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theoretisch kapitaler Motorschaden durch Gas möglich??

Themenstarteram 18. November 2009 um 20:07

Hallo Gemeinde,

ich überlege einen Wagen umzurüsten, dazu meine Frage,

ist Euch etwas bekannt ob es unabhängig der Zylinderkopffrage beim Gasbetrieb zu kapitalen Motorschäden durch das Gas kommen kann, also zu brechenden Kolbenringen, abreißenden Pleueln oder ähnlichen?

Wer hat viell sogar schon Erfahrungen gemacht?

vielen Dank

Beste Antwort im Thema

Hallo,

bei den Niederländern halten die Motoren ewig, der Gasbetrieb verringert den Verschleiß und verlängert die Lebensdauer. Dortige LPG-Gebrauchtwagen haben nicht selten mehrere 100.000 km mit Gas hinter sich - und das ist eher die Regel als die Ausnahme.

Wer mal in den Niederlanden gefahren ist kennt auch die dortige Fahrweise: Im Vergleich zu Deutschland viel ruhiger und gleichmäßiger, die gefahrenen Autobahntempi (nicht die erlaubten... *gggg*) liegen im Hängerbetrieb meist irgendwo zwischen 100 und 130 km/h(*), ohne Anhänger 10 bis 20 km/h schneller, aber auch nicht immer. Im Schnitt fahren die Niederländer ruhig und eher langsam und Berge gibt es auch keine.

Konsequenz: Vollastanreicherung? Interessiert einen niederländischen LPG-Motor nicht. Der kennt nämlich gar keine Vollast. Die Motoren der LPG-Autos halten dort aus genau diesem Grund wesentlich länger als deren Benziner-Brüder.

Wer sich also auch hier einer entsprechenden Fahrweise befleissigt - die nebenbei bemerkt auch noch einen geringeren Spritverbrauch mit sich bringt - wird auch hier in der Regel einen ewig haltenden Motor haben. Leider nur in der Regel, weil die gelegentlichen Probleme mit verdrecktem Gas mit der Fahrweise nichts zu tun haben.

Es muß jeder mit sich selber abmachen, aber meine ganz persönliche Überlegung ist simpel: LPG ist die richtige Lösung für Vielfahrer, die wirtschaftlich fahren wollen. Wer viel fährt, möchte Nerven und Sprit sparen. Also fährt man ruhiger, das spart beides. Und Gas im Tank ist zur Zeit der wirtschaftlichste Kraftstoff, Benzin und Diesel kommen da nicht mit. Rasen und LPG passen für mich nicht zusammen.

Der typische Raser vom Typ Vertreter sollte sich einen teuren Diesel kaufen, den nach spätestens 100.000 km durch einen neuen ersetzen, weil die Karre sowieso bald Motorreparaturen zu vierstelligen Preisen braucht. Mit einem LPG-Auto wäre unser Vertreter nicht glücklich, denn dessen Motor würde er wohl durch unangemessene Fahrweise killen. Und da wären dann natürlich das böse böse Gas oder die unfähigen Umrüster schuld.

Jede Technik hat ihren Einsatzbereich - und LPG steht für Wirtschaftlichkeit, nicht für Höchstgeschwindigkeit.

Gruß Michael

 

(*) Wer als Deutscher sich brav an die erlaubten 120 km/h auf der Autobahn hält, wird nicht selten von Niederländern mit kleinen Anhängern der Baumarktklasse, also so bis ca. 750 kg ZGG überholt. Das ist dort normal!

