Tatsächlicher Verbrauch Toyota Yaris 1.5 l Hybrid
Habe das Fahrzeug erst seit ein paar Tagen - habe beim Tanken mal auf Reset gedrückt - waren 5.5 Liter drauf - heute war ich mal gute 100 km Bergauf - Bergab unterwegs - und bin auf knapp 5 Liter gekommen .
Was ist der realistische Verbrauch dieses Fahrzeuges und bringt der ECO Modus was oder nur Show ?
202 Antworten
Wenn du es so willst, ja. Es ist ein genz gewaltiger Trugschluss zu denken, das der Hybrid dafür konzipiert wurde, möglichst lange rein elektrisch zu fahren.
Dem ist nicht so. Der Hybrid ist so konzipiert, das sich beide Antriebe (Elektromotor und Verbrenner) gegenseitig unterstützen. Am idealsten ist es, wenn beide Motoren parallel laufen.
Seine größten Stärken hat der Hybrid dann im Stau oder auch in verkehrsberuigsten Bereichen bzw. Tempo 30-Bereichen, da dort oftmals rein elektrisch gefahren werden kann.
Ein weiterer Vorteil des Hybrid gegenüber herkömmlichen Verbrennern ist, das Verbraucher wie z.B. die Heizung oder auch die Klimaanlage trotz abgeschaltetem Verbrenner weiter laufen.
Hmmm, da ich ja noch nie einen Hybrid hätte, sind meine Fragen vieleicht auch etwas eigen.
Ich möchte herausfinden ob man bei einen Hybrid die Fahrweise stark ändern muss um einigermaßen sparsam zu bleiben, bin aber keinesfalls ein "Ampelhetzer" sondern beschleunige meist zügig und halte dann das Tempo.
Ich zähle natürlich auch nicht zu jenen die jeden Zehntel Liter suchen.
Ach ja heißt das die Heizung wird elektrisch betrieben und nicht mit dem Kühlwasser?
Du musst dich nicht umstellen. Das Prinzip des Hybrid ist, den Benzinmotor mit Hilfe der Batterie im optimalen Lastbereich zu betreiben. Benzinmotoren sind vor allem bei niedriger bis mittlerer Drehzahl und hoher Last effizient, diesen Zustand versucht der Antrieb zu erreichen. Zügiges (nicht Vollgas) Beschleunigen ist gut, da der Motor dann mit hoher Last betrieben wird und der Umweg über die Batterie gar nicht nötig ist. Bei Tempo halten fährt man dann je nach Geschwindigkeit und Batterieladung entweder elektrisch oder die Batterie wird geladen um die Last hoch zu halten. Ansonsten hilft es natürlich, auszurollen oder sanft elektrisch zu Bremsen, also vorausschauend zu fahren. Dann wird die Batterie geladen anstatt die Energie an den Bremsscheiben zu verheizen.
Die Heizung wird nicht elektrisch betrieben, es wird ganz klassisch die Abwärme des Benzinmotors genutzt. Nach dem Start wird dieser bei Kälte erstmal angeworfen und die Abgasreinigung und den Innenraum aufzuwärmen. Dabei läuft er kurz in einem speziellen Modus mit sehr hoher Wärmeerzeugung. Das schont den Motor, dort für saubere Abgase und wärmt den Innenraum schnell auf, führt aber natürlich im Winter zu höheren Verbrauchswerten, außer man schaltet die Heizung ab. Das ist aber was für diejenigen, die auf jeden 10tel Liter schauen 😉.
Danke für die gute Erklärung, dachte schon das man den Fahrstil komplett umstellen muss.
Wenn ich richtig verstanden habe wird also die Batterie nicht nur beim bremsen geladen sondern auch zwischendurch beim fahren wenn man quasi das Tempo hällt.
Habe nämlich im Kuga so ei neuartiges Ladesystem der Starter-Batterie drinnen das nur im Stand und im Schubbetrieb ladet und die Batterie nie so richtig voll ist.
Da fährt immer die Angst mit das man mal nicht mehr starten kann, speziell im Winter wenn auch viel Verbraucher dazu kommen- soll Treibstoff sparen, naja...
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Ja genau, die Batterie wird während der Fahrt geladen, wenn dadurch die Gesamteffizienz gesteigert werden kann und natürlich auch wenn sie unter einen definierten Ladezustand fällt.
Eine leere Hybridbatterie kann eigentlich nicht vorkommen, die zusätzliche 12 V Batterie, die für den Start der Steuergeräte verantwortlich ist, kann aber bei extremem Kurzstreckenbetrieb ebenso leiden wie in konventionellen Autos.
