Turbodiesel: Motor im Notbetrieb
Moin Leute,
nach allem was ich hier so gelesen habe, gibt es bei den TD-Motoren viele Ursachen dafür daß der Motor in den Notbetrieb geht. Seit einiger Zeit bin ich Besitzer eines Superb 1.9 TDI Bj 2003 mit nunmehr 190.000 km auf dem Buckel. Der Wagen war Dienstwagen eines Bekannten und galt als "gut eingefahren" ;-), außer den üblichen Problemen wie abblätternder Lack gab es keine. Bis dann der LMM wegen plötzlichen Leistungsabfalls gewechselt wurde. Dann lief die Kiste wieder, etwa 2 Wochen. Dann wieder bei 160 km/h auf der Autobahn: Notbetrieb. Wieder Werkstatt: 2 Tage statt eines vereinbarten Tages, es hieß dann: Das wäre nicht der LMM gewesen ...was genau im Detail gemacht wurde, weiß ich nicht. Habe darauf beharrt, daß die Werkstatt das wie besprochen als Gewährleistung behandelt. Bekomme ich aber noch heraus, ob Druckdose, Abgasrückführung oder ähnliches.
Heute abend (nach wieder etwa 2 Wochen) auf dem Weg nach Haus (Autobahn) wieder Notbetrieb...bis zur Ausfahrt, dann Motor aus und wieder starten damit ich die letzten 25 km nicht schleichen muss (und ich hab bis vor kurzem tatsächlich geglaubt dieses "Neustarten" ist nur bei Windows notwendig *Kopfschüttel*)
Hat jemand eine Kennung, was die Ursache ist? Sind die beim Skoda-Service zu dämlich den Fehler zu finden oder ist das Problem einfach zu komplex? Vielen Dank schon mal!
Siggi
17 Antworten
ein bekannter hatte einen Passat von 2002, glaube ich, dessen TDi ist auch ständig in den Notlauf gegangen, also durchaus typisch
weiterhelfen kann ich dir da auch nicht
Die haben nicht mal den Fehlerspeicher ausgelesen?
Wenn da etwas über Ladedruck Regelgrenze steht hast du 2 Möglichkeiten. Die bessere ist, daß das Magnetventil N75 (verantwortlich für die Ansteuerung der VTG) defekt ist, oder (#2 - die schlechtere Variante) klemmt das VTG-Gestänge am Turbo. Wenn es nicht gelingt dieses wieder in Gang zu bringen kann das teuer werden.
Davon gehe ich einfach mal aus, daß der Service den Fehlerspeicher ausgelesen haben, das würde doch jeder ordentliche Service-Mann tun... Deine Nachricht hat mich animiert, mal nachzulesen u.a hier: http://www.sgaf.de/viewtopic.php?t=31271 (bin ja sicher nicht der einzige Ahnungslose mit so einem Problem), da ich mich bisher mit den Details nicht auseinandergesetzt habe.
Erinnern kann ich mich, daß nach der Aussage "der gewechselte LMM ist nich defekt" von Fehlersuche am Druckwandler bzw. Druckregelventil die Rede war. Da frage ich mich allerdings, ob der LMM der tatsächliche Grund für den ersten Werkstattaufenthalt war...
Wie dem auch sei, Hans: erst einmal Danke für Deine Antwort! Morgen erst mal die Werkstatt anrufen und fragen...
Gute Nacht!
Siggi
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Zitat:
Druckregelventil
= N75
Noch sollte man das VTG-Gestänge prüfen, obs nicht zufällig irgendwo schwergängig ist und ggf auch die Unterdrucksläuche, die das Vakuum für die Ansteuerung der VTG liefern.
Ich hab noch nicht davon gehört, dass wegen dem LMM die Steuerung ins Notlaufmodus springen würde.
Moin, Hans! Hab gerade mit der Werkstatt gesprochen. Der Meister meinte beim letzten Mal hätte was mit Ladedruck im Fehlerspeicher gestanden und man hätte das Druckventil (also das N75) gewechselt. Als ich nach dem Gestänge fragte, ob es sein könne das dieses schwergängig sei, verneinte er. Ich hatte den Eindruck daß er mir wohl am liebsten einen neuen Turbo einbauen würde...werde wohl mal eine andere Werkstatt aufsuchen damit die mal in den Fehlerspeicher reinsehen und dann entscheiden. Übrigens hab ich heute morgen mal probiert, die volle Leistung bringt er nicht mehr, Spitze 160 auf der Autobahn, mit viel Anlauf.
