Tickern 1. und 2. Gang Punto 188 1.2 60ps

Fiat Punto 188

Hi Leute,

dies hier ist mein erster Post., hab zwar schon ca. 1000 mal hier im Forum mitgelesen, geschrieben habe ich aber bisher noch nichts 🙂

Zu meinem Problem was ich im Betreff schon angesprochen habe:

Mein Punto 188 Bj.2003 macht seit einiger Zeit (ca. 6 mon.) tickernde Geräusche.
Am Anfang war es nur sehr sehr leise und beihnahe kaum zu vernehemen (Beifahrer haben es nie gehört), mittlerweile ist das Geräusch aber wesentlich lauter geworden.
Auch war es so das es am Anfang nur dann leicht getickert (zyklisches Geräusch) hat wenn ich am steilen Hang angefahren bin also bei sehr viel Drehmoment auf dem Antriebsstrang.

Mittlerweile verhält es sich so:

-Geräusch ist auch von Aussen hörbar
-Geräusch tritt im 1. und im 2. Gang auf
-Geräusch tritt immer unter Last auf1R
-Auch beim Entschleunigen (vom Gas gehen)
-Zwischen Schub und Zug ist es weg
-Es ändert sich mit der Fahrgeschwindigkeit
-Beim Lenken verändert es sich nicht!
-Es scheint von vorne links zu kommen oder auch mittig (Getriebe)
-Das Differentialspiel scheint mir normal zu sein
-Beim Rückwärtsfahen ist es nicht da!
-Die Gänge lassen sich meist gut einlegen, manchmal jedoch scheinen sie ein wenig hakelig zu sein
-Nach dem Fetten des Schaltgestänges am Eingang zum Getriebe (zwischen Schaltzügen und Getriebe)
liess sich das Getriebe eine ganze Zeit lang schalten als sei es neu (Manschette am Schaltseil ist defekt..)
-Das Geräusch ist ein rythmisches tickern: tick tick tick tick tick tick usw..
-Die Antriebswellen haben minimales (1mm-2mm) axiales Spiel
-Die Antriebswellengelenke (an den Rädern) scheinen kein radiales Spiel zu haben.
-Der Punto hat 144000 Km auf der Uhr
-Bisherige Defekte am Antriebsstrang: 100000 km Kupplung, 120000 km Ausrücklager (Teil war wohl von Anfang an eine Fehlproduktion, LUK original danach habe ich ein Lager von ZF eingebaut, seit dem ist Ruhe),
Querlenker vorne Links vor ca. 2 Wochen getauscht (ausgeschlagen).

Mein Verdacht fällt nun auf ein oder mehrere Getriebelager (Kupplungsseitig) da sich an dieser Stelle der Erste und der Zweite Gang befinden müssten.

Wichtig wäre mir ob jemand das beschriebene genau so kennt und evtl. weiss um was für einen Defekt es sich handeln könnte.
Bekommt man die Getriebeinnereien eigentlich einzeln (Lager usw.) möglichst nicht von FIAT direkt (teuer!).

Ich habe schon diverse Kupplungen verbaut, Schwungscheiben geplant und auch einst ein Getriebe zerlegt und lauffähig wieder montiert 😉 das war damals bei einem FIAT Uno welches mein erstes Fahrzeug war...
Dieses Getriebe scheint aber eine neuerer Generation von Getrieben zu sein (Schaltseile usw.)

Kennt jemand eine Quelle für eine Explosionszeichnung von den Ding?

Ich bin in Sachen Fahrzeugtechnik eigentlich äusserst geschickt, allerdings will ich der Sache diesmal zu 100% auf den Grund gehen bevor ich das Getriebe ausbaue und zerlege, ich hasse Arbeiten am Getriebe unendlich, liber würde ich dreimal hintereinander den Motor zerlegen und wieder zusammenbauen.. grrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.

🙂

Vielen Dank im Voraus!!
Mario

Beste Antwort im Thema

Hallo,
da mir hier keiner antworten konnte oder wollte will ich kurz mal zusammenfassen wie man das Getriebe bei den oben genannten Problemen wieder in Gang 🙂 bekommt..

