Taycan: Praxisreichweite Winter

Porsche Taycan Y1A

Hallo Porsche-Community,

ich habe eine Frage zu den Reichweiten des Taycan jetzt im Winter, da ich überlege, ob er als Nachfolger in Frage kommt.

Ein Kollege hatte einen Taycan 4S zur Verfügung gestellt bekommen und damit eine Niederlassung besucht. Weg dorthin sind 135km einfach, davon 125km Autobahn. Er war zuversichtlich, dass er es hin und zurück ohne Laden schafft, da 320km Langstreckenreichweite. Ums kurz zu machen: es ging sich deutlich nicht aus, er hatte am Rückweg auf der Autobahn nachladen müssen. Laut seiner Schilderung hatte er nach 180km noch 25km Restreichweite, was ziemlich ernüchternd war. Er meinte, er wäre nie schneller als 160 gefahren, am Rückweg auch nur 140. Es war mit 0 bis 5 Grad der Jahreszeit entsprechend kühl, lt. Porsche Reichweitenrechner hat das deutliche Auswirkungen. Aber nur 205km statt 320, kann das sein?

Wie stellt sich denn bei den Taycan-Besitzern die Reichweite in der Praxis im Winter dar? Ab welcher Geschwindigkeit wird denn der Verbrauch deutlich höher?

Vielen Dank schon mal!

50 Antworten

Interessanter bzw. wichtiger ist dennoch die tatsächliche Langstreckenreichweite.
Die im BC ist leider nicht sehr zuverlässig und nimmt meist am Ende stark ab.
Ein Freund hat den Turbo S und kommt laut eigenen Angaben im Sommer ohne AC bei normaler aber nicht schneller Fahrweise gerade so um die 300km AB.
Es gibt einen Schnelllader gute 270 km entfernt, wenn er nach Tirol möchte, was 380km wären, muss er dort einen 30 minütigen Zwischenstopp einlegen und auf 80% laden.
Man muss aber auch festhalten, er hat und hatte einige tolle Autos, der Taycan ist bisher sein Favorit!
Gehts aber in den Winterurlaub, bleibt der in der Garage...

Zitat:

@GoAllroad schrieb am 5. Februar 2021 um 09:58:53 Uhr:


Interessanter bzw. wichtiger ist dennoch die tatsächliche Langstreckenreichweite...

Nicht für jeden. Das muss man doch irgendwann mal einsehen. 🙄

Zitat:

@knolfi schrieb am 4. Februar 2021 um 13:33:18 Uhr:


Fahre aktuell einen Taycan Turbo als Werkstattersatzwagen und bin jetzt 35 km Land-und Stadtverkehr gefahren, der Verbrauch lag trotz einiger "Spielereien" (Launch Conrtol zwei dreimal getestet) und dem ggü. einem Verbrenner nicht geänderten Fahrverhalten (Rekuperation aus, Sitzheizung an, Lenkradheizung an, normale Verbraucher an, usw) nicht im überproportionalen Bereich (36,3 Kw/h).

Hallo knolfi

36,3 ist nicht schlecht. Ich fahre seit etwa einem Jahr Tesla S, den bring ich auf diesen Verbrauch nicht so leicht. Auf unseren Autobahnen schon gar nicht...

Das einzige mal wo ich ihn auf der deutschen Autobahn bewegt habe hab ich in etwa 30 hinbekommen, Geschwindigkeit zwischen 120 und 230.

Der Taycan ist bei mir wegen des Kofferraums ausgeschieden (und wegen der Frontlichter, so banal das klingen mag...)

Zitat:

@knolfi schrieb am 5. Februar 2021 um 11:48:53 Uhr:



Zitat:

@Twinni schrieb am 5. Februar 2021 um 10:32:18 Uhr:



Nicht für jeden. Das muss man doch irgendwann mal einsehen. 🙄

Eben.

Das trifft vielleicht auf Menschen wie Euch, bei denen Geld keinerlei Rolle spielt, zu.
Für alle anderen ist das dann zu dem Preis doch eine recht eingeschränkt Nutzbarkeit.

Aber was, wenn Ihr mal auf ein Poloturnier 350km entfernt eingeladen seid oder beim 200km entfernten Golf Turnier einer von Euch beiden schon die Ladestation blockiert?

Gerade Kurzstrecke interessiert mich die Reichweite nicht so sehr, da ich innerstädtisch ohnehin überall laden kann, da komm ich sogar mit der geringen E Reichweite meines hybrids zu über 90% aus...
Obwohl die Infrastruktur langsam entsteht, gibt es immer noch einige Orte an denen es schwierig bis unmöglich ist ein E Auto zu laden!
Wenn ich beispielsweise für eine Skitour, zum Segeln, Windsurfen oder Jagen einen Tagesausflug mache, findet sich gewöhnlich keine Möglichkeit!
In den größeren Skigebieten gibt es zwar mittlerweile Ladestationen, da sollte man aber früh dran sein.

