Verhandlungsgeschick?
Guten Morgen liebe MTler,
ich trage mich seit längerem mit dem Gedanken, einen neuen Gebrauchten zu kaufen. Ich muss dazu sagen, dass mir das Verhandeln noch nie im Blut lag (manche Menschen behaupten auch, man könne mich noch hochhandeln statt das ich den Gegenpart runter handle!!). Grund dafür ist, dass ich nicht unverschämt sein möchte...
Zum Fahrzeug:
A4 Limo/Cabrio (noch unschlüssig, aber das spielt denke ich erstmal eine untergeortnete Rolle)
Preislimit: 20.000 Euro (nach evt. Rabatt)
BJ ab 2005/6 (Limo MJ2007, Carbrio egal ob Singleframe oder nicht)
Motor: 2,5 TDi (ajajaja bitte keine Diskussion über Haltbarkeit usw) / beim Cabrio evt. auch er 1,8T
Ort: Nur vom Händler mit Gebrauchtwagengarantie, am liebsten Audi/VW Händler, aber ich bin auch einem freien Händler (wenn dieser mir seriös erscheint) nicht abgeneigt
Meine Fragen zum Kauf:
Beim Kauf BAK (Bar auf die Kralle) kann ich durchaus mit Prozenten rechnen - sind 6% realistisch oder sollte hier schon auf 6+% verhandelt werden? Oder wird mir auf jeden Fall bei BAK ein Skonto gewährt? Als ich meinen derzeitigen A3 gekauft habe war es so, dass es dank Barkauf ein paar Prozent nachlass gab.
a) Ist es günstiger, statt einem preislichen Nachlass eher auf Winterräder mit gescheiten Felgen (sofern im Angebot nicht enthalten) aus zu sein?
b) Kann ich auch mit einem preislichen Nachlass bei BAK rechnen UND Winterreifen+Felgen zusätzlich rausschlagen?
c) Bei einem Fahrzeug jenseits der 100 tkm Marke könnte es auch nicht verkehrt sein, den großen Service mit ZR und WaPu rauszuhandeln - denke ich.
d) Letztes Jahr war der Gebrauchtwagenmarkt dank der Abwrakprämie so gut wie tot, ist er das noch immer?! Stehen Händler hier unter Druck?
Mir ist klar, dass das auch auf den Händler drauf ankommt, aber ein paar Erfahrungen zu lesen wird mir sicher helfen!!
Vielen Dank!
21 Antworten
Hallo,
was man raushandeln kann, kann dir niemand sagen ohne ein Angebot gesehen zu haben 😉
Kommt immer Stark aufs Fahrzeug, den aufgerufenen Preis und den Händler an.
Grundsätzlich würd ich immer versuchen, den Preis auf gerade 1000er abzurunden. Aber in der Preisklasse wird ein Händler nichtmehr viel Luft eingebaut haben die er dir dann aus dem Preis rauslassen kann.
Hey, mein Lieblingsthema:
-ob bar oder finanzierung ist den meisten händlern egal: "mir egal, ob ich das geld von der bank bekomme oder bar. bei finazierung verdiene ich mehr"
-zuerst am preis arbeiten und wenn du dann am tisch sitzt, den stift in der hand: "ach, ich brauche auch noch winterreifen"
-wichtig ist sympathie aufbauen, klare argumente liefern, warum der karren den preis nicht wert ist, marktkenntnis zeigen, interesse bekunden aber keine abhängigkeit zeigen, darlegen daß du auch noch andere pkw in der pipeline hast
-preisverhandlung ist auch glücksache: wie teuer war der einkauf, sympathie, wie lange steht der bock schon, ist es eine 90-tage-farbe, wie dringend braucht der händler geld.....
-möglichst vor dem ernsthaften kauf einige andere autos checken, damit du ein gefühl für zustand und pflege der pkws bekommst und schwachstellen leichter erkennst
-gute ansatzpunkte für preisminderung: steinschlag, reifen, batterie, felgen, raucherauto (auch wenn du selbst rauchst....aber bitte nicht an diesem tag), ersatzreifen, teure elektronik-extras die schon veraltet sind oder fehleranfällig (led-rückleuchten, xenon, navi)
-immer daran denken: jedes auto kommt wieder
Ich find einfach gegenseitigen Respekt wichtig. Man muss ein Auto nicht unnötig schlecht machen genauso wie der Händler nicht so tun muss als hätte er ein Unikat auf dem Hof stehen.
Beide Seiten müssen die Kirche im Dorf lassen.
Aber wie schon gesagt: such dir paar Fahrzeuge raus, poste die Links und dann schauen wir weiter 🙂
Und erste Anhaltspunkte liefert www.autofocus24.de, das sind im verhandelte Endpreise. Gute Exemplare drüber, mäßige drunter, zudem gibts ein Regionalgefälle.
Das beste ist, du schaust dir ein paar Wochen bis Monate die üblichen Börsen an und verfolgst die Fahrzeuge. Dann siehst du gut ab welchem Preis die weggehen. Aber nicht vergessen: In den Börsen stehen Wunschpreise, keine Endpreise. Frei nach der Kaufmannsregel: "Rabatt, das lass dir sagen, der wird vorher aufgeschlagen."