Der Fehler lag also tatsächlich an einem zerstörten Lager an der Getriebeeinganswelle, der Lagerkorb in dem die Kugeln auf Distanz gehalten werden war zerbröselt, dies hatte zur Folge das die Kugeln ungleichmässig über den Radius des Lagers verteilt waren, was wiederum bedeutet das das Lagerspiel in alle Richtungen in erheblichem Maße zunimmt. Weiter haben die Reste und oder das erhöhte Spiel dazu geführt das der Wellendichtring zur Kupplung beschädigt wurde, was sich durch auslaufendes Getriebeöl bemerkbar macht.
Spätestens jetzt keinen Millimeter mehr fahren!

Erstaunlicher Weise haben die Zahnräder und Synchronringe, Wellen etc. bis hierher noch keinerlei Schaden genommen!!

Zur der Reparatur welche ich selbstständig auf einer gewöhnlichen Grube durchgefüht habe:

Lagersatz besorgen z.B. hier:
http://www.ebay.de/.../170926428988?...

Dieser Lagersatz hat den Vorteil das das eingangsseitige Lager kein Kugellager sondern ein Wälzlager ist.
Das Wälzlager hat keinen Lagerkorb weshalb dieser auch nicht mehr zerbröseln kann..

-Getriebeöl ablassen
-Getriebe ausbauen
-Schaltbock am Getriebe demontieren
-Hinteren Deckel entfernen
-Beide Muttern der Wellen mit Schlagschrauber lösen oder zwei Gänge gleichzeitig einlegen um zu Blockieren
-Schraube der Schaltgabel entfernen
-Fünften Gang abziehen (ging bei mir von hand)
-Beide Sägeringe aus den Lagernuten entfernen
-Halteplatte entfernen
-Am Getriebegehäüse M8er Schraube seitlich (SW13) entfernen, diese hält die welle für den Rückwärtsgang in Position.
-Jetzt alle Schrauben des Getriebegehäuse entfernen
-Getriebegehäuse abnehemen (wellen verbleiben dabei vollständig in der Glocke)
-Rückwärtsgang ausbauen (Halteplatte losschrauben)
-Beide Wellen zusammen aus der Getriebeglocke ziehen
-Jetzt lässt sich auch super der Spalt zwischen den Synchronringen mit einer Fühlerblattlehre ermitteln, wenn diese zu gering sind (Maß kenne ich nicht genau ca.0,5mmGrenzmaß) dann müssen neue Ringe rein! Bei mir nach 145tkm alles in Butter trotz 85% Stadverkehr...
-Jetzt sollte sich das entsprechende Lager schon erkennbar machen..
-Wellen mit Abzieher zerlegen (evtl nur teilzerlegen wenn nur ein Lager getauscht wird)
-alles anständig reinigen
-Wellen wieder zusammenbauen
-evtl. noch das Differential zerlegen wobei ich davon abrate, da hier in Verbindung mit neuen Lagern das Lagerspiel neu eingestellt werden muss, dazu benötigt man verschieden dicke Unterlegringe, für welche ich keine Quelle gefunden hatte. Das einzustellende Lagerspiel war mir hier leider auch unbekannt..
-Wellendichtring tauschen (Vorsichtig arbeiten nichts verkratzen)
-Dichtfläche reinigen und entfetten
-Wellen gemeinsam wieder in die Getriebeglocke einsetzen (vorsicht der Wellendichtring darf hierbei nicht beschädigt werden!!)
-Getriebedichtmasse auf die Dichtfläche aufbringen.
-Gereinigtes Getriebegehäuse einbauen (über kreuz verschrauben, Schraube für Rückwärtsgangaretierung nicht vergessen s.o.)
-Halteplatte rückseitig einbauen
-Sägeringe einsetzen
-Dichtflächen reinigen u. entfetten
-Fünften Gang einbauen (Zusammen mit der Schaltgabel)
-Schaltgabel anschrauben (Drehmomenent?)
-Muttern Festzieheh (Drehmoment?) und Verstemmen.
-Dichtmasse auf den Deckel aufbringen und Deckel montieren
-Schaltbock mit nur zwei über kreuz angezogenen Schrauben montieren.
-Alle Gänge von Hand durchschalten, das einlegen aller Gänge sollte funktionieren wenn nicht dann wurde ein fehler bei dem zusammenbauen der Wellen gemacht! > beheben!
-Schsltbock wieder entfernen, Dichtflächen reinigen, Dichtmasse aufbringen, Schaltbock montieren.

