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Transportieren (und fahren) wir einfach zu viel?

Themenstarteram 4. April 2016 um 13:29

Dass das Verkehrsaufkommen über die letzten, sagen wir mal 25 Jahre, gestiegen ist, das ist ja wahrlich nichts neues. Das merkt man und das geben auch Erhebungen wieder. Genauso gilt das auch für den Lkw-Verkehr, dieser wuchs ja parallel dazu an.

Im Internet stieß ich auf eine Studie von der Shell:

http://www.dlr.de/.../Shell_Lkw_Studie_FIN_17042010.pdf

Während das Güterverkehrsaufkommen im Zeitraum '90-'08 nur ein geringes Wachstum aufwies, von 3500 Mio. Tonnen 1990 auf ~4100 Mio. Tonnen legte die Verkehrsleistung* dagegen stark zu. Von 400 Mrd. Tonnenkilometern 1991 auf 670 im Jahre 2008. Und der Trend zeigt weiterhin aufwärts. (Siehe Seite 7)

*

Zitat:

[...]die Güterverkehrsleistung, die sich auf die zurückgelegte

Entfernung und die Gutmasse im Inland beförderter Güter

bezieht und in Milliarden Tonnenkilometern ausgewiesen[...]

wird;

Ein Zitat aus der Studie, S. 7 zum Wandel und auch zur Begründung der gestiegenen Verkehrsleistung:

Zitat:

Hauptgrund der stetig wachsenden Verkehrsleistung sind vor

allem die steigenden durchschnittlichen Transportweiten, die

praktisch über alle Verkehrsträger zugelegt haben. Zudem hat

sich die Fracht verändert: Im Zeitverlauf wurden die transportierten

Güter immer leichter und auch hochwertiger (Güterstruktureffekt).

Die Losgrößen wurden im Versand hingegen

immer kleiner. Die Verpackungen der Güter wurden ebenfalls

leichter, gleichzeitig aber auch voluminöser. Zusätzlich

nehmen die Ansprüche an die Transportqualität immer weiter

zu (Logistikeffekt).

Interessant ist, dass die Anteile des Transportes via Binnenschiff und Eisenbahn nicht in der gleichen Weise angestiegen sind.

Dazu äußert sich die Studie wie folgt:

Zitat:

Das Güterverkehrsaufkommen schienenaffiner Massengüter

wie Kohle, Stahl, Steine, Erden hat sich kaum verändert.

Folglich stagnierte die absolute Verkehrsleistung der Eisenbahnen

lange Zeit, was sich auch im Rückgang von Marktanteilen

ausdrückte. Infolge gezielter Schieneninfrastrukturverbesserungen,

verbesserter Interoperabilität zwischen den verschiedenen

europäischen Eisenbahnsystemen und einer ebenfalls

europaweit gestalteten, aber noch unvollständigen EisenbahnLiberalisierung

konnte dieser langjährige Trend jedoch

gebrochen werden.

2006 erbrachte die Eisenbahn in Deutschland erstmals seit

der Wiedervereinigung wieder eine Verkehrsleistung von

100 Mrd. Tonnenkilometern. So konnte sie in den vergangenen

Jahren den Marktanteil sogar leicht erhöhen.

Nun das widerspricht ja auch dem typischen MT-Credo, die Eisenbahn würde ihre Marktanteile nur verlieren.

Schaut man auf Seite 9, wo diverse Kriterien für die Wahl des Transportmittels aufgelistet werden, so fällt auf, dass die "Schiene" gegenüber dem Lkw in fast allen Punkten nur schlechter dasteht.

Obwohl das Verkehrsaufkommen stieg, blieb es beim Anteil eher konstant, so die Studie auf S. 9:

Zitat:

Der Leistungsfähigkeit der Straßenverkehrsinfrastruktur

stehen allerdings zum Teil hohe Auslastungsgrade

gegenüber. So erreicht die durchschnittliche werktägliche

Verkehrsstärke auf Bundesautobahnen heute bereits mehr

als 50.000 Kraftfahrzeuge pro Tag – vor 20 Jahren waren es

noch 10.000 Kfz weniger. Dabei liegt der Anteil von Güterkraftfahrzeugen

auf Bundesautobahnen seit über 30 Jahren

bei etwa 15%.