Ansonsten entführe den Wagen auch zu einem ADAC/TÜV Check, die können schauen ob sich technisch noch was findet. Lackdickenmessungen zeigen zudem, ob der Wagen schon mal nachlackiert worden ist und wo es sich lohnt nach ggf. kaschierten Unfällen zu suchen.
Erstmal danke für eure antworten.
@Nordbaden: Danke für Deine Tipps. Was ist mit einer 90-Tage-Farbe gemeint?
@GaryK: Das mit Autofocus24 ist eine gute Idee, danke. Dann kann ich schonmal sehen, ob das Fhzg. in der genannten Ausstattung preislich gut oder schlecht liegt.
Zitat:
Original geschrieben von Jason_V.
Ich find einfach gegenseitigen Respekt wichtig. Man muss ein Auto nicht unnötig schlecht machen genauso wie der Händler nicht so tun muss als hätte er ein Unikat auf dem Hof stehen.Beide Seiten müssen die Kirche im Dorf lassen.
Aber wie schon gesagt: such dir paar Fahrzeuge raus, poste die Links und dann schauen wir weiter 🙂
Deshalb fällt mir das Handeln/Feilschen immer etwas schwer. Aber man weiss ja nie, wie die Gegenseite drauf ist. Naja...
Konkretes Beispiel hätte ich:
http://www.haendlerfahrzeuge.de/ah_showfz.php?...
Ok, wäre jetzt ein Avant, aber lassen wir das mal außen vor.
(ich hoffe, der Link funktioniert richtig)
Liegt knapp 1900 € über meinem Budget. Mein Ziel wäre es, den Händler auf 20.000 zu drücken. Ok, das wären gut 9% Rabatt. Bei 88 tkm ist der ZR+gedöhns ja noch lange nicht fällig, deshalb würde ich hier gern auf 20t € runtergehen. Ob das realistisch ist, tja.
Gruß
EDIT:
Nochwas: Ich müsste dann im Falle eines Kaufes noch meinen alten A3 (BJ99, diverse Mängel *grrr*) abstoßen - kann/muss ich es dann als "Gefallen" des Autohauses werten, dass er sich dem Umstand (Inzahlungnahme, Versuch des erneuten Verkaufes, ...)?
Zum A3:
tu dir einen Gefallen und verkauf den Privat! Wenn du zum Händler gehst und ihn dort drangeben willst ist das als würdest du ohne Waffe zu einer Schießerei gehen 😉
Auf die Schnelle wäre das mein Referenzfahrzeug: http://suchen.mobile.de/.../showDetails.html?...
Würde bei "deinem" A4 auf jeden Fall 20000 ansetzen und ihn für 20500 nehmen sofern der Zustand okay ist.
Am besten finde ich aber den hier
Den würd ich persönlich gerne nehmen sofern der Zustand okay ist.
Mein Favorit wäre der hier: http://suchen.mobile.de/.../printView.html?...
Kein Diesel, aber weniger Kilometer und deutlich günstiger. Für die 5000€ Preisunterschied kannste locker die nächsten 80.000 km bezahlen. Der Preis ist für einen B6 klar zu hoch, Zahnriemen- und ggf. Bremsentausch heraushandeln und 1000€ drücken, dann passt das oder glatt 14 auf den Tisch legen und um die Schlüssel bitten 😉 Wenn du den länger fahren würdest pack LPG rein, dann schlägt der trotz 2500€ Umrüstkosten die 1.9 TDI im Unterhalt nebst Wertverlust. Mein 3l braucht etwa 8,20€ auf 100 km, das ist Dieselniveau.
Ob ein V6 Benziner so eine gute Alternative ist wenn man einen 4Zylinder Diesel sucht? Da würd ich lieber den neueren B7 mit TDI nehmen.
Kostenseitig Gleichstand, motorisch und ausstattungsseitig ist der B6 klar besser. Designtechnisch macht ein jüngerer B7 natürlich mehr her wie der alte B6, auch wenns technisch und innen quasi der selbe Kram in Grün ist.
Apropos der selbe Kram in Grün, was ist mit dem "B8" als Seat Exeo ST Diesel für 22-24k als EU Neuwagen? Ein paar tausend teurer, dafür neu und der "Facelift" zum B7.
Wirtschaftlich gesehen hast du allerdings diese Reihenfolge:
1. Exeo
2. B7 TDI
3. B6 V6
Ich würd den B6 als V6 in einigen Jahren mit der angepeilten Laufleistung nicht verkaufen müssen. Da hat man mit dem B7 als TDI auf jeden Fall bessere Karten.