-Getriebe einbauen.
-Getriebeöl bei waagerecht stehendem Fahrzeug durch die Einfüllschraube einfüllen bis öl austritt!

Nach der Reparatur fühlte es sich in meinem Falle so an als würde ich ein neues Getriebe fahren- Suuuper.
Gangkulisse im Inneraum auch mal abschmiren, dazu Schaltsack anheben und KLugel mit Sprühfett fetten..

Ich hoffe das diese Anleitung mal jemandem hilft sein Getriebe zu reparieren.
Das Gute an einem instand gesetzten Getriebe im Vergleich zu einem gebrauchten ist das man genau weis was man hat!

Wer hier evtl. mit Lagerspielmaßen oder mit Drehmomenten dienen kann, bitte anfügen.

Im übrigen sind die Fünfganggetriebe aus dem Punto 176, 188, 199 und Panda,500 etc. beinahe identisch!

LG
Mario

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Hallo,
da mir hier keiner antworten konnte oder wollte will ich kurz mal zusammenfassen wie man das Getriebe bei den oben genannten Problemen wieder in Gang 🙂 bekommt..

Der Fehler lag also tatsächlich an einem zerstörten Lager an der Getriebeeinganswelle, der Lagerkorb in dem die Kugeln auf Distanz gehalten werden war zerbröselt, dies hatte zur Folge das die Kugeln ungleichmässig über den Radius des Lagers verteilt waren, was wiederum bedeutet das das Lagerspiel in alle Richtungen in erheblichem Maße zunimmt. Weiter haben die Reste und oder das erhöhte Spiel dazu geführt das der Wellendichtring zur Kupplung beschädigt wurde, was sich durch auslaufendes Getriebeöl bemerkbar macht.
Spätestens jetzt keinen Millimeter mehr fahren!

Erstaunlicher Weise haben die Zahnräder und Synchronringe, Wellen etc. bis hierher noch keinerlei Schaden genommen!!

Zur der Reparatur welche ich selbstständig auf einer gewöhnlichen Grube durchgefüht habe:

Lagersatz besorgen z.B. hier:
http://www.ebay.de/.../170926428988?...

Dieser Lagersatz hat den Vorteil das das eingangsseitige Lager kein Kugellager sondern ein Wälzlager ist.
Das Wälzlager hat keinen Lagerkorb weshalb dieser auch nicht mehr zerbröseln kann..

