Vertragen unsere heutigen Autos ständiges Langsamfahren nicht ?
Guten Tag,
Ich habe einen S211 E200 T Kompressor MOPF Bj. 2006.
Bei 90 000 km hatte ich starkes Ruckeln (also wurde 1 Zylinder abgeschaltet)
Nach Neustart lief er dann wieder normal. ( das Motorsteuergerät zählt dann ja für eine Weile mangelhafte Verbrennungsabläufe - ich denke in meinem Fall Kompressionsverlust )
Da ich im Forum gelesen hatte, daß auch der MOPF noch ein Verkokungsproblem haben kann, habe ich entsprechend den Informationen gehandelt, das heißt:
Den Motor mit hohen Drehzahlen über die nächsten 1000 km wieder freigefahren.
Hierbei darauf geachtet, daß die Drehzahlen ca. 4500 U/min oder höher waren. (Motor wird dann natürlich zum Säufer)
Ich hoffe, daß ich die Auslaßventile damit für die nächste Zeit zufriedengestellt habe.
Ursache soll ja eine Fehlkonstruktion der Rollenkipphebelarchitektur sein, die das erforderliche Drehen der Ventile zur ständigen Anpassung und Abdichtung zwischen Ventilsitz und Ventil bei niedrigen Drehzahlen nicht gewährleistet. Mit der Zeit entstehen Undichtigkeiten, Kompressionsverlust, das MSG merkt dies + schaltet nach einiger Zeit den betreffenden Zylinder ab.
Den Einlaßventilen habe ich noch einen Ventilreiniger gegönnt.
Seit 2000 km ist alles ok.
Da ich keinen Bock habe, mir das Tempo dauerhaft von einer mimosenhaften Konstruktion vorschreiben zu lassen, warte ich auf die nächsten Aussetzer.
Werkstatt ? Nein danke, das beseitigt weder das Grundübel (Konstruktion) noch mag ich Geld für Laptopaktivisten ausgeben, wenn ich eine Chance sehe, das zu vermeiden.
Klar, Restrisiken gibt es immer.
Meine Frage:
Haben auch andere die Erfahrung gemacht, daß die heutigen "stärkeren" Motoren oft nicht für ständiges Langsamfahren gebaut sind? --- egal ob Diesel oder Benziner ?
Partikelfilterproblem ist bekannt, betrifft scheinbar aber nicht alle Produkte.
Wir wissen alle, daß Langstrecken besser für die Motore sind als Kurzstrecken / Kaltstarts usw.
Haben Motorenbauer verlernt, Motore zu bauen, die mit allen Einsatzbedingungen klarkommen ?
Oder sind gerade diese nicht sauber durchkonstruierten Motore nur willkommene Einnahmequellen im Defektfall ?
Ich hatte einen Benziner extra wegen angeblich besserer Eignung für Langsamfahren + Kurzstrecken gekauft, war aber wohl nichts.
Gruß
PS: Langsamfahren heißt bei mir Gleiten außerhalb der Autobahn, auf der Autobahn selten über 140 km/h.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von wolplu234
Und sicherlich ist ein Fahren ähnlich den seltsamen Testzyklen der Hersteller im Alltagsverkehr häufig unpassend.
Ich kenne die Testzyklen der Hersteller nicht. Die interessieren mich auch im Fahralltag nicht. Die Behauptung, dass man ein Verkehrshindernis wäre, wenn man kraftstoffsparend fährt halte ich aber nach wie vor für falsch. Viele Menschen haben beim Stichwort "wirtschaftliche Fahrweise" im Kopf, dass man das Gaspedal eigentlich gar nicht berühren dürfte und nur mit Minimalstgeschwindigkeit durch die Gegend rollt. Das ist aber schlicht falsch. Mach mal ein Spritspar-Training mit und du wirst feststellen, dass man durchaus zügig und wirtschaftlich unterwegs sein kann - man muss nur wissen, wie das geht.
48 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Pantoffelheld2
Fragt mal die Taxifahrer, ob moderne Diesel Motoren immer noch so lange halten wie früher :-)
Also die in meiner Kundschaft rangieren die Fahrzeuge nicht wegen Motordefekten aus und die Fahrzeuge haben fast alle mehrere 100tkm auf dem Tacho. Die werden aber auch gefahren, viel mehr Probleme machen die wenig gefahrenen Privatfahrezuge die nur mal eben zum Brötchenholen genutzt werden und viel zu selten richtig warm werden. Der Motor braucht nicht ständig hohe Drehzahl, er braucht nur regelmäßig Fahrstrecken bei denen er richtig warm wird. Ideal sind Dieselfahrer die selten mehr als 10km am Stück fahren.
Und bezüglich Hinweispflicht, richtiger Umgang usw., Hand hoch, wer hat das Handbuch zu seinem Fahrzeug vollständig gelesen? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Pantoffelheld2
Fragt mal die Taxifahrer, ob moderne Diesel Motoren immer noch so lange halten wie früher :-)
Ich könnte ja mal die Taxifahrer fragen, die mit ihren LPG-Taxis fahren. Es wird schon seinen Grund haben, warum moderne Taxen nicht mit Diesel laufen.
Zitat:
Original geschrieben von meehster
Ich könnte ja mal die Taxifahrer fragen, die mit ihren LPG-Taxis fahren. Es wird schon seinen Grund haben, warum moderne Taxen nicht mit Diesel laufen.