Aber klar, zum Bäcker, Golfplatz und Flughafen, wird sich’s in der Regel locker ausgehen...

Aber wie bereits erwähnt, für mich frühestens in drei Jahren ein Thema und bis dahin wird sich noch einiges ändern.

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Zitat:

@LBJ5000 schrieb am 12. Februar 2021 um 20:26:55 Uhr:


Das ist aber nicht das Thema.
Ich meinte damit, dass beide Fahrzeuge betankt bzw. geladen sind.
Und da ist wohl das Problem wenn man nicht frieren will, dass dem E Antrieb definitiv eher der Saft aus geht als das der Sprit bim Verbrenner alle wird.

Das ist Blödsinn. Der YouTuber Carmaniac hat genau diesen Fall mit einem EV simuliert: Vollsperrung auf der AB und alle Verbraucher an...selbst Heckscheibenheizung und Sitzheizung. Fahrzeug war zu 50% geladen und es hat 8 Stunden gedauert, ehe die Batterie komplett leer war.

Eine Vollsperrung von 8 Stunden ist ja eher unwahrscheinlich. Somit verhält sich ein EV nicht anders als ein Verbrenner.

Dieser ist meinst schon eher am Ende, da die Partikelfilter im Leerlauf verstopfen und dann der Motor ausgeht. Ist ja vielen im Schneesturmstau passiert.

Zitat:

@knolfi schrieb am 13. Februar 2021 um 12:05:54 Uhr:


Das ist Blödsinn. Der YouTuber Carmaniac hat genau diesen Fall mit einem EV simuliert: Vollsperrung auf der AB und alle Verbraucher an...selbst Heckscheibenheizung und Sitzheizung. Fahrzeug war zu 50% geladen und es hat 8 Stunden gedauert, ehe die Batterie komplett leer war.

Richtig...und der dort getestete Mazda MX-30 ist nun auch kein BEV mit sonderlich großem Akku (35 kWh). Wenn man da ein Fahrzeug mit 75kWh Akku nimmt, sieht das Ganze nochmal ganz anders aus - über 71 Stunden(!) dauert es in einem Model 3 von 100-0% bei -2 bis -5°C und eingestellten 21°C innen bis das Auto abschaltet. Das sollte eigentlich alle Fragen zu diesem Thema klären (

Video hier

mit dokumentiertem Versuch).

Sprich selbst wenn der Akku nur halb voll ist, ist es kein Problem...die alte Social-Media-Mär vom E-Auto, das im Winter im Stau stehen bleibt und man nach spätestens 2 Stunden den Kältetod stirbt, weil das Heizen der Kabine so viel Strom verbraucht, ist schlicht Humbug . 😉

Aber wann kann man hier eigentlich wieder was zur Praxisreichweite im Winter des Taycan lesen?

Zitat:

@Norbert_GTI schrieb am 31. Januar 2021 um 15:56:56 Uhr:


Aber nur 205km statt 320, kann das sein?

Hatte er den Akku mit ca. 70 kWh netto oder 83 kWh? Ich denke, das kann schon sein. Er hat dann etwa 3 bis 5 Minuten nachladen müssen (65 km), um zuhause anzukommen. Soo schlimm finde ich das nun auch nicht.

Zitat:

Wie stellt sich denn bei den Taycan-Besitzern die Reichweite in der Praxis im Winter dar? Ab welcher Geschwindigkeit wird denn der Verbrauch deutlich höher?

Herbst/Frühjahr-Reichweite beim Taycan 4S nach Nextmove-Videos:
120 km/h Dauertempo -> 376 km
150 km/h -> 314 km
200 km/h -> 178 km

Im Winter um die null Grad herum jeweils etwas weniger, vielleicht minus 10 bis 20%.
j.

PS: Die Zeitprungmarken funktionieren über Motor-Talk wohl nicht.

Reichweite des Taycan im Vergleich zur Konkurrenz:

https://www.edmunds.com/.../...nge-and-consumption-epa-vs-edmunds.html

Zitat:

@Swissbob schrieb am 13. Februar 2021 um 21:33:37 Uhr:


Reichweite des Taycan im Vergleich zur Konkurrenz:

https://www.edmunds.com/.../...nge-and-consumption-epa-vs-edmunds.html

Interessant. Der Edmund hat beim Taycan ca. 60% mehr Reichweite festgestellt als die EPA angibt. Dagegen haben alle Teslas weniger Reichweite erreicht als die EPA angibt.
j.

