Umfassende Regeln, sichere Autos, sichere Strassen und Unfälle - wo ist der Fehler?

Wir haben in Deutschland umfassende Verkehrsregeln, welche jede erdenkliche Situation lösen.
Wir haben eine superteuere Fahrausbildung.
Wir haben sichere Fahrzeuge.
Wir haben ein gutes und sicheres Strassennetz.

Und doch - auch wenn wir immer besser werden und erfreuliche Zahlen in der Unfallstatistik lesen - passieren Unfälle.
Natürlich sind einige davon unvermeidbar, aber es gibt eine sicherlich große Anzahl ansich vermeidbarer Unfälle, welche idR durch Missachtung der Spielregeln ausgelöst werden.

Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich und so stellt sich mir zwei Fragen:

Wie kann man bei mehr VTs erreichen, dass die Spielregeln besser eingehalten und sinnvoll umgesetzt werden?
und
Woran könnte es liegen, wenn Spielregeln nicht eingehalten oder nicht sinnvoll umgesetzt werden?

Ich bin gespannt... 🙂

Beste Antwort im Thema

Hier ist bis jetzt öfter die Rede von "Outlaws", die mit Absicht die Regeln brechen. Und noch öfter vom legendären "Raser".

Die "Outlaws" sind dann wohl in der Mehrzahl eher die unerfahrenenen Führerscheinneulinge. Die noch nicht wissen, was los ist und dass man schnell zu schnell ist und das Auso nicht von selbst auf der Straße bleibt. Und die die Regeln als nicht so sehr relevant ansehen, von Physik und kinetischer Energie keine Ahnung haben (nicht mal das, was einem der gesunde Menschenverstand sagt).
Was hilft? Eventuell jedes Wochenende Kontrollen vor fast jeder Diskothek und im räumlichen Umfeld? Bessere Aufklärung? Vor der Führerscheinprüfung auch mal Unfallwagen anschauen und ein Blick in ein Krankenhaus?

Die Raser gibt es sicher, man hört manchmal von schweren Unfällen aufgrund unangepasstem Tempo. Ich hasse nur das Totschlagwort "Raser". Mit 70 aus der Kurse, weil sie nur mit 50 geht? Ist unangepasste Geschwindigkeit, mangelnde Erfahrung und mangelnder Überblick. Mit 60 durch die 30er Zone, das wäre ewohl her "Rasen". Machen oft junge Mütter mit unangeschnallten Kindern.
Ich bin viel unterwegs, auf der Landstraße begegnet mit aber nur alle Schaltjahre mal ein echter Raser, auf der BAB auch sehr selten, im Ort aber immer öfter.

Was ich noch für relevant halte:

- Der allgemein verbreitete Egoismus, die Ellbogengesellschaft. Kaum noch jemand blinkt, jeder denkt nur an sich. "Rechts geht es schneller, obwohl ich vorne links abbiegen muss, also bleibe ich rechts. Und dann rüber ohne Bedenken."

- Der allgemeine, echte Stress, jeder hat es immer eilig. Was sich nicht unbedingt in zu schnellem Fahren ausprägt, sondern in zu dichtem Auffahren, schnell noch über die Ampel, in Gedanken überhaupt nicht bei der Sache sondern noch völlig bei beruflichen oder privaten Problemen/Terminen, ...

- Der selbstgemachte Stress. Die junge Mutter fährt jeden Morgen zu spät los, um das Kind rechteitig im Hort "abzugeben". Also wird unachtsam durch das Wohngebiet gedüst und nicht mal rechts vor links beachtet (täglich bei mir vorm Haus). Dann möchte sie wieder nach Hause (nicht berufstätig) und das auch möglichst schnell. Die Wäsche muss um spätestens 08:12 Uhr in der Waschmaschine sein, koste es, was es wolle. Da wird auch an anderen Kindergärten mit 60 vorbeigezischt. Die Gedanken sind bei der Wäsche, beim Einkaufen und beim Mittagessen, aber nicht beim Verkehr.

- Die Abkapselung. "Jeder in einem anderen Fahrzeug ist ein mir unbekanntes A...loch und ist mir völlig wurscht". Ich dachte schon mal an einen Aufkleber am Heck: "In diesem Auto könnte dein Chef sitzen." Vllt. würde es dann einigen bewusst werden, dass da erstens auch ein Mensch unterwegs ist und zweitens, dass man ihn nicht unbedingt mit absoluter Rücksichtlosigkeit ärgern sollte.

