Vielleicht doch noch ein Verbrenner
Hi, ich bin seit einem Jahr im Vorruhestand und fahre nicht mehr als 10000 Kilometer im Jahr.
Zweimal im Jahr in Urlaub ca. 700 Kilometer Hinfahrt.
Jetzt bin ich gerade dabei Angebote für einen Neuwagen einzuholen, einen Plugin Hybrid.
Nicht nur das die Föderung für den Plugin wohl wegfällt ist der Hybrid auch wesentlich teurer als ein Verbrenner.Einige Autoverkäufer raten mir zum Leasing für den Hybrid als ihn zu kaufen.Die Frage die ich mir deswegen gerade stelle ist, ob ich nicht doch wieder einen Verbrenner bzw. Benziner kaufen soll.Wenn ich den dann in 5 Jahren wieder verkaufen sollte, sind die E Autos auch weiter in der Entwicklung.Das Risiko wäre dann das ich den Benziner nicht mehr gut verkauft bekomme.
Wie waren eure letzten Entscheidungen?
292 Antworten
Also erstmal sollten wir uns einig sein, dass BEV weniger was mit grüner Ideologie zu tun haben, sondern eine Menge Spaß, Komfort und andere Annehmlichkeiten mit sich bringen. Draußen hat es gerade 30° und der Polestar stand in der prallen Sonne. Ich bin gerade ins Auto eingestiegen und der Innenraum war mit 20° wohltemperiert. Dank Vorklimatisierung, was selbst ein eKleinwagen als Standard mit sich bringt.
Zitat:
Die Beschleunigung wird nicht genutzt, weil sie reichlich Reichweite kostet.
Mit dem Märchen muß ich jetzt allemal aufhören.
Vorweg, ich weiß auch wie man einen Porsche GT3 bedient. Bei Regen bleibt so ein Gerät in der Garage. Und das Anfahren auf trockener Straße ist eine Kunst. Die Kupplung geht schwer wie Sau und ohne regelmäßiges Rennradtraining ist so ein Auto kein Spass. Fahr aber mal damit an der Ampel an und lass die Reifen quitschen. Ein Großteil der Autofahrer dürfte rechts an der Hauswand oder links im Gegenverkehr landen. Damit der gerade aus losfährt ist eine gehörige Portion Feingefühl und Kraft in der Wade nötig, so wie blitzschnelle Reaktion am Lenkrad. Eine optimale Beschleunigung schafft man nur bei einem Rennstart mit nötiger Konzentration.
Spielzeugsportwagen wie der erwähnte R8 haben zur gefahrlosen Belustigung ihres komfortverwöhnten Fahrers ESP, Launch Control und x Fahrprogramme im Einsatz, damit das arme Auto eben nicht im Acker landet. Die Launch Control, welche in der Tat eine optimale Beschleunigung ermöglich, braucht nach dem dritten mal eine Stunde Pause.
Fazit: Verbrenner beschleunigen sehr selten. Eigentlich hat man nie Spass damit. Es ist anstrengend und eigentlich auch verboten weil es irre laut ist.
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Wie ist es im eAuto wie z.B. in meinem Polstar2 mit 350 kW? Ich gebe an jeder Ampel Vollstrom und schieße nach vorne. Noch besser Autobahnauffahrten. Ich ziehe sofort nach links, weil ich im Null Komma Nichts auf 200 bin. Meist muß ich scharf bremsen weil ein BMW oder Audi den Weg versperrt. Die scheinen alle bei 180 abgeriegelt zu sein. Noch besser sind die Kurven des Odenwalds oder Schwarzwalds. Ich fahre da nicht durch, sondern ich nenne es Surfen. Vor der Kurve abbremsen, einlenken, den Scheitel treffen, voll aufs Strompedal und sich nach außen an die Fahrbahnmarkierung ziehen lassen. Das quasi bei jeder Fahrt wenn mir danach ist.
