Umfassende Regeln, sichere Autos, sichere Strassen und Unfälle - wo ist der Fehler?
Wir haben in Deutschland umfassende Verkehrsregeln, welche jede erdenkliche Situation lösen.
Wir haben eine superteuere Fahrausbildung.
Wir haben sichere Fahrzeuge.
Wir haben ein gutes und sicheres Strassennetz.
Und doch - auch wenn wir immer besser werden und erfreuliche Zahlen in der Unfallstatistik lesen - passieren Unfälle.
Natürlich sind einige davon unvermeidbar, aber es gibt eine sicherlich große Anzahl ansich vermeidbarer Unfälle, welche idR durch Missachtung der Spielregeln ausgelöst werden.
Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich und so stellt sich mir zwei Fragen:
Wie kann man bei mehr VTs erreichen, dass die Spielregeln besser eingehalten und sinnvoll umgesetzt werden?
und
Woran könnte es liegen, wenn Spielregeln nicht eingehalten oder nicht sinnvoll umgesetzt werden?
Ich bin gespannt... 🙂
Beste Antwort im Thema
Hier ist bis jetzt öfter die Rede von "Outlaws", die mit Absicht die Regeln brechen. Und noch öfter vom legendären "Raser".
Die "Outlaws" sind dann wohl in der Mehrzahl eher die unerfahrenenen Führerscheinneulinge. Die noch nicht wissen, was los ist und dass man schnell zu schnell ist und das Auso nicht von selbst auf der Straße bleibt. Und die die Regeln als nicht so sehr relevant ansehen, von Physik und kinetischer Energie keine Ahnung haben (nicht mal das, was einem der gesunde Menschenverstand sagt).
Was hilft? Eventuell jedes Wochenende Kontrollen vor fast jeder Diskothek und im räumlichen Umfeld? Bessere Aufklärung? Vor der Führerscheinprüfung auch mal Unfallwagen anschauen und ein Blick in ein Krankenhaus?
Die Raser gibt es sicher, man hört manchmal von schweren Unfällen aufgrund unangepasstem Tempo. Ich hasse nur das Totschlagwort "Raser". Mit 70 aus der Kurse, weil sie nur mit 50 geht? Ist unangepasste Geschwindigkeit, mangelnde Erfahrung und mangelnder Überblick. Mit 60 durch die 30er Zone, das wäre ewohl her "Rasen". Machen oft junge Mütter mit unangeschnallten Kindern.
Ich bin viel unterwegs, auf der Landstraße begegnet mit aber nur alle Schaltjahre mal ein echter Raser, auf der BAB auch sehr selten, im Ort aber immer öfter.
Was ich noch für relevant halte:
- Der allgemein verbreitete Egoismus, die Ellbogengesellschaft. Kaum noch jemand blinkt, jeder denkt nur an sich. "Rechts geht es schneller, obwohl ich vorne links abbiegen muss, also bleibe ich rechts. Und dann rüber ohne Bedenken."
- Der allgemeine, echte Stress, jeder hat es immer eilig. Was sich nicht unbedingt in zu schnellem Fahren ausprägt, sondern in zu dichtem Auffahren, schnell noch über die Ampel, in Gedanken überhaupt nicht bei der Sache sondern noch völlig bei beruflichen oder privaten Problemen/Terminen, ...
- Der selbstgemachte Stress. Die junge Mutter fährt jeden Morgen zu spät los, um das Kind rechteitig im Hort "abzugeben". Also wird unachtsam durch das Wohngebiet gedüst und nicht mal rechts vor links beachtet (täglich bei mir vorm Haus). Dann möchte sie wieder nach Hause (nicht berufstätig) und das auch möglichst schnell. Die Wäsche muss um spätestens 08:12 Uhr in der Waschmaschine sein, koste es, was es wolle. Da wird auch an anderen Kindergärten mit 60 vorbeigezischt. Die Gedanken sind bei der Wäsche, beim Einkaufen und beim Mittagessen, aber nicht beim Verkehr.
