Verschiedene Fragen bzgl. Actioncams (Erlaubt? Wenn ja, welche?)

Hallo MotorTalk-Forum,
ich will demnächst mit dem Motorradfahren anfangen und dabei natürlich auch ein paar schöne Aufnahmen machen. Zunächst herrscht Verwirrung bei mir, ob es denn nun erlaubt ist, während des Fahrens mit einer Actioncam zu filmen. Manche Quellen behaupten es ist erlaubt und Andere behaupten das Gegenteil.
Eine Andere Frage ist natürlich was für eine Cam man sich anschaffen sollte. Zur Zeit tendiere ich zu einer GoPro Hero 5 oder GoPro Hero 5 Session (evtl. auch mit Gimbal) was kennt ihr für Alternativen, die ihr mir empfehlen könntet.
Ausgeben kann ich um die 400-600€.
Mit freundlichen Grüßen
Lenny

Beste Antwort im Thema

Zum rechtlichen Aspekt kann ich nichts beitragen, aber zur Technik: Neben SJ und Drift gibt es noch Eken als "namhafte" Firma. Wobei da das Problem ist, dass die einfach irgendwo Teile einer Produktion kaufen und ihren Namen auf die Packung schreiben (nicht einmal auf die Cam selbst). Deshalb gibt es die technisch genau gleichen Cams auch von anderen Anbietern, teilweise als "Eken" verkauft, teilweise mit anderem Namen. Wichtig dabei ist, dass die Firmware zum Teil schlechter ist (weniger Bildmodi, Bild/Videoqualität wohl auch schlechter) und man in aller Regel keine Updates bekommt und die offiziellen Updates von Eken die Fake-Cam mitunter schrotten können. ABER 1.) gibt es zertifizierte Eken-Händler (z. B. auch bei Amazon), und 2.) kann man auch so wie ich Glück haben und einen Fake erwischen, der trotzdem gute Firmware hat. Dann hat man für runde 100€ die Qualität einer GoPro. Mag sein, dass die Zubehörteile qualitativ nicht so wertig sind, also vorsichtshalber die Cam immer doppelt sichern (sollte man aber generell mit jeder Cam machen, wenn man die während der Fahrt verliert findet man die sonst nie wieder...), aber davon ab ist alles schick. Meine H9R kann 720p mit max. 120 fps, 1080p mit maximal 60 fps und dadrüber noch 2,7K und 4K@25fps (das ist aber nur ein Fotostream mit angeklebter Audiospur, ist also eher als Spielerei zu sehen. Wobei ich mangels 4K-Fernseher noch nicht wirklich die Videoqualität beurteilen konnte). Hier ist ein Test zur H9, der auch Videos zum Runterladen anbietet: https://pevly.com/eken-h9-review/ (Runterscrollen bis nach dem eingebetteten Youtube-Video, dann noch etwas weiter bis die Bilder zum Vergleich 4K/2.7K/1080p kommen, direkt darüber ist ein Dropbox-Link). Youtube-Videos sind zu stark komprimiert, um die Bildqualität vernünftig zu beurteilen. Außer ihr wollt eure Videos am Ende auch da hochladen, dann seht ihr wenigstens gleich, was euch erwartet 😉

54 weitere Antworten
54 Antworten

So direkt steht das "Recht am eigenen Bild" nicht im Grundgesetz.
Diese Wortkonstruktion stützt sich auf Art 1 GG (Menschenwürde) und 2 (1) (freie Entfaltung der Persönlichkeit)

Da brauchte es schon erst ein Urteil des BVerfG um das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" über diese beiden Artikel zu begründen. Dazu gibt es weitere wachsweiche Formulierungen wie "allgemeine Rechtsüberzeugung" oder "gewohnheitsrechtlich". Alles recht schwammig.

Eine klare Formulierung des Rechts auf Datenschutz gibt es im GG eben nicht.

Bei den Ösis ist man da weiter. Der "Bildnisschutz" ist dort im Urheberrechtsgesetz verankert (§ 78)
In Deutschland gibt es den § 201 a StGB, den "Paparazzi-Paragraf".
Ist aber sehr spezifisch. Bildmaterial und Kamera können eingezogen werden (§ 74a StGB)

Es ist ja noch viel komplizierter. Zu beachten sind auch Urheberrechte. So darf manche Häuserfassade eigentlich nicht ohne Genehmigung des Architekten fotografiert und veröffentlicht werden.

