Über den (Un)Sinn von Finanzierungen
Ich lese hier häufig, wie Autokredite in fast allen Fällen "verteufelt" werden. Die entsprechenden Leute führen dann an, dass sie ihren Neuwagen bar bezahlen und dann lieber noch lange sparen wollen, anstatt dass sie einen Kredit aufnehmen würden.
Das ist selbstverständlich deren gutes Recht, aber irgendwie haben diesen Äußerungen (für mich!) immer den fahlen Beigeschmack, dass die Leute nicht verstehen können, wie man einen Kredit für den Autokauf aufnehmen kann und nur ihre Meinung die richtige ist. Ich möchte nicht sagen, dass diese Leute wirklich so denken. Es kommt mir nur häufig so vor.
Ich möchte hier mal meine Meinung posten:
Mein Traumwagen ist ein gut ausgestatteter A4 Avant und wenn ich 50% des Neupreises zusammengespart habe, werde ich zum Händler gehen und mir den Wagen mit der "Ballonfinanzierung" kaufen. Dann hab ich monatliche Raten von ca. EUR 100 und zusammen mit dem CarService Plus-Angebot von Audi brauche ich mir auch keine Sorgen um Reparaturen zu machen. Ohne diese viel zitierte Ballonfinanzierung würde ich mir den Wagen nicht in absehbarer Zukunft leisten können.
Viele Leute vergessen hier den emotionalen Faktor Auto, wenn sie Kredite runtermachen. Wenn man sich die monatlichen Kosten leisten kann und (in meinem Fall) noch zusätzlich was für die Schlussrate zurücklegt, verstehe ich nicht, wo das Problem beim Kredit liegt.
Natürlich ist es ein Risiko, dass man nicht weiß, was in 3 oder 4 Jahren sein wird und man sich das Auto dann eventuell nicht mehr leisten kann. Aber ist nicht das ganze Leben eine Sammlung von (mehr oder weniger kalkulierten) Risiken?
Ich bin mir fast sicher, dass hier wieder ein paar Leute sagen werden "Wen interessiert das", aber ich möchte hier eine Lanze für die Leute brechen, die sich ein Auto per Kredit finanzieren wollen. Wenn die Leute meinen, dass sie es sich leisten können, dann bitte, sollen sie es sich leisten.
"Let the rants begin."
57 Antworten
Ripper,
die Idee ist gut, besonders der Teil mit " in den Garten setzen und warten, aber nur funzt des net.....zum weiterverkauf fehlt dann leider der Brief, der ja bei der finanzierenden Bank liegt....
Man muss aber grundsätzlich immer abwägen, wie man es macht.
Man kann nciht pauschal sagen das eine Finanzierung billiger ist als ein Barkauf oder umgekehrt.
Aber bei den jetzigen Finanzierungen mit den super niedrigen Zinsen, lohnt das schon finde ich.
Nur eine Finanzierung ohne Anzahlung lohnt meist nicht, da die Rate zu hoch sein würde. Ausser es handelt sich dabei um eine Ballonfinanzierung.
Gruss
Ken
wenn Du den Kredit (zu 0,0 %) durch einen Bürgern absicherst, erhälst Du mit dem neuen Auto auch den KFZ-Brief und dann kannst Du den Wagen sofort - mit Brief - weiterverkaufen ... gegen Bargeld
mit dem Bargeld dann zur Bank gehen und ein Sparbuch anlegen
Dein Bürge kann ja anhand dieses Sparbuchs auch rückversichert werden
die Habenzinsen von z.B. 3 % kassierst Du
einfach in den Garten setzen und abwarten
...
Es funktioniert alleine schon deswegen nicht, weil du den sofortigen Wertverlust durch den Wiederverkauf vergisst. Niemand kauft ein Auto aus zweiter Hand für den Preis eines identischen Neuwagens.
Zitat:
Original geschrieben von J.Ripper
haaalllooo, das ist Satire ...
Manch einer kapiert es nicht, obwohl es ja nun mehr als deutlich dran steht...
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jetz' hammer's bald
also
gibt es Einwände, wenn ich behaupte, daß die Finanzierung eines Neuwagens bei der eigenen Hausbank zu 5,7 % Zinsen günstiger sein kann, als im Autohaus zu 0,0 % ?
klar, 5,7 ist wesentlich mehr als 0,0 ...
Ich mag keine Finanzierung, aus dem einfachen Grunde, dass der 0815-Bürger auf Kosten seiner Zukunft lebt. Ihr verbrennt quasi euer Geld durch die Zinsen und den fehlenden Rabatt. Kaufmännisch gesehen ist ein Leasing (wenn man Steuerlich was machen kann) natürlich interessant, aber wer von euch kann das? Und wer von euch kann von sich sagen, dass er mit dem zunächst eingesparten Geld eine so hohe Rendite erwirtschaftet, dass sie den Fahrzeugrabatt und die Zinsen übersteigen oder ausgleichen?
ein neues Auto wird selten bei klarem Verstand gekauft
mein Alter wird im September 75 Jahre alt und hat sich jetzt schon mal den ganz neuen, ganz großen, ganz schnellen Galaxy geschenkt ...
und der steht jetzt in der Garage, weil der alte Peugeot Kombi praktischer ist und
"man muß nicht so aufpassen"
...