- Die Abkapselung. "Jeder in einem anderen Fahrzeug ist ein mir unbekanntes A...loch und ist mir völlig wurscht". Ich dachte schon mal an einen Aufkleber am Heck: "In diesem Auto könnte dein Chef sitzen." Vllt. würde es dann einigen bewusst werden, dass da erstens auch ein Mensch unterwegs ist und zweitens, dass man ihn nicht unbedingt mit absoluter Rücksichtlosigkeit ärgern sollte.
- Und die allgemeine Verblödung spielt auch noch eine Rolle. Jeder, der schon seit mind. zwei Jahrzehnten mit "Ausbildung" in irgendeiner Form zu tun hat, könnte das sicherlich bestätigen. Früher konnten 10 von 10 den Anhalteweg aus einer best. Geschwindigkeit im Kopf ausrechnen. Heute kann es nur noch 1 von 10 im Kopf, 1 mit dem Taschenrechner, die anderen sind hilflos und 5 davon werden auch noch aggresiv, wenn man sie dazu auffordert.
- Drogenmissbrauch ist nicht zu vergessen.
- Jede(r) bekommt irgendwann den Lappen. Auch, wenn es > 100 Fahrstunden braucht (dann halt durch Übung und Auswendiglernen, so dass es für die Prüfung reicht). Auch diejenigen, deren Oberstübchen nicht in der Lage ist, im Verkehr alle notwendigen Sinneseindrücke aufzunehmen, miteinander in Relation zu setzen und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Autofahren ist ein sehr komplexer Vorgang und dazu ist bei der heutigen Verkehrsdichte einfach nicht jede(r) in der Lage.
Ach, eigentlich müsste doch viel mehr passieren... 😉
79 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von notting
Naja, bei meiner letzten Karre hat sich bis 20km/h die Tachonadel überhaupt nicht gerührt bzw. die Skala hat halt mit 20km/h angefangen (nein, keine Premiummarke oder anderweitige Angeberkiste).
Tja, da siehst Du mal, daß Du mit Deinen dummen Vorurteilen total daneben liegst. Premiumfahrzeuge werden eben nicht zum Angeben gefahren, sonder weil der Tacho da eine bessere Skalierung hat.😛
Zitat:
weite teile des autofahrens laufen im gehirn im limbischen system und kleinhirn ab (automatisch), wodurch u.a. auch schnelle raktionen ermöglicht werden.
Sehr gut. 🙂
Ohne das jetzt weiter zu vertiefen - hier sind wir eben bei Konditionierung. Denn die Reizauslöser wie auch deren kognitive Konzentration sind antrainiert und/oder fremdgesteuert... Klischees, Schubladen, wenn man so will. Genau dort ist ein effektiver Ansatz zu finden 😉
Und nur nebenbei hierbei noch so ein interessanter Mechanismus, welchen man schön testen kann, wenn man traurig oder grantig ist: Grins einfach dann mal min. 60sec. über beide Ohren... bewusst, quasi mit Gewalt.... und denk an etwas anderes. Check it out... 😉
Zitat:
fazit: drakonische strafen nützen nichts, weil bei den idiotischten fahrmanövern i.d.r. eh das großhirn (und damit die einsicht für drohende strafen) ausgeknipst ist
Um beim Vergleich zu bleiben - dadurch wird die Attraktivität der Beute (Schublade) nicht eliminiert und so... bleibt das auslösende "Bild" bestehen und schwupp die wupp... Hallaliiii 🙂
Ja, was zoker, subkubus und tec-doc darlegen,
scheint mir zusammengenommen das "Problem" ziemlich gut zu treffen. Fehlverhalten im Straßenverkehr wird selten bestraft - sei es durch Unfälle (durch eigene Erfahrungen lernt mensch schließlich am effektivsten) oder Behörden, sondern vielfach (zumindest subjektiv) noch belohnt:
"Ich war 2 Minuten schneller als gestern, hab drei Autos hinter mir gelassen, die Ampelphase noch bekommen - und bin nicht erwischt worden!"