Zudem sei erwähnt, das die Hybrid-Batterie so geladen wird, das sie immer im optimalem Feld ist, bedeutet, die Batterie wird weder zu 100% voll geladen, noch komplett entladen.
Die Hybridbatterie befindet sich immer im Bereich von 40 - 80 % Ladezustand.
Was die Heizung angeht, im komplett kaltem Zustand, braucht es logischerweise den Verbenner, um die Heizung auf eine entsprechende Temperatur zu bringen. Ist dieser errreicht, reicht auch der Elektromotor, um die Temperatur der Heizung zu halten, da auch der Elektromotor einen eigenen Kühlkreislauf hat.
Man hat also nicht nur 2 Motoren (Verbrenner und Elektromotor), sondern auch 2 unterschiedliche Kühlkreisläufe, die unabhängig von einander funktionieren.
Ein weiterer Pluspunkt beim Hybrid, was viele aber gerne ausblenden, ist der Umstand, das beim Hybrid einige Teile fehlen, die aber der normale Verbrenner benötigt. Da wäre z.B. ein Anlasser, eine Lichtmaschine oder auch eine Kupplung. Da diese Teile fehlen, könne sie auch nicht kaputt gehen. Alsu ist der Hybrid in diesem Zusammenhang auch wartungsfreundlicher.
Also ich dachte das die Elektromotoren Luftgekühlt sind.
Also das es keine Kupplung gibt war mir klar, aber das es auch keine Lichtmaschine und Anlasser gibt wundert mich.
Wie wird denn der Benzinmotor gestartet?
Und woher kommt der Strom für die Scheinwerfer, Multimedia, Lüftung, Lenkrad/Sitzheizung?
Wird das alles aus der großen Batterie für den Antrieb gespeist?
Der Motor wird über einen der beiden großen Elektromotoren angelassen. Technische Details dazu findest du bswp. unter https://www.priuswiki.de/index.php?title=PSD
Die Stromversorgung der von dir genannten Komponenten läuft über das 12V Netz, was wiederum über das Hochvoltnetz gespeist wird, wenn das Fahrzeug gestartet ist.
Der Verbrenner wird, zumindest bei den Toyota Vollhybriden durch den Elektromotor gestartet.
Wenn man das Fahrzeug startet, startet automatisch nur der Elektromotor. Kurz danch startet dann der Verbrenner. Dieser bleibt so lange an, bis er eine Temperatur von ca. 30 - 40 Grad erreicht hat. Dann schaltet er sich wieder ab.
Dadurch hat sich die Frage nach dem Anlasser schon mal erledigt.
Wenn du es so willst, übernimmt der Elektromotor auch die Funktionen der Lichtmaschine.
Abhängig davon, welche Verbraucher an sind (Scheinwerfer, Heizung/Klima, etc) und auch abhängig von der Aussentemparatur dauert es länger, bis der Verbrenner wieder ausgeht. Auch ikst es abhängig, welche Geschwindigkeit du fährst, bzw. wie du das Gaspedal betätigt.
Beschleunigst du stärker, springt der Verbrenner mit an, wenn du das Gaspedal aber nur minimal betätigt, beschleunigt der Hybrid auch rein elektrisch. Dann wird man aber zur Wanderdüne und kommt nicht wirklich flott voran.
Was die Kühlung angeht, hat der Elektromotor einen komplett eigenen Kühlkreislauf, der unabhängig vom Verbrenner arbeitet, aber ebenfalls wassergekühlt ist. Man hat also 2 Ausgleichbehälter, jeweils einen für jeden Motor.
Super, danke für die Erklärungen.
Klingt eigentlich alles schlüssig und logisch und ich denke unsere nächsten Fahrzeuge werden Hybride werden.
Sorry, das ich durch meine Fragen am eigentlichen Thema vom Verbrauch vorbei war.
Die Benzinsparerei bei Toyota Hybriden hat sich natürlich bei vielen Leuten zur Wissenschaft ausgewachsen. Viele Gurus sagen zum Beispiel, man solle nicht versuchen, so lange wie möglich elektrisch zu fahren, weil eine entladene Batterie den Motor dazu bringt, sie wieder aufzuladen.
