Unerklärlichliche Fahrwerksgeräusche
Hallo,
seit geraumer Zeit stehe ich vor einem Problem, das mir keine Ruhe lässt und meinen Geduldsfaden auf eine harte Probe stellt.
In meinem A4 B5 1.6 (EZ 05/1998, 158.000 km) ist seit 03/2020 ein Vogtland Gewindefahrwerk verbaut. Aufgrund starker Fahrwerksgeräusche habe ich bisher folgendes unternommen:
11/2020:
2x Koppelstangen neu (Lemförder) und H&R Dämmringe auf die Federn gesetzt, was zwar Linderung brachte, ein bestimmtes Quietschen und Knarzen blieb aber dennoch, leichtes Poltern deutete sich im Laufe der Zeit an.
10/2021:
4x Querlenker Vorderachse oben neu (FAG/Schaeffler) -> Seitdem nur noch Quietschen/Knarzen von der Beifahrerseite
11/2021:
Spurstangenkopf Fahrerseite neu (Lemförder)
03/2022:
Heute 4x Querlenker Vorderachse unten neu (Lemförder), Spurstangenkopf Beifahrerseite neu (Lemförder)
Die Fahrwerksgeräusche sind immer noch komplett unverändert vorhanden, merkwürdig finde ich, dass auf der Fahrerseite alles ruhig ist, während es von der Beifahrerseite her bei Unebenheiten quietscht und knarzt.
Ich weiß einfach nicht mehr, wie man weiter dagegen vorgehen sollte, es ist einfach sehr nervig. Mittlerweile fürchte ich, dass es vom Fahrwerk selbst kommt, wobei es mir einfach komisch vorkommt, dass, auf der Fahrerseite alles ruhig ist.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Geräusche so gut wie es mir möglich war, aufzunehmen. Vielleicht hatte einer von euch mit solchen Geräuschen ja schon einmal Berührungspunkte. Würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann.
20 Antworten
Hatte sich alles etwas verzögert, wie das nun mal oft so ist. Aus den hier angesprochenen Punkte hat sich leider kein tiefgründigerer Verdacht ergeben. Heute hatten wir uns dem Ganzen auf einer Bühne noch einmal angenommen und die Domlager mit etwas Silikonspray besprüht, auch das brachte keinen Erfolg, Dämmringe demontiert -> kein Effekt.
Das einzige was wohl noch bleiben würde, wäre ein Wechsel des Domlagers rechts, doch auf Verdacht wieder alles rauszureißen, um nachher evtl. wieder auf dem gleichen Stand zu sein... Eher nicht.
Bleibt also nur sich damit abzufinden oder wieder auf Serienfahrwerk umzusteigen, da letzteres nicht in Frage kommt, scheint die Antwort wohl klar.
Nichtsdestotrotz natürlich vielen Dank für die gut gemeinten Tipps und Ratschläge!
Da b5 bzw. Fahrzeuge mit dieser Achsbaurt "Mehrlenkerachse" haben in dem Sinn ja kein klassisches Domlager, sondern Lagergummis/Aufnahmen.
Die poltern wenn was nicht i.o. ist. Ein quietschen ist dort sehr unwahrscheinlich, da sich das Federbein zum Domlager nicht drehen.
Was mich ein wenig irritiert, du schreibst zu beginn des Threads, dass die neuen Federn "genug spiel" haben, jedoch ausreichend fixiert sind, sodass der Prüfer bei HU sein o.k. gegeben hat?
Da passt meiner Meinung nach was nicht zusammen!
Eine Feder in einem Federbein darf im entlasteten Zustand definitiv kein spiel haben! Geschweige denn im Einbauzustand und nicht eingefedert.
Wenn die Feder spiel hat oder auch nur leicht fixiert wäre, würde die das Federbein beim ausfedern um die Ohren fliegen.
Hast du vielleicht einen Federwegbegrenzer verbaut?
oder auch die zul. max. Tiefe am Fahrwerk überschritten?
Die Federn haben tatsächlich so viel Spiel, dass sie sich im entlasteten Zustand ohne weiteres von Hand verdrehen lassen, sie liegen dann gerade so unten am Verdrehteller und oben am Federteller an. Das Fahrwerk befindet sich so in der tiefsten Einstellung, die lt. Gutachten vorgesehen ist. Der TÜV-Prüfer war nach meinem Empfinden auch sehr akribisch, nahm das Ganze aber so ab.
Da ist was faul!
Der Dämfer ist zum dämpfen und definitiv nicht zum federn gedacht und ausgelegt.
Auf die schnelle finde ich leider in meinen analogen und auch digitalen Lektüren nichts zur Vorspannung wie in deinem fall, jedoch muss der einen Mindestzug NM aufweisen.
Wenn diese vorspannung nicht gegeben ist (bauart bedingt nicht möglich) müssen Federwegbegrenzer "entlastung" verbaut sein.
Ansonsten bestände die Möglichkeit, dass sich die Feder im Fahrbetrieb aus den Federtellern bewegt/springt.
Bei Sportfahrwerken sind die Begrenzer in der Regel im Dämpfer integriert und bei hochwertigen Sportfahrwerken sogar möglich, die Zugstufen und/oder Rebound im nachgang zu verstellen.
Zum Thema Rebound das hier:
https://marjorie-wiki.de/wiki/Rebound_(Sto%C3%9Fd%C3%A4mpfer)
Auch ich habe noch einmal etwas geforscht und es soll tatsächlich Gewindefahrwerke geben, bei denen im Gutachten festgehalten wurde, dass die Federn "kraftfrei anliegen müssen". Wie dem auch sei, es scheint genug Vorspannung gegeben zu sein, ansonsten hätte der Gutachter die Eintragung nicht vorgenommen und die Maße wurden allesamt eingehalten. Vielleicht driften wir hier mittlerweile auch etwas ab.