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Über den (Un)Sinn von Finanzierungen

Themenstarteram 16. August 2005 um 14:42

Ich lese hier häufig, wie Autokredite in fast allen Fällen "verteufelt" werden. Die entsprechenden Leute führen dann an, dass sie ihren Neuwagen bar bezahlen und dann lieber noch lange sparen wollen, anstatt dass sie einen Kredit aufnehmen würden.

Das ist selbstverständlich deren gutes Recht, aber irgendwie haben diesen Äußerungen (für mich!) immer den fahlen Beigeschmack, dass die Leute nicht verstehen können, wie man einen Kredit für den Autokauf aufnehmen kann und nur ihre Meinung die richtige ist. Ich möchte nicht sagen, dass diese Leute wirklich so denken. Es kommt mir nur häufig so vor.

Ich möchte hier mal meine Meinung posten:

Mein Traumwagen ist ein gut ausgestatteter A4 Avant und wenn ich 50% des Neupreises zusammengespart habe, werde ich zum Händler gehen und mir den Wagen mit der "Ballonfinanzierung" kaufen. Dann hab ich monatliche Raten von ca. EUR 100 und zusammen mit dem CarService Plus-Angebot von Audi brauche ich mir auch keine Sorgen um Reparaturen zu machen. Ohne diese viel zitierte Ballonfinanzierung würde ich mir den Wagen nicht in absehbarer Zukunft leisten können.

Viele Leute vergessen hier den emotionalen Faktor Auto, wenn sie Kredite runtermachen. Wenn man sich die monatlichen Kosten leisten kann und (in meinem Fall) noch zusätzlich was für die Schlussrate zurücklegt, verstehe ich nicht, wo das Problem beim Kredit liegt.

Natürlich ist es ein Risiko, dass man nicht weiß, was in 3 oder 4 Jahren sein wird und man sich das Auto dann eventuell nicht mehr leisten kann. Aber ist nicht das ganze Leben eine Sammlung von (mehr oder weniger kalkulierten) Risiken?

Ich bin mir fast sicher, dass hier wieder ein paar Leute sagen werden "Wen interessiert das", aber ich möchte hier eine Lanze für die Leute brechen, die sich ein Auto per Kredit finanzieren wollen. Wenn die Leute meinen, dass sie es sich leisten können, dann bitte, sollen sie es sich leisten.

"Let the rants begin."

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57 Antworten

Wenn Du mit 50 % in der Tasche Dir die anderen 50 Prozent gönnst und Rate, Unterhalt und Ansparvorgang für den Nächsten bequem schultern kannst kann man Dir nur eines wünschen:

Viel Spass.

Wenn nicht werden die Autos danach immer kleiner statt größer. Weil das Viele leider übersehen wird immer wieder davor gewarnt.

Allzeit gute Fahrt!

Vielleicht liegt es ja daran, das für manche Leute so eine Finanzierung ein Risiko ist. Selbst wenn man heute Arbeit hat und gut verdient, kann man ja nie sicher sein, ob man nicht während der Laufzeit Arbeitslos wird. Dann hat man meist das Problem, Geld weg, Anzahlung weg, Auto weg usw. Da kann ich die Leute schon verstehen, die sich das komplette Geld lieber ansparen. Denn dann kann einem keiner das Auto mehr wegnehmen, ausser bei ALG II natürlich, wenn der Wagen nicht "angemessen" ist. Aber ich verteufel bistimmt niemanden, das seine Auto finanziert oder least, erstens kenne ich vielleicht nur 2 Leute die ihr (neues) Auto bar bezahlen, und zweitens geht es mich auch nichts an. ;) Andererseits sind Lesingnehmer immer beleidigt, wenn man sie darauf hinweißt, dass das Auto garnicht ihnen gehört. Bei Finanzierung siehts natürlich anders aus, da bezahle ich ja das Auto ansich ab und nicht nur den Wertverlust.

