Testfahrer gesucht als Zeitungsbeilage
Hallo,
habe heute in einer Abo Zeitung eine Beilage mit "Porsche sucht Testfahrer " gefunden.
Was hat es sich damit auf sich, welche Art von Testfahrer (Alltagstauglichkeit, Renntauglichkeit) suchen die eigentlich konkret?
Sind die so knapp mit Testfahrer oder wollen die einfach nur testen wieviel Feedback die auf eine Zeitungsbeilage in 5 stelliger Auflagenhöhe bekommen?
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
Folgende Fragestellungen könnten mit einer derartigen Aktion beantwortet werden:
Interessentenanalyse:
- Wer hat Interesse an unserem Produkt. (Adresslisten)
- Welche Gruppierungen haben Interesse an unserem Produkt. (Profillisten)
Marktanalyse:
- Wo stehen wir/unser Produkt bei unseren Interessenten (z.B. Image)
- Wo sehen uns/unser Produkt unsere Kunden den im Umfeld des Mitbewerbs (z.B: Imagevergleich)
- Wo hat unser Produkt ein Problem bei unseren Zielkunden
- Warum entscheiden sich potentielle Kunden gegen uns (Niemand sagt dem Verkäufer die Wahrheit)
Produktanalyse:
- Was kann an dem Produkt verbessert werden
- was wird gut angenommen
Sonstiges:
- reines PR. Man läßt z.B. hundert Fahrer mit hundert Panamera über die Autobahn brettern und hat eine entsprechend größere Sichtbarkeit
- Messen der Begehrlichkeit der eigenen Produkte (z.B. Klicks zu Bewerbungen).
- reine Imagekampagne. Man zeigt dem Mitbewerb und den Interessenten daß man noch da ist. (Gerade in Bezug auf VW Deal wichtig)
- Marketingaktionen: Z.B. Anzeigenserie in den USA mit dem Slogan "tested by real german Drivers" o.ä.
- Empfehlungsmarketing: Gbegeistere Hundert Menschen, Die dein Produkt dann als Toll weiterempfehlen...
Es gibt mit Sicherheit noch viele weitere Möglichkeiten. Ich wollte dies hier nur anmerken, da die meisten hier auf die reinen Adressen angesprungen sind. Diese sind an sich noch nicht viel Wert. Selbst wenn weitere Fragen zu Gehalt, Position oder Automobil gestellt werden, sind die Daten mit Vorsicht zu genießen. Wer hat noch nicht auf irgendeiner Website etwas Falsches angegeben? Die Daten müßten danach erneut komplett validiert werden. Da ist es zumeist billiger und effizienter, für eine Aktion die Adressen extern einzukaufen. Generell ist die Evaluierung der obigen Punkte durch ein CallCenter mit Sicherheit teurer.
Eine typische Rechnung sähe folgendermaßen aus:
Projekteinrichtung, Datenübernahme (Je nach Fragestellung und Aufwand) >5.000 Euro
Anruf pro Datensatz (4 Versuche, je nach Aufwand) zwischen 10 und 80 Euro
Projektcontrolling (Je nach Aufwand) >4000 Euro/Monat
Projektabschlußbericht (Je nach Fragestellung und Aufwand) >5.000 Euro
Da kommt schnell mal was zusammen. Zusätzlich müßen hier auch noch externe Daten gekauft werden. Selbst wenn das intern (was meistens nicht möglich ist) geregelt würde, wären die Kosten recht hoch.
@Karl-der-Käfer: Die Verknüpfung von schützenswerten(Beruf,...) und besonders schützenswerten(Privatadressen, Gehalt, Religion,...) Daten zum Zwecke des Vertriebs ist durch das BDSG und LDSG BaWü (Porsche ist in BaWü) verboten. Auch das UWG regelt weitere Aspekte besonders im B2C Umfeld. Durch diese Gesetze sind z.B. telefonische Markterhebungen verboten. Alleinig Marktforschungsinstitute dürfen nur zu Forschungszwecken ohne vorherige Bestätigung die durch eine eindeutige Aktion des angerufenen erfolgte, durchgeführt werden. Zumal mit einer solchen Aktion nichts gewonnen wäre, weil die Daten nicht validierbar sind. Würdest Du am Telefon einer fremden Person Deinen finanziellen Spielraum verraten?
@Xen5: Das ist keine Werbung sondern Marketing/PR. Ist eine etwas andere Baustelle. Jedoch wüfeln selbst sog. Fachleute die Begriffe durcheinander. Die Werbung hat als Ziel, Interessenten zu generieren. Das Marketing beschäftigt sich mit weiteren Themen. Begonnen bei der (um Gottes Willen 😛) CI und der Einführung/Aufrechterhaltung derer bis zum Produktmanagement und zur Preisgestaltung (also alle vertriebs- und produktrelevanten Fragen währen des Produkt-Lifecycles. So zumindest wird dies zumeist gehandhabt.
27 Antworten
Klar geht's um Adressen. Vermutlich aber nicht für die Weitergabe. Das wäre dann doch zu weit hergeholt. Ich hab das Ganze jetzt auch nicht weiter ausgefüllt, aber da wird bestimmt in den Folgefragen dem Bewerber auf den Zahn gefühlt. Was fährt er derzeit. Wann will er ein Auto kaufen. Käme ein Porsche infrage. Alter. etc.
Dann wird entschieden, was mit dem "Testfahrer" passiert. Bis hierher hat die Aktion dann eh fast nix gekostet.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich das rechnet.
Natürlich rechnet sich das (nicht). Der Ford'sche Grundsatz, dass 50% der Werbung eh hinausgeschmissen sind, stimmt ja heute noch, nur heute wie damals tut man sich schwer, an den richtigen 50% einzusparen.
Aber klar, muss eine Firma wie Porsche solch ein Marketing betreiben. Und rechnen tut sich das, im schlimmsten fall ist das "nur" für die Marke, nicht für den Verkauf.
Konzentrieren wir uns also auf das wesentliche und begutachten unter diesem Aspekt das Produktportfolio Hermes und Prada...
herzliche Grüße
Thomas Borsutzky
Vielleicht haben wir ja noch das Glück, daß sich hier mal ein Marketing-Spezialist zum Thema äußert...😉
Bin zwar kein Marketing-Spezialist, aber durch dei Testfahrer-Kampagne gerät eine Firma erstmal an die persönlichen Daten von Leuten, die eine Sympatie für die Marke hegen. Dann muss man nur noch rauskriegen, wer von denen auch das nötige Kleingeld hat und schon lässt sich sehr geziehlt werben.
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Hallo zusammen,
Folgende Fragestellungen könnten mit einer derartigen Aktion beantwortet werden:
Interessentenanalyse:
- Wer hat Interesse an unserem Produkt. (Adresslisten)
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Marktanalyse:
- Wo stehen wir/unser Produkt bei unseren Interessenten (z.B. Image)
- Wo sehen uns/unser Produkt unsere Kunden den im Umfeld des Mitbewerbs (z.B: Imagevergleich)
- Wo hat unser Produkt ein Problem bei unseren Zielkunden
- Warum entscheiden sich potentielle Kunden gegen uns (Niemand sagt dem Verkäufer die Wahrheit)
Produktanalyse:
- Was kann an dem Produkt verbessert werden
- was wird gut angenommen
Sonstiges:
- reines PR. Man läßt z.B. hundert Fahrer mit hundert Panamera über die Autobahn brettern und hat eine entsprechend größere Sichtbarkeit
- Messen der Begehrlichkeit der eigenen Produkte (z.B. Klicks zu Bewerbungen).
- reine Imagekampagne. Man zeigt dem Mitbewerb und den Interessenten daß man noch da ist. (Gerade in Bezug auf VW Deal wichtig)
- Marketingaktionen: Z.B. Anzeigenserie in den USA mit dem Slogan "tested by real german Drivers" o.ä.
- Empfehlungsmarketing: Gbegeistere Hundert Menschen, Die dein Produkt dann als Toll weiterempfehlen...
Es gibt mit Sicherheit noch viele weitere Möglichkeiten. Ich wollte dies hier nur anmerken, da die meisten hier auf die reinen Adressen angesprungen sind. Diese sind an sich noch nicht viel Wert. Selbst wenn weitere Fragen zu Gehalt, Position oder Automobil gestellt werden, sind die Daten mit Vorsicht zu genießen. Wer hat noch nicht auf irgendeiner Website etwas Falsches angegeben? Die Daten müßten danach erneut komplett validiert werden. Da ist es zumeist billiger und effizienter, für eine Aktion die Adressen extern einzukaufen. Generell ist die Evaluierung der obigen Punkte durch ein CallCenter mit Sicherheit teurer.
Eine typische Rechnung sähe folgendermaßen aus:
Projekteinrichtung, Datenübernahme (Je nach Fragestellung und Aufwand) >5.000 Euro
Anruf pro Datensatz (4 Versuche, je nach Aufwand) zwischen 10 und 80 Euro
Projektcontrolling (Je nach Aufwand) >4000 Euro/Monat
Projektabschlußbericht (Je nach Fragestellung und Aufwand) >5.000 Euro
Da kommt schnell mal was zusammen. Zusätzlich müßen hier auch noch externe Daten gekauft werden. Selbst wenn das intern (was meistens nicht möglich ist) geregelt würde, wären die Kosten recht hoch.
@Karl-der-Käfer: Die Verknüpfung von schützenswerten(Beruf,...) und besonders schützenswerten(Privatadressen, Gehalt, Religion,...) Daten zum Zwecke des Vertriebs ist durch das BDSG und LDSG BaWü (Porsche ist in BaWü) verboten. Auch das UWG regelt weitere Aspekte besonders im B2C Umfeld. Durch diese Gesetze sind z.B. telefonische Markterhebungen verboten. Alleinig Marktforschungsinstitute dürfen nur zu Forschungszwecken ohne vorherige Bestätigung die durch eine eindeutige Aktion des angerufenen erfolgte, durchgeführt werden. Zumal mit einer solchen Aktion nichts gewonnen wäre, weil die Daten nicht validierbar sind. Würdest Du am Telefon einer fremden Person Deinen finanziellen Spielraum verraten?
@Xen5: Das ist keine Werbung sondern Marketing/PR. Ist eine etwas andere Baustelle. Jedoch wüfeln selbst sog. Fachleute die Begriffe durcheinander. Die Werbung hat als Ziel, Interessenten zu generieren. Das Marketing beschäftigt sich mit weiteren Themen. Begonnen bei der (um Gottes Willen 😛) CI und der Einführung/Aufrechterhaltung derer bis zum Produktmanagement und zur Preisgestaltung (also alle vertriebs- und produktrelevanten Fragen währen des Produkt-Lifecycles. So zumindest wird dies zumeist gehandhabt.
Zitat:
Original geschrieben von bjoern1980
Gerne nochmal: den Beruf "Testfahrer" gibt es nicht, auch nicht bei Porsche. Was auch immer dort wirklich gesucht wird, "Testfahrer" werden es kaum sein.
stimmt eigentlich nicht - ein Bekannter meines Bruders hat für irgend nen Entwickler einige Zeit wriklich als Testfahrer gearbeitet. Er musste dann je nach Anforderung ein bestimmtes Fahrprofil an den Tag legen (also bsp 100km mit 120kmh über die Autobahn oder 100km Stadtverkehr, etc)
Bei Bedarf kann ich gerne mal nachfragen wie die Arbeit genau aussah.. aber er war damals definitiv noch "unqualifiziert" (sprich Student)
Weiß denn jemand von Euch, wie man an einen Zugangscode für
http://testfahrer-gesucht.porsche.de/
kommt???
Zitat:
Original geschrieben von ancalagon
stimmt eigentlich nicht - ein Bekannter meines Bruders hat für irgend nen Entwickler einige Zeit wriklich als Testfahrer gearbeitet. Er musste dann je nach Anforderung ein bestimmtes Fahrprofil an den Tag legen (also bsp 100km mit 120kmh über die Autobahn oder 100km Stadtverkehr, etc)Zitat:
Original geschrieben von bjoern1980
Gerne nochmal: den Beruf "Testfahrer" gibt es nicht, auch nicht bei Porsche. Was auch immer dort wirklich gesucht wird, "Testfahrer" werden es kaum sein.
Bei Bedarf kann ich gerne mal nachfragen wie die Arbeit genau aussah.. aber er war damals definitiv noch "unqualifiziert" (sprich Student)
Stimmt eigentlich doch...
Ich habe, als ich damals den Panamera-Prototyp hier in HH geentert habe, den "Testfahrer" (= sehr qualifizierter Ingenieur) mal angesprochen auf dieses Thema. Mit "unqualifiziert" ist da nix...