Gruß Siggi
P.S: Ist wirklich so gewesen, Notlauf, dann Werkstatt, LMM gewechselt. 14 Tage gefahren, dann Notlauf, Druckventil gewechselt. Nun wieder Notlauf und jetzt vielleicht einen neuen Turbo? Finde ich für eine Fachwerkstatt recht armselig...
Zitat:
Ich hatte den Eindruck daß er mir wohl am liebsten einen neuen Turbo einbauen würde...
Du hast Recht und der Grund steht auf der Seite, zu der du weiter oben verlinkst (6 Monaten Garantie). Also - wenns innerhalb der 6 Monaten wieder nicht funzt muss die Werkstatt auf eigene Kosten nachbessern, auch wenn das den Austausch des ATL bedeuten würde.
Du hast lt. Beschreibung wahrscheinlich Probleme mit dem Gestänge, ODER sind da die Vakuumleitungen undicht / gerissen... Am Vakuumerzeuger könnte es uU ahc liegen.
Moin,
war gerade bei einem Bosch-Dienst und hab den Fehlerspeicher auslesen lassen: 492D, Ladedruckregelung Regelgrenze überschritten. Werd morgen früh mal bei einer Freien Werkstattt ranfahren, mal sehen was die dazu sagen und ob sie sich mal das Teil (Gestänge, Schläuche etc.) ansehen. BTW: Hab gesehen das Diagnosegerät ist auch nix weiter als ein PC mit Touchscreen, als Betriebssystem Windows. Boah da schwant mir daß in den Autos auch irgendwann mal ne Window$e läuft...
Bis hierher erst einmal vielen Dank für die Hilfe und die Tipps, Hans!
Siggi
Die Steuergeräte benutzen meist vereinfachte proprietäre Linux-Systeme.
Moin,
Zitat:
Die Steuergeräte benutzen meist vereinfachte proprietäre Linux-Systeme
Also das was da gestern auf dem Diagnoseteil lief, war dem Anschein nach ein Windows XP, auch kein Window-Manager, der XP imitiert. Aber was meinst Du denn mit proprietär? Die Auslese-Software? Wenn es Linux ist was da auf den Geräten läuft, dann kann zumindest das Betriebssystem auf keinen Fall proprietär sein, da es ja unter der GPL steht. Dann kann man das Auslesen des Fehlerspeichers auch sicher mit einem handelsüblichen Notebook unter Linux bewerkstelligen, entsprechende Adapter/Buskoppler vorausgesetzt. Oder bin ich jetzt völlig auf dem Holzweg?
Mit proprietär meinte ich, dass man damit keinen normalen PC betreiben kann - das Betriebsystem enthält nur die Routinen für das Steuergerät.
Es ist vollkommen Wurst unter welchem Betriebssystem das Auslesegerät läuft.
Zitat:
Es ist vollkommen Wurst unter welchem Betriebssystem das Auslesegerät läuft
Dem Servicemonteur in der Werkstatt ist es Wurst, da hast Du völlig recht. Meine Überlegung ging dahin, wenn das Auslesegerät mit Linux läuft, müßte es doch auch möglich sein, daß man den Speicher auch mit einem normalen Notebook/PC auslesen könnte. Wenn das Betriebssystem die Routinen enthält, dann müssen laut Lizenz die Quelltexte offengelegt werden, darauf wollte ich hinaus. Das Bussytem ist ja sicher irgendein industriell genormtes System.
Siggi
Es ist möglich mit einem Laptop den Speicher auszulesen, und da spielt das Betriebssystem keine Rolle.
Das Betriebssystem der Steuergeräte ist zwar GPL-Lizensiert (da Linux), aber die Auslese-Software (VAG-COM für Windows) nicht. Jemand müsste eine offene Version schreiben.
Und ich spreche die ganze Zeit über Motorsteuergeräte, nicht Auslesegeräte. Auch wenn das Auslesegerät unter Linux laufen würde: Die Anwendung, die man zum Auslesen bentuzt muss nicht GPL-Lizensiert sein. Der Hersteller der Geräte benutzt nur ein offenes Betriebssystem und schreibt dazu seine eigene Anwendungen und ist nicht verpflichtet die Quelldateien zu veröffentlichen.
Für Linux gilt: Brauchst du was? Dann schreib es am besten selber...
Vielleicht gibt es schon eine offene Software-Version. Ich hab danach noch nicht gesucht.
Auf http://de.openobd.org findest du mehr.
Sorry, dann hab ich Deine Antwort zum Auslese-/Steuergeräte mißverstanden, war also nur zu meiner Beruhigung wegen der geäußerten Befürchtung, daß in dem Auto irgendwo ein Windows läuft ;-) Dann kann ich jetzt wieder etwas besser schlafen...