Tippen statt Tasten? Immer mehr Touchscreen in Autos

Heute im Autoteil der Tageszeitung: Tippen statt Tasten.
Hintergrund ist, dass es immer mehr Touchscreen als Bedienelemente in Autos gibt. Was den einen freut, mag der andere überhaupt nicht, weil es ihm zu kompliziert erscheint. Dabei wird die Zukunft immer mehr "Bedienerfreundliche" Elemente mit sich bringen und wir müssen uns langsam daran gewöhnen, ob wir wollen oder nicht.
Ich gebe ja ehrlich zu, dass mir dieser ganze "Spielkram" suspekt ist, ich mit der ganzen Technik nichts anfangen kann und lieber ein "Handgemachtes" Auto fahren möchte, bei dem ich noch entscheiden kann, was passiert.
Klar dauert es noch ein paar Jahre bis sich die neue Technik durchgesetzt hat und die nachfolgenden Generationen werden verständnislos den Kopf über uns "Alte" schütteln, die noch ohne Servolenkung Auto gefahren sind, die Scheiben noch per Kurbel bedient haben und keine Tempomaten kannten.
Tatsache ist aber auch, dass uns Wissenschaftler unsere Grenzen aufzeigen. Der Mensch ist nun mal nicht in der Lage viel Dinge gleichzeitig zu machen und sind sie noch so einfach. Mit der Technik sind auch viele einfach überfordert, auch wenn sie leicht bedienbar erscheint.

Wir diskutieren hier Seitenlang über notorische Links Fahrer, Drängler, Blinkmuffel etc.
Ist die neue Technik da wirklich hilfreich oder verschlimmert die nur die Situation auf unseren Straßen, weil sich zu viele auf die neueste Technik verlassen und damit das eigentlich Bedienen, den Umgang mit ihrem Fahrzeuge verlernen?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von MrCoolProd:
halt ich gar nichts davon.. weil man gezwungen ist auf den screen zu schauen

so ist es, deshalb gehört es nicht ins Auto

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Zitat:

Original geschrieben von Moers75



Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


Aber umgekehrt sind wir nicht automatisch "Sklaven" wenn wir uns die Möglichkeiten zunutze machen.
Viele sind aber schon Sklaven der Technik geworden. Aber daran ist nicht die Technik schuld sondern unser Umgang mit dieser. Genauso wie beim Auto muss eigentlich der Umgang erlernt werden, in vielen größeren Firmen ist das mittlerweile sogar so dass es spezielle Schulungen dafür gibt. Manche kommen sonst vor lauter Mails, Facebook und Co. nicht mehr zum Arbeiten.

Streng genommen ist jeder "Sklave der Technik", der nicht mehr mit Keule bewaffnet in den Wald zieht, um sein Essen zu erlegen (ach ja, die Keule ist ja auch schon Technik) und im Freien übernachtet...

Zitat:

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, Autofahren ist eine stupide Tätigkeit die das Gehirn nicht sonderlich belastet. 99% aller Fälle sind antrainierte normale Reaktionen und Verhaltensweisen über die nicht nachgedacht werden muss. Wenn es eine anspruchsvolle Aufgabe wäre wären Sachen wie Telefonieren, Radio bedienen oder ähnliches nebenbei nicht möglich.

Richtig. Was aber viele nicht wahrhaben wollen ist, dass diese stupide Tätigkeit jederzeit unerwartet und recht schnell sehr anspruchsvoll werden kann. Eine Tatsache, die einige derer, die lässig einhändig mit 200 über die Bahn bügeln, dabei telefonieren und alles locker im Griff haben, gerne ausblenden und/oder noch nicht erlebt haben...

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971


Richtig. Was aber viele nicht wahrhaben wollen ist, dass diese stupide Tätigkeit jederzeit unerwartet und recht schnell sehr anspruchsvoll werden kann.

Wenn es anspruchsvoll wird und Denken erfordert geht es in die Hose. Für solche Dinge ist das Gehirn viel zu langsam wenn es in der Notsituation erst überlegen muss was zu tun ist.

Alles was nicht durch Routine in Reaktion ohne bewusstes Nachdenken übergeht funktioniert in Notsituationen nicht. Selbst bei Fahrern mit viel Praxis können so in unerwarteten Situationen Reaktionszeiten weit jenseits der üblichen 1 Sekunde auftreten.