Die Zahl ist aber noch ziemlich übersichtlich, schätze mal >95% aller Taxen laufen noch mit Diesel.
es gibt aber auch eine menge schäden bei nachrüst-lpgs.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Moers75
Die Zahl ist aber noch ziemlich übersichtlich, schätze mal >95% aller Taxen laufen noch mit Diesel.Zitat:
Original geschrieben von meehster
Ich könnte ja mal die Taxifahrer fragen, die mit ihren LPG-Taxis fahren. Es wird schon seinen Grund haben, warum moderne Taxen nicht mit Diesel laufen.
Bei Roland-Taxi in Bremen (dort afaik das größte Taxiunternehmen) sind es 0%. Ich habe auch schon einige Toyota-Prius-Taxen gesehen.
Zitat:
Original geschrieben von meehster
Bei Roland-Taxi in Bremen (dort afaik das größte Taxiunternehmen) sind es 0%. Ich habe auch schon einige Toyota-Prius-Taxen gesehen.
EIN Taxiunternehmen, damit kann man natürlich gut auf ganz Deutschland schließen 😁 😁 D
Zitat:
Original geschrieben von Moorteufelchen
Hallo, die Mechanik heisst Rotocab. Bei jeder Ventilöffnung rollen Kugeln auf einer schrägen und drehen damit ein Stück weiter. Das Problem ist , daß die Kugeln manchmal nicht den Ventilschaft sondern den anderen Teil der Ventilmechanik bewegen.
Ich meine bei Wiki steht da auch was zu. Sucht mal nach Ventildrehvorrichtung oder Rotocab.
Gruss Moorteufelchen
In Wiki enthält die grundsätzliche Beschreibung der Ventildrehvorrichtung freilich keinen Hinweis darauf, ob die Wirksamkeit von der Motordrehzahl abhängig ist. Sollte danach auch bei niedrigen U/min funktionieren.
Weiß jemand, ob der VW 1.4 TSI Twincharger so eine Ventildrehvorrichtung aufweist?
Normalerweise reicht es, wenn die Nockenwelle nicht ganz Mittig auf dem Ventilstößel aufsetzt. In dem Fall "streichelt" die das Ventil seitlich und dadurch dreht es sich langsam. Durch die Drehung schlägt es immer auf einen anderen Ort des Ventilsitzes und nutzt diesen gleichmäßig ab.
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Normalerweise reicht es, wenn die Nockenwelle nicht ganz Mittig auf dem Ventilstößel aufsetzt. In dem Fall "streichelt" die das Ventil seitlich und dadurch dreht es sich langsam. Durch die Drehung schlägt es immer auf einen anderen Ort des Ventilsitzes und nutzt diesen gleichmäßig ab.
Oder die Nocken sind minimal konisch. Auch das gibt es.
Je stärker das Auto ist ,umso größer der Aufwand , um damit auch langsam fahren zu können Z.B. Lichtmaschinen mit Schaltgetriebe , damit auch bei niedriger Drehzahl noch genügend Saft da ist . Denke dabei an BMW 7ner . Oder denkt an den Kraftstoff , bei dem bei hoher Leistung eine große Menge verbraucht wird , bei geringer Leistung aber der größte Teil nur immer umgepumpt wird und somit den Kraftstoff erwärmt . Dann braucht man einen Kraftstoffkühler oder eine geregelte Pumpe usw. Könnte mir vorstellen , das die die Lichtmaschine (nen) eines Bugatti mehr Leistung schlucken , als mein Kleinwagen zum Fahren braucht
Gruß : Rostklopfer
Viele interessante Details. Als motortechnischer Laie fällt es mir aber schwer, davon den sinnvollen Umgang mit einem( und dann speziell mit meinem) Motor abzuleiten. Muß ich mit vorzeitigem Exitus des Motors rechnen, wenn ich meistens niedertourig, aber nicht untertourig fahre? Oder nicht?
(Die Lösung der Waldfee läßt sich noch toppen: vor jedem Ölwechsel erst mal einen neuen Motor rein. 😮 Naja . . .kleiner Scherz )
Zitat:
Original geschrieben von MENA-C
(Die Lösung der Waldfee läßt sich noch toppen: vor jedem Ölwechsel erst mal einen neuen Motor rein. 😮 Naja . . .kleiner Scherz )
Sag nix, ich hatte schon so ein Auto, das häufiger einen neuen Motor als eine neue Tankfüllung brauchte...
Zitat:
Original geschrieben von meehster
Sag nix, ich hatte schon so ein Auto, das häufiger einen neuen Motor als eine neue Tankfüllung brauchte...Zitat:
Original geschrieben von MENA-C
(Die Lösung der Waldfee läßt sich noch toppen: vor jedem Ölwechsel erst mal einen neuen Motor rein. 😮 Naja . . .kleiner Scherz )
Angeber 😁😁😁
dosis facit venenum - Die Dosis macht das Gift !!
sprich, wer nur pinnt bzw. wer nur kriecht, tut seinem Auto auf dauer nichts Gutes an.
Bin jetzt mal ne Zeit viel Kurzstrecke gefahren & sehr gemächlich, prompt war mein DPF zu.
Ab auf die BAB & ihn frei geblasen, jetzt atmet mein Audilein wieder völlig unbeschwert.
denke auf den gesunden Mix im Fahrprofil/-weise kommt es an, das gilt eigentlich für uns genauso wie für unser bestes Stück auf 4 Rädern :-))