Warum geht das mit einem eAuto und einem Verbrenner nicht? Beim eAuto ist die Launch Control immer an und die funktioniert auch bei jedem Stopp. Der eMotor ist leise und es bemerkt kaum jemand dass man flott unterwegs ist. Das ESP läßt sich beim eMotor so präzise Steuern, daß das alles nahezu ungefährlich ist. Da gibt es keine Überraschung weil die Drehzahl urplötzlich das Drehmoment liefert und die Reifen durch drehen. Da ist auch keine Schaltung involviert die beim Runterschalten ein Schleppmoment auslöst. Und das Strompedal ist so direkt, da hält noch nicht mal der Sauger im oben erwähnten GT3 mit.
Mit einem eAuto hat man in jeder Minute einen irren Spaß.
Verbrenner dagegen sind Spaßbremsen. Wenn immer mir einer im Weg rumsteht, ich überhole den. Die können eigentlich nur schnell geradeausfahren. Wie öde und langweilig. Und weil sie ewig langen Anlauf brauchen bis sie mal ihr Tempo erreicht haben, sind die auch genervt wenn sie mal wegen irgendwas abbremsen müssen. Im Verbrenner scheint es so einen ich muß jetzt exakt 180 km/h Fahrzwang geben. Fällt das Tempo auf 179 ab, drehen sie schon durch.
Im eAuto ist's eine wahre Freude. Da schert vor einem ein Laster aus und beginnt ein Elefantenrennen. Im eAuto macht das nichts, der Abstandsradar hält Abstand und man geniest das lautlose Rollen, bis das Lasterrrennen vor einem Abgeschlossen ist. Kurz das Strompedal antippen und zack hat man wieder seine Reisegeschwindigkeit. Sagen wir mal 130 km/h. Wenn die Autobahn dann frei ist, kann man auch rechts rüber fahren. Dann dauert es und es dauert und es dauert und irgendwann kommt so ein BMW, der beim Elefantenrennen noch an meiner Stoßstange klebte, mit seinen endlich erreichten 180 Sachen an einem vorbeigeschossen. Der muß so schnell machen, der hat ja noch was aufzuholen.
Ganz ehrlich Leute, diesen Verbrennerdreck will doch kein Mensch mehr. Was ich oben mit dem leistungstarken Polestar beschreiben habe, ist auch mit einem elektrischen Zoe möglich. Der hat nahezu das gleiche Fahrverhalten und läßt alle Verbrenner ähnlicher Kategorie hinter sich.
Zitat:
@bmw1. schrieb am 11. Juni 2022 um 09:34:31 Uhr:
Hi, es geht ja nicht direkt um die Marke BMW, sondern generell um die Frage ob der Kauf eines Verbrenners zur Zeit sinnvoll ist.
Ich sage: Nein.
Die Klimakrise und die fossile Abhängigkeit von Autokraten sollten eigentlich selbsterklärend sein.
Zudem können wir mit der Technik, welche uns diese Probleme eingebrockt hat, nicht diese selben Probleme lösen.
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 11. Juni 2022 um 16:52:00 Uhr:
...Ganz ehrlich Leute, diesen Verbrennerdreck will doch kein Mensch mehr. Was ich oben mit dem leistungstarken Polestar beschreiben habe, ist auch mit einem elektrischen Zoe möglich. Der hat nahezu das gleiche Fahrverhalten und läßt alle Verbrenner ähnlicher Kategorie hinter sich.
100% agree.
Was auch nicht verwunderlich ist, denn wir haben wohl den gleichen Autogeschmack und ich fahre das gleiche Modell 😁
Zitat:
@bmw1. schrieb am 11. Juni 2022 um 12:48:30 Uhr:
Dafür wird der Kraftstoff aber co2 neutral hergestellt
Du willst 5 kg Butter aus 1 Liter Milch machen, und das mit dem Argument, dass das Melken von 1 Liter die Kuh ja weniger belastet, als von 25 bis 30 Litern.
Du unterschöägst nur, dass man für die 5 kg Butter eben 25 bis 30 Liter Rohmilch braucht.
