Unfallgegner beauftragt wegen Kleinschaden Gutachten, Versicherung zahlt - Versicherungsbetrug?
Es ist eigentlich ein Klassiker: Minimaler Bagatellschaden an Stoßstange, Geschädigter beauftragt Gutachten, Versicherung zahlt ~ 1300 € -> Kleiner Lottogewinn für Geschädigten
Als Versicherungsnehmer kann man hier in der Regel nicht viel machen, da es der Versicherung obliegt, ob und wieviel sie zahlt oder nicht. Der Versicherung liegen neben dem vom Geschädigten mutmaßlich in Auftrag gegebenen Gutachtens noch Fotos von der Beschädigung (angefertigt vom Verursacher) vor. Diese habe ich hier angehängt und würde Leute mit entsprechender Erfahrung einmal bitten, eine (natürlich hypothetische und unverbindliche) Meinung dazu abzugeben, ob die Anfertigung eines Gutachtens und erst recht die Regulierungssumme hier gerechtfertigt sein kann.
Zusätzliche Informationen:
- Es waren an der Stoßstange noch weitere, teils gravierendere Vorschäden vorhanden.
- Der dazu geholte Geschädigte hatte nach dem Schadenereignis Mühe, überhaupt einen neuen Schaden zu erkennen bzw. ihn von den Vorschäden unterscheiden zu können.
- Die Berührung (beim Einparken) war derart minimal und mit so geringer Krafteinwirkung, dass ein verdeckter, unter der Stoßstange entstandener weiterer Schaden ausgeschlossen werden kann.
Kann aufgrund dieser Sachlage ein Gutachter überhaupt rechtmäßig zu dem Ergebnis kommen, dass ein kompletter Austausch inkl. Lackierung der Stoßstange notwendig ist? Spielen Vorschäden hierbei auch eine Rolle? Immerhin hat ein Geschädigter ja "nur" Anspruch auf die Wiederherstellung des Zustands vor dem Schadenereignis bzw. Ersatz der Kosten für die fiktive Reparatur.
Gemäß AKB (Abschnitt E.1.3.4 AKB 2015) müssen Kleinschäden ja auch nicht gleich gemeldet werden (bei meiner Versicherung bis voraussichtlich 1000 €), wenn man beabsichtigt sie selbst zu regulieren. Was bedeutet in diesem Zusammenhang "voraussichtlich"? Im Zweifel kann der Versicherungsnehmer ja nicht wissen, wie hoch die Schadensumme am Ende tatsächlich ausfallen wird.
Wie hättet ihr gehandelt? Welche Möglichkeiten könnte es für den Versicherungsnehmer nach erfolgter Regulierung ggf. noch geben, das Zustandekommen der Summe erneut prüfen zu lassen? Hätte hier die Verfolgung eines evtl. Verdachts auf Versicherungsbetrugs Aussicht auf Erfolg?
Um es nochmal klar zu sagen: Ich frage hiermit definitiv nach keiner Rechtsberatung oder sonst wie verbindlichen Aussagen, sondern würde aufgrund der vorliegenden Daten einfach gerne ein paar private/persönliche Meinungen oder auch eigene Erfahrungen hören.
158 Antworten
@GerhHue
Auch über so ein Forum wie hier lernt man sein Volk kennen!!!
da ist ewas wahres drann.........
Zitat:
@Dellenzaehler schrieb am 2. Februar 2022 um 14:15:17 Uhr:
@GerhHue
Auch über so ein Forum wie hier lernt man sein Volk kennen!!!da ist ewas wahres drann.........
Und manch einer entblößt sich freiwillig und merkt es nicht einmal. 😁 😁 😁
Das gibt mir zu denken. 😰
@Franjo001
Und manch einer entblößt sich freiwillig und merkt es nicht einmal. 😁 😁 😁
Das gibt mir zu denken. 😰
😁
Ähnliche Themen
Zitat:
@GerhHue
Richtig Dellenzähler! ... Ich hätte aber auch die andere Richtung unter 1.000 €
akzeptiert. ... Aber unser System des heilig Blechle muss man halt mitmachen.
Wir sind ja nicht in Frankreich.
Ich predige im Übrigen nicht, sondern schüttle nur innerlich hier oft den Kopf
über das Gegeifere hier nur ja immer auf seine Kosten zu kommen.
Zuletzt sah einer Haarrisse im Stoßfänger nachdem er ein Kind angefahren
hatte, dem aber nichts passiert sein soll. Das Kind war ohne Fahrrad und Roller
unterwegs. Hat also nur seine Knochen hingehalten und der Kerl sieht
Haarrisse vom Schüler und die Leute geben ihm hier Recht und Simpeln
wie man da am besten vorgeht.