- Und die allgemeine Verblödung spielt auch noch eine Rolle. Jeder, der schon seit mind. zwei Jahrzehnten mit "Ausbildung" in irgendeiner Form zu tun hat, könnte das sicherlich bestätigen. Früher konnten 10 von 10 den Anhalteweg aus einer best. Geschwindigkeit im Kopf ausrechnen. Heute kann es nur noch 1 von 10 im Kopf, 1 mit dem Taschenrechner, die anderen sind hilflos und 5 davon werden auch noch aggresiv, wenn man sie dazu auffordert.

- Drogenmissbrauch ist nicht zu vergessen.

- Jede(r) bekommt irgendwann den Lappen. Auch, wenn es > 100 Fahrstunden braucht (dann halt durch Übung und Auswendiglernen, so dass es für die Prüfung reicht). Auch diejenigen, deren Oberstübchen nicht in der Lage ist, im Verkehr alle notwendigen Sinneseindrücke aufzunehmen, miteinander in Relation zu setzen und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Autofahren ist ein sehr komplexer Vorgang und dazu ist bei der heutigen Verkehrsdichte einfach nicht jede(r) in der Lage.

Ach, eigentlich müsste doch viel mehr passieren... 😉

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Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Wenn Du zu dichtes Auffahren so entschuldigst, wäre es doch ein stichhaltiges Argument für ein aTL. Du bist der Meinung das dichtes Auffahren auf Grund der zunehmenden Verkehrsdichte nicht mehr zu vermeiden ist. Sicherheitsabstand ist aber notwendig, die Physik kann leider keiner von uns überlisten, also muss logischer Weise die Geschwindigkeit herab gesetzt werden.
Du würdest gerne schnell fahren und dicht Auffahren, leider geht das nicht.

Doch, das geht schon. Du musst nur dafür sorgen, dass die Nachricht "Achtung, Bremsen!" schnell genug bei den Bremsen der Fahrzeuge hintendran ankommt. Hierbei ist allerdings der Mensch Aufgrund seiner extrem trägen Reaktionsgeschwindigkeit das Problem. Bei Zügen und insb. LKW-Anhängern wird das schließlich schon ewig gemacht und ich meine im TV mal Konzepte für "verkettete Autos" gesehen zu haben.

notting

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Auch im dichten Stadtverkehr werden die 2-3 Autolängen nicht ausnahmslos eingehalten. Wollen wir diese ganzen Leute wegsperren, weil sie sich durch den Feierabendverkehr kämpfen?

Dichter Feierabendverkehr ist kein Grund zu drängeln. Simulationen ergeben immer wieder das der Verkehr mit ausreichenden Abständen flüssiger läuft als wenn die Autos versuchen Stoßstange an Stoßstange vorwärts zu kommen. Jede kleine Geschwindigkeitänderung wird an den Hintermann weitergegeben und dann wiederum verstärkt an den Hintermann, so entstehen Staus aus dem nichts. Bei genügendem Abstand wirkt diese als Puffer.

Auch die Aufstellung an der Ampel ist wichtig. 10 Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange kommen wesendlich langsamer in Fahrt als 10 Fahrzeuge mit Fahrzeuglänge Abstand. Solche Kleinigkeiten gibt es viele in dem miteinander im Straßenverkehr, aber entweder sind diese Dinge unbekannt oder werden ignoriert.

Zitat:

Original geschrieben von sukkubus


das problem läßt sich erst in der nächsten evolutionsstufe lösen- so die menschheit sie denn erreichen wird.😉

weite teile des autofahrens laufen im gehirn im limbischen system und kleinhirn ab (automatisch), wodurch u.a. auch schnelle raktionen ermöglicht werden.
wenn das großhirn jedesmal eine doktorarbeit schreiben wollte, 'bremse ich oder lieber nicht?' wären wir 3x am tag unter dem laster etc.😁

dummerweise ist aber dieser hirnteil auch für jagd, flucht und aggression verantwortlich.... und diese überschneidung bereitet die probleme beim fahren😛

zum einen liessen sich viele der agressionen vermeiden, wenn man unsere gesellschaft als ganzes nicht spalten und - zumindest subliminal - gegeneinander aufhetzen würde. zum anderen können unvermeidbare agressionen ebenso gesteuert werden.