Moin,

Zitat:

@Twinni schrieb am 13. Februar 2021 um 21:45:50 Uhr:


So kann man den Fakgor nicht ermitteln und, nein, man kann deutlich mehr Energie rekuperieren. Aber jetzt bitte zurück zum Thema.

vielleicht kann man so den Faktor nicht ermitteln, aber wir sind uns doch einig dass Deine Darstellung - alles was beim Anfahren entladen wurde, wird beim Rekuperieren zurückgewonnen - auch nicht stimmt, oder?

Der Motor hat im Generatorbetrieb einen Wirkungsgrad von sagen wir mal 95%. Die Leistungselektronik in etwa auch. Der Akku erzeugt Wärme beim Laden, hab keine Werte parat aber ich denke der Wirkungsgrad liegt irgenwo bei 90%. Dazu kommt allgemeiner Verbrauch, Bordelektronik, Heizung/ Klima, Lenkung, Licht etc.
Ohne es ausgerechnet zu haben würde ich vermuten dass man in Summe auf ca. 60% kommt die unter guten Bedingungen rekuperiert werden können. Und bei strenger Kälte durchaus nur die Hälfte davon.

Zitat:

Aber jetzt bitte zurück zum Thema.

das hat doch mit dem Thema zu tun, oder?

VG, Markus

Zitat:

@Hulper schrieb am 14. Februar 2021 um 02:58:25 Uhr:


Moin,

Der Motor hat im Generatorbetrieb einen Wirkungsgrad von sagen wir mal 95%. Die Leistungselektronik in etwa auch. Der Akku erzeugt Wärme beim Laden, hab keine Werte parat aber ich denke der Wirkungsgrad liegt irgenwo bei 90%. Dazu kommt allgemeiner Verbrauch, Bordelektronik, Heizung/ Klima, Lenkung, Licht etc.
Ohne es ausgerechnet zu haben würde ich vermuten dass man in Summe auf ca. 60% kommt die unter guten Bedingungen rekuperiert werden können. Und bei strenger Kälte durchaus nur die Hälfte davon.

Du vergisst die Inverterverluste, der die erzeugte Spannung auf 400 oder 800V ändert. Je größer die Differenz, desto schlechter. Die Ladeverluste sind in etwa 10%, das stimmt schon, den Wirkungsgrad des Generators hast du denke ich ein wenig zu hoch bewertet.

Die Rollreibung macht auch einiges aus, die ist sicher nicht vernachlässigbar. Bordelektronik kannst du vernachlässigen, Heizung nicht, aber die ist außen vor.

Bei sehr strenger Kälte rekuperiert man 0, nix, außer man heizt den Akku vor. Das wird beim Taycan nicht anders sein.

Zitat:

@Twinni schrieb am 13. Februar 2021 um 21:45:50 Uhr:



So kann man den Fakgor nicht ermitteln und, nein, man kann deutlich mehr Energie rekuperieren.

Das kann man sehr wohl.
Den Energiesatz wirst du ja wohl kennen...
Genauso wie man eine Kugel mit v nach oben wirft, die dann mit der selben Geschwindigkeit wieder unten ankommt (nicht zu hoch, nicht zu schnell um die LR vernachlässigen zu können).

Ob du es glaubst oder nicht, der Wirkungsgrad ist unter 50%, wegen der o.a. Gründe.

Feedback aus der Praxis (jahrelanger Tesla Model S75D Fahrer, also vergleichbar mit dem genannten Taycan):
Wer mehr als 300 km an einem Stück mit dem Taycan fahren will, wird dies stressfrei (wer will schon mit 0 km Restreichweite ankommen) nicht schaffen (wer fährt schon so ein Teil unter 130 km/h, ganz zu schweigen von den Winterungsverhältnissen.

Taycan ist die Zukunft von Porsche, aus meiner Sicht ist das keine Frage. Bin den auch letzte Woche probefahren gegangen (von der Qualität her kein Vergleich zu meinem Tesla), aber wie gesagt, über 300 km kannst Du in der Praxis vergessen.

Zitat:

@Hulper schrieb am 14. Februar 2021 um 02:58:25 Uhr:


vielleicht kann man so den Faktor nicht ermitteln, aber wir sind uns doch einig dass Deine Darstellung - alles was beim Anfahren entladen wurde, wird beim Rekuperieren zurückgewonnen - auch nicht stimmt, oder?

Ich schrieb "einfach ausgedrückt". Beim Bremsen (innerhalb der Rekuperiermöglichkeiten) wird Energie zurückgewonnen, die beim Beschleunigen aufgewendet werden musste. Das sind natürlich nicht 100% (hatte ich auch nie behauptet), aber immerhin ein beachtlicher Anteil. Beim Verbrenner sind es ziemlich genau 0%, Mildhybride usw. mal außen vor.

