Unfall Motorrad
Hallo,
Ich weiß nicht ob mir hier jemand helfen kann oder mir jemand sagen kann wo ich mich hinwenden kann.
Mein Lebenspartner ist am 26.10. tödlich mit dem Motorrad verunglückt und seit dem treiben mich viele Fragen um wie das passieren hat können. Zuerst will ich schildern was passiert ist laut Polizei.
Er fuhr morgens um kurz nach halb sechs auf die Autobahn mit dem Motorrad um zur Arbeit zu fahren. Nach ein paar Kilometer kam er an zwei Lkw' s die sich überholten... kurz bevor der überholvorgang der beiden lkw's beendet war, gab er noch mal Gas laut einem Augenzeugen. Geschäzte Geschwindigkeit der der Zeugen, 120/130 km/h. Dann fuhr er aus unerklärlichen Gründen dem überholen Lastwagen auf und brachte die Maschine nicht mehr unter Kontrolle und krachte in die linke Leitplanke und Stürze... weitere Einzelheiten erspare ich mir jetzt.
Nun meine fragen: wenn man auf ein fahrendes Hindernis auffährt führt das bei der Geschwindigkeit immer zum Sturz? Wie heftig ist da eine Kollision? Gibt es keine Möglichkeit mehr die Maschine unter Kontrolle zu bringen ? Er war ein routinierter Fahrer.
Ich bin für Eure Hilfe sehr dankbar. Einfach um besser verstehen zu können was da passiert ist.
Liebe Grüße
Monika
Beste Antwort im Thema
Zuerst mal mein allerherzlichstes, aufrichtiges Beileid.
Wenn man mit dem Motorrad bei einer Geschwindigkeit von 120-130 km/h mit einem anderen Fahrzeug zusammenstößt, sehe ich so gut wie keine realistische Möglichkeit, einen Sturz allein durch fahrerisches Können zu verhindern. Da müsste schon sehr viel Glück zusammenkommen, um in dieser Situation nicht zu stürzen. Sobald es den Lenker verreißt, ist ein Unfall unausweichlich. Das bedeutet leider, dass er wohl einen fatalen Fahrfehler begangen hat, als er eindeutig zu früh beschleunigte, wodurch er dem LKW auffuhr.
60 Antworten
Zitat:
@a4kabrio schrieb am 13. November 2018 um 20:48:09 Uhr:
Kann man bei diesem Honda-Tempomaten das Wiederaufnehmen der gespeicherten Geschwindkeit auch über eine Taste abrufen? Und wenn ja, reagiert das Motorrad dann sofort mit starker Beschleunigung?
Aus einem Forum (7/2015):
"Hallo an alle, die ein DCT-Getriebe fahren.
mir ist vor 10 Tagen ein schwerer Fehler mit meinem DCT-Getriebe (VFR1200F DCT) passiert. Fahre ausschließlich im manuellen Modus und das von Anfang an. Das DCT-Getriebe hat bei scharfer Gangart und sehr kurvigem Terrain urplötzlich selbständig die Gänge hochgeschaltet.
Also z. Bsp. war der 2. Gang eingelegt und plötzlich schaltet das DCT innerhalb von einer Sekunde bis in den 5. Gang durch. Auf gerader Strecke und ohne gerade eingeleiteten Überholvorgang ist das wahrscheinlich kein großes Problem, doch in Schräglage bei zügiger Gangart, wäre es fast das Letzte gewesen, was ich vor 10 Tagen erlebt hätte. Der Fehler ist an diesem Tag insgesamt 5x innerhalb von ca. 10-15km aufgetaucht. Die Maschine ging danach natürlich sofort zum Händler (Werkstatt) doch wie erwartet, konnte hier kein Fehler ausgelesen werden. Zum Glück filme ich alle meine Fahrten und habe somit einen echten Beweis in Bild und Ton. Man erkennt ganz klar dass ich im manuellen Modus fahre, da zu keiner Zeit ein D oder S im Display auftaucht. Ebenso erkennt man, dass kein Warnhinweis o. dgl. erscheint.
Es war sehr heiß an diesem Tag, bis zu 35°C und meine persönliche Diagnose ist, dass es sich hier um einen Softwarefehler handeln könnte.
Denn es fühlte sich an, als wäre der automatische D-Modus gewählt. Da ich diesen Modus nicht fahre, ihn ganz zu Anfang aber mal kurz
ausprobiert habe, weiß ich, dass hier die Gänge deutlich früher hochschalten. Doch bei Tempo 70 im 2. Gang, leicht bergab und in Schräglage bis in den 5. Gang hochzuschalten ist einfach nur fatal. Meine Maschine hat ca. 5800 km auf der Uhr und ist Baujahr 2013.