Wir könnten jetzt hier unendlich über Sinnhaftigkeit und Praktikabilität von Gesetzen diskutieren. Macht allerdings wenig Sinn, weil nicht zielführend.

Diese Rechtssprechung zum "Recht am eigenen Bild" macht Sinn, wenn es Opfer schützt. Wie der Sammler geschrieben hat: Aufgrund von Filmaufnahmen wird jemand für sein Fehlverhalten im Nachhinein vom Filmer angezeigt.

Es macht keinen Sinn, wenn es mich hindert, für mich persönlich Filmaufnahmen zu drehen. Denn ich müsste, um das Gesetz zu beachten, jedesmal die Kamera ausschalten, wenn mir jemand ins Bild läuft oder mir unterwegs ein Verkehrsteilnehmer entgegenkommt. Denn dass mir bei meinen Filmaufnahmen jemand ins Bild läuft oder fährt, kann ich ja nicht verhindern.

Insofern muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er beim Motorradfahren oder Skilaufen oder Mountainbiken oder...oder...oder filmt und im dabei andere in die Cam laufen/fahren. Eine Gesetzgebung hilft hier meines Erachtens wenig weiter.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 21. Juli 2017 um 10:59:04 Uhr:


Es ist ja noch viel komplizierter. Zu beachten sind auch Urheberrechte. So darf manche Häuserfassade eigentlich nicht ohne Genehmigung des Architekten fotografiert und veröffentlicht werden.

Macht Google-street-view ständig....

Ähnliche Themen

Zitat:

@GDIddle schrieb am 21. Juli 2017 um 11:09:12 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 21. Juli 2017 um 10:59:04 Uhr:


Es ist ja noch viel komplizierter. Zu beachten sind auch Urheberrechte. So darf manche Häuserfassade eigentlich nicht ohne Genehmigung des Architekten fotografiert und veröffentlicht werden.

Macht Google-street-view ständig....

In den meisten Fällen ist der Architekt ja daran interessiert, sein Werk zu zeigen. Aber gab es nicht letztens die Diskussion, ob man den Eiffelturm oder das Brandenburger Tor ohne Genehmigung des Eigentümers ablichten und vor allemmveröffentlichen darf??? Ich meine, da war grad was. Muss ich mal suchen.

Ich sehe das ähnlich wie GDIddle.

Ich bin froh über diese Videoaufnahmen, die von meinen Urlaubstouren existieren. Davon werde ich noch "zehren" wenn die morschen Knochen das Querfeldeinbolzen mit Enduros nicht mehr mitmachen.

Und wenn ich mir 30 Jahre alte Urlaubsfotos anschaue, sind da auch wildfremde Personen drauf, die keiner um Erlaubnis fragte. Da waren aber Foren mit Fotos oder youtube noch unbekannt. Die Gesetzeslage war dieselbe, es hat nur kein Hahn danach gekräht.

Die Kameratechnik wird immer ausgefeilter. Für die letzten Tourvideos wurde auch eine Drohne mit einer 4K-cam eingesetzt. Mein Tourkamerad ist ein Kamerafreak. Eine 4K - gopro an einem schweineteuren Hand-Gimbal, eine 4K - cam an der (neuen, klappbaren) DJI Mavic - Pro - Drohne, eine FHD (Garmin Virb) auf dem Helm und eine Drift stealth2 am Lenker. Von 2 nicht gerade anspruchsvollen (Asphalt-) Tourtagen hat er 80 GB Filmmaterial

Das hat er alles dabei. Deshalb habe ich nur mein smartphone auf die letzte Tour nach F mitgenommen.

Die Austattung kommt mir sehr bekannt vor. Müsste dann nur meine Frau zu Hause lassen, sonst reicht der Platz nicht für das ganze Zeug. Deswegen geht´s in den Sommerurlaub mit Mopped auf Hänger, Auto schluckt da doch etwas mehr Gepäck

Bin ja mal gespannt, wann die erste, ernsthaft taugliche(Bildquali, wasserdicht und so) 360° Actioncam rauskommt.

