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Unfall: Schadengutachten durch DEKRA?

Themenstarteram 29. September 2016 um 14:55

Hallo!

Ich hatte heute einen Unfall. Eine Linksabbiegerin hat mir die Vorfahrt genommen und ist dann an der kompletten Längsseite (Fahrseite) meines Autos lang geschrammt. Die Polizei habe ich nicht geholt, denn die Verursacherin hat die Schuld sofort zugegeben und zusätzlich habe ich auch Dashcam-Aufzeichnungen des Vorfalls.

Ich habe anschließend auf eigene Faust einen Termin bei der DEKRA für morgen ausgemacht zwecks eines Schadengutachtens.

Später rief mich dann auch die Versicherung der Unfallverursacherin an (VHV). Die bestätigte mir auch nochmal, dass ihre Versicherungsnehmerin den Unfall zugegeben hat. Der Versicherung erklärte ich dann auch, dass ich ein Gutachten bei der DEKRA anfertigen ließe, bevor ich weitere Angaben machen kann (z.B. zwecks Reparaturauftrag).

Nun habe ich anschließend gegooglet und mehrere Seiten gefunden, auf denen steht, dass die DEKRA eng mit der Versicherungsbranche zusammen arbeitet (auch mit der VHV). Ich habe nun massive Bedenken zwecks der Unabhängigkeit der DEKRA.

Soll ich den Termin absagen und lieber einen selbstständigen Sachverständigen wählen? Oder sind diese Berichte über die DEKRA nur "Panikmache" von der Konkurrenz (also den freien Sachverständigen)?

Vielen Dank für Antworten

Beste Antwort im Thema

Kein Gutachter riskiert seinen guten Namen, nur weil er einer Versicherung oder einem Auftraggeber einen Gefallen tun will...

Außerdem sind die meisten Unfallgutachten ohnehin nur bessere Kostenvoranschläge... der Gutachter macht die Fotos zur Beweissicherung, dann setzt er sich an seinen Rechner und ruft sein Audatex-System auf, mit dem er standardisiert die Reparaturkosten kalkuliert und die Prüfung auf wirtschaftlichen Totalschaden vornimmt.

Kein Grund zur Sorge.

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am 1. Oktober 2016 um 8:34

Bei 130% ist das kein Totalschaden, wenn es etwas unter 8000 Euro werden. Da wird nämlich der Wiederbeschaffungswert angesetzt.

Zitat:

@Corsadiesel schrieb am 30. September 2016 um 20:23:35 Uhr:

Da ohnehin wirtschaftlicher Totalschaden, spielt die Achse keine Rolle mehr.

Sagt nur einer der für die Versicherung arbeitet.

Fängt mit der Frage an ob es so noch ein 130%-Fall wird. Vielleicht nimmt der Gutachter eine teurere Werkstatt für's Gutachten um einen klaren Totalschaden zu errechnen, damit kann der Geschädigte aber immer noch eine günstigere Werkstatt suchen wenn sie gemäß Gutachten für unter 130% arbeitet.

Dann die Frage was mit dem Auto passiert. Mit nachgewiesenem Achsschaden wird z.B. der Restwert niedriger ausfallen. Fährt der Kunde das Auto weiter oder repariert in Eigenregie ist der Restwert im Gutachten für die Abrechnung relevant.

Altes Auto und keine Wertminderung ist so pauschal auch Blödsinn, auch wenn es von den Versicherungen tausendmal wiederholt wird macht es die Aussage nicht richtiger.

...

Es sind schon viele Punkte die dafür sprechen jemanden zu suchen der ein vernünftiges und belastbares Gutachten für den Geschädigten und nicht für die Versicherung erstellt. Es gibt auch bei den großen Organisationen gute Gutachter die sich wenig von den Versicherungen beeinflussen lassen, da die aber alle "nette" Rahmenverträge haben ist das Risiko nicht von der Hand zu weisen dass da eher versicherungsfreundlich agiert wird.

Das ist aber am Ende leider das Problem für den Geschädigten, als Laie ist es unmöglich die Qualität eines Gutachters zu erkennen. Auch bei den freien gibt es genug wo man besser nicht hingehen sollte.

Themenstarteram 1. Oktober 2016 um 15:38

Ich werde mal das Gutachten abwarten und dann nächste Woche zum Fachanwalt für Verkehrsrecht.

Zitat:

@fragensteller1 schrieb am 30. September 2016 um 18:06:43 Uhr:

Irgendwie lief das anders ab, als ich es - allerdings als Laie - erwartet habe.

Der ganze Termin dauerte nur rund 15, 20 Minuten, bestehend aus einem Teil Formalia (Aufnahme der Daten aus dem Fahrzeugschein etc.) und einer etwa 5 bis 10-minütigen Untersuchung des Wagens.

Das ist aber der ganz normale Weg.

