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Verkehr der Zukunft ?

Themenstarteram 29. Juli 2012 um 8:21

Ein Traum vom Verkehr der Zukunft

Unsere deutschen Autos sind nicht nur äußerlich die Schönsten. Sie sind auch innen eingerichtet wie Wohnzimmer, mit 4 bequemen Sesseln, mit Stereoanlage, Klimaanlage, und mit allem Schnickschnack, den man sich nur wünschen kann. Je größer, je schwerer, je teurer oder schneller das Fahrzeug, desto größer ist das Ansehen des Fahrers, so suggeriert die Werbung. „Freude am Fahren“ oder „Vorsprung durch Technik“, so heißt es. Dass ein Auto ausschließlich dazu dient, Personen oder Waren von A nach B zu transportieren, wird natürlich nicht gesagt. Dabei reden alle von der Energiewende, von Energie sparen, von den begrenzten Erdölresourcen. Wie wir alle schon in der Schule gelernt haben, steigt der Energieverbrauch proportional mit dem Gewicht einer bewegten Masse, mit dessen Geschwindigkeit steigt sie sogar quadratisch. Wenn wir in Zukunft nicht auf Gewicht, Komfort und Geschwindigkeit unserer Fahrzeuge verzichten wollen, dann ist es auch keine Lösung auf elektrogetrieben Fahrzeuge umzusteigen. Die Umwandlung fossiler Energie in elektrische Energie und diese weiter in Bewegungsenergie ist bekanntlich ungleich verlustreicher als die direkte Umwandlung fossiler Energieträger wie Benzin oder Diesel in Bewegungsenergie in einem Verbrennungsmotor. Aber auch diese ist natürlich katastrophal schlecht. So entweichen rund 80% der Energie des Sprits als Abwärme durch den Auspuff und den Kühler unserer heutigen Autos.

Erst wenn der letzte Tropfen Sprit verbrannt ist, werden die Menschen merken, auf wie viele andere nützliche Dinge sie deshalb verzichten müssen.

Die Zukunft eines Individualverkehrs, also z.B. von jedermanns Zuhause zu einem beliebigen anderen Ort, sehe ich trotzdem nur mit Elektrizität möglich. Sie könnte vielleicht so ausschauen:

Statt unserer schweren, schnellen Autos gibt es leichte batterieelektrisch angetriebene Fahrkabinen für nur eine Person mit einem kleinen Gepäckraum dazu. In die Straßen sind induktive Leitspuren eingelassen. Auf diesen folgen diese Fahrkabinen dicht an dicht. Die rechte Spur ist nur zum Einscheren und Abbiegen. Alle fahren mit der gleichen Geschwindigkeit. Wenn ich von A nach B möchte, lasse ich mir von der nächsten Sammelstelle per Handy eine Fahrkabine kommen, dazu muss ich nur meine eigenen Ortkoordinaten eingeben, ähnlich einer Postleitzahl. Die Fahrkabine hält in wenigen Minuten automatisch gesteuert vor meinem Haus. Ich steige ein, stecke meine Abrechnungskarte in einen Schlitz, tippe meine Zielkoordinaten ein und drücke auf Start. Das Fahrzeug fährt los, reiht sich ein in eine Kolonne anderer Fahrzeuge. Das Fahrzeug wählt automatisch die Route. Während der Fahrt kann ich lesen, oder mich mit anderen Reisenden in anderen Fahrzeugen unterhalten. Ich brauche nicht in die Steuerung des Fahrzeugs einzugreifen. Am Ziel angekommen, schicke ich meine Fahrkabine unbemannt an die nächste Sammelstelle, wo es dann wieder aufgeladen und für jemand andern zu Verfügung steht. Für Frachten und Waren gibt es größere Fahrzeuge, die ebenso unbemannt an ein beliebiges Ziel geschickt werden können. Für die Wartung, Reinigung und Kostenerfassung gibt es eine Organisation.

Worin besteht nun der Vorteil eines solchen Verkehrs gegenüber dem heutigen Individualverkehr. Alle fahren mit der gleichen Geschwindigkeit elektronisch gesteuert dicht an dicht. (außer zum Einfädeln und Abbiegen). Somit ist eine extrem hohe Verkehrsdichte mit hoher Verkehrssicherheit möglich. Energie wird gespart durch geringen Luftwiderstand, kein ständiges Beschleunigen und wieder Abbremsen. Die Fahrkabinen können in Leichtbauweise ohne Crashzonen gebaut werden. Die hohen Personalkosten für den heutigen bemannten Warenverkehr entfallen. Jeder Reisende kann, wenn er will, während der Fahrt andere Dinge erledigen.

Aber diese Vorstellung ist natürlich nur ein Traum.