Oder noch einmal deutlich:
EFuels mögen Klimafreundlich sein, wenn man aber bereits bezweifelt, genug Strom zum BEV Laden zu haben, dann hat man erst recht nicht die 5 bis 7 fache Strommenge, um EFuels in ausreichender Menge zu erzeugen.
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Zitat:
Der Außendienstler kauft Verbrenner, der Kurzstreckenpendler ein BEV (wenn er es sich leisten kann und laden kann).
Äh, nein. Der Außendienstler lässt sich von seinem Chef einen Skoda Enyaq hinstellen, macht damit problemlos seine 50.000 km im Jahr und freut sich über 350 Euro mehr netto. Der Chef freut sich, nach anfänglicher Skepsis, über die niedrigen Kosten und frisiert die Firmenwagen-Richtlinie so, dass es den Kollegen die weiterhin Verbrenner bestellen wollen, wehtut. Ach ja: Hybride sind gar nicht erlaubt.
Zitat:
@bmw1. schrieb am 11. Juni 2022 um 13:49:20 Uhr:
Leider ist mein Wunschfahrzeug nicht als reines e Auto vorhanden und die anderen die mir gefallen würden sind mir zu teuer.
Tu dir doch einen Gefallen, und sei ehrlich zu dir selbst. Dreist dann, wenn es dein Wunschauto als BEV gäbe, du würdest es als Verbrenner ordern, solange das möglich wäre.
Das ist doch gar nicht schlimm. Deshalb bist auch kein schlechter Mensch.
Zitat:
@me3 schrieb am 10. Juni 2022 um 19:39:59 Uhr:
Dazu kommt der derzeitige Wahnsinn mit den vielen unterschiedlichen Ladekarten und -tarifen.
Dieser Blödsinn kommt nur von Leuten, die kein BEV haben und wie die Blinden von der Farbe reden.
Ich bin die letzten 50.000 km in D, A, CH, NL, F und I mit genau einer Ladekarte sehr gut klargekommen.
Ach ja: ein einziges Mal war keine Ladesäule frei, da musste ich tatsächlich mal 5 Minuten warten.
Dass sich die Leute aus Mangel an Argumenten immer solche Horrorgeschichten ausdenken müssen...
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 11. Juni 2022 um 17:21:34 Uhr:
Zitat:
@bmw1. schrieb am 11. Juni 2022 um 13:49:20 Uhr:
Leider ist mein Wunschfahrzeug nicht als reines e Auto vorhanden und die anderen die mir gefallen würden sind mir zu teuer.Tu dir doch einen Gefallen, und sei ehrlich zu dir selbst. Dreist dann, wenn es dein Wunschauto als BEV gäbe, du würdest es als Verbrenner ordern, solange das möglich wäre.
Das ist doch gar nicht schlimm. Deshalb bist auch kein schlechter Mensch.
Weiß ich nicht wenn es bezahlbar ist und die Reichweite etwas verbessert wäre.Ich würde auf jeden Fall drüber nachdenken
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 11. Juni 2022 um 17:16:43 Uhr:
Zitat:
@Derolli2 schrieb am 8. Juni 2022 um 16:41:34 Uhr:
Der Außendienstler kauft Verbrenner, der Kurzstreckenpendler ein BEV (wenn er es sich leisten kann und laden kann).Äh, nein. Der Außendienstler lässt sich von seinem Chef einen Skoda Enyaq hinstellen, macht damit problemlos seine 50.000 km im Jahr und freut sich über 350 Euro mehr netto. Der Chef freut sich, nach anfänglicher Skepsis, über die niedrigen Kosten und frisiert die Firmenwagen-Richtlinie so, dass es den Kollegen die weiterhin Verbrenner bestellen wollen, wehtut. Ach ja: Hybride sind gar nicht erlaubt.
Plus der CFO, der sich freut, dass er die CO2 Emissionen senken konnte und somit bei seinen Banken, bei der EU und bei Kunden eine bessere Taxonomie ausweisen kann.