Kann es so überhaupt weitergehen? Nicht nur von der Ökologie her betrachtet, auch von den Arbeitsbedingungen (Starke Zunahme des Fernverkehrs prognostiziert, über die Jahre so auch geschehen)?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@MZBaghira schrieb am 4. April 2016 um 15:53:54 Uhr:

...

Da kamen Orte heraus, die bis zu 200km entfernt sind. Von einer Metropolregion...

Und woran liegt´s? An fehlendem und bezahlbarem Wohnraum.

100.000 € das Zimmer (3 Zimmer = 75 m² = 300.000 €) in der Metropolregion München (überall wo du S-Bahnanbindung hast) und wo du keine S-Bahnanbindung hast, sondern "nur" MVV über den Bus, kostet der Grund schon 250 € den m² (alles im Umkreis von 20 km um Freising, der Grund in Freising 1.000 €/m²).

Da wundert es mich nicht, wenn heute auf der A92 ein 13 km Stau war (dem Anschein nach nur ein kleiner Crash) und man dann 2 h von Landshut nach München pendelt.

Ja, Bahn gäbe es, aber a) können schon gar nicht alle am Bahnhof parken und umsteigen (wie und wo soll das gehen?) und b) kostet das Bahnticket Landshut-München über 200 € im Monat und das Auto braucht man ohnehin, egal wie man´s nimmt. Da fährt man die Strecke eben gleich mit der Karre.

Die Politik pennt, die Immobilienhaie jagen die Preise hoch und logisch, jeder, der 300.000 € hat (sind nicht zu wenige, quasi alle Kollegen über 50 mit Diplom, die die fetten 90er Jahre mitgenommen haben) bauen mal eben (= Grund wird noch knapper, Immobilienpreise steigen).

Und dann darf man sich als Vielfahrer und Langstreckenpendler anhören man würde die Umwelt verpesten, obwohl man auf 25 m² wohnt und unter der Laterne parkt, schon gar kein hiernixcarfactoE-Auto laden kann, das einen auch keine 170 km tagtäglich bewegen kann.

Dieser Käse und gleichzeitig wird Milch (die sich für die Bauern schon gar nicht mehr rentiert, weil sie alle produzieren wie die wilden (3 % weniger Produktion würde den Preis um 20 % heben)) aus den Niderlanden in die Schweiz gefahren, um Käse herzustellen und Mineralwasser aus Italien zum Discounter gekarrt.

Vielleicht kollabiert das System, aber 5 bis 10 Jahre geht das schon noch. :)

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Die Situation ist im "Speckgürtel" Hamburgs auch kaum besser. Baulandpreise von 200-600€ der m² in der kleinen Stadt (40.000 Einwohner) wo ich arbeite. Grundstücke oder eher Käfige mit 300-400m² im Neubaugebiet (reicht gerade mal um ein mal ums Haus zu laufen). Mietpreise die auch schon fern von gut und böse sind.

Deshalb bin ich auch gerade auf mein 1400 Einwohner Heimatdorf zurückgezogen. Preislich liege ich bei der Haurate für ein Haus Baujahr 1979 (frisch saniert) mit 140m² und 1000m² Grundstück so günstig wie für eine 74m² Mietwohnung ohne Parkplatz (kosten 60-120€ im Monat, teilweise einfache Stellplätze) an meinem Arbeitsort. Eine Eigentumswohnung wäre für das Budget des Hauskaufes ebenfalls kaum größer als 75m² geworden.

Nun fahre ich 27km (einfache Strecke) mit dem Auto und brauche dafür entspannte 25min. Mit dem ÖPNV bräuchte ich 2 Stunden, da ich erst mit dem Bus zur nächsten Stadt (10km) fahren muss, dann in den Zug steige und einen großen Umweg über Hamburg (Stecke 60km) machen müsste. Eine direkte Verbindung per Bus gibt es nicht. Die Alternative per Bus würde ca. 2,5 Stunden, mit 4 mal umsteigen, dauern. Preislich geben sich die reinen Benzinkosten und die Kosten des ÖPNV nicht viel, da ich aufgrund des Umweges über HH ein teures Ticket kaufen müsste.

Da ist der ÖPNV einfach keine Alternative. Da würde mir zu viel wertvolle Freizeit verloren gehen. Ich sitze lieber nach einer kurzen Autofahrt entspannt zu Hause auf der Terasse als die 4-5 fache Zeit in Bus oder Bahn. Auch eine Mietwohnung bzw. Eigentumswohnung für teurers Geld sehe ich da nicht als Alternative zum Eigenheim in ruhiger ländlicher Lage.

