Verbrauchreduzierung durch Leerlaufbetrieb
Hallo liebe Fangemeinde,
habe schon den zweiten 4.2 Benziner und nutze regelmäßig auf längeren Strecken Gefällpassagen die Getriebestellung "N" um Treibstoff zu sparen, was die Verbrauchsanzeige auch regelmäß beindruckend bestätigt.
Nun sagte mir ein vermeindlich Wissender, ich würde dadurch mein Getriebe belasten. Nun kann ich mir das als Nichttechniker nicht vorstellen und frage deshalb hier einfach mal nach. Da ich bei meinem letzten das Getriebe tauschen musste bin ich hellhörig geworden und etwas verunsichert.
Wäre schön wenn ich ein paar sicherlich qualifizierte Aussagen dazu bekäme.
Besten Dank im voraus und Grüße aus München
7 Antworten
Daurch sparst Du keinen Kraftstoff, da Kraftstoff gebraucht wird um die Leerlaufdrehzahl zu halten.
Im Schubbetrieb verbraucht der Wagen überhaupt kein Kraftstoff!
Gruß
Manuel
Bergab mit eingelegtem Gang, sodass die Drehzahl über der Leerlaufdrehzahl ist, verbraucht der Motor keinen Sprit da die Schubabschaltung aktiv ist.
Was du machst ist, wie oben beschrieben, scheisse... direkt gesagt.
Sowohl für deinen tollen Verbrauchstrick, alsauch fürs Getriebe wird sowas nachteilig sein.
Im SCHUBbetrieb braucht der Motor selbstverständlich Sprit, da du dafür Gas geben musst!
Wärs anders, würd die SCHUBabschaltung nicht Schubabschaltung heißen 😉
Zum Getriebe: jeder Wechsel von Last(Gang drin) auf Lastfrei(Gang raus) bringt nen gewissen Verschleis mit sich.
Zitat:
Original geschrieben von dr.dietzi
habe schon den zweiten 4.2 Benziner und nutze regelmäßig auf längeren Strecken Gefällpassagen die Getriebestellung "N" um Treibstoff zu sparen ....
Nun sagte mir ein vermeindlich Wissender, ich würde dadurch mein Getriebe belasten
Tatsächlich habe ich - selbst ebenfalls technischer Laie - bisher von allen ernstzunehmenden (weil professionell im Thema) Quellen dieselbe Aussage erhalten: Manuelles Schalten zwischen D auf N - selbst im Stand - unterlassen, da mit Belastung/Verschleiß verbunden. Sinnvoll allenfalls, wenn man lange (über 5 min) steht, aus gegebenen Gründen aber den Motor nicht abstellen kann/möchte.
Zitat:
Da ich bei meinem letzten das Getriebe tauschen musste bin ich hellhörig geworden und etwas verunsichert.
Möchte keine Verunsicherung schüren, aber in diesem Zusammenhang auf das Thema "Getriebeölwechsel" hinweisen. ZF - Hersteller Deines Automaten - empfiehlt abweichend von Audi, die hier von "Lebensdauerfüllung" sprechen, was böswillig verstanden ja letztlich stimmen mag, je nach Belastung ca. alle 120 tkm den Wechsel des Getriebeöls. Im V8-Forum (audiv8.com) gibt es im A8-Bereich aktuell einen Beitrag "Besuch bei ZF mit Bildern", den ich Dir, ebenso wie einen Besuch bei ZF in Holzwickede (bei Dortmund), nur an's Herz legen kann.
Armin
Zitat:
Original geschrieben von ak0127
Möchte keine Verunsicherung schüren, aber in diesem Zusammenhang auf das Thema "Getriebeölwechsel" hinweisen. ZF - Hersteller Deines Automaten - empfiehlt abweichend von Audi, die hier von "Lebensdauerfüllung" sprechen, was böswillig verstanden ja letztlich stimmen mag, je nach Belastung ca. alle 120 tkm den Wechsel des Getriebeöls. Im V8-Forum (audiv8.com) gibt es im A8-Bereich aktuell einen Beitrag "Besuch bei ZF mit Bildern", den ich Dir, ebenso wie einen Besuch bei ZF in Holzwickede (bei Dortmund), nur an's Herz legen kann.