Momeeeeennt..
Ich finde es klasse, dass es Leute gibt, die sich privat (ich rede jetzt nicht von Geschäftswagen) einen Traum erfüllen und den komplett oder teilweise finanzieren.
Gaaanz billige Kreditzinsen sind ja auch ein super Argument - nur weiß natürlich jeder, dass das ein Minusgeschäft für den Verkäufer ist, für das man bei Barzahlung sofort auch 10 oder 20% Rabatt heraushandeln kann.
Was mir daran besonders gefällt: Es gibt immer welche, die sich an der Finanzierung übernehmen. Und dann steht das Traumauto, zweidrei Jahre alt, wieder beim Händler und ist für den halben Neupreis zu haben. Interessant, wenn der Wertverlust der Eigenfinanzierungsanteil des Käufers war - aber der ist nun mal in den zweidrei Jahren draufgegangen. Ein Anderer, mit den gleichen finanziellen Möglichkeiten kauft das Auto nun und es gehört ihm.
Ich will niemanden den Spaß an seinem Traumauto nehmen. Fakt ist aber, dass ich nirgendwo mehr Selbstbelügung erlebt habe als beim Thema "Traumauto". Wer unbedingt sein Auto finanzieren will, soll es tun - aber es sollte zumindest klar sein, dass die Bank p.a. 10% kassiert, und die zahlt immer der Käufer, ach wenn es nicht offensichtlich ist. Addiert man Wertverlust und Kreditzinsen bei einem Neuwagen, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn soche Fahrzeuge privat gekauft und über Kredit finanziert werden.
Dass Kredite für private KFZ allgemein "verteufelt" werden, ist ja wohl klar, denn unvernünftiger geht es nicht. Sie rechnen sich nur dann, wenn das eigene Einkommen garantiert schneller steigt als die Zinsen, und das sieht man bei 10% heute nicht mehr so oft.
Grüße, Ulrich
Fakt ist aber
die Hersteller bauen tolle neue Autos mit allen Schikanen
daneben gibt es wunderschöne alte Autos (Amazone, DS21, Mustang)
die wenigsten Autos werden bei klarem Verstand gekauft
irgendwie sind wir alle - wenn's um's Auto geht - noch kleine Jungs ...
Zitat:
Original geschrieben von TIBOS
Wer unbedingt sein Auto finanzieren will, soll es tun - aber es sollte zumindest klar sein, dass die Bank p.a. 10% kassiert, und die zahlt immer der Käufer, ach wenn es nicht offensichtlich ist.
10% p.a., wovon träumst du?
Mal ein persönliches Beispiel:
Ich bin 19, habe jetzt mein drittes Auto und mir vor einer Woche meinen vierten gekauft, den Fox.
(Wer sich aufgrund der vielen Autos wundert: Ich hatte schon viel Pech mit Autos)
Mein erster war ein Celica GTI. Hat mich 1.500 gekostet und dann noch 3.000€ Reparaturkosten. Wohlgemerkt in 4 Monaten!
Nun fahre ich nen rontigen Fiesta und wollte einen neuen haben. Habe überlegt mir einen gebrauchten für 4k bis 5k zu holen und bin dann auf das Prinzip Finanzierung gestoßen.
Beim Fox zahle ich 2.000 an und 36 Monate 117€. Wenn ich den Wagen nach drei Jahren nicht mehr haben will kann ich ihn einfach zurückgeben!
Dadurch bin ich auf der sicheren Seite und habe nur Verschleißreparaturen!
Ist das denn ein Leasing-Vertrag? Wenn ja, dann würde ich die Finger davon lassen. Du mußt ja bedenken, gibst du den Wagen nach 3 Jahren ab, ist dein ganzes Geld futsch! Also 2000€+117€*36=6212€! Und der Wagen gehört dir nachher nichtmal. Und wenn du nicht das Vorkaufrecht hast, darfst du ihn nicht weiter finanzieren. Und der Restwert ist meist so utopisch hoch, das die Finanzierung nicht lohnt, oder es werden solange Mängel bei der Abgabe gesucht, so das du noch ordentlich draufzahlen darfst. Leasing für Privat-Leute ist der reinste Besch...
Nein das ist kein Leasingvertrag.
Den Wagen nach drei Jahren zurückgeben ist nur eine Variante. Ich kann ihn auch nach 3 Jahren für 5.000 € kaufen. Rechnet man das alles zusammen würde ich für den Wagen 10.900€ + 400€ Zinsen zahlen.
Klar wären 6.000€ für drei Jahre auto fahren ziemlich heftig, es ist aber wie gesagt nur eine Option. Das mit den Mängelnb gilt natürlich auch, wenn man den Wagen zurückgibt, aber ich glaube nicht, dass der Händler groß nach Mängeln sucht, wenn ich wieder einen neuen Wagen bei ihm nehme!
Und in den Celica hast du 3000€ gesteckt, ohne seinen Wert zu steigern. Ich verstehe deine Argumentation und rechne ähnlich.
Ich habe eine gewisse (technische und finanzielle) Berechenbarkeit/Zuverlässigkeit, habe ein neues Auto, dass auch noch sicherer ist und mehr Freunde bereitet als ein altes Gebrauchtes.
Ich hätte natürlich keinen Fox genommen... 😉