Technische Überprüfung bei Gebrauchtwagenkauf und Erkennen von möglichen Manipulationen?
Hallo liebe Motor-Talk-Forianer! Vielleicht ist das hier nicht das richtige Unterforum, auch wenn es dabei hauptsächlich um "technische" Belange geht.
Da mein Frontera (Motorschaden, Reparatur womöglich unrentabel) kurz- bis mittelfristig einen Ersatz braucht und ein Neuwagen (aus Prinzip) derzeit nicht in frage kommt, suche ich einen guten, zuverlässigen Gebrauchten. Es muss kein geländegängiger Allrad mehr sein, aber etwas mit guten Zuladeverhältnissen, also ein Kombi bspw.!
Zum Thema, selbst wenn das gute Stück nur "Zehntausend" €uronen kosten sollte, will man die auch nicht unnötig versenken wollen und bei einem Fahrzeug das erheblich mehr Kilometer auf dem Buckel (als angegeben) hat, kann das nun mal viel leichter passieren, auch wenn ein Gebrauchtkauf immer mit höherem Risiko behaftet ist.
Rein zufällig gab es gerade heute einen Artikel zum Thema auf @t-online:
https://www.t-online.de/.../...sollten-sie-beim-autokauf-beachten.html
, allerdings sind da einige Tipps doch schlecht umsetzbar und gehen dann auch nicht ins Detail.
Bspw. mit welchen Geräten theoretisch eine Tachomanipulation aufgedeckt werden könnte oder wie soll man "vor" einem Kauf den die möglichen Vorbesitzer ausfindig machen können, abgesehen davon, dass die selbst ja auch an einer Manipulation beteiligt sein konnten?!
Auch ein Vorcheck durch eine "neutrale" Werkstatt klingt erst mal plausibel, allein die Umsetzung dürfte oftmals kaum machbar sein, gerade wenn das Fahrzeug nicht im eigenen Wohnort stehen sollte.
Ist das Thema schon mal ausgiebig hier behandelt worden? Bitte dann den Thread dazu, wenn nicht bitte ich um Tipps, was man tatsächlich für Möglichkeiten hat keinem Betrüger aufzusitzen.
Schönes Wochenende!
75 Antworten
Zitat:
@toyotahelferlein schrieb am 28. August 2021 um 16:37:52 Uhr:
Für mich selbst erhalte ich einen Überblick, was sich bei den Terminen so verändert hat...
Ob sich was verändert hat, merke ich auch ohne den ganzen sinnlosen Papierkram. Und wer das nicht merkt, dem hilft da auch kein TÜV-Bericht.
Zitat:
@4Takt schrieb am 28. August 2021 um 17:07:48 Uhr:
Zitat:
@toyotahelferlein schrieb am 28. August 2021 um 16:37:52 Uhr:
Für mich selbst erhalte ich einen Überblick, was sich bei den Terminen so verändert hat...
Ob sich was verändert hat, merke ich auch ohne den ganzen sinnlosen Papierkram. Und wer das nicht merkt, dem hilft da auch kein TÜV-Bericht.
Wir haben verstanden, dass Du es für unnötig hältst.
Ich aber nicht, warum ihr da so darauf steht. Wahrscheinlich deswegen, weil ihr technisch nicht so viel drauf habt und ohne den ganzen Papierkram sonst keine Entscheidungshilfen habt. Also steht ihr auf lückenlose Scheckhefte und vollzählig vorhandene HU-Berichte. Dann muss das Auto ja gut sein. 🙄
Jedenfalls wäre ein "gedrehter Tacho" vor jedem TÜV seltener anzutreffen als eine "ehrlich verkaufte Kilometerschlampe", die kaum drei mal den Besitzer gewechselt auf einmal 100.000 weniger auf dem Zähler hat.
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4-Takt hat nicht ganz Unrecht.
Ich verlasse mich auch nie auf die Zettel, sondern weitaus mehr auf meine eigene Nase und Ohren, eine ausgiebige Probefahrt und einen Check hinterher auf der Hebebühne.
Wenn ich selber nicht in der Lage bin, den Zustand eines Gebrauchtwagens für mich zufriedenstellend einzuschätzen, muss ich eben jemanden dafür bezahlen der das besser kann, oder mit dem Risiko, übers Ohr gehauen zu werden, leben.