Beste Antwort im Thema

Schöne neue Welt der Gleichmacherei und kommunistischer Traum. Individualverkehr wird auch in der Zukunft ein wertvoller Baustein sein. Ich möchte auch selbst lenken und fahren dürfen. Ich möchte auch selbst bestimmen, wo, wann und wie zum Ort X kommen und mich nicht in eine Kabine zwängen, die aussieht wie jede andere.

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so was ähnliches habe ich mir auch schon oft gewünscht.

vorerst nur für den fernverkehr. jeder kann sich noch sein eigenes auto behalten, keine einheitlichen fahrkabinen, für längere strecken (also alles, was heute autobahn ist) hat das fahrzeug so eine kufe wie die carrerabahn autos, man kann auf die autobahn auffahren, sich einfädeln und der rest geht automatisch (mit transrapid geschwindigkeit). kurz vor der abfahrt wird man "geweckt" und fährt den rest wieder individuell.

am 1. August 2012 um 6:06

Ich denke, das das Auto unwichtiger wird. Die deutschen Autohersteller sind momentan im Begriff, den Spung aufs Elektroauto zu verpassen, weil sie am Diesel/Benzingetriebenen Auto festehalten. Die Elektromotoren sind ja viel zu einfach gestrickt, kein Getriebe, kein Ventiltrieb, viel weniger Technik.

Im LKW wird der Dieselmotor wohl bleiben.

Für die jetzt unter 30 Jährigen sind Autos nicht mehr so wichtig wie bei den Älteren. Die haben andere Prioritäten.

Die Städte haben momentan einen enormen Zuzug zu verkraften, warum wohl? Weil man auf dem Land auf Gedeih und Verderb auf ein Motorisiertes Fahrzeug angewiesen ist. Ostdeutschland war der Anfang.

Sicher wird die Verkehrspolitik etwas dafür tun, das die AUtofahrer Alternativen bekommen, um nicht nur Auto fahren zu müssen.

Der Spritpreis ist seit 2003 um 60 Cents gestiegen. Steuererhöhungen warens nicht, nur der Rohölpreis. Glaubt ihr denn, das das nicht so weitergeht? Wenn eine Stufe erreicht ist, wirds vielleicht nochmal etwas billiger, um Anlauf zu einem neuen Höchstpreis zu nehmen.

In den letzten Jahren ist auch der Prozentsatz des Autos im gesamten Verkehr gesunken. Der Anteil am Verkehr ist beim ÖPNV und am Fahrrad größer geworden.

Es müssen wohl viele umdenken(müssen) um sich überhaupt noch ein Auto leisten zu können, die Reallöhne sind in den letzten Jahren ja eher gesunken.

Sei es Pedelecs anschaffen,Fahrradanhänger,Lastenräder, Autoteilen mit Nachbarn oder anderen Privatleuten, Motoroller, Bahncard 100.

Die Mobilität wird bei vielen auf einigen Verkehrsmittel verteilt werden.

Wenn es dann noch steigende politische Steuern(PKW Maut, City Maut höhrer Parkgebühren in Städten) für die Mobilität geben wird, muss der Autofahrer sich irgendwo stärker einschränken.Sei es beim KFZ oder beim sonstigen Leben.

 

Auch wenn es schwerfällt...

am 1. August 2012 um 7:29

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

@pepperduster

Es soll ja keinem vorgeschrieben werden, wie er sich mobil zu bewegen hat. Das ist überhaupt nicht Gegenstand des Berichts.

Da werden die Möglichkeiten der Vernetzung Bahn-Carsharing-Taxi-Fahrrad-E-Bike-Segway-Fahrgemeinschaften-Mietwagen etc. in den Ballungszentren angedacht und dabei gleichzeitig die Autonutzung auf dem flachen Lande überhaupt nicht in Frage gestellt. Möglicherweise kann eben mancher mit dieser Zukunftsmusik noch wenig bis nichts anfangen, aber überdenkenswert ist die Geschichte schon.

Früher wurde man auch gesteinigt, wenn man behauptete die Welt sei eine Kugel........wer weiß schon wie es in ein paar 100 Jahren hier ausschaut, wenn neue Antriebstechnologien und neue Energieresourcen erfunden und erschlossen sind........villeicht können wir dann nur noch wie auf Schienen fahren.............aber machen wir uns doch heute keine Gedanken, über die ungelegten Eier von überüberübermorgen.......und genißen unsere mobile Freiheit. :)

Gruß Berti

@MZBaghira

 

Gut und sachlich von dir geschildert! Einige hier scheinen die ersten Pubikationen bezüglich zukünftiger Weiterentwicklung von Transport und Verkehr überlesen zu haben oder wissentlich nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Wenn einer wie Berti V. nur im Heute lebt, ist ihm das schnuppe, dass sich heute schon Leute berechtigte Gedanken darüber machen, wie es verkehrstechnisch mit der Menschheit weitergehen könnte. Das sind doch nur Überlegungen, die nicht festgeschrieben sind und zu denen im Laufe der Jahre noch viele andere Gedanken dazu stoßen werden. Ich sehe das als angewandte Science Fiction - es gibt keinen Grund, sich um das Leben zukünftiger Generationen keine Gedanken zu machen, sei denn, derjenige lebt nach dem Motto: Nach mir die Sintflut! Oder: Wer mit mein Auto wegnimmt, kann mir gleich mein Herz aus dem Leib reissen;) Noch ist es noch nicht soweit - viele werden den Wandel im wahrsten Sinn des Wortes nicht mehr erleben.