Hallo,
ich war vor gut 2 Wochen bei ZF und habe mich auch nach Vorteil/Nachteil bzgl. Stellung N bei Ampelstopps erkundigt. Man sagte mir, die Druckkupplung (bitte schlagt mich nicht, wenn ich die Bezeichnung verwechsel) verschleisse schneller, wenn man hin und her schaltet. Also lieber immer in D!
Ich habe den ATF-Wechsel bei 110Tkm gemacht, Getriebe sah noch gut aus, Öl roch ein bisschen verbrannt. Also sinnvoll gewesen!
Wo ich widersprechen muss:
Audi gibt bei den A8 4E KEINE Lebensdauerfüllung mehr an. Im Serviceheft hast Du den Servicepunkt "ATF-Wechsel bei 60Tkm" drin stehen.
Das ist natürlich etwas trickreich formuliert, da es mit den Worten "optional auf Kundenwunsch" verbunden ist. Trotzdem wird damit indirekt klar gemacht, dass es keine Lebensdauerfüllung ist. Schmökert mal a bissl ... ;-)
Cheers!
Hallo,
also ich bin auch einer von denen, die gelegentlich mal in "N" ausrollen.
Ob's was bringt? Stellen wir uns einfach folgende Situation vor. Man fährt mit 100 km/h auf der Landstr. auf eine Ortschaft zu. Am Ortsschild muss man 50 km/h erreicht haben. Dazu gibt's im Prinzip 3 Möglichkeiten:
1. Ich fahre mit 100 kurz vor's Ortsschild und mache dann eine "Vollbremsung" auf 50.
2. Ich fahre bis ca. 250 m heran und gehe vom Gas und fahre mit Schubabschaltung bis zum
Ortsschild und habe dort 50 erricht.
3. Ich lege ca. 1km vorm Ortsschild den Leerlauf (N) ein und rolle mit Leerlaufverbrauch
bis zum Ortsschild.
Nr. 1 ist eher was für die Rennstrecke, das klammern wir mal aus.
Bei Nr. 2 fahre ich 750 m im normalen Fahrverbrauch und 250 m ohne Benzinverbrauch (Schubabschaltung).
Bei Nr. 3 fahre ich 1 km mit Leerlaufverbrauch.
Gefühlsmäßig empfinde ich Nr. 3 als sparsamste Variante was den Verbrauch angeht. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, wenn ich's oft rollen lasse, muss ich später tanken und auch das FIS zeigt weniger Durchschnittsverbrauch an. Man kann das jedoch nicht immer machen, sondern muss aufpassen, dass man keine Hinterleute behindert. Schließlich hatte der 3-Liter-Lupo einen Freilauf, wie ich mal irgendwo gelesen habe, also keine Möglichkeit zur Motorbremsung. Muss ja einen Grund haben, warum man das so gemacht hat. (Es muss allerdings auch einen Grund geben, warum nicht alle Autos einen Freilauf haben, zugegebenermaßen, Sprit ist schließlich teuer). Vielleicht erleuchtet uns jemand!?
Ob's dem Getriebe schadet, weiss ich nicht, hatte bislang noch nie Probleme mit den Automaten. Man sagt ja, dass man Automatik-Autos nicht weit abschleppen darf weil das Getriebe es nicht mag, "falschrum" angetrieben zu werden.
Ich habe vor längerer Zeit hier im Forum mal gelesen, dass das nur dann eine Gefahr darstellt, wenn der Motor aus ist, also auch keine Ölpumpen laufen. Bei laufendem Motor sei es kein Problem, mit "N" auszurollen. Ob dieses Statement stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber es klingt zumindest plausibel.