Die Frage ist daher: sind wir schon so weit entwickelt, (vermeintliche) eigene Vorteile zugunsten der Allgemeinheit aufzugeben?
Ganz offensichtlich noch nicht zu 100 %. Daher ist die Frage, wie der Teil (seien es 10 oder 90 %) dazu gebracht werden kann, einen Vorteil für die Allgemeinheit als eigenen Vorteil und Belohnung zu erkennen.
Grüße, südwikinger
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Die Frage ist daher: sind wir schon so weit entwickelt, (vermeintliche) eigene Vorteile zugunsten der Allgemeinheit aufzugeben?
Ganz offensichtlich noch nicht zu 100 %. Daher ist die Frage, wie der Teil (seien es 10 oder 90 %) dazu gebracht werden kann, einen Vorteil für die Allgemeinheit als eigenen Vorteil und Belohnung zu erkennen.
Zum Beispiel wäre schon viel gewonnen, wenn sich etwa die Medien der undifferenzierten Hetze auf bestimmte VT enthalten würden. Vorraussetzung dafür müßte aber sein, daß der Gestzgeber endlich darauf verzichtet hauptsächlich gefährdungsfreien Ungehorsam zu ahnden, sondern dazu übergeht die Verfehlungen der VT hinsichtlich ihres Gefährdungspotentials zu sanktionieren.
Viele gefährliche Situationen entstehen zur Zeit, weil als Resultat dieser Hetzkampagnen es einige VT als gerechtfertigt ansehen, andere VT zu konditionieren. Der Vorteil der ihnen daraus erwächst ist ganz einfach das Gefühl, andere in ihre Schranken weisen zu können und dabei auch noch das Richtige tun. Hier müßte man ansetzen und deutlich machen, nicht der Ungehorsam gegenüber staatlicher Autorität, sonder direkte, aggressive Eingriffe in den Verkehr sind die eigentlichen Gefahrenpunkte.
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"Wo ist der Fehler?"
Da frage ich doch mal: Welcher Fehler überhaupt?
Es gab mal eine Zeit, in der Autos nur maximal 7 km/h fahren durften. Erst ab ca. 1920 wurde das Tempolimit auf 20km/h erhöht, und es gibt ein berühmtes Schriftstück, in dem der ADAC des Rasens bezichtigt wurde, weil er sogar 25km/h verlangt hat. War diese Zeit sicherer?
Nein, war sie nicht! Weil:
1. die Autos keinen Fußgängerschutz hatten (sondern scharfe Kanten) und schon bei kleinen Zusammenstößen einen Fußgänger töten konnten,
2. die Menschen nicht an den Verkehr gewöhnt waren und einfach auf die Straße liefen
3. die Straßen nicht für den Autoverkehr gemacht waren, sondern für Pferdefuhrwerke,
4. die Ausbildung eine schlechtere war
und so weiter...
Was ist seitdem in puncto Verkehrssicherheit passiert?
1. Aktive Sicherheit, die Unfälle vermeidet
2. Passive Sicherheit, die Unfallfolgen mindert
3. Bessere Verkehrsregeln, die besser verständlich und jedermann bekannt sind
4. Bessere Straßen, die für den Autofahrer deutlicher erkennbar sind, durch bauliche Trennungen Fußgänger schützen, besseren Grip für die Reifen liefern etc.
5. vieles mehr
Vergessen wir doch bitte nicht, dass der Straßenverkehr von Menschen für Menschen gemacht wurde. Straßenverkehr ist kein Selbstzweck zur Befriedigung von Regelfetischisten, die gerne ein perfekt funktionierendes mechanisches System beobachten möchten, während sie im Straßencafé sitzen und Autos zählen.