Die Keule ist aber ein gutes Beispiel für Sklave der Technik oder nicht. Wenn du Technik nutzt ist das ein Vorteil, wenn du aber irgendwann nicht mehr weißt wie das mit der Keule geht bist du Sklave der Technik geworden.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Die Keule ist aber ein gutes Beispiel für Sklave der Technik oder nicht. Wenn du Technik nutzt ist das ein Vorteil, wenn du aber irgendwann nicht mehr weißt wie das mit der Keule geht bist du Sklave der Technik geworden.

Du meinst wohl eher, wenn Du irgendwann nicht mehr weißt, wie es

ohne

Keule geht...

Ich weiß nicht einmal mehr, wie es mit Keule geht. Also bin ich auch Sklave der Technik (der Landwirtschaftstechnik, der Kühltechnik, der Transporttechnik etc.).

Worauf ich hinaus wollte: Wo ist die Grenze? Das Autofahren als solches ist ok, auch wenn man davon mittlerweile völlig abhängig ist, aber wehe es hat zu viele Assistenzsysteme? Bei den ersten Autos musste man noch den Zündzeitpunkt von Hand einstellen und ggf. während der Fahrt manuell nachregulieren. Ist die automatische Zündzeitpunktregulierung nicht auch schon ein erstes (zu verteufelndes) Assistenzsystem? Warum sind ABS und Airbags "gut", ASR und ESP (in den Augen einiger) aber "böse"?

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Wenn es anspruchsvoll wird und Denken erfordert geht es in die Hose. Für solche Dinge ist das Gehirn viel zu langsam wenn es in der Notsituation erst überlegen muss was zu tun ist.

Und genau das ist ja der Unterschied zwischen erfahrenen Fahrern und unerfahrenen. Auf der Autobahn aufs Gas treten kann jeder (und auch noch durch Nebentätigkeiten ablenken lassen). Das funktioniert sogar bei Regen und mag jahrelang gutgehen. Dann kann man hier (ich meine nicht Dich, keine Sorge) wunderbar posten: alles kein Problem, habe ich alles im Griff. Vor einigen Monaten konnte das ein Kandidat sogar bei Glatteis auf der Autobahn...

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Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971


Und genau das ist ja der Unterschied zwischen erfahrenen Fahrern und unerfahrenen.

Nicht unbedingt, das ist ja das Problem bei der Sache. Da kann einer eine halbe Million Kilometer "Erfahrung" haben, trotzdem müssen Reaktionen wie Ausweichen oder eine richtige Vollbremsung in der Schrecksituation noch lange nicht automatisiert ablaufen.

Bei Bewegungsabläufen, ob das Schwimmen oder Kuppeln/Schalten ist, geht man z.B. davon aus bis das fehlerfrei ohne Nachdenken sitzt sind je nach Alter bis zu 10000 Wiederholungen nötig.

Wie oft weicht ein Autofahrer aus, wie oft ist er auf der Straße im Grenzbereich, wie oft macht er eine Vollbremsung? Wenn man darüber nachdenkt und vorbereitet ist alles noch kein Thema, automatisiert und richtig in einer Schrecksituation ist das andere.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Viele sind aber schon Sklaven der Technik geworden.

genauso ist es. Und das ist gewissermaßen auch genauso von der Industrie gewollt. Wer klickt (egal ob am TS oder mit der Mouse) , bringt Geld.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Aber daran ist nicht die Technik schuld sondern unser Umgang mit dieser. Genauso wie beim Auto muss eigentlich der Umgang erlernt werden, in vielen größeren Firmen ist das mittlerweile sogar so dass es spezielle Schulungen dafür gibt. Manche kommen sonst vor lauter Mails, Facebook und Co. nicht mehr zum Arbeiten.

jein - so einfach ist das nicht.

Einerseits werden die Ansprüche an diverse Mitarbeiter (z.B. Aussendienstler mit Druck und vielen Terminen) immer höher und man wird alternativlos in diese Abhängigkeit reingezwungen ("mobiles Büro"😉 - was teilweise schon krankhaft wird.

Andererseits bietet die Technik heute so viele Möglichkeiten ... immer wieder was Neues, neue Games, neue Apps, neue Hardware ... für Technikfreaks ein Must-Have mit Suchtpotential. Alle 2 Jahre ein neues Handy... muss das sein?? Ja, sonst kann man nicht mitreden.

Insofern hast du völlig recht, dass man den Leuten zeigen muss, wie man diszipliniert mit diesen Möglichkeiten umgeht, ohne sich gänzlich davon abhängig machen zu lassen und süchtig zu werden. Aber viele wollen das garrnicht.