man sollte vielleicht für den anfang zunächst mal kleine brötchen backen... und als beispiel erstmal das komplette deutsche tv-programm grundlegend umstrukturieren.
ich meine damit nicht nur "raser-tv" - es ist irgendwie alles das selbe, was man zu sehen bekommt: "vera am mittag" überführt einen obst- und gemüsehändler, wie er 2.999kg zu seinen gunsten auf 3kg aufrundet, hans meiser greift das die welt bewegende thema auch nochmal auf, jugendrichter sowieso schwingt in seiner urteilsbegründung die moralkeule, damit die sitcom an den heimischen bildschirmen etwas für's leben mitnimmt...

und mein kumpel der dicke, der sich das ganze schon über ein jahrzehnt tagtäglich reinpfeifft, merkt garnicht, wie er zwar den drängler, nicht aber den hilfssheriff wahrnimmt.

aber wahrscheinlich kann er das auch garnicht - solange bspw. fr. angelika unterlauf - ehemalige nachrichtensprecherin des fernsehens der ddr, "publikumsliebling" und mundwerk der SED - hinter den kulissen bei sat1 im angestelltenverhältnis ist und - neben vielen anderen - auch ihren beitrag zum "split" der eigentlich ja gleichgesinnten (ob einfach nur "bürger" oder "verkehrsteilnehmer" - irgendwo sind wir doch alle "kollegen"😉 leistet.

wenn ich mir die anderen threads mal so ansehe - diese ganzen ins leben gerufenen diskussionen, die vorgeben sich damit befassen zu wollen, wie man bspw. "zero tote" erreicht oder dem möglichst nahekommt - schon auf den ersten seiten wird das gps vorgeschlagen zu nutzen um "die strasse sicherer zu machen". nicht von heute auf morgen, aber in weiteren vllt. 20 jahren wird es eine selbstverständlichkeit sein, dass dieses dings bei einer jeden noch so geringfügigen geschwindigkeitsübertretung automatisiert das protokoll an die FEB mailt.

29.99km/h = gut, 30.1km/h = ärger.

entweder schwarz ODER weiss, gut ODER böse. wenn wir mal so nicht verlernen die unzähligen nuancen des grauen farbtons wahrzunehmen. 🙄

Danke - Beethoven, Lude und Turbocivic haben eine sehr gute weitere Gedankenbasis und hervorragende Argumente eingebracht 🙂
Das sollten wir alle evtl. nicht nur einmal lesen... wirken lassen... und ich denke, wir finden eine objektivere Darstellung der Verkerssituation und wie auch des Konditionierungs Status Quo?

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Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300



Zitat:

Original geschrieben von joschi67


Kann man auch sinnvoll dicht auffahren?

Und sorry, wer das nicht auch selbst täglich beobachtet fährt blind, oder garnicht (dann sollte er sich aber auch hier raushalten) oder ohne jegliches Gefühl für den Sicherheitsabstand.

Ändere was du nicht akzeptieren kannst, akzeptiere was du nicht ändern kannst.

Wenn mein Hintermann felsenfest überzeugt ist, er muß meine TÜV Plakette ablesen, so werde ich das nicht ändern können. Das was ich tun kann mache ich auch. Ich klappe den Innenspiegel weg.Jede weitere Reaktion ist in den Augen des "Verfolgers" eh falsch. Gebe ich Gas, werde ich selbst zum Drängler und er sieht sich bestätigt, bremse ich, fühlt er sich provoziert. Also ignoriere ich ihn einfach.

Nach 24 Jahren als Autofahrer, ist mir das keine Aufregung mehr wert.

Und wenn es eskaliert, ist der Drängler mit Sicherheit der Auslöser, der Vordermann wird aber auch seinen Teil beigetragen haben.

@Beethoven,
Zitat:
- Nur Menschen ab 180cm dürfen am Verkehr teilnehmen, damit jeder über die Autos rüberschauen kann. Kinder sind verboten, auch als Fußgänger.
- Nur 100% gesunde Menschen dürfen Auto fahren. Wer hustet, wen es juckt, wer Schmerzen hat oder Kopfweh, darf nicht fahren. Schon der Verdacht auf einen Juckreiz verbietet das Fahren.
- Nur Menschen zwischen 30 und 40 dürfen teilnehmen, weil man ja bis 30 unreif ist und ab 40 nichts mehr sieht.
- Frauen dürfen prinzipiell nicht teilnehmen, aus verschiedenen Gründen.
Was wäre der Effekt einer solchen Regelung? Wir hätten bestimmt weniger Unfälle (vor allem wegen Vorschrift 4), aber auch weniger Lebensqualität und (deutlich!) weniger Reichtum.