Lächerlich!
Auch über so ein Forum wie hier lernt man sein Volk kennen!!!
Du sage mal, für wie blöde hälst du eigentlich einen (deinen) öffentlich bestellten und vereidigen Sachverständigen?
Noch mal zur Erinnerung dein Geschwurbel hier:
Also bin ich mit gewaschener Kiste hin und habe ihn gebeten einen
Blick drauf zu werfen. Wenn über 1.000 € hat er einen Fall sonst
schleich ich mich wieder und er hat keinen Fall.
Also hat er so geschickt fotografiert, dass nur 300 € Vorschaden dabei
rumkommt und er hat damit einen Fall und der Anwalt auch.
1.800 € abzüglich Vorschaden 300 € also 1.500 € .
Ja glaubst du denn ernsthaft das der Sachverständiger es nötig hat für die paar Euros aus deinem gnädig erteiltem Auftrag seinen Ruf auf Spiel zu setzen?
Merkst du eigentlich nicht, wie peinlich dein Geschreibsel hier wirkt?
Du hast fachbezogen ganz sicher keine, aber überhaupt keine Ahnung und trommelst hier rum. Und die Krönung ist, das du das ganz offen mitteilst die Vorteile aus angeblich unerhörten Verhalten gern mitzunehmen, aber natürlich die Vorgehensweise als verwerflich ansiehst.
Was läuft bei dir schief?
Das scheint Dich ja ganz schön zu beschäftigen. :-)))))
Die Diktion, wie ich das hier rübergebracht habe, so habe ich mit dem
Gutachter nicht mal ansatzweise geredet. Das war hier nur fürs MT-Publikum
so kompakt. Ich habe ihm auch noch warnend erzählt, dass ich vor
knapp 5 Jahren schon mal einen Stoßfänger-Schaden fiktiv abgerechnet
habe.
Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass er sagt: Ja, da müssen sie sich
mit der Schädigerin einigen.
Stattdessen fängt der an zu fotografieren. Meine Adresse kannte der noch
vom vorherigen Fall. War auch ein Mitarbeiter ... selbst Gutachter.
Hat sich auch nicht weiter geäußert, wie das so kostenmäßig aussieht.
Ein paar Tage später mailt er mir das Gutachten zu und da staune ich
doch beachtlich, dass er da nur 300 € Vorschaden kalkuliert.
So ... soll ich mich nun bei dem beschweren?
Das System läuft eben so.
Den Anwalt kenne ich ja auch noch von dem letzten Schaden.
Dann schaun wir mal, ob das überhaupt so durchgeht.
Ich hätte auch mit einer Schadensbemessung unter 1.000 € leben können.
Mit der Verursacherin, die sehr angenehm war am Telefon, hätte ich
vielleicht einen Deal gemacht bei 350 - 500 €. Sie hatte wohl einen
kleinen Honda und da würde man gar nichts sehen, meinte sie.
Bei mir ist sie wohl eher im unteren Bereich des Stoßfängers gelandet,
da wo seitlich der Reflektor ist.
Sie hat auch 2 Std. auf die Polizei warten müssen ... spät und bei
Dunkelheit und Scheiß-Wetter.
Mit solchen Leuten einige ich mich doch großzügig. Meine Kiste wird immerhin
im April 17 Jahre alt bei 198.000 km.
Die Kiste gehört mir von Stunde Null aber ich mach mir doch nicht ins Hemd
wegen ein paar Kratzern, Druckstellen und einem zerbrochenen Reflektor,
der knapp 20 € kostet ... auch bei dem Alter.
Aber schaun wir mal, wie gesagt, was dabei rumkommt.
Natürlich hätte ich auch zu einem Gutachter von der Versicherung gehen
können. Dann hätte man hier sicher gesagt: Ja, wie blöd ist der denn? :-)))))
Das System ist insgesamt tendenziell eher kostentreibend.
Das ist wohl allseits unstrittig, auch wenn ich das Forderungsgeschacher
hier oft lese!
Würde man das allerdings irgendwie aufweichen und z.B. das Alter ab 10 Jahren
des Fahrzeuges pauschal und gestaffelt einfließen lassen, dann würde es
laufend wohl juristische Auseinandersetzungen geben, weil viele behaupten
würden ein nicht altersgemäßes, überdurchschnittlich gepflegtes Auto
zu haben, das anders eingestuft gehört.
Das wäre dem Ganzen also auch nicht dienlich.
@GerhHue
Das scheint Dich ja ganz schön zu beschäftigen. :-)))))
Nein, nicht wirklich.
Alle gute dir und viel Erfolg
Würde man sich einfach mal halbwegs ans topic halten und sich irgendwie hilfreich einbringen, wäre das schonmal nett.