Überbremsen hinten

Audi TT 8N

Hallo,
Wenn ich schnell in eine Kurve fahre und muss dann bremsen überbremst der hinten und will ausbrechen was natürlich vom ESP geregelt wird aber ist das normal .Kofferraum ist leer
Eibach Federn 17 Zöller auf 225/45 ZR17.

15 Antworten

Bremse fest? Alles freigänig

Steht was im Fehlerspeicher? Bremsdruck in den MWB mal auslesen

Hallo,
Nein habe ich eben noch nach gesehen.
Hayo

Das die Fronttriebler hinten sehr leicht werden beim starken Bremsen und gerade bei starken reinbremsen in Kurven ist leider so wenn man die richtig rannimmt. Aus der Ferne sicherlich schwer zu beurteilen inwiefern das jetzt bei dir noch im Bereich des normalen ist.
Bei mir hat es etwas geholfen wie ich damals auf V6/S-Line Heckspoiler und Batterie in den Kofferraum umgebaut hab.

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Hallo,
Wenn der vollgetankt ist sieht das besser aus wenn man Gewicht im Kofferraum hat ist alles normal also hinten zu leicht.

Hast du den Heckspoiler drauf? Ist das Tilgergewicht dran?

Zitat:

@Schmatzek1 schrieb am 14. August 2023 um 21:04:56 Uhr:


Dass die Fronttriebler hinten sehr leicht werden beim starken Bremsen und gerade bei starken reinbremsen in Kurven ist leider so wenn man die richtig rannimmt.

So ist es.
Kann man auch gut beim Fahrsicherheitstraining testen, einlenken und gleichzeitig komplett vom Gas gehen (ohne auszukuppeln), damit erzeugt man einen klassischen Lastwechsel, der den Grip an der Hinterachse schlagartig abreißen lassen kann.
Sieht man hin und wieder mal in Kurven, die sich im Verlauf verengen und man mit zu hoher Eingangsgeschwindigkeit reingefahren ist.
Dass Fronttriebler üblicherweise eine kopflastige Gewichtsverteilung haben, verschärft die Situation nur noch.

In diesem Einzelfall kann es natürlich auch an einer schlecht eingestellten Bremsbalance liegen, aber ich würde vermuten, dass dies den Effekt des Übersteuerns nur noch verstärkt aber nicht ursächlich ausgelöst hat.

Fahrersicherheitsträning war ich schon .

Zitat:

@Hayo1000 schrieb am 15. August 2023 um 15:29:19 Uhr:


Fahrersicherheitsträning war ich schon .

Und?
Wurde ein solches Manöver dabei auch getestet bzw. vorgeführt?
Das wird nämlich nicht von jedem Trainer gemacht.

Das gehört zum Basistraining

Beim starken Bremsen würde ich es auch so sehen wie schmatzek: also dass das Heck leichter wird als bei einem Hecktriebler, weil man vergleichsweise wenig Gewicht auf der Hinterachse hat. Wenn dann auch noch durch das Bremsen die Räder an die Haftungsgrenze geraten (je nachdem wie sauber das ABS regelt) kommt das Heck rum.

Aber was mich irritiert ist die Aussage von tomato, dass das Heck ohne Bremsen nur durch Gaswegnehmen rum kommt.

Fronttriebler schieben doch für gewöhnlich in solchen Situationen über die Vorderachse, also untersteuern (es seie denn, sie sind wie ein Fiesta ST oder Fiat 500 Abarth darauf ausgelegt, ein Untersteuern "mutwillig" in Übersteuern umstellen zu können).

Da @tomato sich für gewöhnlich aber gut auskennt bin ich auf eine Erklärung gespannt🙂

Zitat:

@i need nos schrieb am 15. August 2023 um 23:11:08 Uhr:


Aber was mich irritiert ist die Aussage von tomato, dass das Heck ohne Bremsen nur durch Gaswegnehmen rum kommt.

Fronttriebler schieben doch für gewöhnlich in solchen Situationen über die Vorderachse, also untersteuern (es seie denn, sie sind wie ein Fiesta ST oder Fiat 500 Abarth darauf ausgelegt, ein Untersteuern "mutwillig" in Übersteuern umstellen zu können).

Da @tomato sich für gewöhnlich aber gut auskennt bin ich auf eine Erklärung gespannt🙂

Ich geb´ mein Bestes. 😉

Dieses Phänomen hatte ich ja eigentlich bereits oben in meinem ersten Beitrag erklärt.
Ursächlich für das Ausbrechen des Hecks ist der plötzlich erzeugte Lastwechsel.