Tatsächlich sind hier die verschiedenen Reaktionen auf die zwangsläufig eintreffende ölfreie (zumindest als Brennstoff) Zukunft zu erkennen. Die einen negieren das Ende des Öls vollkommen, teilweise unterlegt mit Pseudo-Auswegen (Stichwort Ölsande etc.), die das unvermeidliche Ende der Ölära nur herauszögern können, nicht verhindern. Die anderen (hierzu gehöre auch ich größtenteile) hoffen auf künftige Lösungen mit anderen Antriebskonzepten, die aber die heute bestehende individuelle Mobilität weiterhin weitgehend ermöglichen. Die dritte Gruppe setzt auf ein vollständiges Ende der individuellen Mobilität (sehnt es teilweise anscheinend sogar herbei...). Auffallend ist, dass vor allem Vertreter der ersten und der dritten Gruppe alle Andersdenken je nachdem in die Öko- und Kommunistenecke drängen oder aber in die Gasfuß- bzw. Betonkopfecke.

Sicher ist bisher nur eins: Die Mobilität wird sich ändern, da das Öl nunmal irgendwann zuende gehen wird. Ob dies in 30 oder in 100 Jahren soweit sein wird, kann heute noch keiner sicher sagen. Fakt ist, dass die heute 18-jährigen schon erheblich weniger Möglichkeiten haben, individuell mobil zu sein, als wir dies vor 20 bis 25 Jahren hatten. Ich (und mein Freundeskreis) habe mir ein Auto für 500 DM vom Schrottplatz geholt (und kein schlechtes, siehe Sig.), dies in der Garageneinfahrt mit dem blauweißen Buch, einem Werkzeugkasten aus dem Baumarkt und Teilen vom Teilehändler und vom Schrottplatz fahrtüchtig gehalten. Das ganze war damals mit einem Schüler- bzw. Azubi-Budget machbar (1 l Super verbleit: 90 Pfennig). Die heutigen 18-jährigen die ich kenne, nutzen überwiegend die Fahrzeuge der Eltern oder haben irgendwoher die Mittel relativ neuwertige Autos zu unterhalten.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie meine Tochter in 17 Jahren mobil sein wird. So wie heute vermutlich nicht...

Das denke ich auch immer.

Vielleicht gibt es dann etwas Anderes, was wirklich auch Cooles.

Klar mag ich schöne alte Autos, und wer sein Hobby pflegen will, kann das immer noch tun.

Ich mag auch mein altes restauriertes Klavier und spiele das.

Und der Nächste hängt an der Glühnase seines Lanz Bulldog und hält den am Laufen.

Ich hab vor sechs Jahren auch über nen Hybrid gelacht, und bin einen gefahren. (also nicht "gelacht", eher "na, was das wohl ist, klingt interessant")

Und dachte mir... naja, für sehr Viele wird es reichen, wenn schon nicht für mich. Aber das Produkt an sich hat mich überzeugt.

Wenn man nicht will, dass einem die Anderen was aufdiktieren, sollte man es selbst auch nicht tun.

Ich weiß nicht, was mir die Zukunft bringt. Wahrscheinlich bleibe ich irgendwo im Grünen. Bin in der Stadt geboren und groß geworden, aber irgendwie ist das nicht mehr meins. Aber ich sehe dem Thema gelassen entgegen.

Aber die Automobilwirtschaft und -industrie hier als den allheilsbringenden Motor anzubringen finde ich ehrlich gesagt etwas heikel.

Wichtig ist eine gut ausgebildete Volkswirtschaft mit Ideen. Denn vor dem Auto gab es ja auch Menschen, Erfinder, Tüftler, Ideen.

Das Auto ist ja nicht über uns gekommen und das soll es in alle Ewigkeit gewesen sein. Einlass, Verdichtung, Expansion, Ausstoß... da gibt es wahrlich noch mehr ;)

Wer hätte denn 1991 von Euch gedacht, wie das mit dem Internet mal wird? Das ist heute in den neuen Bundesländern, wo Breitbandverbindung besteht, ein Jobmotor geworden und ist es immer noch.

Also, Ideen sind wichtig.

Und vor allem eine offene Diskussion, in der man andere Meinungen auch zulässt. Das lässt bei unserer "Klimapolitik" ja leider auch zu wünschen übrig.

Keine Vernunft, nur Emotion.

cheerio

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