Unfall auf Landstrasse
Hallo Liebe Motortalker,
Mein Kumpel (Fahrer) und ich hatten letztens einen Unfall auf der Landstrasse.
Unfallhergang-->
Wir fuhren auf einer Landstraße (70 erlaubt) es wurde langsam dunkel und ca 2-300 m nach einer Rechtskurve gab es eine Wendemöglichkeit mit einer Einbuchtung auf der rechten Seite(keine durchgezogene Linie), die wir in Anspruch nahmen. Als mein Kumpel dann das Wendemanöver durchführen wollte bemerkte er dann das es in einem Zug nicht reicht und wollte nochmal zurückfahren, wo ich schon das Fahrzeuglicht von links sah das noch mindestens 200m entfernt war, weswegen ich mir nicht weiter Sorgen machte. Nachdem max 2m rückwärtsfahren schaltete mein Kumpel wieder in den Vorwärtsgang und wollten gerade wieder losfahren dann geschah es. Das ankommende Fahrzeug ist ungebremst in uns reingedonnert genau mittig zwischen Vordertür und Hintertür (auf der Rechten Fahrspur). Ich bete zu Gott das wir ein stabiles Fahrzeug hatten und das andere Fahrzeug ein kleines war. Wie durch ein wunder haben wir alle es unverletzt bis auf ein paar Prellungen überlebt.
Nun zu meiner Frage wie seht ihr da die Schuldverhältnisse?
Danke im Vorraus
MfG
Nachtstreicher
Beste Antwort im Thema
Ich glaube Du hast die Entfernungen falsch eingeschätzt. Waren es wirklich 200 Meter ? Dann hättet ihr 8 Sekunden Zeit gehabt kurz rückwärts und wieder vorwärts zu fahren, 21, 22, 23, 24 , 25, 26, 27, 28, wenn das andere Fahrzeug 100 Kmh drauf hatte. Das ist ne lange Zeit.
Bei 70 Kmh sind es ca. 11 Sekunden.
Es wird weniger als 200 Meter gewesen sein.
Du schreibst von ungebremst. Welcher Wahnsinnige hat so wenig Überlebenswillen das er ungebremst irgendwo reindonnert ?
Und von der Geschwindigkeit her sind leichte Verletzungen (Prellungen) eher unwahrscheinlich.
Ich sage es nicht gerne, aber Dein Bericht passt nicht.
Egal, so missglücktes Wendemanöver wird ein Großteil der Schuld auf Deinem Kumpel haften lassen.
79 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von DB NG-80
Dazu eine Frage, hattet ihr Licht an?
Davon kann man ausgehen. Das Licht nutzt aber nicht viel, wenn das Fahrzeug in Folge des Wendemanövers gerade quer zur Fahrtrichtung steht.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Davon kann man ausgehen. Das Licht nutzt aber nicht viel, wenn das Fahrzeug in Folge des Wendemanövers gerade quer zur Fahrtrichtung steht.Zitat:
Original geschrieben von DB NG-80
Dazu eine Frage, hattet ihr Licht an?
Ich fürchte auch, daß der Wendende alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen kann.
Wenn Bekannte mich nach Rat hinsichtlich des Autokaufs fragen, dann weise ich auch immer darauf hin, neben anderen Kriterien auf einen möglichst kleinen Wendekreis zu achten. Der ist nämlich in vielen alltäglichen Fahrsituationen äußerst hilfreich.
Ich weiß zwar nicht, um welchen Fahrzeugtyp es sich hier im vorliegenden Fall handelt, aber bei einem Hecktriebler hätte man hier noch die Möglichkeit gehabt, den Wendekreis durch einen Powerslide (Heckschwenk durch vollen Leistungseinsatz bei komplett eingeschlagener Lenkung) zu verkleinern.
Zitat:
ca 2-300 m nach einer Rechtskurve gab es eine Wendemöglichkeit mit einer Einbuchtung auf der rechten Seite(keine durchgezogene Linie), die wir in Anspruch nahmen.