Es ist ja so, wenn ich mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Lenkwinkel durch einen Kreisverkehr fahre, passiert zunächst einmal gar nichts.
Erhöhe ich langsam die Geschwindigkeit, wird irgendwann der Moment kommen, an dem die Seitenführungskräfte der Reifen an der Vorderachse nicht mehr ausreichen, um das Fahrzeug in der gewünschten Spur zu halten. Es untersteuert, übrigens machen das üblicherweise in einer solchen Situation auch heckgetriebene Fahrzeuge.

Interessant wird es immer dann, wenn eine plötzliche Änderung des Fahrzustandes eintritt.
Wenn das Auto also zu untersteuern beginnt, weil ich eine zu hohe Eingangsgeschwindigkeit in die Kurve gewählt habe, dann ist die übliche Reaktion von vermutlich mind. 99% alle Fahrer, dass sie vom Gas gehen, und zwar recht ruckartig.

In diesem Moment passieren mehrere Dinge gleichzeitig:
- Der Motor zieht das Auto nicht mehr, sondern die Masse des Autos schiebt den Motor an. Das Ergebnis ist, dass ein Bremsmoment an der angetriebenen Achse entsteht.
- Durch das Bremsmoment wird aufgrund der dynamischen Achslastverlagerung die Vorderachse mit mehr Gewichtskraft belastet. Dadurch wird der Grip gewissermaßen erhöht.
- Gleichzeitig wird die Hinterachse entlastet, sie wird also virtuell leichter und der Grip sinkt.

Verstärkend kommt hinzu, dass diese vermutlich 99% aller Fahrer gleichzeitig noch den Lenkwinkel erhöhen, weil Sie ja in der Kurve bleiben und nicht geradeaus in den Graben rutschen wollen.

Bitte nicht falsch verstehen. Das ist kein Vorwurf sondern viel mehr ein Beschreibung der völlig normalen Reaktion, die ein nicht speziell auf diesen Fall hin trainierter Fahrer zeigen wird. Ich selbst würde auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich in so einem Moment immer richtig reagieren würde. Und ich habe schon einige Fahrsicherheitstrainings, spezielle Fahrdynamiktrainings und auch Track-Days auf dem Kerbholz.

Wenn sich also die Gripverhältnisse hinreichend stark durch die oben beschriebenen Effekte verschoben haben (und schlimmstenfalls noch der Lenkwinkel ruckartig erhöht hat), KANN (das hängt von den Parametern ab) genau das passieren, was der TE beschrieben hat, das Auto wechselt plötzlich vom Unter- ins Übersteuern.
Das Bremsen ändert daran dann auch nichts mehr, ist aber dennoch kein Fehler, denn Geschwindigkeitsabbau kann nie ein Fehler sein, wenn man im öffentlichen Straßenverkehr die Kontrolle verloren hat.

Ich hatte ja auch oben schon den Fall mit der Kurve, die immer enger wird, beschrieben.
Genau eine solche Kurve haben wir hier bei uns. Diese führt auf einen Beschleunigungsstreifen auf die B9 und kurz bevor man auf dem Beschleunigungsstreifen Gas geben will, macht die nochmal böse zu.
Ich habe da schon mehrfach Autos gesehen, die nicht nach außen, sondern nach innen gerutscht sind und dann glücklicherweise nur im Gras standen. Einer älteren Fahrerin habe ich dann auch mal geholfen, da wieder rauszukommen.
Das war eigentlich kein Problem, nur war die Dame dermaßen mit den Nerven fertig, dass sie das selbst nicht hinbekommen hat und sehr froh war, dass man ihr geholfen hat.
Einen anderen Unfall dieser Art habe ich als Insasse selbst erlebt, da war ich aber noch nicht im Führerscheinalter und saß hinten. Aber auch da sind wir nicht nach außen gerutscht sondern auf der Kurveninnenseite im Graben gelandet.

Wenn übrigens zum Beispiel für Werbevideos Autos (gerade mit Frontantrieb) im Drift gezeigt werden sollen (wozu auch immer das gut sein soll), dann werden sie genau auf diese Weise aufgeschaukelt und in den Drift gezwungen. Der Lastwechsel wird dann mit voller Absicht vom Fahrer erzeugt. Meistens noch mit einem Aufschaukel-Schwenk zunächst in die richtige, dann in die andere Richtung und anschließend kommt der Lenkeinschlag in die wieder richtige Richtung um den Lastwechsel noch zu erhöhen und dann sauber im Drift die Kurve zu durchfahren. Zumindest solange, wie das Antriebskonzept das zulässt. Wirklich langgezogene Drifts mit "Zug an der Kette" bekommt man mit Fronttrieblern konzeptbedingt nämlich nicht hin. Aber darum geht´s hier ja auch nicht.

Das war im Grenzbereich mit meinem Audi S3 auch so wenn der Tank fast Leer war beim Starken anbremsen vor einer Kurve hat dich dein Heck fast überholt was aber zu beherrschen war .

@tomato: ok, danke!🙂

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