Werte selbständig korrigiert. Es hilft mir aber im Moment nicht weiter.
Interessant zu wissen wäre, ob es ggf. wie beim V70II ein Hidden Menu gibt, bei dem man sich durch Drücken einer bestimmten Tastenkombi den aktuell nächsten Servicetermin anzeigen lassen kann. Wenn dann etwas rauskommt, was mehr als ca. 30t km entfernt ist, dann passt etwas nicht.
Weiss da vielleicht jemand etwas?
Genau! Gesetzgeber! Am besten neue EU-Verordnung...
Das System, dass es im Steuergerät hinterlegt ist, unabhängig vom Tacho, ist doch o.k. Macht BMW z.B. nicht anders.
Da reichen doch die Gesetze, dass es verboten ist 😛 🙄
Und man kann eben auch den Wagen z.B. bei einer Probefahrt bei einem Händler prüfen lassen. Das kostet dich dann zwar einen Obulus, bist dann aber auf der sicheren Seite. Verweigert der Verkäufer dies, ist das ein eindeutiges Signal.
JEDE technische Sperre wird ganz sicher in kürzester Zeit wieder von irgendeinem findigen Programmierer umgangen werden können. Wäre das nicht so, müssten wir auch nicht auf unseren Computern Antiviren-Software installieren. (Achtung, nur eine Analogie). 😉
Schönen Gruß
Jürgen
Na klar, man kann auch sicherlich mit den Schultern zucken und sagen das ist halt so.
Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber man kann die Manipulation zumindest derart erschweren, - und dies auch so in den Normen so hinterlegen - dass eine Tachomanipulation zumindest signifikant erschwert wird. Aktuell kann man das erforderliche Equipment dafür quasi für ein paar Groschen auf dem Flohmarkt kaufen und die Manipulation ist in 1 Minute gemacht. Das Equipment ist meist schon nach nur einer Manipulation refinanziert. Unerträglich, wie ich finde. Meine Meinung....
Letztes Jahr habe ich mir bei einem Händler im Harz einen V50 angesehen, bei dem ich mir sehr sicher war, dass der Tachostand gedreht war. Nächster Volvohändler zur Überprüfung in Hannover, rd. 60 km oneway. Und nun? Ich habe auf meinen Bauch gehört und bin wieder gefahren....
Zitat:
@gseum
JEDE technische Sperre wird ganz sicher in kürzester Zeit wieder von irgendeinem findigen Programmierer umgangen werden können. Wäre das nicht so, müssten wir auch nicht auf unseren Computern Antiviren-Software installieren. (Achtung, nur eine Analogie). 😉
Dem möchte ich widersprechen - das würde definitiv gehen, wäre aber mit einem gewissen technischen Aufwand und Kosten verbunden, auch für Vorgänge bei der Produktion, und später auch im Service-Fall (Tacho-Tausch).
Mit einem "secure element" im Tacho, das auf asymmetrischen kryptografischen Verfahren beruht, wie sie z.B bei pgp oder generell in der Chipkarten-Welt angewendet werden, ließe es ohne Weiteres verhindern, dass der Kilometerstand eines Tachos zurückgedreht werden kann.
Mit weiteren vergleichbaren Maßnahmen in der Steuerung oder viel leichter in Verbindung mit einer Online-Anbindung zum Hersteller, könnte auch wirkungsvoll verhindert werden, dass nicht einfach ein neuer Tacho mit geringem Kilometerstand eingebaut werden kann. Oder über die im Zündschlüssel integrierten Chips.
Voraussetzung wäre ein Tacho, der Manipulationen erkennt - so wird das z.B. bei Kreditkartenterminals neuerdings gemacht. Sobald Du Komponenten ausbaust, öffnest, tauschst, müssen die Gerätschaften mit Hilfe eines Hintergrundsystems wieder in Betrieb genommen werden.
Es ginge schon, aber der Aufwand ist halt insgesamt doch recht hoch und vor allem ist das später im Feld dann alles recht "sperrig" und daher wieder kostenintensiv - deshalb wird man das scheuen.
....
Zitat:
@foodtek schrieb am 20. November 2014 um 11:58:11 Uhr:
@chigurh
DANKE !
Was hast Du eigentlich für ein Problem? 😕
Zitat:
@elch1964 schrieb am 20. November 2014 um 10:45:13 Uhr:
Dem möchte ich widersprechen - das würde definitiv gehen, wäre aber mit einem gewissen technischen Aufwand und Kosten verbunden, auch für Vorgänge bei der Produktion, und später auch im Service-Fall (Tacho-Tausch).Zitat:
@gseum
JEDE technische Sperre wird ganz sicher in kürzester Zeit wieder von irgendeinem findigen Programmierer umgangen werden können. Wäre das nicht so, müssten wir auch nicht auf unseren Computern Antiviren-Software installieren. (Achtung, nur eine Analogie). 😉Mit einem "secure element" im Tacho, das auf asymmetrischen kryptografischen Verfahren beruht, wie sie z.B bei pgp oder generell in der Chipkarten-Welt angewendet werden, ließe es ohne Weiteres verhindern, dass der Kilometerstand eines Tachos zurückgedreht werden kann.
Aktuell kosten die Komponenten nicht viel, die es zur Tachomanipulation benötigt, nicht viel. Es gab mal in einer Auto-Sendung eine Auflistung der benötigten Teile, die nur etwa 100€ kosteten.
Tachon etc. müssen aber insofern manipulierbar sein, dass Du z.B. einen gebrauchten Tacho in ein anderes Auto einbaust, und dann sicher nicht die 738000km des Vorgängers bei Dir sehen möchtest. 😉
Zitat:
Tachon etc. müssen aber insofern manipulierbar sein, dass Du z.B. einen gebrauchten Tacho in ein anderes Auto einbaust, und dann sicher nicht die 738000km des Vorgängers bei Dir sehen möchtest. 😉
ja eben - aber das dann halt so, dass es nur zusammen mit dem Hersteller bzw. seiner Software in seinem Hintergundsystem geht - authorisiert durch ihn. Das geht alles.....
So lange es um einigermaßen neue Auto geht ja, wenn das auto aber schon 10 oder 15 Jahre auf dem Buckel hat, besteht die Gefahr, dass niemand mehr den neuen Tacho 'einlernen' könnte, da inziwschen wieder mit völlig anderen tools gearbeitet wird.
Unseren 2003er V40 z.B. kann ich mit dem aktuellen Volvo DICE auch nicht auslesen...
Grüße
Sebastian