Es gibt Kreuzungen, über die tagtäglich über 100.000 Autos fahren. An solchen Kreuzungen passiert fast wöchentlich irgend eine Art von Unfall. Trotzdem darf der Verkehr nicht zum Erliegen kommen. Im Straßenverkehr wird es immer Unvorhergesehenes geben, und dementsprechend stellt die Straßenverkehrsordnung den Verstand des Autofahrers über alles andere. Und in 99% der Fälle funktioniert das auch so. Die Situationen, in die man als Autofahrer kommen kann, lassen sich nicht allesamt in Regeln gießen. Stellen wir uns mal eine Kurve vor, in der eine durchgezogene Linie das Überholen verbietet. In dieser Kurve fällt nun ein Baum auf die eine Spur. Was sollen die Autofahrer machen? Stur auf ihrer Spur anhalten und warten, da sie bei Todesstrafe nicht über die Linie fahren dürfen? Oder vorsichtig rüberfahren und das Hindernis passieren?
Nochmal: Straßenverkehr ist kein Selbstzweck. Wir fahren, um anzukommen, und nicht, um zu fahren.
Die Teilnahme möglichst vieler Menschen am Straßenverkehr ist auch ein Faktor unseres Wohlstands und unserer Lebensqualität. Manch einer fordert, die Menschen dem Straßenverkehr anzupassen und evtl. Untaugliche davon auszuschließen. Das könnte folgendermaßen aussehen:
- Nur Menschen ab 180cm dürfen am Verkehr teilnehmen, damit jeder über die Autos rüberschauen kann. Kinder sind verboten, auch als Fußgänger.
- Nur 100% gesunde Menschen dürfen Auto fahren. Wer hustet, wen es juckt, wer Schmerzen hat oder Kopfweh, darf nicht fahren. Schon der Verdacht auf einen Juckreiz verbietet das Fahren.
- Nur Menschen zwischen 30 und 40 dürfen teilnehmen, weil man ja bis 30 unreif ist und ab 40 nichts mehr sieht.
- Frauen dürfen prinzipiell nicht teilnehmen, aus verschiedenen Gründen.
Was wäre der Effekt einer solchen Regelung? Wir hätten bestimmt weniger Unfälle (vor allem wegen Vorschrift 4), aber auch weniger Lebensqualität und (deutlich!) weniger Reichtum.
Meine Einstellung ist: Es läuft nichts falsch, es läuft nur nicht alles perfekt. Was vor allem daran liegt, dass es von Jahr zu Jahr mehr Autos werden, die auf unseren Straßen verkehren. Trotzdem ist die Zahl der Verletzten und Todesfälle rückläufig. Blechschäden sind in meinen Augen weniger wichtig, denn Blech ist nur Blech und Autos gibt's eh mehr als genug. Wer höhere Strafen fordert, hat nicht kapiert, dass normale Menschen nicht absichtlich und freiwillig Unfälle bauen, sondern immer noch gegen ihren eigenen Selbsterhaltungstrieb. Man muss die Menschen also nicht dazu erziehen, weniger Unfälle zu bauen, sondern ihnen dabei helfen.
Uli
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
" Wer höhere Strafen fordert, hat nicht kapiert, dass normale Menschen nicht absichtlich und freiwillig Unfälle bauen, sondern immer noch gegen ihren eigenen Selbsterhaltungstrieb. Man muss die Menschen also nicht dazu erziehen, weniger Unfälle zu bauen, sondern ihnen dabei helfen.Uli
Auch "unnormale Bürger" bauen nicht absichtlich und freiwillig Unfälle, das machen im Prinzip nur Lebensmüde und Versicherungsbetrüger.
Das normale Bürger wie Du sie nennst auf dem Weg von A nach B keinen Unfall gebaut haben ist oftmals nur dem zu danken das Situation C nicht eingetreten ist.