Hat irgendwer von euch diesen Fehler auch schon mal gehabt und falls ja, was habt ihr dagegen gemacht. Es sind auch unter meiner Fahrgestellnummer keinerlei Rückrufe o. dgl. notiert. Bin um jeden Tipp hierzu suuuper dankbar. Denn mein Vertrauen in das DCT-Getriebe ist natürlich momentan "etwas" eingeschränkt."
Ratoncita
(fahre nur auf vier Raedern)
Das passt doch gar nicht zur Frage. Im zitierten Fall lag kaum bis gar keine Last an und deshalb hat das Motorrad hochgeschalten, was hinsichtlich Effizienz ja auch Sinn macht, nur eben nicht passieren dürfte, wenn man bei leichter Bergabfahrt im manuellen Modus den 2. Gang (die höhere Motordrehzahl) als Bremse nutzen möchte. Vielleicht wurde eine Dauermaximaldrehzal überschritten, was den manuellen Modus dann einfach deaktiviert... weil sich die Steuerung fragt, warum der Fahrer denn nun schon 2 km bei 70 km/h im 2. Gang dahinrollt.
@Topic: Auch mein Beileid zum tragischen Verlust. Ich würde den Bericht des Gutachters abwarten und dann weitersehen. Wenn die Sache nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, sollte man vielleicht vom Naheliegensten und dem, womit man seinen Frieden finden kann, ausgehen.
Augenblicksversagen oder gar medizinischer Zwischenfall, aber er starb bei dem, was ihm Freude bereitet hat.
Vielleicht macht's Sinn, sich mal alle möglichen Ursachen aufzuschreiben. Eine Art Ishikawa-Diagramm.
Ob zu viel Spekulation gut oder schlecht ist oder wie man weiter mit der Sache umgehen sollte... ich kann's nicht sagen. Vielleicht Reden, vielleicht einen Teil auch mit sich ausmachen, vielleicht das Forum hier, aber womöglich auch alles mit Maß.
Ich schreibe mal hin wie ich mit Unfällen und andere Schicksalsschläge umgehe. Vorsicht es klingt hart und herzlos:
-Wahrnehmen, einigermaßen untersuchen und dann schnellstmöglich vergessen.
Wieso?
Weil ich 1. nichts mehr dran ändern kann 2. das wiederholte Durchleben Kraft kostet und die ist nicht unendlich vorhanden 3. das leben um einen herum trotz dessen einfach weitergeht und es viele Sachen im Leben gibt, die genau so viel Aufmerksamkeit brauchen (ich denke da zB an meine 5 Jährige Tochter...) oder die ich noch aktiv beeinflussen kann.
Der Vorfall wird nie aus deinem Gedächtnis verschwinden, aber er wird verblassen und das passiert schneller wenn du für dich einen Schlußstrich gezogen hast.
Nach meinem letzten Unfall habe ich regelmäßig Schweissausbrüche beim Autobahnfahren gehabt, nach 2 Jahren hat sich das aber gelegt und ich habe wieder annähernd die gleiche Sicherheit wie vor dem Unfall, man sagt ja lapidar, wenn das Pferd dich abwirft, sofort wieder in den Sattel... bei mir hat es funktioniert ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, daß es nicht für alle funktioniert...
HTC
Erstmal: Mein herzlichstes Beileid.
Ich kann hier als einziges nur empfehlen: Hol dir professionelle Hilfe, mit der Du die kommende Zeit durchmachen kannst.
HTC' s Aussage kann ich nur zustimmen:
Die Frage nach dem Warum, Weshalb und Wieso kann einen Menschen extrem schnell an die psychische Belastungsgrenze bringen. Aus so einem Loch wieder herauszukommen ist extrem schwierig und vielen gelingt es nicht.
Deshalb: Hol Dir professionelle Hilfe, die Dich durch dieses Tal führt.
Ich wünsche Dir und allen anderen Betroffenen die Kraft das ganze durchzustehen.
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Und hier noch das ABER:
Was ist professionell?
Jemand, der seine Arbeit macht nach Schema f und eigentlich nur sein Geld verdienen will oder ein Freund, der sich ein Dreck um Moral und gutes Benehmen schert und dir einen kräftigen Arschtritt gibt mit der einzigen Absicht dir bedingungslos und schonungslos zu helfen.
Ich mag den zweiten...
HTC
Mit Professionel war von meiner Seite her in diesem Fall tatsächlich der Psychiater (nicht Psychologe) gedacht. Auch wenn ein guter Freund vieles ersetzen kann, einen ausgebildeten Fachmann / Frau würde ich in diesem speziellen Fall vorziehen.