Wenn du den bis zum Schrott bzw. Verkauf nach Polen fährst ist der B6 nebst LPG die günstigste Variante, egal ob 2.0, 1.8T oder 2.4/3.0. Typisch sind über 50% der PKWkosten Wertverlust. Selbst ein mit 12l auf 100km sehr zügig bewegter V6 würde über 250.000 km gefahren "nur" rund 40.000€ an Kraftstoff kosten, das haste beim A4 B6 Anno 2002 bereits für Vollausstattung hingelegt und hättest trotzdem was streichen müssen. "Meiner" lag bei 39.000€ und es war weder Quattro, Leder, RNS oder Xenon drin.
Je nach persönlicher "Risikobereitschaft" würde ich entweder zu einem günstigeren B6/B7 zwischen 10 und 14K greifen (bis max 100.000 km, Benzin/Diesel/LPG fast egal) oder eben 23K für einen 140PS TDI Exeo als EU Import mit Null Kilometern. Der Wertverlust nebst Instandhaltung auf die nächsten 100.000 km dürfte leidlich vergleichbar sein. 20K für einen gebrauchten B7 find ich technisch sinnfrei, bei 16K würd ich anfangen zu überlegen.
Ahh viele Antworten! 😁
@Garyk: Das mit dem B6 3,0 Benziner auf LPG umrüsten habe ich mir auch schon überlegt, letztlich aber wieder aus zwei Gründen auf Eis gelegt: 1) es ist nicht einfach, hier in der Umgebung (Umkreis > 200 km ist leider ein Ausschlusskriterium, Standort Heidelberg/Mannheim) einen B6 vom Händler (die Sache mit der Garantie) mit annehmbarer Laufleistung zu finden. 2) Ich bin in letzter Zeit mehrere Firmenwagen-Diesel gefahren (Passat 140 PS, Golf VI 110 PS) und war vom Verbrauch wirklich sehr angetan. Mit LPG wäre ich auch gut dran, keine Frage - leider ist Grund 1) doch sehr dominant 🙁
@Jason: Das mit meinem A3 ist halt so eine Sache, ein Abstoßen wäre für mich die einfachste Alternative - Privatverkauf geht zwar auch, aber ich habe vorne rechts ein nettes Überbleibsel eines 1.FCK Fans (extrem tiefer Kratzer mit einem Nagel, rostet leider auch schon vor sich hin), der Stoßstangenlack blättert dank vieler Steinschläge schon freudig ab und mein "kleines" Problem mit dem Leistungsverlust bei warmem Wetter hat sich trotz mehrmaligem Werkstattaufenthalt nicht gelöst (deshalb suche ich nach einem Neuen, da ich nicht bereit bin, ein neues STG zu kaufen). Kurzum: Welcher armen Seele soll ich sowas im Privatkauf andrehen? Dazu bin ich zu ehrlich, deshalb würde ich das gern dem Händler überlassen - was der dann damit macht (ich hoffe, Reperatur der Schwachstellen) kann mir egal sein. Daher die Sache mit der Inzahlungnahme. Dass ich damit meinen Rabatt evt. zunichte mache ist mir fast schon klar gewesen 🙁
Ein Seat Exeo ST steht leider nicht als Alternative fest, da die Preise mein Budget doch klar verfehlen (Autoscout sagt ab 23-24 t€), obwohl ich doch überrascht bin, wieviel B7 (du meintest doch wohl B7 und nicht B8, oder?!) im Innenraum drinstecken. Und von Außen (vor allem von der Seite) ist die Herkunft kaum zu verschleiern. Nicht übel, aber leider nicht im Budget drin.
Dann gib den A3 an einen Fähnchenhändler und hol dir den A4 von einem AZ, sodass du bei denen trotzdem keinen Nachteil hast.
Zitat:
Original geschrieben von Jason_V.
Dann gib den A3 an einen Fähnchenhändler und hol dir den A4 von einem AZ, sodass du bei denen trotzdem keinen Nachteil hast.
Fiel mir eben auch gerade ein, als ich den Post abgeschickt habe... dauernd stecken irgendwelche Kärtchen unter den Wischerblättern 😉 (btw: die Edit-Funktion verstehe ich noch nicht ganz). Das wäre eine Alternative... wobei, den alten 230E von meinem Opa wurde auch irgendwo nach Russland verscherbelt, neu war der auch nicht mehr 😉.
Aber das ist das, was ich mit meinem Ursprungspost versucht habe zu beschreiben: Für solche Dinge bin ich einfach zu ehrlich und bescheißen möchte ich keinen. Und deshalb ists für mich auch schwer etwas rauszuhandeln. Hach ja 😉
Edith war hier....
http://suchen.mobile.de/.../showDetails.html?...
wäre z.B. ein Angebot für einen 2004er B6 2,5TDI mit MT (grins!!!) - 11.800 €, aber das ist so ein Angebot von einem Händler, bei dem sich mein Körper gegen einen Kauf mit jeder Faser wehrt 😉.
Anders siehts bei dem hier aus:
http://suchen.mobile.de/.../showDetails.html?...
Hmmmmmm. Vielleicht entscheide ich mich zuerst, was ich GENAU will und dann lass ich mir das mit dem Verhandeln nochmal durch den Kopf gehen!!!
Ahh ja und es gibt doch einige 3,0 Benziner. Also LPG doch eine Alternative. Lets see...