Am PC siehts eher befremdlich aus (vielleicht fehlt auch ein Plugin), aber mit YT aufm Handy hat das schon was, frei den Blickwinkel verändern zu können: https://youtu.be/2XOR4xt62_o

Der sammelt ja ordentlich Datenmaterial mit 3 Kameras.

Die 360 Grad Cam ist ja wirklich ganz witzig, aber die Bildquali ist wieder auf dem Stand von vor 5 Jahren.

Mini-Drohne rausholen, per Geste followme aktivieren, aus der Hand starten lassen, fertig.

Wir sind im Grunde schon so weit. Fast. DJI Spark.

Da komm ich schon wieder für die nächste Saison ins Grübeln...🙄😉

http://www.sir-apfelot.de/dji-spark-test-10251/

Zitat:

@rolli300e schrieb am 20. Juli 2017 um 19:14:55 Uhr:


www.wish.com/c/571d7c73029c5d5d1d4610c7

Das müsste die Verlinkung zur Kamera sein.

Wie gesagt. Diese Kamera kann all Das, was die guten und teueren auch können, zumal sie ebenfalls aus Billig-Produktionen (China/Taiwan) stammen. Die Linsengruppen bestehen ebenfalls aus geschliffenen optischen Gläsern. Die Anzahl der Pixel gibt mehr her, als das menschliche Auge erfassen kann. Wenn ich aber Nutzer mit Hollywood- Ambitionen bin, muss ich schon 500,-€ hinblättern damit die Freunde staunen.
So Long................

Wenn ich das richtig sehe ist das ein SJ4000 Fake produkt (SJ4000 Style). Die haben weniger leistungsfähigen Chipsatz, der Sensor ist ein Anderer, der Akku kleiner wenn man den Berichten glauben kann. Inwiefern das dann mit den teuren Produkten wirklich vergleichbar sein soll bleibt jetzt mal dahin gestellt. Da würd ich dann doch gerne erstmal unkomprimiertes Videomaterial sehen wollen, gerne auch mal bei schwierigeren Lichtverhältnissen.

Die Spark wird glaube ich meine nächste Anschaffung, wenn man irgendwo hin fährt, wo die Phantom einfach zu unhandlich zum mitschleppen ist. Glaube wenn die die 400er Schallmauer unterschreitet, greife ich zu. Fehlt nicht mehr viel

Edit
Für mopped verfolgen per active tracking ist die aber zu langsam. In dem Modus ist selbst eine P4 nicht wirklich schnell. Per Hand gesteuert sieht das anders aus.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 21. Juli 2017 um 11:40:48 Uhr:


Ich sehe das ähnlich wie GDIddle.

Ich bin froh über diese Videoaufnahmen, die von meinen Urlaubstouren existieren. Davon werde ich noch "zehren" wenn die morschen Knochen das Querfeldeinbolzen mit Enduros nicht mehr mitmachen.

Super Film. Wirklich gut gemacht. Steckt aber auch viel Arbeit (postproducing) drin....

Ein Artikel zum Thema
http://www.motorradonline.de/.../aerger-um-actioncams.812338.html

Zitat:

@GDIddle schrieb am 21. Juli 2017 um 17:10:58 Uhr:


Super Film. Wirklich gut gemacht. Steckt aber auch viel Arbeit (postproducing) drin....

Danke. Das freut mich sehr, denn dafür mache ich das auch.

In der Tat ist das viel Arbeit, aber langweilige Motorradvideos nach dem Motto "Schaut, wie toll ich 50 Minuten einen Asphaltpass fahre" , gibt es mehr als genug. Man muss wirklich gnadenlos schneiden.
Nach Vorsortierung etwa 1 Stunde pro Filmminute bei konzentrierter Arbeit und guter Kenntnis des Schnittprogramms.

Das Basismaterial umfasste sage und schreibe 500 GB von insgesamt 6 Video- und 3 Fotokameras plus 2 smartphones.

Ja, ich kenne das. Schneide ab und an auch Videos für den Hausgebrauch. Nur wer selbst mal solche Filme erstellt hat, weiß, wie viel Arbeit da drin steckt. Aber es macht eben auch Freude, sich nachher das Ergebnis anzuschauen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen