Tempomat mit oder ohne Bremse?

[numi]

Hallo,

ich habe ein Tiguan am 31.08.2014 in Wolfsburg abgeholt.
Tempomat ist mit eingebaut.

Erst jetzt sind wir mit dem Wohnwagen durch die Kasseler Berge gefahren und dabei musste ich feststellen dass das Fahrzeug bergabwärts immer schneller wurde.
Eingestellt hatte ich 100 Km/h und bei 110 Km/h musste ich manuell abbremsen.

Ich meinte, dass mein Tiguan automatisch abbremst wenn er zu schnell wird.

Falls diese automatische Funktion beim Tiguan nicht vorhanden sein sollte, ist es denn noch möglich dies nachträglich zu programmieren?

Gruß Tjitze

[Trennschleifer47789]

Naja, das kann ich nur beding unterstreichen:
Das mag vielleicht bei dem Bergabfahr-Assistenten funktionieren, aber sicherlich nicht im Regelfall!
Der Bergabfahrassistent ist dafür ja eigentlich auch nicht gedacht. Da geht es eher um "Schrittgeschwindigkeit", um sich in tatsächlich schwierigem Gelände (eher Offroad) einigermaßen sicher bewegen zu können, ohne da die Fähigkeiten eines erfahrenen Geländefahrers zu besitzen zu müssen... Doch auch da sollte man wissen, wann man welchen Gang einlegt!

Doch bei einem herkömmlichen Schaltgetriebe nimmt der einfach nur Gas zurück!
Folgt man jedoch, als umweltbewusster Bürger, den Schaltempfehlungen im Cockpit, und nähert sich im 6. Gang einem Gefälle, dann rollt der (dann irgendwann im Leerlauf, in der Bestrebung, die Geschwindigkeit zu reduzieren) nahezu ungebremst den Berg runter! Weniger als Null Gas gibt es halt nicht (die Schubabschaltung tut dann ihr übriges)...

Aber, es hat ja auch nie jemand behauptet, dass alleine die Existenz eines Tempomaten jemanden vollkommen von der Nutzung seines geistigen, theoretisch vorhandenen, Potentials entbindet!
Und nur ganz am Rande: Wenn es wirklich kracht, kann ich mich keinesfalls auf nicht funktionierende Assistenz-Systeme berufen, die ich einfach durch manuellen Eingriff übersteuern hätte können.

Vor amerikanischen Gerichten wurde auch schon mal ein Fall angenommen, in dem es darum ging, dass der Fahrer auf einem Highway, bei eingelegtem Tempomat, im Wohnmobil nach hinten zum Kühlschrank marschiert ist, um sich was zu Trinken zu holen. Es hat (wen wundert's) gekracht.
Der Fahrer hat daraufhin den Automobilhersteller verklagt!
Denn es hätte ihm keiner gesagt, dass er auch bei aktiviertem Tempomat selbst lenken müsste... !!!??

Das sind gleich zwei böse Witze: Der erste ist, dass der Fahrer so was überhaupt versucht hat, und der zweite, dass ein ordentliches Gericht den Fall überhaupt angenommen hat!
Davon sind wir hier hoffentlich noch sehr weit entfernt!

In meinen Augen ist ein Tempomat dazu da, auf einer langen, einigermaßen ebenen Strecke, die Geschwindigkeit konstant zu halten.
Z.B. Landstraße, Tempo 100, aber alle paar Kilometer kommt eine Ausfahrt, bei der das Tempo auf 80 reduziert wird. Dann schalte ich den Tempomaten ab, lasse den auf 80 runterkommen, und nach Passieren der Stelle nutze ich die Memory-Funktion, und ich fahre mit 100 weiter.
Das kann definitiv, selbst bei extrem verantwortungsvoller Fahrweise, vor unerwarteten Blitzern schützen.
Geht es jedoch plötzlich stark rauf, runter, oder wird kurvig, sollte ich wieder meine volle Aufmerksamkeit der Pedalerie und der Geschwindigkeit widmen.

Ähnlich ist es im Hänger-Betrieb auf der Autobahn: Jeder, der damit erfahren ist, wird mir bestätigen können, dass er da schon oft erschrocken ist, weil er, obwohl er das definitiv nicht tun wollte, sich plötzlich dabei erwischt hat, dass er schon bei 120 km/h angelangt ist...
Hat's geblitzt, dann wird ihm das keiner glauben, auch wenn es sehr oft vielleicht wahr ist.
"Erfunden" wurden diese Tempomaten ja auch für diese langen eintönigen Highways mit wirklich restriktiven Geschwindigkeitsbegrenzungen in den USA.

Doch viele scheinen in dieses doch recht nette Feature, geradezu mit der Brechstange, mehr reininterpretieren zu wollen...

So Long...

[MENA-C]

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125

. . . von der Nutzung seines geistigen, theoretisch vorhandenen, Potentials

Ein Klassiker! 😁