Und wieder der Spiegel
an der Spitze des Fortschritts!
Ich mag sie nicht, diese selbsternannten Tugendwächter.
Von denen wir nicht wissen, was bei denen zu Hause passiert.
KLIMAWANDEL
Germanwatch beschwert sich über Luxusautos von VW
Die Umweltorganisation Germanwatch hat Volkswagen eine klimaschädliche Strategie und Produktpalette vorgeworfen. Weil das Unternehmen damit seine eigenen Leitsätze und die der OECD verletze, legt die NGO Beschwerde gegen den Autohersteller ein.
Bonn - VW habe die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen vielfach verletzt und auch gegen selbst eingegangene Verpflichtungen verstoßen, erklärte Germanwatch heute in Bonn. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren die besonders klimaschädlichen Modelle im Luxussegment und in der oberen Mittelklasse massiv ausgebaut und seine Marketingstrategie überwiegend auf diese Modelle konzentriert.
DPA
Der Bugatti: "Ein Liter pro Kilometer"
Damit würden Ziele der internationalen Staatengemeinschaft zum Klimaschutz unterlaufen, betonte Germanwatch. Angesichts des Klimawandels stehe der ressourcenintensive Verkehrssektor mit seinem hohen Wachstum besonders in der Pflicht, Strategien zur Erreichung der Klimaschutzziele zu entwickeln und umzusetzen. Volkswagen sei nicht der einzige Automobilkonzern, der in der Verantwortung stehe, erklärte Germanwatch. Weitere Beschwerden gegen DaimlerChrysler und BMW würden geprüft.
Die OECD-Leitsätze sollen Unternehmensverantwortung - unter anderem im Bereich Umweltschutz - durchsetzen und enthalten Handlungsanweisungen für multinational tätige Unternehmen. "Volkswagen hat sich selbst zu den OECD-Leitsätzen bekannt und müsste seine Unternehmensstrategie am Ziel der Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels ausrichten", sagte Germanwatch-Expertin Cornelia Heydenreich. Das Unternehmen habe außerdem "eine aggressive Lobbyarbeit gegen Rahmensetzungen für Klimaschutz-Regelungen betrieben und dabei teilweise Fehlinformationen verbreitet".
Der Konzern sei laut einer Studie der Umweltorganisation "Transport and Environment" von den großen deutschen Automobilkonzernen am weitesten davon entfernt, die 1998 mit der EU-Kommission vereinbarte Selbstverpflichtung (ACEA Agreement) einzuhalten. Insbesondere die Marken VW und Audi machten wenig Fortschritte bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes pro gefahrenem Kilometer. "Wir haben VW seit vielen Jahren gedrängt, ein Ein-Liter-Auto zu entwickeln. Auf tragikomische Weise hat der Konzern dies umgesetzt. Der Bugatti Veyron verbraucht tatsächlich einen Liter bei voller Fahrt, aber nicht pro hundert Kilometer, sondern pro Kilometer", erläuterte der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals.
Kritik schadet dem Image
Die Beschwerde ging laut Germanwatch an die nationale OECD-Kontaktstelle beim Bundeswirtschaftsministerium. In einem Mediationsverfahren soll geklärt werden, ob die Vorwürfe zutreffen. Eine öffentliche Kritik würde vor allem dem Image des Autobauers schaden, der zurzeit darum bemüht ist, in der CO2-Debatte zu punkten. Der Konzern erwägt angeblich, die Entwicklung besonders spritsparender Wagen wie des 1-Liter-Autos wieder aufzunehmen. Der neue Konzernchef Martin Winterkorn hat außerdem angekündigt, die beiden wichtigen Massenmodelle Golf und Polo auch mit sparsamen Hybrid-Antrieben auf den Markt zu bringen.