Dieser Wortlaut steht mit Ergänzungen so im Eingangspost.
Wie kommt man auf die Idee, im Bereich einer Kurve, die evtl. gar nicht einsehbar ist, zu wenden?
U. U. hättet Ihr hier 100% aller gewonnenen Punkte zu tragen.
Das erinnert mich an die unbeleuchtet abgestellten Fahrzeuge von Berufsschülern, die ihre dunklen Fahrzeuge in einer völlig unbeleuchteten Straße genau gegenüber dem Eingang zu ihrer Berufsschule am Rande der Fahrbahn abstellen, wo man bei Gegenverkehr mit der Rollerfunzel nur wenig Chancen hat, die rechtzeitig zu sehen.
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Vorfahrt missachtet ! Das ist mal mit Sicherheit gravierender als die vermutete Geschwindigkeit des Unfallgegners . Selbst wenn die Geschwindigkeit des Unfallgegners erheblich über dem erlaubtem war ( müsste man aber beweisen durch Gutachten ) hat dein Freund eine nicht unerheblich größere Schuld an dem Unfall . Seid froh das niemandem etwas passiert ist
Martin
Ich glaube Du hast die Entfernungen falsch eingeschätzt. Waren es wirklich 200 Meter ? Dann hättet ihr 8 Sekunden Zeit gehabt kurz rückwärts und wieder vorwärts zu fahren, 21, 22, 23, 24 , 25, 26, 27, 28, wenn das andere Fahrzeug 100 Kmh drauf hatte. Das ist ne lange Zeit.
Bei 70 Kmh sind es ca. 11 Sekunden.
Es wird weniger als 200 Meter gewesen sein.
Du schreibst von ungebremst. Welcher Wahnsinnige hat so wenig Überlebenswillen das er ungebremst irgendwo reindonnert ?
Und von der Geschwindigkeit her sind leichte Verletzungen (Prellungen) eher unwahrscheinlich.
Ich sage es nicht gerne, aber Dein Bericht passt nicht.
Egal, so missglücktes Wendemanöver wird ein Großteil der Schuld auf Deinem Kumpel haften lassen.
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Du schreibst von ungebremst. Welcher Wahnsinnige hat so wenig Überlebenswillen das er ungebremst irgendwo reindonnert ?
Bei Fahrzeugen mit ABS gibt es i.d.R. keine Bremsspuren. Da kann dann schon mal der Eindruck von "ungebremst" beim Unfallgegner entstehen.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Bei Fahrzeugen mit ABS gibt es i.d.R. keine Bremsspuren. Da kann dann schon mal der Eindruck von "ungebremst" beim Unfallgegner entstehen.Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Du schreibst von ungebremst. Welcher Wahnsinnige hat so wenig Überlebenswillen das er ungebremst irgendwo reindonnert ?
Deshalb bezweifle ich ja auch das "ungebremst". Der Bericht passt vorne und hinten nicht.
Wenn man ein Hindernis sieht, wird dieses meist fixiert, statt das Hindernis zu umfahren, oder das Tempo zu vermindern, wenn die Richtung des bewegten Hindernisses nicht eindeutig ist.
Das liegt in der Natur des Menschen, freistehende Bäume, Leitpfosten, Laternen-und Ampelmasten sind beste Beispiele, für satische magische Magneten.
Wenn sich das Ziel auch noch bewegt, wird gern beobachtet, wie es sich bewegt, statt entsprechend zu reagieren, um den Unfall zu vermeiden.
Das Problem hierbei ist, das der Wendende das Nachsehen hat..
Nachtrag,
Auf 200m Sicht hat man rund 9 sec Zeit, bis zum Einschlag, da man nicht davon ausgehen kann, das der Querverkeker richtig reagiert.
Das kann beim Wenden in 3 Zügen mächtig knapp werden.
Zitat:
Original geschrieben von Hartgummifelge
Wenn man ein Hindernis sieht, wird dieses meist fixiert, statt das Hindernis zu umfahren, oder das Tempo zu vermindern, wenn die Richtung des bewegten Hindernisses nicht eindeutig ist.