-Getriebeöl ablassen
-Getriebe ausbauen
-Schaltbock am Getriebe demontieren
-Hinteren Deckel entfernen
-Beide Muttern der Wellen mit Schlagschrauber lösen oder zwei Gänge gleichzeitig einlegen um zu Blockieren
-Schraube der Schaltgabel entfernen
-Fünften Gang abziehen (ging bei mir von hand)
-Beide Sägeringe aus den Lagernuten entfernen
-Halteplatte entfernen
-Am Getriebegehäüse M8er Schraube seitlich (SW13) entfernen, diese hält die welle für den Rückwärtsgang in Position.
-Jetzt alle Schrauben des Getriebegehäuse entfernen
-Getriebegehäuse abnehemen (wellen verbleiben dabei vollständig in der Glocke)
-Rückwärtsgang ausbauen (Halteplatte losschrauben)
-Beide Wellen zusammen aus der Getriebeglocke ziehen
-Jetzt lässt sich auch super der Spalt zwischen den Synchronringen mit einer Fühlerblattlehre ermitteln, wenn diese zu gering sind (Maß kenne ich nicht genau ca.0,5mmGrenzmaß) dann müssen neue Ringe rein! Bei mir nach 145tkm alles in Butter trotz 85% Stadverkehr...
-Jetzt sollte sich das entsprechende Lager schon erkennbar machen..
-Wellen mit Abzieher zerlegen (evtl nur teilzerlegen wenn nur ein Lager getauscht wird)
-alles anständig reinigen
-Wellen wieder zusammenbauen
-evtl. noch das Differential zerlegen wobei ich davon abrate, da hier in Verbindung mit neuen Lagern das Lagerspiel neu eingestellt werden muss, dazu benötigt man verschieden dicke Unterlegringe, für welche ich keine Quelle gefunden hatte. Das einzustellende Lagerspiel war mir hier leider auch unbekannt..
-Wellendichtring tauschen (Vorsichtig arbeiten nichts verkratzen)
-Dichtfläche reinigen und entfetten
-Wellen gemeinsam wieder in die Getriebeglocke einsetzen (vorsicht der Wellendichtring darf hierbei nicht beschädigt werden!!)
-Getriebedichtmasse auf die Dichtfläche aufbringen.
-Gereinigtes Getriebegehäuse einbauen (über kreuz verschrauben, Schraube für Rückwärtsgangaretierung nicht vergessen s.o.)
-Halteplatte rückseitig einbauen
-Sägeringe einsetzen
-Dichtflächen reinigen u. entfetten
-Fünften Gang einbauen (Zusammen mit der Schaltgabel)
-Schaltgabel anschrauben (Drehmomenent?)
-Muttern Festzieheh (Drehmoment?) und Verstemmen.
-Dichtmasse auf den Deckel aufbringen und Deckel montieren
-Schaltbock mit nur zwei über kreuz angezogenen Schrauben montieren.
-Alle Gänge von Hand durchschalten, das einlegen aller Gänge sollte funktionieren wenn nicht dann wurde ein fehler bei dem zusammenbauen der Wellen gemacht! > beheben!
-Schsltbock wieder entfernen, Dichtflächen reinigen, Dichtmasse aufbringen, Schaltbock montieren.

-Getriebe einbauen.
-Getriebeöl bei waagerecht stehendem Fahrzeug durch die Einfüllschraube einfüllen bis öl austritt!

Nach der Reparatur fühlte es sich in meinem Falle so an als würde ich ein neues Getriebe fahren- Suuuper.
Gangkulisse im Inneraum auch mal abschmiren, dazu Schaltsack anheben und KLugel mit Sprühfett fetten..

Ich hoffe das diese Anleitung mal jemandem hilft sein Getriebe zu reparieren.
Das Gute an einem instand gesetzten Getriebe im Vergleich zu einem gebrauchten ist das man genau weis was man hat!

Wer hier evtl. mit Lagerspielmaßen oder mit Drehmomenten dienen kann, bitte anfügen.

Im übrigen sind die Fünfganggetriebe aus dem Punto 176, 188, 199 und Panda,500 etc. beinahe identisch!

LG
Mario

Und nochmal ein kleiner Nachtrag:

http://www.autobild.de/.../fiat-500-im-dauertest-4304152.html#bild17

Ich habe nicht die geringste Ahnung wie die Kollegen von AutoB. es geschafft habe das Getriebe derart zu vergewaltigen..
Die müssen wahrlich lange mit erheblichen Geräuschen und Schalten unter enormen!! Krafteinfluß gefahren sein!
Hätten die das Getriebe gleich zu Anfang der Geräusche instandgesetzt wäre dies mit wenigen € gemacht gewesen.

Als Vergleich: Wenn ich bemerke das ein Reifen Luft verliert oder zuwenig Druck hat dann warte ich doch auch nicht bis mir dieser vollständig zerfetzt, oder??

LG
Mario

Hallo bist du noch aktiv? Ich habe nämlich seit gestern das selbe Problem und würde mich gerne mit dir privat Mal in Verbindung setzten.

Nein er hat sich abgemeldet.

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