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Ja. Gefahr besteht besonders für Euro3 (oder niedriger) -Fahrzeuge im Bereich der Volllastanreicherung , wenn auf Gas der Lamdawert zu mager eingestellt ist. Es gibt keinerlei Sicherheitsmechanismus, der dies bemerkt. Folge: Verbrannte Auslaßventile, abreißende Ventile, abgerissene Ventilteller schlagen in Kolben und Kopf ein ->Totalschaden

Themenstarteram 18. November 2009 um 20:23

ja aber das ist ja auch ein Schaden der vom kopf herrührt, ich meine wirklich Schäden deren Ursache unterhalb des Kopfes liegt

thx

Nein, definitiv nicht. LPG ist weder mit Lachgas noch mit Aufladung gleichzusetzen, hat nichts mit leistungssteigernden Maßnahmen zu tun. Bei Verdampferanlagen sinkt sogar die mechanische Belastung des Laufzeugs durch geringere Zylinderfüllung. (geringerer Mitteldruck) Bei Fahrzeugen ohne Klopfsensor kann man davon ausgehen, daß Klopfen mit LPG definitiv in keinem Betriebszustand mehr auftritt, während es bei Super im Grenzbereich auftreten könnte, also wieder einS icherheitsplus von LPG.

Mit LPG wird das Motoröl geschont (kein Benzineintrag, abgesehen von den Startphasen), das freut Pleuel, Kurbelwelle u.s.w.

Kritisch ist einzig und allein der Bereich der Ventile, der vom heißen Abgas umströmt wird. Und auch nur dann, wenn die Volllastanreicherung bei LPG falsch eingestellt wird (zu mager) und die Motorsteuerung dies nicht kontrolliert (definitiv bis Euro3 so, bei Euro4 KANN es sein, daß die Volllastanreicherung überwacht wird)

Themenstarteram 18. November 2009 um 20:37

Angeblich gibt es nämlich einen Schaden weil sich Gas in der Kolbenringnut gesammelt hat und beim Motorstart den Kolben gesprengt hat. Deshalb meine Angst.

Das war nicht LPG, das war bestimmt Tetranitromethan im Gemisch mit irgendeinem flüssigen Kraftstoff. Da kann LPG nix dafür.

Hi,

sowas hab ich noch nie gehört. Wenn der Motor aus geht sollte ja eigentlich kein Gas mehr in den Brennraum strömen. Und wenn dann ist das so wenig das das sicher keine zerstörerische Explosion auslöst.

Für den Rumpfmotor sehe ich eigentlich keine großartige Gefahr im Gasbetrieb. Wie ja schon geschrieben liegen die Gefahren eher beim Zylinderkopf.

Gruß Tobias

Themenstarteram 18. November 2009 um 20:44

Wie kommt denn das in den Motor??

Wie das in den Motor kommt... Da wollte wohl jemand mit seinem Polo oder Corsa die Porsches versägen ;)

Themenstarteram 18. November 2009 um 20:52

aaaahhh - tuning

hehe

Hallo,

bei den Niederländern halten die Motoren ewig, der Gasbetrieb verringert den Verschleiß und verlängert die Lebensdauer. Dortige LPG-Gebrauchtwagen haben nicht selten mehrere 100.000 km mit Gas hinter sich - und das ist eher die Regel als die Ausnahme.

Wer mal in den Niederlanden gefahren ist kennt auch die dortige Fahrweise: Im Vergleich zu Deutschland viel ruhiger und gleichmäßiger, die gefahrenen Autobahntempi (nicht die erlaubten... *gggg*) liegen im Hängerbetrieb meist irgendwo zwischen 100 und 130 km/h(*), ohne Anhänger 10 bis 20 km/h schneller, aber auch nicht immer. Im Schnitt fahren die Niederländer ruhig und eher langsam und Berge gibt es auch keine.

Konsequenz: Vollastanreicherung? Interessiert einen niederländischen LPG-Motor nicht. Der kennt nämlich gar keine Vollast. Die Motoren der LPG-Autos halten dort aus genau diesem Grund wesentlich länger als deren Benziner-Brüder.

Wer sich also auch hier einer entsprechenden Fahrweise befleissigt - die nebenbei bemerkt auch noch einen geringeren Spritverbrauch mit sich bringt - wird auch hier in der Regel einen ewig haltenden Motor haben. Leider nur in der Regel, weil die gelegentlichen Probleme mit verdrecktem Gas mit der Fahrweise nichts zu tun haben.