am 16. August 2005 um 23:16

es kommt im leben immer anders als man denkt... sparst du dir die kohle für ein auto zusammen (was schon ziemlich lange dauern kann) wirst dann arbeitslos evtl für lange zeit, oder steckst sonstwie irgendwelche rückschläge ein, was ja nichts ungewöhnliches ist bei hatz 4 etc, was machst du dann automatisch? verkauftst deinen schlitten um zu leben und was zu essen zu haben. denn das ist bei hartz 4 nicht selbstverständlich, bzw wirst sogar dazu gezwunngen dann den wagen zu verkaufen... finanzierst oder least du dir ein auto, musst oder wirst du es im falle von arbeitslosigkeit etc auch wieder abgeben da man sich auf dauer den unterhalt (in keinen beider fälle) leisten kann...

gehen wir mal davon aus, alles läuft finanziell glatt. dann kann ich mir bei einer finenzierung alle x jahre (je nach dem wie lange finanziert wurde) ein neues auto kaufen... ich spare am anfang die anzahlung,bezahle sie bei vertragsabschluß, spare über die laufzeit die schlußrate, falls vorhanden, verkaufe nach dem abbezahlen das auto und habe wieder geld für die anzahlung eines neuen autos und wahrscheinlich davon noch was übrig was ich für die schlußrate beiseite legen könnte...

wirtschaftlich bzw kaufmännisch gesehen, ist die finanzierung sogar lukrativer, weil wenn ich den "vollen kaufpreis" des autos habe, wäre es blöd, ihn komplett zu bezahlen, anstatt nur einen teil anzuzahlen, da ich mit dem geld was ich dann noch "auf tasche" habe "arbeiten" kann.. ;) wie gesagt, rein kaufmännisch gesehen...

kaufmännisch gesehen rechnet sich die Finanzierung eines angemessenen Neuwagens auf jeden Fall, weil die Kreditzinsen abgesetzt werden können (als Gewerbetreibender)

die Autobanken haben die Ballonfinanzierung erfunden, damit sich Privatleute ihre sonst unerreichbaren Träume erfüllen können

am 17. August 2005 um 6:22

hallo zusammen,

ich stimme der Aussage, dass eine Finanzierung "kaufmännisch" gesehen für einen Privatmann vorteilhafter sei nicht uneingeschränkt zu. Es ist nicht so leicht, Geld zu höheren Zinsen anzulegen, so dass die Kosten der Finanzierung übertroffen werden.

In meinen Augen neigen leider viele hier dazu, die Finanzierung oder das Leasing einfach schöner (und günstiger) zu reden, als es ist.

Leider hat jedoch niemand etwas zu verschenken. Auch keine Banken, Autobanken, Autohersteller und -händler...

Gruß

Radiokopf

am 17. August 2005 um 6:54

Hi,

es kommt immer auf den Standpunkt und die persönliche Situation an.

Wenn ich im Monat 3500 Euro netto verdiene ist die Rate von 500 Euro für einen A6 normalerweise absolut diskussionsunwürdig.

Habe ich "nur" 1.500 Euro muss meinen Lebensunterhalt und den des Autos sowie vielleicht noch eine hohe Schlussrate und jeden Monat 500 Euro bezahlen - muss man schon jedem vor dieser Dummheit abraten.

 

Fazit wenn man sich die Finanzierung auf Dauer leisten kann und sich diese nicht nur schön rechnet ist hier absolut nichts verwerfliches zu sehen.