Nochmal kurz zum Ampelstop:
Die Motorelektronik hält die Motordrehzahl in jedem Fall konstant, egal ob man mit "D" oder "N" an der Ampel steht. In Stellung "D" wird aber in jedem Fall das Öl der Viskose-Kupplung "umgerührt", das kostet Energie. Ohne Regelung würde es zu einer verminderten Drehzahl führen, wenn man z.B. von "N" auf "D" schaltet. Die Regelung schiebt halt ein bischen Sprit nach, um die Drehzahl dort zu halten, wo sie hin soll. Für mich ist es daher vernünftig, anzunehmen, dass man sparsamer mit "N" als mit "D" an der Ampel steht. Verschleißkriterien unberücksichtigt gelassen.
Gruß, Martin
Hallo,
Verfolge mit Interesse diesen Fred ;-)
Hier mein Senf dazu:
Zitat:
Original geschrieben von DL1ZAM
2. Ich fahre bis ca. 250 m heran und gehe vom Gas und fahre mit Schubabschaltung bis zum
Ortsschild und habe dort 50 erricht.3. Ich lege ca. 1km vorm Ortsschild den Leerlauf (N) ein und rolle mit Leerlaufverbrauch
bis zum Ortsschild.Nr. 1 ist eher was für die Rennstrecke, das klammern wir mal aus.
Bei Nr. 2 fahre ich 750 m im normalen Fahrverbrauch und 250 m ohne Benzinverbrauch (Schubabschaltung).
Bei Nr. 3 fahre ich 1 km mit Leerlaufverbrauch.
Das Auto verbraucht Benzin, weil es Widerstände gibt. Dies sind z.B. Fahrwiderstände (Reifen, Wind) oder Widerstände, die durch Reibung entstehen (im Motor, Antriebsstrang). Am meisten Energie wird vernichtet, wenn man bremst. Würde man ein Auto konstruieren mit 100% Wirkungsgrad, und würde nie bremsen, würde das Auto kein Benzin brauchen. Doch wer ein solches Perpetuum mobile konstruiert, kann sich den Nobelpreis schonmal reservieren ;-)
Lässt man das Auto auf "N" ausrollen, hat man nur noch die Fahrwiderstände (und ein wenig im Antriebsstrang, Achse etc.). Lässt man in "D" ausrollen, bremst zusätzlich Getriebe und Motor den Wagen ab - und er verzögert demnach schneller. Das heisst umgekehrt: Das Benzin, das bei "N" für den Leerlauf eingespritzt wird, kompensiert exakt den Widerstand von Motor und Getriebe. Ich behaupte deshalb, dass es kaum Unterschied macht, ob man mit D oder N ausrollen lässt - Solange man dabei nicht bremst. Und die Verbrauchsanzeige im FSI lügt praktisch immer...
Sicherlich steht das Benzin, das man spart, in keinem Verhältnis zum Verschleiss der Kupplungsbänder im Getriebe (das sind normalerweise die Dinger, die verbrannt riechen).
Gruss und allzeit gute Fahrt
Zitat:
Lässt man das Auto auf "N" ausrollen, hat man nur noch die Fahrwiderstände (und ein wenig im Antriebsstrang, Achse etc.). Lässt man in "D" ausrollen, bremst zusätzlich Getriebe und Motor den Wagen ab - und er verzögert demnach schneller. Das heisst umgekehrt: Das Benzin, das bei "N" für den Leerlauf eingespritzt wird, kompensiert exakt den Widerstand von Motor und Getriebe. Ich behaupte deshalb, dass es kaum Unterschied macht, ob man mit D oder N ausrollen lässt - Solange man dabei nicht bremst.
Wer auf D ausrollen läßt, "bremst" faktisch auch. Letztlich ist es egal, ob die kinetische Energie des Fahrzeugs an den Zylinderlaufflächen oder an den Bremsscheiben vernichtet wird. Am besten wäre es, sie überhauptnicht zu vernichten (was nicht geht), aber wenn man sie so lange wie möglich zur Fortbewegung nutzt (rollen in N), erscheint mir das von der Bilanz her am sinnvollsten. Zu toppen wäre das nur noch dadurch, dass man den Motor während der Ausrollphase abschaltet, was sich allerdings aus anderen Gründen verbietet. Vielleicht führt uns aber das Gedankenexperiment der wahren Lösung näher.
Gruß, Martin