Es muß jeder mit sich selber abmachen, aber meine ganz persönliche Überlegung ist simpel: LPG ist die richtige Lösung für Vielfahrer, die wirtschaftlich fahren wollen. Wer viel fährt, möchte Nerven und Sprit sparen. Also fährt man ruhiger, das spart beides. Und Gas im Tank ist zur Zeit der wirtschaftlichste Kraftstoff, Benzin und Diesel kommen da nicht mit. Rasen und LPG passen für mich nicht zusammen.

Der typische Raser vom Typ Vertreter sollte sich einen teuren Diesel kaufen, den nach spätestens 100.000 km durch einen neuen ersetzen, weil die Karre sowieso bald Motorreparaturen zu vierstelligen Preisen braucht. Mit einem LPG-Auto wäre unser Vertreter nicht glücklich, denn dessen Motor würde er wohl durch unangemessene Fahrweise killen. Und da wären dann natürlich das böse böse Gas oder die unfähigen Umrüster schuld.

Jede Technik hat ihren Einsatzbereich - und LPG steht für Wirtschaftlichkeit, nicht für Höchstgeschwindigkeit.

Gruß Michael

 

(*) Wer als Deutscher sich brav an die erlaubten 120 km/h auf der Autobahn hält, wird nicht selten von Niederländern mit kleinen Anhängern der Baumarktklasse, also so bis ca. 750 kg ZGG überholt. Das ist dort normal!

Eine Autogasanlage hat nicht zwingend eine Änderung der Fahrweise zur Folge. Es ist durchaus möglich und gar nicht schwierig Autos mit der gleichen Belastung wie mit Benzin auf LPG zu Fahren. Es gibt Autogasfahrzeuge, die erfolgreich im Rennbetrieb eingesetzt werden. Dort ist der Vollastanteil erheblich höher als bei Normalbürger.

Ein auch in unserer Forschung festgestelltes Problem ist die Abhängigkeit mancher Motoren von im Normalbenzin vorhandenen Additiven. Hiermit sind die Bleiersatzstoffe, die der Grundmischung zugefügt werden. Danach kommen immer die markenspezifischen Additive oben drauf.

Für den schnellen Vielfahrer bedeutet dies zweierlei: die Anlage muß korrekt auf das Fahrzeug abgestimmt sein und der Motor muß bestimmte Merkmale erfüllen. In der Regel sind dies speziell auf den Gasbetrieb hin entwickelte Motoren: die ominösen gehärteten Ventilsitze sind beispielsweise ein Bestandteil dieser Änderung gegenüber dem normalen Benzinmotor.

Von Herstellern ab Werk gelieferte Fahrzeuge erfüllen diese Voraussetzungen. Hier werden für Erdgas und Flüssiggas besondere Zylinderköpfe konfiguriert oder der Benzinkopf erfüllt bereits diese Anforderungen - je nach Hersteller.

Alternativ kann auch ein Fahrzeug so eingestellt werden, daß in einem bestimmten Lastbereich auf Benzin zurückgeschaltet wird. Dies hat den entscheidenden Vorteil der Automatischen Regelung ohne den Fahrer alleine durch die Gasanlage eine andere Fahrweise aufzwingen zu wollen. Daß dauernde Vollastfahrten weder Zeit sparen noch sonst besonders schlau sind, bleibt unbenommen. Es sollte aber stets angestrebt werden, die Gebrauchsfähigkeit des Fahrzeugs durch die Verwendung von Flüssiggas nicht einzuschränken.

Theoretisch ist alles möglich. Wichtiger ist, was praktisch passiert, d. h. welche Risiken wirklich relevant sind. Und da gibt es durchaus Erfahrungen.

Keine Gasanlage führt per se zu Motorschäden. Aber genauso, wie Motoren im Benzinbetrieb kaputtgehen können, wird das auch im Gasbetrieb passieren können. Leider ist die Wahrnehmung oftmals verzerrt – reißt der Benziner die Hufe hoch, reden alle von Pech und Ausnahmefall, passiert dasselbe auf Gas, ist natürlich die pöse, pöse Gasanlage schuld.