Die europäischen Autobauer stehen derzeit unter Druck, weil die EU einen geringeren Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) mit konkreten Vorgaben bei Neufahrzeugen erzwingen will. Die EU-Kommission will den Autobauern auferlegen, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2012 auf 130 Gramm je Kilometer zu senken. Insgesamt soll - unter Einschluss von mehr Biokraftstoffen und anderer Fahrzeugtechnik - ein Wert von 120 Gramm je Kilometer erreicht werden. Die EU will die Branche in die Pflicht nehmen, nachdem diese ihr selbst gestecktes Ziel einer CO2-Verringerung auf 140 Gramm bis 2008 in Frage gestellt hatte. Der Durchschnittswert von VW lag laut Germanwatch Ende 2006 bei 162,5 Gramm.
sam/dpa/Reuter
7 Antworten
Der Spiegel kann auch anders:
http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte/0,1518,479294,00.html
"VOLKSWAGEN: Europas größter Autobauer hat laut einer Studie des Europäischen Verbandes für Verkehr und Umwelt seinen Kohlendioxid-Ausstoß seit 1997 um gerade einmal elf Prozent reduziert. Golf, Polo, Passat und Co. kommen auf 159 Gramm je Kilometer."
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,464939,00.html
Mal so mal so. Der Spiegel dreht sich auch nur nach dem Wind 😉 Wahrscheinlich ist die Auflage mal wieder geschrumpft. Im übrigen sind in der Tabelle auch manche Asiaten nicht gerade gut.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,463901,00.html
Tabelle der Automarken....
12 VW 161
13 Toyota 163
14 Honda 166
15 Hyundai 170
🙂 {----- Sagt alles oder?
Umwelt
Passt aber doch ins Bild:
Die Kommunen versperren ihre Innenstädte für den Individualverkehr
- der Autobesitzer will am liebsten bis in den Laden fahren.
Die Politik fordert das 1-Liter-Auto
- der Käufer will lieber ein paar dutzend PS mehr.
Hier liegt doch eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem,
was unsere (und nicht nur unsere) Volksvertreter für sinnvoll halten und dem, was täglich "per Gasfuß abgestimmt" wird.
Und nüchtern betrachtet, werden wir alle etwas tun müssen (oder besser: etwas lassen müssen), um die Umwelt nicht weiter zu schädigen. Das heißt m.E. nicht, dass nun jeder den 3-l-Lupo fahren muss, aber insgesamt ist jeder Schritt zu weniger Umweltbelastung ein Schritt in die richtige Richtung. Und es hilft auch nichts, mit dem Finger auf Russen, Chinesen oder Amerikaner zu zeigen und zu sagen, dass die ja alle noch viel schlimmer...
Wie hiess es schon vor Jahrzehnten: Wir gehen mit unserer Erde um, als hätten wir noch eine weitere im Kofferraum.
Ich plädiere für mehr Sensibilität bei diesem Thema - und das auf allen Ebenen: Im Inland wie im Ausland, bei der Industrie genauso wie zu Hause.
Re: Und wieder der Spiegel
Zitat:
Original geschrieben von Dr.Kloebener
an der Spitze des Fortschritts!
Ich mag sie nicht, diese selbsternannten Tugendwächter.
Von denen wir nicht wissen, was bei denen zu Hause passiert....
sam/dpa/Reuter
Ja, kann ich verstehen. Aber, wie ich in meinem Beitrag schrieb: Es muss was passieren.
Das Thema darf nur nicht von Fanatikern behandelt werden, dann geht es sicher "in die Hose". Hier muss rational argumentiert und gehandelt werden.
Ich gebe dir in großen teilen Recht , @lenkradheizung
nur werden da gerade eine Menge Dinge toootal überzogen und es wird eine künstliche Hysterie beschleunigt , die absolut unnötig ist.
Der gute deutsche Bundesbürger versteht sehr wohl , das gerade die führenden Industrienationen eine Vorreiterrolle beim Umweltschutz spielen sollten , da Umweltschutz mittlerweile eine Hi-Tec Geschichte ist...Was überhaupt nicht dazu passt , sind eben Politiker die für Gesetzesänderungen sorgen , bei denen man sehr einfach zu der Überzeugung gelangen kann : "Wasser predigen und selbst Wein saufen" bzw. "was erzählt ein Herr Gabriel von Hitec-Umweltschutz , wenn er selber noch nicht mal in der Lage ist , Umweltgesetze zu "basteln" , die sich nicht selbst widersprechen"....peinlich , peinlich....Als erstes sollte er dann mal die wirklichen Umweltsünder belangen und es unterlassen , sich selbst mit einem Hubschrauber befördern zu lassen , während unten sein CO2 Verschmutzerfahrzeug den gleichen Weg ebenfalls fahren muss....