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 5. April 2016 um 10:06:52 Uhr:

...

Nun fahre ich 27km (einfache Strecke) mit dem Auto und brauche dafür entspannte 25min. Mit dem ÖPNV bräuchte ich 2 Stunden, da ich erst mit dem Bus zur nächsten Stadt (10km) fahren muss, dann in den Zug steige und einen großen Umweg über Hamburg (Stecke 60km) machen müsste. Eine direkte Verbindung per Bus gibt es nicht. Die Alternative per Bus würde ca. 2,5 Stunden, mit 4 mal umsteigen, dauern. Preislich geben sich die reinen Benzinkosten und die Kosten des ÖPNV nicht viel, da ich aufgrund des Umweges über HH ein teures Ticket kaufen müsste.

...

Beim "schön rechnen" bitte Wertverlust und Verschleißkosten nicht vergessen...

Ich kann die Wortmeldungen gut verstehen. Wir wohnen auch 20 Minuten mit dem Auto vom Zentrum einer Großstadt weg auf einem Dreiseitenhof. Eigenes Obst im Garten, Wohnhaus frisch saniert (teils in Eigenleistung), Stellplätze für jedes Auto, eine Grube, Werkstatt und demnächst eine Hebebühne, großer Garten und Ruhe am Abend.

Mein Auto kostet mich übrigens 15 Euro auf 100 km, alle Kosten eingerechnet.

Damit verdiene ich allerdings auch Geld und es hilft mir oft aus der Patsche.

Große Kühlschränke und Truhen erlauben es, dass man nicht alle zwei Tage einen Supermarkt für Kleckerkram aufsuchen muss. Also das passt alles schon.

Ich habe übrigens auch über 25 Jahre städtisch gewohnt/gelebt. Nein danke.

Vor allem in den Zeiten, die jetzt auf uns zukommen.

cheerio

am 5. April 2016 um 15:14

Zitat:

@Scirosto 8V schrieb am 4. April 2016 um 22:04:05 Uhr:

Zitat:

@HairyOtter schrieb am 4. April 2016 um 21:38:51 Uhr:

Das Problem ist die Bevölkerungsverteilung. Vor einer Woche gelesen: Thüringen 50 Einwohner/m², Ruhrgebiet 500 Einwohner/m². Was daraus resultiert, sieht man sehr gut an den Wohnungspreisen.

ich denke du meinst km² ;-) ... Immobilienspreise im Osten sind ein Traum, dafür bekommt man hier evt. ein Mobilheim, nur sieht dort mit Arbeitsplätzen mau aus... Ich pendel auch 50 km (mit dem ÖPNV brauche ich 3-4 mal so lange für die Strecke) weil an der Arbeitsstelle kaum passable Inmobilien gibt und ich auch gern in der Heimat bleibe. Der Staat hat ja Mobilität gefordert.

Güterverkehr - per LKW ist extrem gestiegen, A2 2 Spuren voll mit LKW das gab es vor 20 Jahren nicht, das ist auc h die Folge das Straßen und Brücken vorzeitig verschlissen sind.

Gestern kam mein Kollege an und meinte stolz mit seinem Vater eine 95m² Eigentumswohnung für 240000€ kaufen zu wollen. Wir sind hier in Koblenz. Das ist kein teures Pflaster, deshalb finde ich die Summe schon krass hoch. Laut Rechnung würde beim hiesigen Mietspiegel mindestens 30 Jahre bis zum Breakevenpoint abgezahlt werden müssen. Das ist einfach viel zu lange, ganz besonders in der heutigen Situation der "flexiblen" Herumschickerei.

Zitat:

@reox schrieb am 5. April 2016 um 12:35:36 Uhr:

...

Beim "schön rechnen" bitte Wertverlust und Verschleißkosten nicht vergessen...

Bei 27 km einfach kannst du den Wertverlust vergessen. Bei 220 Arbeitstagen macht das knapp 12.000 km im Jahr, das heißt die Karre hält so oder so ihre 15 Jahre oder steht, wenn man denn früher verkaufen will, unter gleich alten Gebrauchten sogar gut da (natürlich abhängig davon was man privat noch so runterreißt).