Wie meine ich das ? 10000 Menschen fahren am Tag von Berlin nach München. 500 davon scheren sich einen Dreck um den Sicherheitsabstand bzw. um angepasste Fahrweise. Aber nur einem wird dies zum Verhängniss. Die anderen 499 hatten einfach nur Glück sie nicht in die gleiche Situation wie der Verunfallte gekommen sind.
Im Prinzip ist in der Statistik nur die Spitze des Eisberges festgehalten.
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Wie meine ich das ? 10000 Menschen fahren am Tag von Berlin nach München. 500 davon scheren sich einen Dreck um den Sicherheitsabstand bzw. um angepasste Fahrweise. Aber nur einem wird dies zum Verhängniss. Die anderen 499 hatten einfach nur Glück sie nicht in die gleiche Situation wie der Verunfallte gekommen sind.
Im Prinzip ist in der Statistik nur die Spitze des Eisberges festgehalten.
Die Realität sieht aber anders aus! 10.000 Menschen fahren am Tag von Berlin nach München, und jeder einzelne von ihnen kommt an Stellen mit hoher Verkehrsdichte kurzzeitig in die Situation, zu dicht aufzufahren (weil einer scharf bremst, weil ihnen einer in den Abstand fährt, weil sie kurz nicht aufgepasst haben, weil sie nach dem Überholen rechts einscheren und etwas schneller als der Vordermann sind, whatever....). 500 von ihnen werden an einer Brücke gefilmt, 50 werden mit 100 Jahre Knast bestraft. Wäre die Kamera woanders gewesen, wären es 50 andere geworden. Wären die Kameras überall gewesen, wären es alle geworden.
Ergebnis: Von Berlin nach München zu fahren wird verboten, weil es zu gefährlich ist. Man muss fortan den Umweg über Hamburg nehmen, das ist sicherer.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Die Realität sieht aber anders aus! 10.000 Menschen fahren am Tag von Berlin nach München, und jeder einzelne von ihnen kommt an Stellen mit hoher Verkehrsdichte kurzzeitig in die Situation, zu dicht aufzufahren (weil einer scharf bremst, weil ihnen einer in den Abstand fährt, weil sie kurz nicht aufgepasst haben, weil sie nach dem Überholen rechts einscheren und etwas schneller als der Vordermann sind, whatever....). 500 von ihnen werden an einer Brücke gefilmt, 50 werden mit 100 Jahre Knast bestraft. Wäre die Kamera woanders gewesen, wären es 50 andere geworden. Wären die Kameras überall gewesen, wären es alle geworden.Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Wie meine ich das ? 10000 Menschen fahren am Tag von Berlin nach München. 500 davon scheren sich einen Dreck um den Sicherheitsabstand bzw. um angepasste Fahrweise. Aber nur einem wird dies zum Verhängniss. Die anderen 499 hatten einfach nur Glück sie nicht in die gleiche Situation wie der Verunfallte gekommen sind.
Im Prinzip ist in der Statistik nur die Spitze des Eisberges festgehalten.Ergebnis: Von Berlin nach München zu fahren wird verboten, weil es zu gefährlich ist. Man muss fortan den Umweg über Hamburg nehmen, das ist sicherer.
Warum verschweigst Du diejenigen die
immerund
sinnlosdicht auffahren, die die niemanden brauchen der mal bremst, der sich mal reindrängelt? Warum muss man überhaupt scharf bremsen wenn der Vordermann bremst, warum muss man scharf bremsen wenn sich einer reindrängelt ? Weil man schon viel zu dicht aufgefahren ist !
Im übrigen, Du schreibst, das man gefilmt wird, es ist also eine Aufnahme über längere Zeit, da kann man herrlich Motivation und Grund für das dichte auffahren erkennen.
Sorry, aber ich sehe den Wahnsinn täglich. Ich weiß was ich schreibe.
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Der "Wahnsinn" ist wohl eher ein Teil Deiner selektiven Wahrnehmung oder auf Deinen AB-Abschnitte ist die Verkehrslage wirklich grundverschieden...Zitat:
Warum muss man überhaupt scharf bremsen wenn der Vordermann bremst, warum muss man scharf bremsen wenn sich einer reindrängelt ?