Guter Beethoven, wenn Du insgesamt vernünftig schreibst, wie kommst Du dann zu dem Frauenseitenhieb?
Der "break" in Deiner eigenen Ironie wird ja sprechen wollen...Ich bin sehr gespannt!

Gruß,
GO

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


In bestimmten Situationen, lässt sich kurzeitiges dichters Auffahren nicht vermeiden. Kein Problem, der Sicherheitsabstand wird wieder hergestellt.
Ich spreche die VT an, welche über Kilometer dem Vordermann zu dicht auffahren. Sehr gut immer zu beobachten auf der linken Spur im Berufsverkehr.
Und sorry, wer das nicht auch selbst täglich beobachtet fährt blind, oder garnicht (dann sollte er sich aber auch hier raushalten) oder ohne jegliches Gefühl für den Sicherheitsabstand.

Natürlich kann man das beobachten, vor allem auf Abschnitten mit hoher Verkehrsdichte. In diesen Bereichen ist normalerweise die Geschwindigkeit auf 80 begrenzt, zum Teil auch über ein dynamisches Tempolimit (elektronische Schilderbrücken). Es hat aber niemand 40 Meter Platz vor sich, ohne dass gleich einer in den Abstand reinfährt. Dazu kommt noch, dass es in solchen Kolonnen immer wieder einen Ziehharmonikaeffekt gibt, so dass zeitweise dicht, kurze Zeit später dann wieder weniger dicht aufgefahren wird. Das sind Leute, die dicht auffahren, aber nicht drängeln, weil die "böse Absicht" fehlt (das bewusst Beiseiteschieben des Vordermannes). Die Leute wollen einfach nur ankommen.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Und sorry, wer das nicht auch selbst täglich beobachtet fährt blind, oder garnicht (dann sollte er sich aber auch hier raushalten) oder ohne jegliches Gefühl für den Sicherheitsabstand.

Oder die haben sich schon so daran gewöhnt das sie es als normal empfinden...das ist das gefährliche.

Zitat:

Original geschrieben von Golf Oma


Guter Beethoven, wenn Du insgesamt vernünftig schreibst, wie kommst Du dann zu dem Frauenseitenhieb?
Der "break" in Deiner eigenen Ironie wird ja sprechen wollen...Ich bin sehr gespannt!

Oh, es war eigentlich eine übertriebene Fortsetzung der Ironie, um nochmal ein Krönchen auf die Krone zu setzen...

Ich glaube, der Verkehr würde durch eine Veränderung des Frauenanteils nicht besser und nicht schlechter - nur anders. :-)

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Ich glaube, der Verkehr würde durch eine Veränderung des Frauenanteils nicht besser und nicht schlechter - nur anders. :-)

häßlich oder schön eben....

übrigens gibts auch zum thema ampelschaltung alternativen (siehe nederlande).
wie oft steht man anner ampel und weit und breit (links und rechts) ist niemand zu sehen....auch wenn viele sekundär-ampeln nachts oder am wochenende nicht eingeschaltet sind, der ablauf ist gleich.

in holland macht das echt mehr spass, da weiß ich schon wenn ich auf die rote ampel zufahre wird sie gleich grün (sofern natürlich kein anderer wartet).
sonst sind die phasen gefühlt deutlich kürzer als in deutschland, aber es geht trotzdem schneller vorran. wirklich angenehm.

grüße

Zitat:

Natürlich kann man das beobachten, vor allem auf Abschnitten mit hoher Verkehrsdichte. In diesen Bereichen ist normalerweise die Geschwindigkeit auf 80 begrenzt, zum Teil auch über ein dynamisches Tempolimit (elektronische Schilderbrücken). Es hat aber niemand 40 Meter Platz vor sich, ohne dass gleich einer in den Abstand reinfährt. Dazu kommt noch, dass es in solchen Kolonnen immer wieder einen Ziehharmonikaeffekt gibt, so dass zeitweise dicht, kurze Zeit später dann wieder weniger dicht aufgefahren wird. Das sind Leute, die dicht auffahren, aber nicht drängeln, weil die "böse Absicht" fehlt (das bewusst Beiseiteschieben des Vordermannes). Die Leute wollen einfach nur ankommen.