Bei meinen knapp 90 km einfach ist die Karre nach 5 Jahren durch, da ist der Wertverlust schon eher relevant, dafür liege ich derzeit bei 13 Cent/km über alles. Leicht teurer als ÖPNV (maximal 100 € im Monat), dafür bin ich 100 % flexibel. Beim ÖPNV würde ich ja sogar bezahlen, wenn ich krank bin oder Urlaub habe - da rechnet mir keiner die Tage raus!

 

Eigentumswohnung mit 95 m² ist doch in Ordnung, hat wenigstens schon 4 Zimmer (mindestens 3 1/2), sodass man bis zu zwei Kinder unterbringt. Ansonsten, viel Spaß, wenn man sich als kinderloses Pärchen eine 45 m² Bude zulegt und dann kommt was kommen muss.

Früher hat man dann wenigstens die Bude verkauft und sich dann was größeres gekauft. Heute zahlt man an der ersten schon 10 bis 20 Jahre ab... wie will man also nach 5 bis 10 Jahren umziehen? wobei das dann auch typisch für unsere Zeit wäre:

Da finanziert man auch ein Auto und wenn´s nicht mehr gefällt (oder etwas größeres her muss) wird mit dem unbezahlten Auto angezahlt, sodass man eben einfach einen noch dickeren Kredit an der Backe hat (am besten lässt man die Rate gleich (wenn die Bank mitmacht) und macht das bis zum Tod, hat zwar nie ein Auto besessen, aber ist immer ein schönes Auto gefahren (Erben können das Erbe ausschlagen, falls die Karre fürchterlich verschuldet ist, auch kein Problem, man lebte ohnehin zur Miete und hinterlässt nichts)).

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir letztes Jahr diese "Superstaus" vielleicht 5 mal im Jahr hatten, dagegen zähle ich gestern und heute schon 5 Stück (A9 hat eben 9 km und auf der A3 steht man seit heute Morgen). Mag natürlich nicht der Realität entsprechen...

http://www.br.de/.../...el-laster-a3-hoechstadt-pommersfelden-100.html

 

Letztlich ist Pendeln mit dem Auto aber auch nicht zwingend die beste und günstigste Methode. Der Wohnraum ist schöner und womöglich größer, dafür braucht man das Auto wirklich immer und realistisch gerechnet kostet ein Klein(st)wagen schon rund 20 bis 30 Cent/km. Wenn ein Pärchen mit jeweils eigenem Auto pendelt, kommt da schon was zusammen. Rund 300 €/Monat und kleinem Auto sind realistisch, das muss man einer Bleibe mit S-Bahnanbindung dann schon gegenrechnen (wenn man dafür nur ein Auto braucht oder gar darauf verzichten kann).

Macht natürlich keinen Sinn, wenn man S-Bahn-Anbindung und 120 m² oder mehr haben will. Dann ist das Pendeln wohl immer günstiger. Bis 40 oder 50 m² kann man die Rechnung aber wohl aufmachen.

Arbeitswege von 50 km sind doch heutzutage völlig normal.

Das ist der Preis dafür, dass man a.) einen guten Job und b.) das Haus im Grünen hat. Wer nicht fahren möchte, der muss halt mir einer Wohnung in der Stadt Vorlieb nehmen und auf den eigenen Garten verzichten. Oder soviel verdienen, dass er für ein Reihenhaus mit Grundstück in Handtuchgröße mal schnell 750.000 € auf den Tisch legen kann/will.

Mein Arbeitsplatz liegt äußerst ungünstig - mit dem ÖPNV zwar zu erreichen, jedoch müsste ich um 0.30 Uhr starten, um pünktlich zum Dienst um 06.30 Uhr zu erscheinen. Mit dem PKW benötige ich dagegen nur 30 Minuten. ;)

Warentransport? Wir liefern und werden mit LKWs beliefert, obwohl wir eine eigene Bahnverladung haben. Warum? Weil der Bahntransport a.) langsam, b.) teuer und c.) unflexibel (hinsichtlich der Zielorte) ist.

Der reine Werksverkehr (Betriebsgelände 120 ha) wird ebenfalls mit LKWs durchgeführt. Wir Mitarbeiter nutzen intern Firmen-PKWs oder elektrische Golfwägelchen (je nach Verfügbarkeit und Strecke). Und ja - es gibt auch Dienstfahrräder...nur nutzt die keiner. ;)

Gruß

Frank

am 5. April 2016 um 21:01

Ich muß für meine Besoldung auch immer quer durch Deutschland in der Woche. Letztens stand dann auch die Entscheidung an: Diesel für mehr Geld kaufen oder Turbo-Benziner, dafür ein paar Tausender gespart. 25000 km im Jahr bei ca. 8,5 l / 100 km sind schon ein paar Euros. Eine permanente zweite Mietwohnung würde ich mir nicht besorgen. Das Auto braucht man ja trotzdem.

