Vorderrad steht nicht mittig im Radkasten

Mercedes E-Klasse W124

Hallo zusammen,

Ich hab ein kleines Problem mit meinem 300CE. Mir ist vor kurzem aufgefallen, dass der Reifen vorne links am Saccobrett schleift. Da nichts groß passiert ist, wollte ich den Wagen vermessen lassen, um zu gucken ob da noch alles passt. Die Excenterschrauben und Gummis der Querlenker waren so fertig, dass ich diese vorher neu gemacht habe. Spurstangen und Stoßdämpfer sind dann auch direkt neu gekommen. Die Excenterschrauben habe ich ungefähr so eingestellt, wie es vorher war.

Dann war ich bei der Vermessung und es wurde alles eingestellt. Lenkrad steht grade, Wagen läuft gerade, aber dee linke Reifen/Felge steht immer noch zu nah am Saccobrett und wenn man hinter dem Wagen steht, sieht es aus, als wenn das rechte Vorderrad Sturz hat und das linke Vorderrad grade steht.

Ich hab ein Vermeasungsprotokoll bekommen. Da sehe ich, dass der Nachlauf nicht im min und max Bereich liegt. Kann es daran liegen, dass der linke Reifen nicht mittag im Radkasten steht?

Vielleicht kann mir einer helfen und mir Infos geben, damit ich nicht unvorbereitet wieder zur Vermessung fahre.

Gruß Tim

Vermessungsprotokoll
24 Antworten

Hallo Tim! Kannst Du mal ein Bild links und rechts hier einstellen. Du hast ja beidseitig etwas viel Nachlauf. Das heisst aber, dass Dein Rad zu weit vorne und nicht hinten steht. Eine Erklärung für Deine Beobachtung ist das also nicht.

Guten Morgen Bernd,

Hier mal Bilder von links und rechts.

Gruß Tim

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Das ist richtig, der Nachlauf ist dafür verantwortlich wenn das Rad nicht mittig im Radkasten steht. Wenn der Nachlauf sich allerdings nicht so einstellen lässt das die Werte im Toleranzbereich liegen, ist irgendwas ausgeschlagen oder verbogen.

Zitat:

@Timmy1985 schrieb am 30. Januar 2023 um 21:26:37 Uhr:


Hallo zusammen,

Mir ist vor kurzem aufgefallen, dass der Reifen vorne links am Saccobrett schleift.

Erzähl mal ein bisschen mehr: Hast du das Auto erst seit kurzem? Oder erst seit kurzem diese Räder drauf? Welche Reifen/Felgengröße ist das?

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Hallo,

Ich hatte genau das gleiche Problem nur rechts, es hat sich herausgestellt, daß die Exzenterschrauben vorne und hinten am Querlenker jeweils am gegenüberliegenden Anschlag waren. Warum auch immer. Ich habe die Achskonsolen vermessen lassen, um auszuschließen, daß da etwas verbogen ist, gottseidank hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet und es ist nichts krumm. Nach Einstellung sind nun wieder beide Räder mittig. Mir fällt nur auf, daß nun der Geradeauslauf ein wenig nervös ist und jeder Rille folgt, ev. sollte die Vorspur etwas mehr sein, das muß ich bei Gelegenheit ausprobieren, dann wenn kein Salz mehr auf den Straßen ist, jetzt ist Winterpause. Hat jemand Erfahrung mit Vorspur und einem "nervösen" Geradeauslauf ?

Grüße Karl

Also der Wagen ist seit 7 Jahren in meinem Besitz. Ist seit 6 Jahren mit Eibach Federn 30mm tiefer und auch seitdem mit den Felgen/Reifen unterwegs. Vorne ist eine 7,5 x 17 Felge mit 225er Reifen. Das es schleift kam ohne einen Grund. Da nur ich den Wagen fahre, kann ich ausschließen, dass meine Frau damit über irgendwas gefahren ist.

Vor der Vermessung habe ich dann die Querlenker Gummis, Excenterschrauben, Stoßdämpfer und Spurstangen neu gemacht. Traggelenke sind Mitte letzten Jahres neu gekommen.

Hi Tim,

ist denn diese Kombi seitens MB freigegeben? Kann ich mir nicht vorstellen. Und welche ET hat denn diese Felge? Der Unterschied li/re ist ja sehr gering. Wie sieht denn die obere Lagerung des Dämpferbeines aus? Wenn das Domlager verschlissen ist , dann wandert die obere Lagerung in X nach hinten und man hat somit scheinbar mehr Nachlauf. Der Nebeneffekt ist ja aber dann dennoch eine falsche X-Lage des Rades; ganz so wie bei Dir. Mit korrektem Domlager würde dann eine Korrektur in X am unteren Querlenker nötig sein um den wieder den korrekten Nachlauf zu erhalten. Da Deine Nachlaufdaten aber eher zu groß sind kann der Fehler nur in der oberen Lagerung liegen.