Jupp. Und wenn man quasi auf "Krieg der Drängler" fokusiert ist.... kann einem keiner diesen "Kriegsblick" mehr nehmen.. oder wie war das gleich nochmal? 😁 😉

Darin liegt ja auch einer der Tilts für die ganzen schönen Planerargumente im Sinne von "langsamer" und "Bremsweg" - sobald dies relevant wird, stimmt die Bezugsgröße "Abstand" eben gar nicht mehr.
Ich persönlich glaube ja, dass man ab einer gewissen Verkehrsdichte daran so oder so nichts ändern kann - man könnte es bestenfalls entschärfen, wenn weniger "Kriegseinbilder" erzeugt würden... forgiving system in action.
Da das menschliche Nervenkostüm aber eine Variable ist und jedes Fass irgendwann voll ist, werden nunmal auch aggressive Reaktionen auf diese Unvermeidbarkeiten erfolgen - das sollte man auch mal akzeptieren.

Zitat:

Ändere was du nicht akzeptieren kannst, akzeptiere was du nicht ändern kannst.

Guter Ansatz 🙂

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Wir haben in Deutschland umfassende Verkehrsregeln, welche jede erdenkliche Situation lösen.
Wir haben eine superteuere Fahrausbildung.
Wir haben sichere Fahrzeuge.
Wir haben ein gutes und sicheres Strassennetz.

Und doch - auch wenn wir immer besser werden und erfreuliche Zahlen in der Unfallstatistik lesen - passieren Unfälle.
Natürlich sind einige davon unvermeidbar, aber es gibt eine sicherlich große Anzahl ansich vermeidbarer Unfälle, welche idR durch Missachtung der Spielregeln ausgelöst werden.

Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich und so stellt sich mir zwei Fragen:

Wie kann man bei mehr VTs erreichen, dass die Spielregeln besser eingehalten und sinnvoll umgesetzt werden?
und
Woran könnte es liegen, wenn Spielregeln nicht eingehalten oder nicht sinnvoll umgesetzt werden?

Ich bin gespannt... 🙂

Tja, wenn ich dazu Albert Einstein zitieren darf:

"Das einzige was unendlich ist, ist die Dummheit der Menschen."

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Dichter Feierabendverkehr ist kein Grund zu drängeln. Simulationen ergeben immer wieder das der Verkehr mit ausreichenden Abständen flüssiger läuft als wenn die Autos versuchen Stoßstange an Stoßstange vorwärts zu kommen. Jede kleine Geschwindigkeitänderung wird an den Hintermann weitergegeben und dann wiederum verstärkt an den Hintermann, so entstehen Staus aus dem nichts. Bei genügendem Abstand wirkt diese als Puffer.

Das ist definitiv richtig und funktioniert sehr gut, wenn es sich um eine lange Straße ohne Zu- und Abfahrten handelt. In der Praxis ist es jedoch leider oft so, dass eine bereits "volle" Straße mit weiteren Autos "befüllt" wird, z.B. über einen Zubringer oder eine Auffahrt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fädelt sich das alles irgendwie zusammen (Verkehrsverstöße inklusive) oder die Autos müssen alle massiv abbremsen. Es entstehen Staus. Wenn alle 10 Meter Abstand zu Ihrem Vordermann halten und entscheiden, diesen auf 15 Meter zu vergrößern, dann muss der zweite in der Schlange 5 Meter aufbauen, der dritte aber 10, der vierte 15 und der fünfte 20 und so weiter.

Zitat:

Auch die Aufstellung an der Ampel ist wichtig. 10 Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange kommen wesendlich langsamer in Fahrt als 10 Fahrzeuge mit Fahrzeuglänge Abstand. Solche Kleinigkeiten gibt es viele in dem miteinander im Straßenverkehr, aber entweder sind diese Dinge unbekannt oder werden ignoriert.

Auch richtig, der Platz in den Städten ist aber knapp. Wenn jeder 2 Meter Abstand mehr hält, sind das bei 10 Autos 20 Meter "verschenkter" Platz. Es passen also drei Autos weniger in denselben Verkehrsraum.