Zitat:

@reox schrieb am 5. April 2016 um 12:35:36 Uhr:

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 5. April 2016 um 10:06:52 Uhr:

...

Nun fahre ich 27km (einfache Strecke) mit dem Auto und brauche dafür entspannte 25min. Mit dem ÖPNV bräuchte ich 2 Stunden, da ich erst mit dem Bus zur nächsten Stadt (10km) fahren muss, dann in den Zug steige und einen großen Umweg über Hamburg (Stecke 60km) machen müsste. Eine direkte Verbindung per Bus gibt es nicht. Die Alternative per Bus würde ca. 2,5 Stunden, mit 4 mal umsteigen, dauern. Preislich geben sich die reinen Benzinkosten und die Kosten des ÖPNV nicht viel, da ich aufgrund des Umweges über HH ein teures Ticket kaufen müsste.

...

Beim "schön rechnen" bitte Wertverlust und Verschleißkosten nicht vergessen...

Habe auch bewusst erstmal nur auf die reinen Benzinkosten Bezug genommen. Natürlich ist ein Wertverlust und ein Verschleiß vorhanden. Diese ergeben sich aber auch schon rein durch den Besitz des Fahrzeuges + privaten Fahrten (ca. 2/5 meiner Jahreslaufleistung) zu einem gewissen Teil. Eine genaue Berechnung habe ich da auf die schnelle raus gelassen.

Allein aus praktischen Gründen der Zeitersparnis ist das Thema ÖPNV für mich absolut nicht attraktiv. Darüber hinaus spare ich an der Miete bzw. Rate für eine entsprechend große Wohnung oder Immobilie im Vergleich Stadt<-> Dorf genug ein um die Kosten zu decken.

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 6. April 2016 um 10:40:29 Uhr:

Zitat:

@reox schrieb am 5. April 2016 um 12:35:36 Uhr:

 

Beim "schön rechnen" bitte Wertverlust und Verschleißkosten nicht vergessen...

Habe auch bewusst erstmal nur auf die reinen Benzinkosten Bezug genommen. Natürlich ist ein Wertverlust und ein Verschleiß vorhanden. Diese ergeben sich aber auch schon rein durch den Besitz des Fahrzeuges + privaten Fahrten (ca. 2/5 meiner Jahreslaufleistung) zu einem gewissen Teil. Eine genaue Berechnung habe ich da auf die schnelle raus gelassen.

Allein aus praktischen Gründen der Zeitersparnis ist das Thema ÖPNV für mich absolut nicht attraktiv. Darüber hinaus spare ich an der Miete bzw. Rate für eine entsprechend große Wohnung oder Immobilie im Vergleich Stadt<-> Dorf genug ein um die Kosten zu decken.

Ja der Zeitaufwand des privaten PKW wird auch immer gern vernachlässigt/ausgeblendet.

Habe letztes WE beide PKW auf SR umgerüstet, da man ja schon dabei ist, gleich noch die Bremsen gereinigt/ausgebessert, dann noch mal innen gereinigt, dann Reifenkontrolle kalibriert, in diesem Aufwasch gleich noch durch die Waschanlage.

Irgendwie war ich den ganzen Tag mit den Blechdosen beschäftigt, in meiner Freizeit. Es war schönes Wetter. Andere waren mit ihrem Motorrad unterwegs, da war ich schon neidisch...

Achso, wenn es keinen Wertverlust durch Mehrkilometer gäbe, hätten viele Tacho-"Justierer" keinen Job mehr.

mfg

Das Mehrkilometer den Wert mindern ist mir schon klar. Ich habe beim reinen Besitz auch von einem gewissen Teil der Wertminderung gesprochen. Wie genau sich der im jeweiligen Einzelfall in Summen darstellt muss jeder für sich selbst ermitteln.

Natürlich ist der ÖPNV unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren eines Fahrzeuges günstiger. Aber abstrakt gedacht ist der Faktor Zeit / Zeitersparnis dabei ja nicht eingerechnet. Würde man diesen mit einem Wert in € erfassen können, dann sähe das schon anders aus.