Also die Felgen und Reifen sind lt. Gutachten so auf dem W124 zugelassen und wurden auch aufgrund des Gutachtens ohne Beanstandung eingetragen. Wie geschrieben, vor 6 Jahren. Das es schleift, ist mir vor ca. 3 Monaten das erste mal aufgefallen. (Wagen wird als zweit Wagen wenig bewegt).

Et müsste ich jetzt mal in den Papieren suchen.

Und die oberen dom/stützlager sind auch neu.

Tja, was Werkstätten sich so leisten...

Zur Sache:
Einen falsch bemessenen Kotflügel können wir wohl ausschließen, weil das Sacco-Brett dort korrekt sitzt.
Also liegts vermutlich nicht am Koflügel, sondern an der Position des Rades.

Da müssen wir nun unterscheiden zwischen horizontaler und vertikaler Position des Rades.

Zunächst zur vertikalen Position:
Die wird wesentlich bestimmt durch
1. die Länge des Dämpfers. Da gibts Unterschiede.
Hier müssen also auf beiden Seiten die richtigen Dämpfer drinnen sitzen.
2. Die Montage des Dämpfers am Radträger.
Ziel: Dämpferbein liegt parallel am Radträger. Damit bestimmt die Montage des Dämpferbeins den Sturz.
Hier ist vielleicht die erste Fehlerquelle, weil es Dir vorkommt, als würde der Sturz nicht korrekt sein. Hier könnte also ganz einfach eine falsche Montage des Dämpfers vorliegen.
Den Dämpfer muss man einfach an den Radträger pressen, bevor die Schrauben festgezogen werden.
3. Vertikaler Einbauwinkel des Querlenkers bei Montage.
Wenn der Querlenker (samt neuen Gummis) nicht in Fahrzeug-Normal-Position festgezogen wurde, sondern zu weit nach oben geklappt war, als er festgezogen wurde, dann wird das Fahrzeug am betreffenden Rad weiter einfedern, weil die verdrehten Querlenkergummis nach oben drücken. Daher steht hier das Fahrzeug an diesem Rad etwas tiefer.
Abhilfe: Exzenterschrauben-Muttern lockern, ohne die Exzenter zu verdrehen, und den Querlenker in Normallage (normal auf den Rädern stehend) wieder festziehen (Drehmoment beachten).
4. Länge der Federn und deren Gummi-Unterlagepuffern.
Die müssen natürlich an beiden Seiten identisch sein, damit das Fahrzeug an beiden Seiten gleich hoch steht 😁
5. Ich gehe mal von korrekten/identischen Felgen- und Reifengrößen beidseitig aus... 😁

Zur horizontalen Radposition:
Da gibts nicht viel, sofern da nicht der ganze Vorderwagen verzogen ist. Was wohl kaum der Fall ist, weil es ja vorher funktioniert hat.
Dass bei Dir plötzlich das Rad schief hing, bedeutet für mich, dass da eine plötzliche Veränderung aufgetreten ist.
Das KANN nur sein:
a) Querlenker verbogen oder Taggelenk massiv defekt
b) Querlenker-Gummis völlig verschlissen
c) Exzenter waren vorher nicht richtig fest, irgendwann gabs von vorne einen Stoß aufs Rad und "plopp", saß der Querlenker schief und das Rad saß weiter hinten. 😁

Fazit:
Wenn das Rad JETZT, also nachdem Du alles erneuert hast, immernoch komplett und optisch deutlich schief sitzt, und außerdem das Protokoll der Werkstatt falsche oder "schiefe" Werte ausweist, ist für mich die Sachlage klar:
Die haben Mist gebaut und so gut wie alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Die haben nicht nur den Querlenker falsch festgezogen, sondern sich nicht um die Radlage und auch nicht um den Sturz gekümmert, sondern nur die Spurstangen eingestellt. Und auch noch mit falschen Werten.

Zu einer korrekten Fahrwerkseinstellung gehört immer auch die Position des Rades relativ zum Fahrzeug. Eine unterschiedliche Radposition links und rechts hätte auffallen müssen.

Na toll, erst Knick in der Optik (das sieht man doch !) und dann schleift das auch noch... hallo, gehts noch?
Sowas sollte nichtmal einem Azubi passieren...

Zu dieser Werkstatt würde ich nie wieder gehen.
Such Dir einen Mech, der weiß, was er tut, dann sitzt danach alles richtig.