Genau da steuern wir nämlich hin. Und das macht mir Angst.

Und so ein TS in einem Auto ist für mich die erste Sprosse auf der Leiter dorthin. Fortschritt hin oder her...

gruß cocker

Zitat:

Original geschrieben von cocker


Insofern hast du völlig recht, dass man den Leuten zeigen muss, wie man diszipliniert mit diesen Möglichkeiten umgeht, ohne sich gänzlich davon abhängig machen zu lassen und süchtig zu werden. Aber viele wollen das garrnicht.

Da werden relativ schnell die Chefs für sorgen dass man das lernt. Ein Verbot privater Handys wird nicht ohne Grund immer mehr, bei Firmen die es erkannt haben gibt es passende Schulungen, ...

Viel Außendienst, Smartphone, mobiles Büro - habe ich alles. Und eins habe ich auch als erstes gefunden: Den Ausschalter! Genauso wie man mit einer Maschine lernen muss effektiv umzugehen muss hier auch noch ein Lernprozess stattfinden. Die Steinzeitmenschen haben auch gelernt mit Feuer umzugehen - nachdem sich sicher einige die Finger verbrannt haben. Hätten die schon gesagt, ihh, nee, macht und abhängig, kann man sich Finger verbrennen, lassen wir - wo wären wir heute?

Mit der modernen Kommunikationstechnik ist es das Gleiche, einige werden auf die Nase fallen, daraus lernt man und wir werden lernen (müssen) wie wir damit umzugehen haben. Wir sind vor allem an einem Punkt der Weiterentwicklung wo es kein zurück gibt, ein Mensch selber kann nicht mal einen Bruchteil des nötigen Wissens bzw. der Informationen im Gehirn speichern. Also braucht es Methoden wie wir mit den zunehmenden Mengen an Wissen und Information umgehen, wie wir auswerten was für uns wichtig ist usw..

Die die da nicht mitspielen werden über kurz oder lang hinten rüberfallen.

Zitat:

Original geschrieben von cocker


[...]
Genau da steuern wir nämlich hin. Und das macht mir Angst.
Und so ein TS in einem Auto ist für mich die erste Sprosse auf der Leiter dorthin. Fortschritt hin oder her...

Und ich würde diese Sprosse eben eher in der Mitte der Leiter ansiedeln. Der Beginn der Abhängigkeit von der Technik, speziell vom Auto, hat doch spätestens mit der Trennung von Arbeitsplatz und Wohnort bzw. mit der Schaffung von Arbeitsplätzen, für die das Auto zwingend nötig ist, begonnen. Der TS als solcher ist ja nur als Ersatz für diverse Schalter zu sehen, einen Riesensprung in Richtung Technikabhängigkeit kann ich da nicht unbedingt erkennen.

Das ist eben Fluch und Segen jedes Fortschritts:

Segen: Mit dem Smartphone kann ich von unterwegs Mails lesen und beantworten.

Fluch: Mit dem Smartphone muss ich von unterwegs Mails lesen und beantworten...

Zitat:

Original geschrieben von cocker


teilweise richtig - ich versuche, möglichst wenig Anwendungsfälle zu haben, damit ich selber auch noch was zu denken habe und nicht z.B. für einfachste Kopfrechenaufgaben das Handy fragen muss... leider verstehe ich diese Welt zu gut und sehe, wo das hinführen könnte und sollte. Und damit bin ich nicht einverstanden. Und das tue ich hier kund...

Jo. Tu das mal ...

Dann kann ich dazu erklären, dass man sich andererseits ja auch auf kompliziertere Dinge konzentrieren kann, wenn Technik, wie bspw ein Smartphone einem die schlichteren Dinge erleichtert.

Zitat:

Original geschrieben von cocker



Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


Oder Erdogan in der Türkei versucht gerade Twitter zu verbieten ... Liest der hier mit?
das versucht er nicht, das hat er schon getan.

Naja, ich meine schon, was ich schreibe, denn diese Verbote sind u.U. eher theoretischer Natur, weil man sie umgehen kann. Ausserdem kann es sein, dass er sich damit ein grosses Eigentor geschossen hat. Hier mal neuere Info dazu:

http://orf.at/stories/2223015/2223017/http://de-bug.de/.../...ter-in-der-turkei-geht-mit-ein-wenig-muhe.html

Zitat:

Original geschrieben von cocker


Aber bei ihm hat das andere Gründe - der hat Schiss, dass ihm die Felle wegschwimmen, weil Twitter & Co eine Organisationsplattform (vermutlich die einzige Alternative dort) für seine Gegner sind - bald sind Wahlen in der Türkei...