Zeit ist für mich ein kostbares gut. Ich bin lieber 3 Stunden am Tag länger zu Hause bzw. bei der Familie als diese Zeit in Zügen oder an Haltestellen zu verbringen.

Ja der Reifenwechsel, gelegentliche Autopflege und Wartung kosten Zeit uns Geld. Das ist halt so wenn man unabhängig mobil sein will. Dennoch machen diese Zeitfaktoren in meinem Fall nicht so viel aus, wie die gewonnene tägliche Freizeit von ca. 3 Stunden. So viel Aufmerksamkeit fordert mein Auto auch nicht täglich von mir. ;)

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 6. April 2016 um 13:31:46 Uhr:

...Wie genau sich der im jeweiligen Einzelfall in Summen darstellt muss jeder für sich selbst ermitteln.

...

Richtig...

aber häufig wird nur die Tankrechnung mit der Monatskarte verglichen.

Die meisten Nebenkosten u. -zeiten, die am PKW dran hängen werden nicht berücksichtigt, mitunter weil die einfach gar nicht bewusst sind.

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 6. April 2016 um 13:31:46 Uhr:

Natürlich ist der ÖPNV unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren eines Fahrzeuges günstiger. Aber abstrakt gedacht ist der Faktor Zeit / Zeitersparnis dabei ja nicht eingerechnet. Würde man diesen mit einem Wert in € erfassen können, dann sähe das schon anders aus.

Zeit ist für mich ein kostbares gut. Ich bin lieber 3 Stunden am Tag länger zu Hause bzw. bei der Familie als diese Zeit in Zügen oder an Haltestellen zu verbringen.

Sehe ich genauso.

Freizeit ist unbezahlbar.

 

Ich denke auch, dass sich Freizeit nur sehr schwer als quantifizierbare Größe in eine solche Rechnung mit einbeziehen lässt. Ich habe das große Glück, mit dem Auto morgens und Abends ca. 20 Minuten unterwegs zu sein, von der Haustüre bis zur Büropforte. Obwohl meine Arbeitsstätte im Stuttarter Speckgürtel liegt, fahre ich immer in die Richtung, die wenig Verkehr hat. Ist also ein ziemlicher Glücksfall.

Würde ich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, wäre ich (Tür zu Tür) eine knappe Stunde unterwegs. Dazu kommt einmal umsteigen. Wäre die Strecke in einem Rutsch zu machen, könnte ich mich vielleicht sogar dazu durchringen. Aber verpasst man mal ne Anschlussbahn, heißt es eben 30 min. extra warten. Dass die Rechnung 40 min/Tag im Vergleich mit 2 h/Tag nur in eine Richtung positiv aufgeht, muss ich ja wohl niemandem erklären. Und ich könnte auf dem Heimweg von der Arbeit auch nicht noch einkaufen gehen, was mit dem Auto ganz easy ohne Umweg möglich ist. Und dann soll ich noch für eine Monatskarte (3 Zonen im Stuttgarter Verkehrsverbund) 110 Steine berappen? Wenn ich nur Nachteile dadurch habe? Das sind so ungefähr meine gesamten Tankkosten pro Monat - inklusive Privatfahrten. Ist es denn mein Fehler, dass der Zonenplan so behämmert aufgebaut ist, dass ich mich für 6km Luftlinie eine Stunde lang durch 3 (!) Tarifzonen schlängeln muss?

Liebend gerne würde ich dazu beitragen, dass der Verkehr um Stuttgart herum besser wird und mein KFZ stehen lassen. Aber dann müssen eben auch entsprechende Alternativen geschaffen werden. Das bedeutet:

1. Mehr kostenfreie Parkmöglichkeiten an S-Bahn-Haltestellen

2. Günstigere und vor allen Dingen FLEXIBLERE Preismodelle

3. Bessere Verlässlichkeit der S-Bahnen auch zu Hauptverkehrszeiten

Niemandem wird durch das halbgare Ausrufen eines Feinstaub-Alarms geholfen, wenn es keine ordentlichen Alternativen zum Auto gibt.

Die hohen Kaufpreise für Immobilien haben auch was mit dem Finanzmarkt zu tun. Es gibt keine Zinsen mehr auf Erspartes. Gleichzeitig ist die Immobilienfinanzierung relativ günstig. Das bewirkt, dass die Nachfrage nach Kauf- Immobilien sehr hoch ist und die Objekte immer weiter ausserhalb gelegen sind, was wieder mehr Fahrerei bedeutet.

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