Die Zettel checken ist m.E. nicht unbedingt zweitrangig, hilft aber nur, bestimmte Details zu prüfen: wurde regelmäßig Öl gewchselt, und der Zahnriemen gemacht? Wurde wirklich gerade eine neue Kupplung eingebaut? Ein verschwiegener Unfall taucht dort natürlich nicht auf, und eine eventuell defekte Klimaanlage auch nicht: die wird weder beim TÜV gecheckt noch beim normalen Service (Klima muss man extra beauftragen und bezahlen).
Wer ein älteres Auto fährt, muss sich m.E. ohnehin die Werkstatthandbücher besorgen und sich einarbeiten, alleine schon um nachvollziehen zu können was der Mechaniker heute mal wieder erzählt. Das muss nicht immer gleich Betrug sein, bei seltenen Wagen oder Marken auf die er nicht spezialisiert ist wissen sie es oft halt auch nicht besser.
Armin.
Meine Meinung nach kommt es auf den Wert des Fahrzeuges an.
Ist dieser noch im 5stelligen Bereich, ist es sicher sinnvoll, alle Berichte zu archivieren.
Habe ich das Teil schon für wenig Geld (wie bei mir) Gebraucht gekauft, interessiert es die "letzte Preisfraktion" eher weniger, welche Dokumente zum Fahrzeug noch dazugehören.
Von diesen Serviceheften halte ich eher weniger, weil es leider (aus eigener Erfahrung) nicht allzu viel Service gibt, dafür eine Fette Rechnung...
Es gibt keine Sicherheit beim Gebrauchtwagenkauf! Etwas kann mit Servicenachweisen und Sachverstand beurteilt werden, eine Restunsicherheit bleibt. Auch Niederlassungen, angesehene Händler und seriöse Vermittler sind kein Garant für korrekte Angaben. Meist können die auch nicht viel dafür, kontrollieren selbst nur oberflächlich und sichern sich mit Gebrauchtwagengarantien ab. Alles andere kostet Geld und bringt keinen eigenen Ertrag.
Nach offiziellen Angaben sind etwa 30% aller Gebrauchtwagen kilometermanipuliert, weitere 30% sind mit Billigchips in der Leistung modifiziert, nicht wenige Fahrzeuge betrifft beides. Die günstigsten Leasingkosten führen dazu, dass Jugendliche (natürlich auch andere) sich Fahrzeuge für 80.000€ ganz einfach für 600€ im Monat leasen können. Dann noch ein paar PS mehr, den km-Stand am Ende an die vertraglich vereinbarte Laufleistung angepasst, fertig ist der Spaß, und nach mir die Sintflut.....
Nach schlechten Erfahrungen kommen für mich nur noch 2 Kategorien Fahrzeuge in Betracht: Neuwagen oder so alt und billig, das ein Totalausfall verschmerzbar ist. Teure Gebrauchte kaufe ich nicht mehr seit über 50% der neu zugelassenen Fahrzeuge nur subventionierte Spielzeuge für Firmenangehörige oder alternativ wenig wertgeschätzte Leasingschlampen sind, immerhin muss da niemand den nicht unerheblichen Wert in irgendeiner Weise aufbringen. 600€ im Monat können einige zu Hause wohnenden Zeitgenossen sogar von ihrem Lehrlingslohn erübrigen, die 60-80.000€ Wert aber tatsächlich weder verdienen noch finanzieren mangels Sicherheiten (obwohl da ja auch schon viele Banken beide Augen zudrücken). Wenn es also nur noch ein für alle gerechter Weise erschwingliches Konsumgut sein soll, das jeder individuell behandeln und am Ende schön frisiert vermarkten will, dann sehe ich auch nicht ein, viel Geld für ein abgerittenes, manipuliertes und nur zum Verkauf aufgehübschtes Vehikel zahlen zu müssen.
Mein Tipp: Kauf neu und günstig oder alt und günstiger, alles dazwischen macht Ärger und ist unsicher. Nicht immer, aber immer öfter.....
Gruß
Gravitar
Nicht verrückt machen lassen.
Es reicht, mit gesunden Menschenverstand an den Gebrauchtwagenkauf heranzugehen und alle Fahrzeuge, zu denen es angeblich keine Nachweise gibt, links liegen zu lassen.
Dazu noch das Auto genau in Augenschein nehmen und windige Händler meiden.
Dann ist das Risiko natürlich nicht null, aber extrem minimiert.