Nein. Das sind keine "anderen Gründe". Das sind genau die Gründe, die ich meine (und die du meiner Ansicht nach verkennst): durch moderne Kommunikationsmedien, Social Media und Vernetzung gibt es Veränderungen in vieler Hinsicht, von Gesellschaft bis Wirtschaft. Diese sind zum Teil sehr einschneidend, grundlegend und schnell. Man sollte sie nicht unterschätzen oder verteufeln, denn damit macht man sich garantiert nur selbst zum Verlierer, weil man die Chance verspielt, mitzugestalten und zu profitieren.

Und: Meinste echt, dass er Stimmen gewinnt, wenn Erdogan den 10 mio türkischen twitter Usern den Mund verbietet?

Zitat:

Original geschrieben von cocker



Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Viele sind aber schon Sklaven der Technik geworden.
genauso ist es. ...

... wie schon gesagt wurde:

Jeder, der sein Essen

nicht

mit blossen Händen erlegt und anschliessend roh verspeist, der ist demnach ein "Sklave der Technik".

Puhh ich glücklicher.

Hab heute noch mein Essen eigenhändig im Kühlschrank gefangen. Okay, der Pudding wollte vor mir wegrennen, hab ihn aber in die Ecke gedrängt.

Übrigens Kühlschränke gibt es auch schon mit Touch.

Frage doch mal einen jugendlichen Menschen, ob er eine Scheinwerferbirne tauschen kann.

Na, was wirst Du hören................................

Diese einfachen Arbeiten konnte früher fast jeder.

OK, wenn es darum geht, Programme zu schreiben, dann ist die junge Generation bis zu einem Intelligenzgrad besser als die Praktiker, die auch schwierige Arbeiten geregelt bekommen.
Aber es gibt welche, die können beides nicht.

Aber TS im Auto sollte nur fürs Navi gut sein, der Rest sollte ohne hin zu sehen geschaltet werden.

Ich denke, künftig könnten die Autobauer das Schaltambiente auf Käuferwunsch installieren.
Problem sollte dann aber wiederum sein, das KFZ mit dem verbauten Schaltambiente zu verkaufen.

Der potenzielle Käufer will es nicht so haben oder der Käufer will es so haben.
Vielleicht hat das Auto auch nur eine falsche Farbe.

Das ist meine Meihnung.

Zitat:

Original geschrieben von Corsadiesel


Frage doch mal einen jugendlichen Menschen, ob er eine Scheinwerferbirne tauschen kann.
Na, was wirst Du hören................................
Diese einfachen Arbeiten konnte früher fast jeder.

Du wirst ein paar finden, die das machen und ein paar, die es nicht selbst tun, was hauptsächlich mit dem Aufbau & Platz im Motorraum zu tun hat.

Das Problem sind eher die, die glauben, sie könnten das selbst und die dann anschliessend tierisch blendend durch die Gegend fahren, weil sie es eben doch nicht im Griff haben und die Einstellung nicht mehr stimmt.

Zitat:

Original geschrieben von Elchsucher


Übrigens Kühlschränke gibt es auch schon mit Touch.

Kühlschränke können heute schon viel mehr:

Klick

😁

Zitat:

Original geschrieben von Corsadiesel


OK, wenn es darum geht, Programme zu schreiben, dann ist die junge Generation bis zu einem Intelligenzgrad besser als die Praktiker, die auch schwierige Arbeiten geregelt bekommen.
Aber es gibt welche, die können beides nicht.

Ok, das mit dem Birnchen tauschen mag stimmen. Aber junge Generation und Programme schreiben? Falls du damit wirklich Programmieren und nicht "mit MS Word umgehen können" meinst, hast du ein sehr merkwürdiges Bild von der Jugend...

Programmieren können die wenigsten, über die Hälfte ist schon froh, wenn sie mit einem Programm wie MATLAB umgehen kann...

Zitat:

Original geschrieben von Elchsucher


Hab heute noch mein Essen eigenhändig im Kühlschrank gefangen. Okay, der Pudding wollte vor mir wegrennen, hab ihn aber in die Ecke gedrängt.

Dann solltest Du Deinen Kühlschrank mal einschalten oder Dir dringend einen neuen kaufen...

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