 

cu

pp

es gibt halt viele Leute, die geben ihr ganzes Geld (und mehr) nur für Autos aus

in Deutschland ist es so, daß das meiste Geld (%ual gesehen) fürs Auto draufgeht

auf Platz 2 folgen dann die Haus- und Gartenbesitzer

Quelle: Spiegel-TV auf VOX

zu den Gartenbesitzern gehöre ich (Wasserfall im Garten und so ...)

volkswirtschaftlich gesehen sind solche Leute genau die, die wir brauchen, um die Wirtschaft hier wieder anzukurbeln

Leute, die ihren Betrieb aufgeben und das ganze Geld äußerst gewinnbringend nach Luxemburg schaffen, sind eher schädlich

Es gibt auch genug Leute, die zahlen dreviertel ihres Geldes für irgentwelche Kreditverträge, Computer, Fernseher, Urlaub, Sonnenbank sogar die Kaffeemaschine kann man heute finanzieren. Also meiner Meinung nach hört es da auf, wo man (Frau) sich an anderer Stelle merklich einschränken muß. Sich für Konsumgüter krumlegen lohnt sich in den seltesten Fällen, da sie mit der Zeit immer weniger wert werden, bei Investitionsgüter sieht das freilich anders aus, Immobilien z.B. legen im Großem und Ganzen an Wert zu. Aber so nen A6 beispielsweise verliert schon 20% seines Wertes, wenn man vom Hof des Händlers rollt. ;)

am 17. August 2005 um 11:44

Zitat:

Original geschrieben von role82

wirtschaftlich bzw kaufmännisch gesehen, ist die finanzierung sogar lukrativer, weil wenn ich den "vollen kaufpreis" des autos habe, wäre es blöd, ihn komplett zu bezahlen, anstatt nur einen teil anzuzahlen, da ich mit dem geld was ich dann noch "auf tasche" habe "arbeiten" kann.. ;) wie gesagt, rein kaufmännisch gesehen...

Du kannst aber schlecht den "vollen Kaufpreis" bei Barzahlung mit der Finanzierung vergleichen. Bei Sofortkauf sollte doch einiges mehr an Rabatt rauszuholen sein. Müsste man also wie so oft schon individuell durchrechnen.

Wenn ich jetzt schreibe wie ich es gemacht habe, werde ich vermutlich für verrückt erklärt ;)

Ich hätte meinen Wagen sehr wohl bar zahlen können. Hab es aber nicht gemacht, weil dann meine Ersparnisse so ziemlich zur Neige gegangen wären!

Habe ca. 65% bar angezahlt und den Rest finanziert!

So habe ich nun eine relativ geringe monatliche Rate, das Fahrzeug gehört mir (!), meine Ersparnisse sind zwar reduziert aber noch ausreichend vorhanden (man will ja auch mal Urlaub machen) und die Finanzierung meiner Wohnung ist auch nicht gefährdet!

Ich kann also nicht klagen!

am 17. August 2005 um 13:46

Man darf auch nicht vergessen, dass eine Finanzierung durchaus guenstiger sein kann, als ein Barkauf.

Beispiel:

Ersparnisse: € 20.000,-

Fahrzeugpreis: € 20.000,-

Zinssatz: 1,9%

Anzahlung € 10.000,-

So bekomme ich bei einem Niedrigzins noch weiterhin Zinsen auf mein Erspartes, wenn auch verrinegrt, aber wenn ich z.B. 2,5% Zinsen bei meiner Bank bekomme und bei einer Finanzierung nur 1,9% Zinsen bezahle, sind meine Zinseinnahmen höher, als meine Zinsausgaben und ich verdiene etwas Geld damit.

Würde ich den Wagen Bar bezahlen, also den vollen Betrag abzüglich Rabatt, ist das ganze Geld weg und ich fange bei null an.

Wobei es ja auch vom Rabatt abhängig ist.

Sind die Zinszahlungen höher als der Barrabatt, würde ich lieber bar kaufen.

Sind die Zinszahlungen geringer als der Rabatt, lohnt sich eher eine Finanzierung.

Pauschal kann man das aber nie richtig sagen, da es auch vom Händler abhängig ist und wie weit er mit den Rabatten geht.

Man muss da immer individuell berechnen.