Meine These : Ordentlich geplanten und sinnreich eingesetzten Umweltschutz macht jeder vernünftige Bundesbürger mit , das darf sogar was kosten,---> eine Feinstaubverordnung , bei der die grössten komunalen Dreckschleudern wie Busse , Polizeifahrzeuge , THW und Feuerwehrdiesel "weiterstinken" dürfen und jedoch Benziner Oldtimer mit Jahreslaufleistungen unter 500km , die keinen gramm Feinstaub produzieren ,verboten werden, machen solch wichtige Sachen wie Umweltschutz zu einer Farce für Menschen im einem IQ höher als der eines Schimpansen....😁 .
dsu
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@Lenkradheizungs
Ich gebe dir natürlich auch recht, und es soll ganz und gar nicht so klingen, als hätte ich etwas gegen Umweltschutz, ganz im Gegenteil 😉.
Nur das Problem sind ja nicht nur die PKW's. bzw. die Oberklassenfahrzeuge. Der größte Teil macht eindeutig die Industrie aus und unsere momentanen Kraftwerke. (Kohle und Gaskraftwerke.) Natürlich muss die Autoindustrie ernsthaft versuchen, verbrauchsärmere Motoren etc. zu entwickeln und langfristig sogar auf einen alternativen "Brennstoff" setzen. Nicht zuletzt, weil unsere Öl Ressourcen zu Ende gehen. Nur dies benötigt eben noch ein bisschen Zeit. Und solange Bezin und Diesel billiger als eine Alternative ist, wird daraus auch nichts. Nur es wird ja nicht dadurch besser, dass keine Oberklassenfahrzeuge etc. mehr gibt.
Die Politik sollte sich wirklich überlegen, wenn sie den Straßenverkehr einbeziehen möchte, wie sie sinnvoll angemessene Steuern erheben kann, um verbrauchsarme Wagen zu entlasten und die anderen zu besteuern. Alte Wagen genauso wie Neue. Dieses zusätzliche Geld sollte natürlich in ökologisch und ökonomisch sinnvoll angelegt werden, um den CO² Ausstoss zu stoppen. Oder auch gerne Methangas. (Ich fordere Filter vor die Tierfarmen 😉 )
Das wäre meine Meinung. Aber du sagst es, diese Diskussion muss ordentlich geführt werden. Und sollte nicht so enden, dass Politiker die Bürger dazu auffordern Toyota zu kaufen, obwohl gerade Toyota in der Flottenbilanz schlechter ist, als zb.: VW. Das kann es auch nicht sein.
Mfg und einen schönen Dienstag...
Rechtschreibfehler sind Teil meines Humors 😉
Die Erde erwärmt sich schon seit der letzten Eiszeit vor ca. 11.000 Jahren, als es noch kaum Menschen gab. Und ihr haben wir es zu verdanken, daß es uns Westeuropäer überhaupt gibt. Erdzeitgeschichtlich befinden wir uns immer noch im Eiszeitalter, welches immer wieder Kalt-und Warmphasen von einigen zehntausend Jahren unterworfen ist.
Unsere Politik jedoch verwirft diesen natürlichen Klima-Kreislauf und verfälscht Statistiken zu ihren Gunsten. Da wird die Temperaturkurve gnadenlos nach oben weitergezeichnet, ohne die Selbstregulierungsmechanismen unserer Mutter Erde, die schon seit Milliarden von Jahren funktionieren, auch nur annähernd zu berücksichtigen. Ist an der gegenwärtigen Hysterie die Sehnsucht der Germanen nach der Götterdämmerung schuld? Mir ist dieses Verhalten sehr fremd geworden und aus der aktuellen CO2-Diskussion habe ich mich innerlich wegen absoluter Substanzlosigkeit verabschiedet.
Kluge Männer
Nachdem wir es wieder mit "Weltverbesserung" zu tun bekommen, poste ich hier noch mal einen Artikel eines klugen Mannes:
"Alles wird Knut. Auch das Klima.
Wes die Medien voll sind, des sei der eigene Kopf leer; mit dieser Maxima hat der Verfasser in den letzten 30 Jahren eine Eis- und eine Heißzeit, Rinderwahn, Börsenfieber, Vogelgrippe und manches andere überstanden, ohne größere Verluste an Gleichmut, Seelenruhe und Bargeld zu erleiden.