Sorry, aber ich sehe den Wahnsinn täglich. Ich weiß was ich schreibe.
Ich komme recht selten in solche Extremsituationen, es handelt sich also nicht um den alltäglichen Wahnsinn, sondern um (dennoch gefährliche) Einzelfälle.
Die einzige Ausnahme bildet da oft die (Sommer)ferienzeit, wenn Muttchen mal wieder ans Steuer des Pampersbomber darf und orientierungslos über die AB gen Süden eiert... Und Papa denkt er sei Schumi 2 und sein 2.0TDi Sharan/Galaxy,etc. bildet das obere Ende der automobilen Nahrungskette und jeder der langsamer fährt hat auf der linken Spur nichts verloren (ergo Abstand <1m & Lichtspiele), wohingegen alle Schnelleren rücksichtslose Raser sind, die auf der Stelle durch blockieren & ausbremsen erzogen gehören...🙄 (o.k. kleiner Griff in die Klischeekiste😉)Warum man ab und an zu einer stärkeren Bremsung verleitet wird? Hier wäre der ignorante rückspiegelverweigernde Spontanrauszieher zu nennen...
Prinzipiell bin ich übrigens beim Thema Verkehrsüberwachung für wesentlich weniger punktuelle Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen (denen oft eher das Image der Abkassierstellen anhaftet) und für vermehrten Einsatz von Providafahrzeugen, hier kann nämlich die Verkehrssituation als Ganzes & über einen längeren Zeitraum beobachtet werden und somit nur wirklich gefährliche Verstöße geahndet, bzw. die eigentlichen Verursacher (auch Blockierer/Oberleherer/Provokateure/blinde Spurwechsler) so manch kritischer Situation zur Verantwortung gezogen werden. Zudem kann die zeitnahe Konfontation mit der jeweiligen Situation inkl. Videobeschau bei so manchem "Sünder" die Einsicht fördern.
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Warum verschweigst Du diejenigen die immer und sinnlos dicht auffahren, die die niemanden brauchen der mal bremst, der sich mal reindrängelt? Warum muss man überhaupt scharf bremsen wenn der Vordermann bremst, warum muss man scharf bremsen wenn sich einer reindrängelt ? Weil man schon viel zu dicht aufgefahren ist !
Weil das heute schon verboten ist und im Falle der Entdeckung mit empfindlichen Strafen geahndet wird. Weil es im Falle eines Unfalls fast immer zur Alleinschuld des Hintermanns führt. Weil viele Dichtauffahrer einfach nur deshalb dicht auffahren, weil der Verkehr dicht ist. Und was heisst "sinnlos"? Einen Sinn hat dichtes Auffahren eigentlich nie. Allerdings denkt oft der Vordermann, der Hintermann wollte irgendwas, was er aber gar nicht will. Bei mir fährt auch manchmal einer dicht auf, aber ich habe noch nie das Gefühl gehabt, mein Verhalten dadurch irgendwie ändern zu müssen.
Zitat:
Im übrigen, Du schreibst, das man gefilmt wird, es ist also eine Aufnahme über längere Zeit, da kann man herrlich Motivation und Grund für das dichte auffahren erkennen.
Sorry, aber ich sehe den Wahnsinn täglich. Ich weiß was ich schreibe.
Also die "Motivation" ist sicherlich nicht erkennbar, wohl aber der Gesamtzusammenhang. Korrekt. Die Strafen hierfür wurden von Jahr zu Jahr verschärft. Und das dichte Auffahren wird trotzdem in Zukunft noch weiter zunehmen, weil die Verkehrsdichte steigen wird. Um eine realistische Auslegung der Abstandsregeln werden wir deshalb nicht herumkommen. Auch im dichten Stadtverkehr werden die 2-3 Autolängen nicht ausnahmslos eingehalten. Wollen wir diese ganzen Leute wegsperren, weil sie sich durch den Feierabendverkehr kämpfen?