Ja, das ist leider wahr. Hier kann u.U. ein Fahrsicherheitstraining Abhilfe schaffen, wo entsprechende Umfahrungsreflexe antrainiert werden.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Ja, das ist leider wahr. Hier kann u.U. ein Fahrsicherheitstraining Abhilfe schaffen, wo entsprechende Umfahrungsreflexe antrainiert werden.
Ein Staplerschein kostet mehr, bringt aber in Bezug auf Erkennen und Umfahren von Hindernissen deutlich mehr.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Davon kann man ausgehen. Das Licht nutzt aber nicht viel, wenn das Fahrzeug in Folge des Wendemanövers gerade quer zur Fahrtrichtung steht.Zitat:
Original geschrieben von DB NG-80
Dazu eine Frage, hattet ihr Licht an?
Es war eben nicht eindeutig erlesbar ob das Licht eingeschaltet war. Viele Menschen fahren in der Dämmerung ohne Licht, man selbst kann ja noch genug sehen.
BTW wird er nicht die ganze Zeit genau quer über die Straße gestanden haben, maximal einige Sekunden. Davor und danach sind entweder die Frontscheinwerfer oder die Heckleuchten zu sehen.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Hartgummifelge
Ein Staplerschein kostet mehr, bringt aber in Bezug auf Erkennen und Umfahren von Hindernissen deutlich mehr.Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Ja, das ist leider wahr. Hier kann u.U. ein Fahrsicherheitstraining Abhilfe schaffen, wo entsprechende Umfahrungsreflexe antrainiert werden.
Man kann auch den Pilotenschein machen. Kostet noch mehr und bringt auch mehr😁
Mal von rechtlichen Fragen bzw. Unfallrisiken abgesehen: Es gibt auch einen typischen, rein fahrtechnischen Fehler beim Wenden, und der besteht darin, daß man es aus der Bewegung heraus versucht.
Klingt jetzt erst mal komisch, aber probiert's ruhig aus. Sucht eine ruhige Stelle, die nur gerade etwas breiter ist als der Wendekreisdurchmesser des Fahrzeugs. Stellt euch dort ganz rechts auf und führt das Wendemanöver aus dem Halt heraus durch. OK? Klar, überhaupt kein Problem.
So, und jetzt dasselbe Wendemanöver mal aus der Fahrt heraus. Hups, Überraschung! Es geht nicht! Man braucht viel mehr Straßenbreite!
Warum das?
Der Unterschied ist: Beim Wenden aus dem Stand war das Lenkrad schon vor dem Losfahren voll eingeschlagen, wir fahren also einen Halbkreis mit kleinstmöglichem Radius. Leiten wir das Wenden aber aus der Bewegung ein, müssen wir erst aus der Mittelstellung nach ganz links kurbeln. Das geht nicht in null Zeit, es dauert ca. zwei Sekunden, in denen das Fahrzeug einen weiten, sich erst verengenden Bogen fährt. Ergebnis: Bis wir am Lenkanschlag angekommen sind, stehen wir schon quer auf der anderen Straßenseite und haben den Wiesenrand vor der Schnauze ...
Fazit: Wer nicht gerade den Roten Platz in Moskau zum Wenden zur Verfügung hat (oder den Hecktriebler-Schleudertrick beherrscht), tut gut daran, vorm Wenden rechts anzuhalten. Das verschafft nebenbei auch genügend Muße, den Verkehr entsprechend zu beachten.
Ich werde mal § 3 StVO in den Raum:
Zitat:
(1) (...) Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann. (...)
Wer in ein quer auf der Fahrbahn stehendes (!) Fahrzeug reinfährt, ist an dem Unfall auch nicht ohne Schuld.
Wir wissen sicher nicht, ob das Fahrzeug, in dem der TE saß, nicht vielleicht in die Spur der Unfallgegerin gefahren ist. Aber der Aspekt Sichtfahrgebot ist aus meiner Sicht bislang zu kurz gekommen.