Was das Klima der nächsten 10, 100 und 1.000 Jahre angeht, so sollte man es nehmen, wie es eben kommt, und ansonsten sowohl dicke Pullover als auch leichte Hemden bevorraten.
Hinsichtlich der derzeitigen Klimalage gibt es allerdings keine großen Zweifel mehr:
Es herrscht ein alarmierend steigender hysterischer Hochdruck!
Soeben erscheit der Hamburger Stern ganz in grün und verkündet auf dem Titel: "So retten wir das Klima-und haben Spaß dabei", womit die nächste Runde des Spektakels angekündigt ist: Klima-Events, Klima-Galas und Klima-Open-airs. (Man kennt das, ächzt und sinnt, ob Hagelschlag und Hitzewelle nicht leichter zu ertragen wäre.)
An der derzeitigen Klimaaufregung ist vielerlei bemerkenswert, u.a. der Mut, mit dem die öffentlich bestallten und mit mehreren Milliarden Dollar wohl versorgten Klimatologen ein für sie zeitlich und funktional völlig unüberblickbares System in einem Modell einfangen, das vergangene Ereignisse nur schwer erklären kann, zukünftige aber mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren will. Und das nur kurz, nachdem die Komplexitätswissenschaften uns mit ihrem volkstümlich gewordenen Spruch vom afrikanischen Schmetterling, dessen Flügelschlag in der Karibik einen Hurrikan verursache, darüber belehrt haben, daß es völlig illusorisch sei, aus einem derart (in Wechselwirkungen, positiven und negativen Rückkopplungen, Verstärkungen und Auspendelungen) verschlungenen und mit Oszillatoren, Auslösungs-, Sprung- und Übersprungspunkten durchsetzten Kräftespiel eine Wirkungskette herauslesen zu wollen - erst recht nicht beim "Klima", auf das Kräfte einwirken, die nur in Zyklen von 10.000, 25.000 oder - auf der Reise der Sonne durch die Spiralnebel ihrer Galaxie - gar in 1.000.000 Jahren wiederkehren.
Eigentlich müßte die kybernetisch klüger gewordenen Naturwissenschaften längst wieder angekommen sein bei dem methodischen Agnostizismus des alten "Ignoramus. Ignorabimus (Wir wissen es nicht. Wir werden es nicht wissen)", daß sich Arthur Eddington nach einem langen Physikerleben auf den Grabstein meisseln ließ. Stattdessen hört man überall ihr "Heureka"-Geschrei, jedenfalls dann, wenn Fernsehkameras und Fördermittelgeber in der Nähe sind - und muß daraus folgern, daß der Elfenbeinturm doch die angemessene Heimstatt für die Wissenschaftler war, und wir sehr übel taten, sie dort herauszuzerren.
Ein Mensch mit Vertrauen in den Weltenlauf wird überhaupt daran zweifeln, daß die Schiebe- und Kippschalter in den klimabestimmenden Großsystemen tatsächlich so weich eingestellt sind, daß eine mal gerade 50 Jährchen ökonomisch ausgerastete Menschheit ernsthaft daran drehen könnte (zumal die Entomologen, als Vertreter des vielköpfigen Insektenvolks, im Internet -halb stolz, halb peinlich berührt- bekennen, daß allein ihr Klientel gut das 70fache des jährlichen, antropogenen Kohlendioxidausstoßes zu verantworten habe).
Und außerdem läge es doch nahe, in dem Umstand, daß das "global warming" genau zu dem Zeitpunkt einsetzte, da unsere Herde, Öfen und Kessel infolge prasssereibedingten Brennstoffmangels zu erkalten drohen, das Wirken und Walten einer ausgesprochen gnädigen Vorsehung er erkennen.
Aber nein: Der öffentliche Mensch unserer Tage besteht darauf, daß das Klima allein an ihm zuschanden ward, und allein er in tätiger Reue es nun zu schützen habe, womit er abermals jene merkwürdige Mischung von Größenwahn und Dauerzerknirschung offenbart, aus der die Psychologen eine narzistische Störung diagnostizieren.
Und so wird denn das Klima in Obhut genommen, unter großer Anteilnahme in den Berliner Zoo verbracht, bekommt den schönsten Käfig gleich neben dem kleinen Eisbären, und der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit übernimmt die Patenschaft. Und alles wird knut. Auch das Klima.
Nicht deshalb, sondern überhaupt: Genießen Sie den Frühling.