Zitat:
Original geschrieben von bjoern1980
Stimmt eigentlich doch...Zitat:
Original geschrieben von ancalagon
stimmt eigentlich nicht - ein Bekannter meines Bruders hat für irgend nen Entwickler einige Zeit wriklich als Testfahrer gearbeitet. Er musste dann je nach Anforderung ein bestimmtes Fahrprofil an den Tag legen (also bsp 100km mit 120kmh über die Autobahn oder 100km Stadtverkehr, etc)
Bei Bedarf kann ich gerne mal nachfragen wie die Arbeit genau aussah.. aber er war damals definitiv noch "unqualifiziert" (sprich Student)Ich habe, als ich damals den Panamera-Prototyp hier in HH geentert habe, den "Testfahrer" (= sehr qualifizierter Ingenieur) mal angesprochen auf dieses Thema. Mit "unqualifiziert" ist da nix...
Ihr müsst unterscheiden von was für Testfahreren ihr sprecht 🙂.. Zum einen sind da die "qualifizierten" Leute, sprich Ingenieure, die die schönen Aufgaben haben wie beispielsweise mit dem Auto umherfahren und subjektive Bewertungen aufschreiben bzw. diese dann gleich für mögliche Optimierungen an Fahrwerk, Bedienung ect. weitergeben. Eine zweite Gruppe sind die Leute, die die Wagen für bestimmte Einsatzgebiete testen, beispielsweise auf dem Nürburgring. Das sind dann meistens Rennfahrer bzw. Leute die in der Lage sind, bestimmte Rundenzeiten zu erzielen. Gruppe Nr. 3 sind dann die "Unqualifizierten", d.h. Studenten und/oder Leute mit Ausbildung, die die Aufgabe haben den ganzen Tag auf einem definierten Kurs ein bestimmtes Fahrprofil abzufahren (und das macht keinen Spaß, bin selbst mal so eine Strecke gefahren). Außerdem macht diese Gruppe meistens die "Abnahmefahrten", wie z.B. bei Audi die S- und RS-Modelle mal durchs Oval zu schiessen.
Zitat:
Original geschrieben von Moerdn
...die die Aufgabe haben den ganzen Tag auf einem definierten Kurs ein bestimmtes Fahrprofil abzufahren (und das macht keinen Spaß...
Ob es Spaß macht, dürfte vom getesten Modell abhängen...😉
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Ob es Spaß macht, dürfte vom getesten Modell abhängen...😉Zitat:
Original geschrieben von Moerdn
...die die Aufgabe haben den ganzen Tag auf einem definierten Kurs ein bestimmtes Fahrprofil abzufahren (und das macht keinen Spaß...
Glaube kaum, dass es mit IRGEND einem Modell Spaß macht im 5-Minuten-Takt durch 30cm tiefe Schlaglöcher, über Buckelpisten ect. zu fahren 😉.
Hallo, allerseits,
habe auch diese Beilage in einer Zeitung gehabt und mich auf der Seite beworben. Natürlich ohne große Hoffnung, da ich nicht der typische Porsche-Interessent bin. Trotz meiner Angaben (nicht berufstätig, kein geplanter Autokauf in den nächsten Jahren, etc.) habe ich heute eine Einladung eines Porsche-Zentrums in meiner Nähe erhalten :-)))
Also es geht nicht NUR um Adressen, man darf auch wirklich ans Steuer.
Gruß,
Gaenseliesel.
Ich bin nur von Porsche angeschrieben worden (von Porsche) ob ich nicht mal einem Panamera Experience Wochenende teilnehmen möchte und mich bewerben möchte - habe letzte Woche leider die Info bekommen, dass ich nicht der Glückliche bin... 😁
Ich persönlich würde mich anbieten nen 911 für 3 Jahre mit 120 tsd KM zu belegen und wir machen somit eine Art Dauertest - glaube aber nicht, dass Porsche mir dafür den Wagen gibt....
Also nen "Testfahrer" wird Porsche nicht über ne Zeitung suchen - kann ich mir nicht vorstellen. Das sind in der Regel Dipl. Ing. oder prof. Rennfahrer.
Es gab dieses Jahr in der AMS nen Bericht über die Testfahrer von Lambo, Ferrrari und Maserati. Glaub mir, die Prototypen bekommt nicht jeder im Werk in die Hand und die Fahrer dürfen diese auch nicht mit nach Hause nehmen.
Was es schon gibt sind Beurteilungen vor der Veröffentlichung. Da wird man eingeladen und kann das Desing und die Haptik gegenüber der Konkurrenz in irgendeiner Hall bewerten.