Ich finde aber, dass Finanzierungen durchaus ihre Daseinsberechtigung haben.

Nicht jeder hat die Möglichkeit solche Summen zu ersparen. aus welchem Grund auch immer.

Natürlich muss man auch immer mit den Füssen auf dem Boden bleiben und es nicht übertreiben.

Mal ein Beispiel an mir selbst.

Nachdem meine Frau meinen geliebten Jetta platt gefahren hatte, haben wir uns einen Renault Megane gekauft.

Da dieses keinesfalls so geplant war haben wir den wagen finanziert und den Jetta als Anzahlung dafür in Zahlung gegeben.

Der Megane war ein normaler 5 Türer (kein Kombi).

Dann wurde meine Frau Schwanger (ja von mir). Zwillinge. Wegen dem damit verbundenen grösseren Kinderwagen und die Menge an Sachen, die man bei Zwillingen eben mitnehmen muss, waren wir gezwungen einen Kombi zu kaufen. Also den damals 3 oder 4 jahren alten Megane in Zahlung und einen Megane Kombi finanziert, weil natürlich viel des ersparten für die Kindermöbel und alles was dazu gehört drauf gegangen ist.

Ihr seht also, es kann auch Gründe geben, weshalb man finanziert.

Gruss

Ken

Gruss

Ken

bei deinem beispiel wären das gerade mal 120 Euro +

... da is die frage oder bar oder finanziert wohl eher eine frage der persönlichen präferenz ....

... zum thema .... es gibt sehr viele haushalte die sich alles gemeinsam zusammen finanzieren .... nun gut ... wenn dann aus gemeinsam eher zweisam wird .... dann brechen da auch die nettesten finanzierungen .... ich behaupte mal, dass ein großteil ohne rücklagen leben tut und einfach alles raus haun tut bzw. leasen oder finazieren tut .... getreu dem motto "man lebt oder finaizert" nur einmal .... wenn ich schon immer laufzeiten von 60 monaten lese ( beim auto ) .... da kann doch was nicht stimmen ... das is ja glad ne "Manni-Rechnung" .... durchdacht, gegen jedes risiko abgesichert und mit back-cash versehen ;)

am 17. August 2005 um 15:20

Wie gesagt, ist nur ein Beispiel, aber muss alle Komponenten mit einrechnen.

Zinsen, Rabatte, etc. Das zählt mit zu der Ersparnis oder dem verdienten.

Ich halte auch nichts davon, jeden mist zu finanzieren.

Aber bei grösseren Anschaffungen wie einem Auto, finde ich es in Ordnung, solange man es nicht übertreibt.

Also sozusagen, nicht als 20 Jähriger nen neuen 5er BMW oder so finanzieren, nur weil man es haben will. Man sollte schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

In meinen beiden Fällen ist das immer aus einer Notsituation entstanden und wir sind bislang immer gut damit gefahren und hatte nie irgendwelche Probleme damit.

Aber mal um dein Beispiel "Manni" aufzugreifen, liegt da die Sachlage eher so, dass er um jeden Preis den 325er haben wollte und das Geld in keinster Weise zur Verfügung hatte. Also von Schwiegermami geliehen.

Und das obwohl der Audi wohl noch technisch in Ordnung war, ausser den sachen die er selber verbastelt hatte, wie den Innenhimmel...,-)).

Gruss

Ken

Idee für ein Geschäftsmodell

Zinsdifferenzgeschäft

geht nur mit Autohändlern, die zu 0,0 % finanzieren

also, zum Autohändler gehen

ein Auto kaufen und zu 0,0 % finanzieren, ohne Anzahlung, ggfs. mit Bürgen

das Auto sofort gegen bar an einen Dritten weiterverkaufen

das ganze Geld zur Bank bringen und dort z.B. zu 3 % Habenzinsen anlegen

in den Garten setzen und warten bis man reich ist

...

haaalllooo, das ist Satire ...

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