Ich habe mir vor gut einem Jahr einen 2016er Yaris Hybrid gekauft, und fahre seitdem mit Verbräuchen zwischen 5,3 und 5,5 Liter auf 100 (laut Bordcomputer) herum. Meine Erfahrung ist, dass bei Geschwindigkeiten von über 130 km/h Verbrauch und Lärm überproportional ansteigen. Ich bin mal die A7 entlanggefahren und habe südlich der Kasseler Berge getankt. Dann habe ich den Bordcomputer resettet - und dann bin ich mal so schnell wie es ging (und erlaubt war) durch die Kasseler Berge gerauscht. Berghoch mit Vollgas und 140 Sachen und so. Nach 30 Kilometer stand die Verbrauchsanzeige bei über 8 Liter :-0 Günstig geht anders, aber ich frage mich auch, was wohl ein anderer Kompaktwagen mit 100 PS und CVT-Getriebe bei der Nummer gefressen hätte;-)
Du wolltest wissen, wie man das Auto dazu bringt, rein elektrisch zu fahren. Problemlos geht das bei langen, geraden Hauptstraßen, die auf Tempo 50 oder 60 beschränkt sind. Nimm einfach so lange langsam das Gas weg, bis der Wagen ein konstantes Tempo hält. Dann geht die gelbe Lampe an und der Benziner ist aus. Wenn du einen Tempomaten hast, setze ihn, und das Auto fährt locker einen Kilometer elektrisch.
Der EV-Modus (Knopf unter der Handbremse) ist eigentlich ein Witz. Er funktioniert nur, wenn der Motor warm ist, wenn man sehr langsam fährt und nur sehr milde beschleunigt. Ich benutze ihn - wo der Knopf nun schon mal da ist - hauptsächlich, wenn ich in einer Parkgarage rumfahre. Gäbe es den EV-Mode nicht, würde ich ihn nicht vermissen.
Geiler ist da schon der Tempomat. Er kontrolliert nämlich nicht nur das Gaspedal (genauer: die Drosselklappe am Motor), sondern hat auch Zugriff auf die Rekuperationsbremse. Sobald der Wagen schneller ist als der Tempomat gesetzt ist, versucht der Tempomat den Wagen abzubremsen. Das ist ganz praktisch bei längeren Bergabfahrten: Einfach Tempomat auf die gewünschte Geschwindigkeit setzen und den Wagen machen lassen.
Vom Fahren her gibt es zwei Dinge, an die man sich gewöhnen muss: Das Motorengeräusch harmoniert nicht immer mit der gefahrenen Geschwindigkeit, und das Bremspedal aktiviert erst nur die Rekuperationsbremse (Vorderräder), dann die hinteren Bremsen (zum Stabilisieren), und erst wenn das auch nicht reicht, kommen schließlich die Scheiben vorn zum Einsatz. Konventionelle Bremsen funktionieren etwas homogener. Dafür brauchen sie auch öfter neue Klötze.
Naja, ein "Kleinwagen" wie es ein Yaris ist wurde nicht unbedingt für Autobahnfahrten konzipiert.
Natürlich können sie 150-160 kmh fahren, ist aber kein Spaß mehr.
Wenn ich denke mit meinen Kuga Brauche ich bei uns auf der AB knapp über 6 Liter bewege aber 1,8 Tonnen.
Seine Stärken spielt der "Kleine" in der Stadt und dem leichten Überlandverkehr aus.
Zitat:
@78618 schrieb am 16. November 2020 um 19:36:24 Uhr:
Naja, ein "Kleinwagen" wie es ein Yaris ist wurde nicht unbedingt für Autobahnfahrten konzipiert.
Natürlich können sie 150-160 kmh fahren, ist aber kein Spaß mehr.
Wenn ich denke mit meinen Kuga Brauche ich bei uns auf der AB knapp über 6 Liter bewege aber 1,8 Tonnen.
Seine Stärken spielt der "Kleine" in der Stadt und dem leichten Überlandverkehr aus.
Ich habe den Eindruck, der Yaris Hybrid wurde in allen Details so konstruiert, dass er in der Regel nicht schneller als mit 120 bis 130 km/h gefahren wird. Dann ist er nicht laut und braucht auch nicht viel Sprit (obwohl die ganze Hybridtechnik bei 120 auf der AB ohnehin nicht viel bringt). In fast allen Ländern dieser Welt darf man ohnehin nicht schneller fahren. Insofern ist diese Auslegung nur konsequent. Und deshalb habe ich auch darauf geachtet, dass mein Yaris einen Tempomat hat;-)
War heute mal wieder unterwegs - Landstrasse - Autobahn mit Begrenzung - Paßstrassen bis 2000 m Höhe .... insgesamt 175 km - Verbrauch lt. Anzeige 5.5 Liter !
Von den letzten 440 km bis zum Volltanken heute nach der Tour waren 270 km reine Kurzstrecke - insgesamt ein Verbrauch von 6.3 Liter / 100 km ist ja nicht gerade wenig .
Ein schönes Bild der Winterlandschaft .
Also unter diesen Bedingungen halte ich 6,3 Liter für absolut in Ordnung. Winterzuschlag, Kurzstreckenzuschlag, zudem Berge.