Ich bleibe bei meinem Fazit: Der Verkehr funktioniert dann besonders gut, wenn die Teilnehmer nicht stets stur auf die Regeln (und womöglich mit einem Fokus auf ihre eigenen, gottgegebenen Rechte) schauen, sondern das Geschehen insgesamt mit einem vernünftigen Menschenverstand beurteilen.
Nehmen wir mal die Regel "bei unklarer Verkehrslage darf nicht überholt werden". Ich würde vorschlagen, dass wir nun einen Großversuch starten, jeden Überholer rauswinken und befragen, ob die Verkehrslage zu 100% klar war. Inklusive aller Kleinigkeiten. Effekt: Jeder wird bestraft, denn irgendwas ist immer unklar. Welche Strafe würdest Du für diese Verbrecher vorschlagen? Arm ab?
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Nehmen wir mal die Regel "bei unklarer Verkehrslage darf nicht überholt werden". Ich würde vorschlagen, dass wir nun einen Großversuch starten, jeden Überholer rauswinken und befragen, ob die Verkehrslage zu 100% klar war. Inklusive aller Kleinigkeiten. Effekt: Jeder wird bestraft, denn irgendwas ist immer unklar. Welche Strafe würdest Du für diese Verbrecher vorschlagen? Arm ab?
Woher stammt nochmal das Filmzitat "Lieber Arm ab als arm dran"? Toystory? ;-)
notting
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Warum verschweigst Du diejenigen die immer und sinnlos dicht auffahren, die die niemanden brauchen der mal bremst, der sich mal reindrängelt? Warum muss man überhaupt scharf bremsen wenn der Vordermann bremst, warum muss man scharf bremsen wenn sich einer reindrängelt ? Weil man schon viel zu dicht aufgefahren ist !
Kann man auch sinnvoll dicht auffahren?
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Kann man auch sinnvoll dicht auffahren?Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Warum verschweigst Du diejenigen die immer und sinnlos dicht auffahren, die die niemanden brauchen der mal bremst, der sich mal reindrängelt? Warum muss man überhaupt scharf bremsen wenn der Vordermann bremst, warum muss man scharf bremsen wenn sich einer reindrängelt ? Weil man schon viel zu dicht aufgefahren ist !
In bestimmten Situationen, lässt sich kurzeitiges dichters Auffahren nicht vermeiden. Kein Problem, der Sicherheitsabstand wird wieder hergestellt.
Ich spreche die VT an, welche über Kilometer dem Vordermann zu dicht auffahren. Sehr gut immer zu beobachten auf der linken Spur im Berufsverkehr.
Und sorry, wer das nicht auch selbst täglich beobachtet fährt blind, oder garnicht (dann sollte er sich aber auch hier raushalten) oder ohne jegliches Gefühl für den Sicherheitsabstand.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Jeder wird bestraft, denn irgendwas ist immer unklar. Welche Strafe würdest Du für diese Verbrecher vorschlagen? Arm ab?
Du wirst leider unsachlich und nimmst mich nicht ernst.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Und das dichte Auffahren wird trotzdem in Zukunft noch weiter zunehmen, weil die Verkehrsdichte steigen wird. Um eine realistische Auslegung der Abstandsregeln werden wir deshalb nicht herumkommen.
Wenn Du zu dichtes Auffahren so entschuldigst, wäre es doch ein stichhaltiges Argument für ein aTL. Du bist der Meinung das dichtes Auffahren auf Grund der zunehmenden Verkehrsdichte nicht mehr zu vermeiden ist. Sicherheitsabstand ist aber notwendig, die Physik kann leider keiner von uns überlisten, also muss logischer Weise die Geschwindigkeit herab gesetzt werden.
Du würdest gerne schnell fahren und dicht Auffahren, leider geht das nicht.