Ich glaube nicht, dass es viel hilft, wenn jetzt Hobbypsychologen über Verarbeitungsstrategien philosophieren.
Ich weiß das es gut gemeint ist wenn mir Ratschläge gegeben werden wie man damit umgehen kann/soll. Nur kann ich es leider nicht mehr hören. Ist nicht böse gemeint. Ich habe gerade meinen Freund verloren der mein Seelenverwandter war... da jetzt iwelche Strategien anzuwenden erscheint mir in meiner jetztigen Situation unmöglich.
Außerdem war das ja nicht meine Frage hier... sondern die Erklärung was für Kräfte einwirken und was dann passiert bei einem Unfall mit dem Motorrad. Es hilft mir zu verstehen... ja und es ist verdammt hilfreich wenn man erkennt das er keine Möglichkeit mehr hatte zu reagieren... weil das ist auch eine Frage die man sich stellt. Warum hat er das Motorrad nicht wieder unter Kontrolle gebracht.
Auch Spekulationen helfen mir gerade warum er vielleicht aufgefahren sein könnte. Einige von Euch werden so ein Gedankenkarussell kennen, was einem da für bescheuerte Gedanken durch den Kopf gehen. Andere hingegen werden es eben nicht verstehen.
Eines noch... ich befinde ich bereits in profesioneller Behandlung weil sonst würde ich daran gerade zerbrechen.
Also ich bin nach meinem Unfall noch aus eigener Kraft aus dem Wrack ausgestiegen und hatte weder ein Schock noch sonst irgend welche verfälschenden Einflüße auf meine Wahrnehmung, aber ich kann dir beim besten Willen nicht mehr (genau so wenig wie kurz nach dem Unfall) alles detailiert schildern. Es passiert einfach so unfassbar viel in sehr kurzer Zeit und jeder minimale Fehler wird gnadenlos quittiert...
Eines kann ich mit Bestimmtheit sagen, weil ich mich danach einige Monate damit auseinandergesetzt habe:
Es gibt nicht nur den einen Auslösen, es ist stets eine Verkettung von Ereignissen.
Sehr kompliziert wenn nicht sogar unmöglich eine Ordnung da rein zu bringen und das obwohl ich live dabei war...
HTC
Zitat:
@monieule78 schrieb am 14. November 2018 um 11:46:01 Uhr:
...
Eines noch... ich befinde ich bereits in profesioneller Behandlung weil sonst würde ich daran gerade zerbrechen.
bitte jetzt nicht falsch verstehen:
Was sagt der Profi zu deinen Bemühungen hier im Forum?
Alles, was jemand tut, der einen Angehörigen verloren hat, ist in Ordnung. Das geht doch hier keinen was an.
Zurück zum Thema: Wäre es möglich, den Tempomaten versehentlich zu reaktivieren?
Zitat:
@a4kabrio schrieb am 14. November 2018 um 13:33:14 Uhr:
Zurück zum Thema: Wäre es möglich, den Tempomaten versehentlich zu reaktivieren?
Zumindest bei einem Auto ist das nur ein kleiner Knopfdruck. Das wird bei einem Motorrad nicht grossartig anders sein.
Ich denke mal, dass du meinst, dass er den Tempomaten versehentlich(?) wieder aktiviert hat ? Zumal die Maschine ja der Zeugenaussage nach beschleunigt hat.
Danke @a4kabrio, genau so ist es. Es tut nichts zur Sache und mein Seelenzustand soll hier auch nicht zur Debatte stehen.
Das mit dem Tempomat ist interessant... allerdings wird das mit dem Gutachten noch lange dauern bis ich das in die Hände bekomme.
Bei meinem Golf kann das versehentlich eigentlich nicht passieren das man versehentlich diesen einschaltet... und selbst wenn würde nix passieren weil die Beschleunigung gering ist. Bei einer Honda VFR mit 170 PS sieht das vermutlich anders aus... wo er auch immer gesagt hat sie sei nicht einfach zu fahren.
hallo @monieule78
....wie bereits per PN mitgeteilt ;
ich würde dazu ausschließlich die Fach-Werkstatt befragen die das Teil eingebaut hat. Die kann dir das Funktionsprinzip am Besten erklären. Es gibt da sehr große Unterschiede unter den Nachrüst-Kits , besonders auch abweichend von der Funktion eines serienmäßig eingebauten Tempomaten.
Im Übrigen Je nach eingelegtem Gang! erfolgt die Beschleunigung bei einer 1200er VFR von 80 auf 130 im 2-Sekundenbereich! und da kann das Vorderrad sehr sehr leicht werden bzw. auch abheben.
Diejenigen hier, die schonmal ein Motorrad dieser Leistungsklasse ausgiebig gefahren haben, wissen wovon ich rede.