Fahrzeugdaten aufnehmen, Fahrzeugzustand aufnehmen, Schaden aufnehmen, Fotodokumentation, fertig.

Der Rest (Kalkulation der Reparaturkosten, Bestimmung von Wiederbeschaffungs- und Restwert) passiert am Computer.

Es gibt zwar auch Kollegen, die direkt vor Ort die Kalkulation am Tablet durchführen. Aber auch die müssen ja hinterher noch fachgerecht den Wiederbeschaffungs- und Restwert bestimmen.

Dem Foto nach zu urteilen hätte ich auch erwartet, dass von der Achse her erstmal nur Reifen und Felge zur Erneuerung kalkuliert werden und zur Absicherung dann noch eine Achsvermessung vorgegeben wird. Die machen aber auch die wenigsten Gutachter selber.

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 10:53

Das, was ich befürchtet hatte, ist eingetreten:

Die Reparaturkosten liegen bei 120 EUR (!) über dem Wiederbeschaffungswert oder, anders ausgedrückt, um 2 Prozentpunkte darüber, nämlich bei 132 Prozent.

Mein Anwalt (FA für Verkehrsrecht) meint nun, da könne man nichts mehr machen. Ich war auf eigene Faust auch in einer Werkstatt und habe die kurz draufschauen lassen (sowohl aufs Auto als auch aufs Gutachten), die meinten, es geht wohl wirklich nicht billiger...

Der Anwalt sagt ferner "Zeit ist Geld" und meinte telefonisch, ich solle das Auto so schnell wie möglich an den Höchstbietenden aus dem DEKRA-Gutachten verkaufen.

Ich verstehe trotzdem nicht ganz, wieso es nun so schnell und eilig gehen muss? Die Restwertangebote sind ja noch 2 Wochen gültig? Ist es (nur) deshalb, weil ja die Versicherung mit einem höheren RW-Angebot kommen könnte?

-Gelöscht- war falsch.

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 11:23

Der Anwalt meinte explizit, es seien verbindliche Gebote, als ich nachfragte. Woanders habe ich auch gelesen, dass die Angebote aus den Restwertbörsen verbindlich sind.

Dann nehme ich alles zurück.

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 13:19

Genau deswegen verstehe ich ja nicht, warum ich so schnell sein soll. Selbst wenn die Versicherung dann ein höheres Restwertangebot finden sollte als der Gutachter, verkauf ich halt zu dem höheren Preis an den, der von der Versicherung vorgeschlagen wird. Am Ende bekomme ich ja so oder so den WBW, nur die Aufteilung Restwert vs. Versicherungsleistung kann dann variieren.

Ich könnte echt nur noch kotzen. Ich muss jetzt auf die Schnelle ein neues Auto organisieren, übernächste Woche geht mein Semester wieder los (und ich muss zur Uni mit dem Auto pendeln!) und ich weiß noch nicht einmal, ob ich einen Neuwagen kaufen soll (über meine Schwester gäbe es Journalistenrabatt), ein altes Auto zur Überbrückung (z.B. wieder einen Golf 5, so wie ich ihn hatte) oder irgendetwas "dazwischen" (etwa ein 3, 4 Jahre altes Auto).

Ich renne von DEKRA zu Anwalt zu Werkstatt zu Anwalt usw., habe massiven Aufwand und Stress und fühle mich einfach nur verarscht bezüglich einer Sache, an der ich keinerlei Schuld trage. Zu allem Überfluss habe ich dann morgen auch noch eine (ambulante) OP, die tägliche Nachsorgetermine beim Arzt nach sich zieht. Und zwischendrin soll ich noch nach einem neuen Auto Ausschau halten, was wiederum massiv Zeit kostet.

ES IST ZUM KOTZEN!

Es gibt Schlimmeres. Aber *Daumendrück* für die OP.

Wenn Du deine Werkstatt überreden könntest, für exakt 130% WBW mit Rechnung zu reparieren, könnte Dir auch geholfen sein. Nutzungsausfall stünde Dir ja auch zu. ;)

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 13:39

Wie gesagt, ich war heute dort, und da meinten die, die bekommen es auch nicht billiger hin. :(

Danke fürs Daumendrücken.

Die wollen bei einem 6k€ Auftrag nicht auf läppische 120,- € verzichten, die sie an anderer Stelle wieder einspielen können? Verrückte Welt :(

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 13:50

Anscheinend...

Ich wies sogar mehrmals darauf hin, dass die 130-Prozent-Grenze lt. Gutachten nur um 120 EUR überschritten wird. Bei einem Auftragswert von über 7000 EUR. Aber offenbar wollten sie nicht.

Eine andere Werkstatt kommt nicht in Frage?

Themenstarteram 5. Oktober 2016 um 14:10

Prinzipiell schon, aber ich hab keine Ahnung, ob das überhaupt noch geht. Mein Anwalt meinte, durch das bereits erstellte Gutachten sei das Kind schon in den Brunnen gefallen...

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