Natürlich muss man in der Lage sein oder jemanden haben, den jetzigen Zustand sicher einzuschätzen. Trotzdem kann bei gepflegten Exemplaren der Tacho um 100.000 km zurückgedreht sein. Und genau dabei helfen die alten Tüvberichte, Rechnungen. Ein Serviceheft intressiert mich weniger, da sowas ganz ganz schnell gefälscht werden kann.
Ausserdem garantieren mir Rechnungen und mängelfreie Tüvberichte, oder eben darin enthaltene aber fachgerecht instandgesetzte Mängel, dass der Wagen IMMER gewartet wurde und nicht nur jetzt für den Verkauf alles aufgehübscht wurde, der letzte Ölwechsel aber vor 5 Jahren durchgeführt wurde.
Von daher sage ich wiederholt wie einige hier, ein Auto ohne Historie, Finger weg. Es muss noch nicht mal ein Ordner sein, ein Schuhkarton, wo man die Unterlagen reinwirft reicht auch. Aber sowas schmeißt man nicht weg, das geht mir nicht in den Kopf. Das schmeißt man weg, wenn man was vertuschen will.
Auch für einen selber ist es aufschlussreich. Man weiß doch irgendwann nicht mehr, war das vor 3,4 oder 5 Jahren schon mal kaputt. Nicht alle Teile haben ein Produktionsdatum aufgeprägt. Für einen Käufer ist schon intressant, ob und wann z.B. Thermostat, Wasserpumpe, Ausgleichsbehälter Viscokupplung (interessant bei BMW M54 Motoren) getauscht wurden. Bremsteilen sieht man auch nicht den Hersteller an, ein Auto mit Billigekram bekäme von MIR schon mal einen dicken Punktabzug. Kaufte der Vorbesitzer Markenqualität oder Schrott bei sämtlichen Baugruppen, sagt viel aus.
man kann einen Wagen auch ohne viel Rechnungen pflegen,wenn man es selber macht wie ich.
Ich schreibe auf einem Blatt auf was ich wann gemacht habe,dafür muss ich mir keine Rechnungen ausdrucken und dabei legen.
Und ich habe an meinem Wagen sicher eine Menge mehr gemacht als die Leute die regelmäßig in die Werkstatt fahren.
Auch sagen die Rechnungen nichts über die Qualität der verbauten Teile aus sofern die von einer freien Werkstatt ist,ifür mich ist das also auch nicht sehr aussagekräftig.
Allerdings wären HU Bescheinigungen der letzten Jahre wegen der Kilometer schon wichtig,die sollte man also auch noch haben.
Ich habe aber früher auch schon welche weggeworfen,waren aber bei einem 24 Jahre alten Wagen dann doch nicht so wirklich wichtig.
Zitat:
@benprettig schrieb am 29. August 2021 um 09:08:27 Uhr:
Von daher sage ich wiederholt wie einige hier, ein Auto ohne Historie, Finger weg. Es muss noch nicht mal ein Ordner sein, ein Schuhkarton, wo man die Unterlagen reinwirft reicht auch. Aber sowas schmeißt man nicht weg, das geht mir nicht in den Kopf. Das schmeißt man weg, wenn man was vertuschen will..
Wie hat mal einer gesagt? Nur schlechte Menschen unterstellen anderen Menschen schlechtes. Ich bin einfach nur zu faul dazu und hebe Rechnungen maximal 2 Jahre auf.
Zitat:
@benprettig schrieb am 29. August 2021 um 09:08:27 Uhr:
Auch für einen selber ist es aufschlussreich. Man weiß doch irgendwann nicht mehr, war das vor 3,4 oder 5 Jahren schon mal kaputt..
Und was nutzt dir diese (sinnlose) Info? Wenn die Wasserpumpe wieder kaputt ist, dann musst du sie erneuern und dabei hilft es dir nicht, das du deine Rechnungen gesammelt hast oder doch? Eher nicht.
Zitat:
@GaryK schrieb am 28. August 2021 um 17:58:37 Uhr:
Jedenfalls wäre ein "gedrehter Tacho" vor jedem TÜV seltener anzutreffen als eine "ehrlich verkaufte Kilometerschlampe", die kaum drei mal den Besitzer gewechselt auf einmal 100.000 weniger auf dem Zähler hat.