Zitat:

Original geschrieben von dvfg

Eine Auto ... ... ... Flüssiggas nicht einzuschränken.

Ich stimme Dir zu 100 % zu - denn Deine Erläuterungen widersprechen meiner Aussage im Grunde nicht.

Im normalen Alltagsgebrauch, der für mindestens 90 % der Autofahrer zutreffen dürfte, stimmt meine Pauschalisierung. Natürlich kann man grundsätzlich auch anders umrüsten - aufgrund der hohen Klopffestigkeit kann man mit LPG sogar eine spürbar höhere Leistung aus einem Motor herausholen. Aber das erfordert halt einen entsprechenden Aufwand, der bei Motorsportfahrzeugen im Gegensatz zum normalen 08/15-Auto auch getrieben wird.

De facto sind sehr viele (alle?) Umrüstungen nicht wirklich optimiert. Und das ist nicht einmal falsch, denn eine echte Anpassung ist nicht für ein paar hundert Euro an Lohn beim Einbau machbar. Also wird ein vernünftiger Mittelwert für die nun viel schnellere Einstellung gewählt. Logisch, daß die nicht perfekt auf den Motor abgestimmt ist. Das ist aber beim Benzinbetrieb nicht anders.

Eine ganz wichtige Aussage findet sich in meinen Überlegungen aber: Fahrer, die ohnehin schon der Wirtschaftlichkeit wegen eher ausgeglichen und langsam fahren brauchen vor Schäden durch LPG in aller Regel keine Angst haben.

Gruß Michael

Zitat:

Original geschrieben von dvfg

Eine Autogasanlage hat nicht zwingend eine Änderung der Fahrweise zur Folge.

Das ist ja das Problem. :)

Nicht durch den Beitrieb mit LPG, CNG, Biodiesel oder RME entstehen "Schäden am Motorblock", sondern eher durch den Faktor, welcher die Pedale bedient.

Also muss die Frage eigentlich lauten "theoretisch kapitaler Motorschaden MIT Gas möglich?" und die Antwort: "JA, genauso wie bei einem Fahrzeug ohne LPG/CNG".

Siehe den traurigen Tod vieler US-Klassiker: Sind in den USA oftmals 40 Jahre lang gemütlich dahingetuckert. Dann kommen sie nach Europa, genauer gesagt Deutschland. Anstatt der 55 mls wird nun das Bodenblech als Geschwindigkeitsberenzer genommen. Siehe da: Der Motorblock hat plötzlich einen Riss, die Schläuche sind geplatzt oder es gibt einfach einen Kolbenfresser, da niemand daran gedacht hatte, mal das Öl zu wechseln und zumindest eins zu verwenden, was eher zur Tortur auf der Autobahn gepasst hätte.

_____

Ich war 6 Monate lang beruflich in der Schweiz. Was dort an "alten Fahrzeugen" noch täglich genutzt wird (Golf II der ersten Jahre mit Dreiecksfenster, etc.), teilweise hohe Laufleistungen hat und dennoch aussieht wie gerade erst vom Band gehüpft:

* immer gut bis sehr gut gepflegt

* maximal 120 km/h (Autobahn) 80 km/h (Landstraße) - ansonsten empfindliche Strafen

* generell eher die Tendenz Fahrzeuge gut zu pflegen, schließlich kosten Neufahrzeuge nicht gerade wenig

=> Irgendwie halten die Fahrzeuge deutlich länger als in Deutschland. Warum nur? ;)

Was bei uns schon lange Richtung Afrika ausgemustert wurde, läuft jetzt noch in der Schweiz.

Daher zurück zu meinem eigentlichen Punkt: Primär ist der lebensdauerverkürzende Faktor der Fahrer und nicht die Art des Kraftstoffs. Zumindest bin ich davon überzeugt.

Grüße, Martin

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