Zitat:

@Hulper schrieb am 14. Februar 2021 um 02:58:25 Uhr:


Dazu kommt allgemeiner Verbrauch, Bordelektronik, Heizung/ Klima, Lenkung, Licht etc.

In meiner einfachen Betrachtung eben nicht, wenn man nur das Verhältnis zwischen Energieentnehmen und -rückführung darstellen will. Die von dir genannten Verbraucher sind viel zu indifferent und von zu vielen Faktoren beeinflusst.

Zitat:

@Hulper schrieb am 14. Februar 2021 um 02:58:25 Uhr:


das hat doch mit dem Thema zu tun, oder?

Meiner Meinung nach nicht, weil es allgemein alle E-Fahrzeuge betrifft. Somit müsste es auch für den Taycan gelten. Der TE meint jedoch, dass gerade dieses Fahrzeug sich im Bezug auf die Reichweite von anderen unterscheidet. Daher halte ich die Grundsatzdiskussion an dieser Stelle für unangebracht und bin jetzt und hier endgültig raus.

So, nachdem der Thread jetzt ein bisschen vom Thema abgekommen war...

Zitat:

@knolfi schrieb am 1. Februar 2021 um 08:47:50 Uhr:


M. W. gibt es für den Taycan 4S zwei unterschiedliche Batteriepakete, eines mit geringerer Kapazität und eines mit einer höheren Kapazität (Performance-Batterie). Hinzu kommt noch die Wärmepumpe, die dies Batterie vorwärmt, damit weniger Kapazität im kalten Zustand verloren geht. Beides kostet Aufpreis, wenn dieses nicht verbaut war, kommt das in Verbindung mit einer digitalen Fahrweise schon hin.

Der Taycan hatte die „kleinere“ Batterie, ob Wärmepumpe oder nicht, war nicht mehr festzustellen, allerdings ist der Einfluss derselben lt. Reichweitenkalkulator von Porsche nicht so übermächtig.

Zitat:

@Twinni schrieb am 1. Februar 2021 um 09:57:28 Uhr:


Ich kenne da auch deutlich bessere Werte von der großen Batterie. Kann auch sein, dass sie nur auf 80% geladen war.

Der Taycan wurde fast vollgeladen bereitgestellt und hing dann auch noch an „unserer“ Firmen-Ladesäule um eben nicht Reichweite zu verschenken.

Zitat:

@GoAllroad schrieb am 5. Februar 2021 um 09:58:53 Uhr:


Ein Freund hat den Turbo S und kommt laut eigenen Angaben im Sommer ohne AC bei normaler aber nicht schneller Fahrweise gerade so um die 300km AB.
Es gibt einen Schnelllader gute 270 km entfernt, wenn er nach Tirol möchte, was 380km wären, muss er dort einen 30 minütigen Zwischenstopp einlegen und auf 80% laden.
Man muss aber auch festhalten, er hat und hatte einige tolle Autos, der Taycan ist bisher sein Favorit!
Gehts aber in den Winterurlaub, bleibt der in der Garage...

Interessant, das ist nämlich auch einer meiner Anwendungsfälle. Wenn ich zum Skifahren will, sind das so 110 bis 150km einfach, größtenteils Autobahn. Ladeinfrastruktur in den Zielgebieten ist eher mau und war letztes Jahr oft auch von Urlaubern belegt, d.h. nachladen am Skilift eher schwierig. Dass Heizung und Klima nach nem Skitag notwendig sind, ist klar. Deswegen am Heimweg dann einen Zwischenstopp machen zu müssen um nochmal nachzuladen, halte ich für wenig komfortabel.

Ich habe versucht, die Verbräuche von E-Autos bei bestimmten Geschwindigkeiten zu recherchieren, da war einiges ganz interessant. Wie beim Verbrenner auch, steigt natürlich aerodynamikbedingt bei höheren Geschwindigkeiten der Verbrauch überproportional. Exakte Zahlen zum Taycan konnte ich nicht finden, offenbar sind jedoch bei flotter Marschgeschwindigkeit Momentanverbräuche über 50 kW/100km nicht unüblich, da ist ein 70 kWh-Akku natürlich schnell leer. Spannend war u.a. nextmove, die einige Modelle recht intensiv getestet haben. Erstaunlich wie groß nach wie vor der Reichweitenunterschied ist, wenn man schneller als 120 km/h fährt.

So spannend der Taycan auch ist, ich meine, für mein Fahrprofil, passt das Antriebskonzept wohl (noch) nicht.

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