Ich bin ja überhaupt nicht gegen Abstand, im Gegenteil. Ich bin aber dagegen, dass automatisch alle Abstandsunterschreiter als Schwerverbrecher hingestellt werden, die mit bösartigen Motiven andere Verkehrsteilnehmer hetzen. Die meisten Menschen wollen einfach nur ankommen und dabei niemandem was tun.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Dichter Feierabendverkehr ist kein Grund zu drängeln. Simulationen ergeben immer wieder das der Verkehr mit ausreichenden Abständen flüssiger läuft als wenn die Autos versuchen Stoßstange an Stoßstange vorwärts zu kommen. Jede kleine Geschwindigkeitänderung wird an den Hintermann weitergegeben und dann wiederum verstärkt an den Hintermann, so entstehen Staus aus dem nichts. Bei genügendem Abstand wirkt diese als Puffer.
Das ist definitiv richtig und funktioniert sehr gut, wenn es sich um eine lange Straße ohne Zu- und Abfahrten handelt. In der Praxis ist es jedoch leider oft so, dass eine bereits "volle" Straße mit weiteren Autos "befüllt" wird, z.B. über einen Zubringer oder eine Auffahrt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fädelt sich das alles irgendwie zusammen (Verkehrsverstöße inklusive) oder die Autos müssen alle massiv abbremsen. Es entstehen Staus. Wenn alle 10 Meter Abstand zu Ihrem Vordermann halten und entscheiden, diesen auf 15 Meter zu vergrößern, dann muss der zweite in der Schlange 5 Meter aufbauen, der dritte aber 10, der vierte 15 und der fünfte 20 und so weiter.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

Auch die Aufstellung an der Ampel ist wichtig. 10 Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange kommen wesendlich langsamer in Fahrt als 10 Fahrzeuge mit Fahrzeuglänge Abstand. Solche Kleinigkeiten gibt es viele in dem miteinander im Straßenverkehr, aber entweder sind diese Dinge unbekannt oder werden ignoriert.

Auch richtig, der Platz in den Städten ist aber knapp. Wenn jeder 2 Meter Abstand mehr hält, sind das bei 10 Autos 20 Meter "verschenkter" Platz. Es passen also drei Autos weniger in denselben Verkehrsraum.

Was nützen uns aber die 3 Autos mehr in einem bestimmten Verkehrsraum wenn durch sie der Verkehr zum erliegen kommt ? In Berlin werden Zeitweise bestimmte Zufahrten zur Stadtautobahn gesperrt, damit nicht mehr Autos rauf fahren und somit der Verkehr zum stehen kommt.

Die Abstände muss man sich einfach gönnen ansonsten darf man sich nicht wundern wenn man nicht von der Stelle kommt.

Ständiger Spurwechsel und dichtes Auffahren, wie man es oft in der Stadt sieht , ist oft die Mutter aller Staus. Egal ob nun nicht mutwillig und nur mit dem Vorsatz einfach weiter zu kommen, leider werden wir durch dichten verkehr nicht davon entbunden unseren Kopf zu benutzen. Kopf ausschalten kann man auf einer einsamen Landstraße, da kann man schon mal faxen ohne Folgen machen.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

Original geschrieben von Golf Oma


Guter Beethoven, wenn Du insgesamt vernünftig schreibst, wie kommst Du dann zu dem Frauenseitenhieb?
Der "break" in Deiner eigenen Ironie wird ja sprechen wollen...Ich bin sehr gespannt!
Oh, es war eigentlich eine übertriebene Fortsetzung der Ironie, um nochmal ein Krönchen auf die Krone zu setzen...

Ich glaube, der Verkehr würde durch eine Veränderung des Frauenanteils nicht besser und nicht schlechter - nur anders. :-)

....Feigling...😁😁😁

Gruß,
GO

Zitat:Ich bin ja überhaupt nicht gegen Abstand, im Gegenteil. Ich bin aber dagegen, dass automatisch alle Abstandsunterschreiter als Schwerverbrecher hingestellt werden, die mit bösartigen Motiven andere Verkehrsteilnehmer hetzen. Die meisten Menschen wollen einfach nur ankommen und dabei niemandem was tun.

Sehr richtig!!!

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