Ich würde die Radlage am Querlenker und den Dämpfer selbst grob einstellen und dann in die Werkstatt. Die stellt dann die Radlage, Spur und Lenkung sauber ein und kontrolliert den Sturz, aber bitte ohne groß dran zu murksen.
Der Sturz stimmt nämlich automatisch, wenn der Dämpfer richtig am Radträger und im Domlager sitzt.

Da muss man nur wissen, was man tut, und sorgfältig sein.
Und vorher einen Blick ins WIS werfen 😁

Gruß
k-hm

Zitat:

@Timmy1985 schrieb am 31. Januar 2023 um 11:59:07 Uhr:


Also die Felgen und Reifen sind lt. Gutachten so auf dem W124 zugelassen und wurden auch aufgrund des Gutachtens ohne Beanstandung eingetragen. Wie geschrieben, vor 6 Jahren. Das es schleift, ist mir vor ca. 3 Monaten das erste mal aufgefallen. (Wagen wird als zweit Wagen wenig bewegt).

Et müsste ich jetzt mal in den Papieren suchen.

Und die oberen dom/stützlager sind auch neu.
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…dann prüfe sie dennoch. Sind es Originalteile.? Wurden sie korrekt verbaut?

Zitat:

@111erBernd schrieb am 31. Januar 2023 um 12:18:08 Uhr:


…dann prüfe sie dennoch. Sind es Originalteile.? Wurden sie korrekt verbaut?

Der Einfluss der Domlager auf die horizontale Radlage ist ungleich viel kleiner als die des Querlenkers.
Außerdem kann man bei den Domlagern nichts falsch machen, wenn sie neu und passend sind... die lassen sich nur in einer Lage korrekt montieren (3 Schrauben, ungleiche Winkel) und einstellen kann man auch nichts... besser gehts nicht 😁
Aber selbst wenn die Domlager total daneben (außermittig) sitzen würden, könnte das Rad dadurch nicht so weit hinten sitzen.

Gruß
k-hm

Der Einfluss ist zwar klein, aber jeden Fehler in der X-Lage der Querlenker würde ich ja im Nachlauf sehen. Bei Versatz nach hinten müsste dann der Nachlauf deutlich (in Richtung 0 statt 10 Grad) sein! Selbst ein falscher Querlenker würde dann bzgl. Nachlauf auffallen!

Zitat:

@111erBernd schrieb am 31. Januar 2023 um 13:10:33 Uhr:


Der Einfluss ist zwar klein, aber jeden Fehler in der X-Lage der Querlenker würde ich ja im Nachlauf sehen.
Bei Versatz nach hinten müsste dann der Nachlauf deutlich (0 statt 10 Grad) sein! Selbst ein falscher Querlenker würde dann bzgl. Nachlauf auffallen!

Eben. Hihi, sollte man jedenfalls meinen.
Oder es kommt von der Werkstatt irgendwas in der Art "Da stimmt etwas mit der Geometrie nicht", wenn die das nicht geregelt kriegen.

Warum das beim TE anders gelaufen ist, ist jedenfalls interessant 😁

Wenn die allerdings nur die Spurwinkel (Vorspur = positive Spur = vorne enger zusammen, Nachspur = negative Spur = hinten enger zusammen) über die Spurstangen eingestellt haben (und sonst nichts), ohne auf die Radlage zu achten, fragt man sich, was die für ein Gerät haben und wer das bedient...

Oder aber die Hinterachse sitzt total schief bzw. die Spur ist hinten völlig danaben und die haben die Achsabstände danach eingestellt... alles schon gesehen.

@TE:
mach mal Folgendes.
Lange gerade Strecke.
Lasse jemanden mit dem Wagen vorausfahren, fahre mit einem anderen Auto ca. 50m hinterher.
Achte genau drauf, ob der Wagen zur Fahrtrichtung "fluchtet".

Wenn der Betrieb die Vorderachse relativ zur Hinterachse eingestellt hat, ohne auf die genaue Längsposition der Räder zur Fahrzeugachse zu achten, dann fährt der Wagen im "wie ein Hund im Pass-Gang"... es sieht so aus, als ob der Wagen "leicht schräg zur Fahrtrichtung" fährt.

Ändert aber nichts dran, dass das hätte auffallen müssen.

Gruß
k-hm

Das Protokoll zeigt ja vorher und nachher einen etwas zu großen Nachlauf, also ein zu weit VORNE-stehendes Rad, und das links wie rechts. Wenn das Protokoll stimmt und die Bilder auch, dann kann physikalisch nur die obere Anbindung des Dämpferbeines den Fehler verursachen. Natürlich sind 3 Schrauben mit Poka-Yoke eigentlich „Safe“ aber eine andere Erklärung für Bilder und Messblatt gibt es m.E. nicht!

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