Exakt, mit einer lückenlosen nachvollziehbaren Biografie lässt sich kaum Tricksen, es sei den man möchte deswegen drauf verzichten. Also so wenig Nachvollziehbares hinterlassen, um Spuren zu verwischen!
Zitat:
@ArminLinder schrieb am 28. August 2021 um 18:38:13 Uhr:
4-Takt hat nicht ganz Unrecht.Ich verlasse mich auch nie auf die Zettel, sondern weitaus mehr auf meine eigene Nase und Ohren, eine ausgiebige Probefahrt und einen Check hinterher auf der Hebebühne.
Wenn ich selber nicht in der Lage bin, den Zustand eines Gebrauchtwagens für mich zufriedenstellend einzuschätzen, muss ich eben jemanden dafür bezahlen der das besser kann, oder mit dem Risiko, übers Ohr gehauen zu werden, leben.
Armin.
Darin liegt doch kein Widerspruch! Natürlich muss man dann den Zustand des Fahrzeugs bestmöglich selbst einschätzen und eben ob dann die Belege auch dazu passen. Hirn einschalten ist ja dennoch gefragt!
Zitat:
@greenhorn43 schrieb am 28. August 2021 um 19:12:31 Uhr:
Meine Meinung nach kommt es auf den Wert des Fahrzeuges an.
Ist dieser noch im 5stelligen Bereich, ist es sicher sinnvoll, alle Berichte zu archivieren.
Habe ich das Teil schon für wenig Geld (wie bei mir) Gebraucht gekauft, interessiert es die "letzte Preisfraktion" eher weniger, welche Dokumente zum Fahrzeug noch dazugehören.
Von diesen Serviceheften halte ich eher weniger, weil es leider (aus eigener Erfahrung) nicht allzu viel Service gibt, dafür eine Fette Rechnung...
Sicher, aber bis zu einem gewissen Zeitwert ist es eben immer noch sinnvoll, wenn man einen angemessenen Preis erzielen möchte und eben kein potentieller Käufer gleich von vorn herein abgeschreckt wird, weil eben Nachweise fehlen!
Zitat:
@benprettig schrieb am 29. August 2021 um 09:08:27 Uhr:
Natürlich muss man in der Lage sein oder jemanden haben, den jetzigen Zustand sicher einzuschätzen. Trotzdem kann bei gepflegten Exemplaren der Tacho um 100.000 km zurückgedreht sein. Und genau dabei helfen die alten Tüvberichte, Rechnungen. Ein Serviceheft intressiert mich weniger, da sowas ganz ganz schnell gefälscht werden kann.Ausserdem garantieren mir Rechnungen und mängelfreie Tüvberichte, oder eben darin enthaltene aber fachgerecht instandgesetzte Mängel, dass der Wagen IMMER gewartet wurde und nicht nur jetzt für den Verkauf alles aufgehübscht wurde, der letzte Ölwechsel aber vor 5 Jahren durchgeführt wurde.
Von daher sage ich wiederholt wie einige hier, ein Auto ohne Historie, Finger weg. Es muss noch nicht mal ein Ordner sein, ein Schuhkarton, wo man die Unterlagen reinwirft reicht auch. Aber sowas schmeißt man nicht weg, das geht mir nicht in den Kopf. Das schmeißt man weg, wenn man was vertuschen will.
Auch für einen selber ist es aufschlussreich. Man weiß doch irgendwann nicht mehr, war das vor 3,4 oder 5 Jahren schon mal kaputt. Nicht alle Teile haben ein Produktionsdatum aufgeprägt. Für einen Käufer ist schon intressant, ob und wann z.B. Thermostat, Wasserpumpe, Ausgleichsbehälter Viscokupplung (interessant bei BMW M54 Motoren) getauscht wurden. Bremsteilen sieht man auch nicht den Hersteller an, ein Auto mit Billigekram bekäme von MIR schon mal einen dicken Punktabzug. Kaufte der Vorbesitzer Markenqualität oder Schrott bei sämtlichen Baugruppen, sagt viel aus.
So sehe ich das auch, durchweg! Und Rechnungen zu Reparaturen/Ersatzeilen, wie eben auch die TÜV-Berichte, helfen da schon ungemein. Hatte mir hier aber erhofft mehr Erfahrungswerte zu erfahren und eben welche "technischen" Möglichkeiten (auch realisierbare) es zudem gibt, einem Betrüger auf die Schliche zu kommen.