Ich arbeite im Patentbereich.
Patentanmeldungen spiegeln häufig Entwicklungsschwerpunkte und zukünftige technologische Ausrichtungen wieder.
Die Patentanmeldung in Deutschland zu Verbrennungstechnik sind seit Jahren rückläufig, meines Wissens letztes Jahr um ca. 15 bis 20 Prozent.
Die Patentanmeldungen auf Elektroantriebe, Batterietechnologie und Brennstoffzelle seit Jahren entsprechend ansteigend.
Mein eigener Automotive Kunde hat noch vor 5 Jahren massenhaft Vebrennertechnologie angemeldet. Häufig Nockenwellenverstellungstechnik und Abgasnachbehandlung.
Jetzt sind solche Patentanmeldungen extrem rar geworden. Es geht nur noch um vorrangig BEV-Technik (Antrieb, Akku, Ladetechnik, Klimatisierung, Karosserie-Aufbau mit Batteriehalter, etc.) und immer wieder mal auch um PHEV und Mildhybridsysteme.
Was kann man denn bei solch einer einfachen Technologie ...
* Batterie, Steuerlektronik, E-Motor
... so alles an Patenten anmelden?
Am Ende baut da jeder Hersteller sein eigenes Zeugs, nichts ist miteinander kompatibel und du hast den selben "Schwachsinn" wie bei den Handys.
Statt zu vereinfachen, alles verkomplizieren und am Ende steht wieder ein überbordender Ressourcenverbrauch, nur weil jeder Hersteller für den selben Nutzeffekt seine eigene Philosphie durchpeitscht.
Und 50 Jahre später muss die EU nen gesetzliches Machtwort sprechen, damit dieen sinnlosem Durcheinander entlich mal ein Riegel vorgeschoben wird.
Keine Ahnung, in welcher Welt du lebst, aber Akkutechnik, Steuerelektronik und Elektromotor sind heiße Forschungsthemen mit ständiger Weiterentwicklung und Patentierung.
Gerade die Akkutechnik.
Was ich alles an verschiedenen Strukturen (Anoden/Kathoden-Aufbau, Separatoren, Zell-Packaging, Modulaufbau aus verschiedenen Zellen und so weiter) gesehen habe und noch sehen werde...
Dazu kommt die ständige Weiterentwicklung der chemischen Zusammensetzung von Anoden-/Kathodenmaterial, Elektrolyt und so weiter.
Und natürlich die Weiterentwicklung der Fertigungstechnik.
Auch beim Elektroantrieb gibt es die klassischen heißen Themen wie: kompakter Aufbau, Aufbau der Kühlung für alle Bauteile, tiefere Integration aller Bauteile und Weiterentwicklung der Fertigungstechnik.
Und ja, es wird jede Schraube, jede Wandung und jedes Ölloch patentiert.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 11. Juni 2022 um 19:46:48 Uhr:
…Und 50 Jahre später muss die EU nen gesetzliches Machtwort sprechen, damit dieen sinnlosem Durcheinander entlich mal ein Riegel vorgeschoben wird.
Na die Einleitung war hoffentlich ironisch.
Natürlich dauert es eine halbe Ewigkeit bevor Normen überhaupt Sinn macht schließlich muss sich die Technik erst mal etablieren das betrifft im übrigen auch Wechsel Akkus 😁 😛
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 11. Juni 2022 um 19:46:48 Uhr:
Und 50 Jahre später muss die EU nen gesetzliches Machtwort sprechen, damit dieen sinnlosem Durcheinander entlich mal ein Riegel vorgeschoben wird.
Aha. So wie heute die Motoren und Getriebe genormt sind, so dass ich einfach in meinen VW einen Mercedes-Motor einbauen kann und inden Mercedes ein Getriebe von Dacia, weil das billiger ist?
Das einzige was genormt werden muss und ist, sind die Ladeanschlüsse und die Kommunikation zwischen Auto und Ladesäule.