Tatsächlicher Verbrauch
Moin,
Verbrauchswerte sind ja Schall und Rauch....dennoch habe ich mal spaßeshalber die geladene Energie (über die Wallbox) ins Verhältnis zur Laufleistung (rund 2000km in 2 Monaten) gesetzt.
Und lande bei rund 24kWh/100km. Der Fiat selbst behauptet 17kWh Verbrauch (große Batterie). Klimaanlage und Sitzheizung fressen im Winter natürlich, und ein Drittel Ladeverluste on top sind m.E. realistisch.
Wie sieht das bei euch aus?
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Zitat:
@fritze500e schrieb am 18. Juli 2023 um 19:12:35 Uhr:
die Anzeige auf meinem Zwischenzähler ist ja nicht gleich dem tatsächllichen Verbrauch.
Die Aussage verstehe ich jetzt nicht ganz. Das ist dann der "Verbrauch ab Steckdose", also (mehr oder weniger) das, wofür Du tatsächlich bezahlst.
Die Verluste in der Wallbox kann man vernachlässigen. Die macht ja nichts außer den Ladevorgang zu managen. Bei meiner sind das sind das laut Datenblatt 3W im Standby, im Betrieb bis zu 5W.
Was eine Rolle spielt, sind die Ladeverluste, also die Verluste in der Ladeelektronik im Fahrzeug und im Akku.
Bei mir (PV-geführtes Laden an einer PV-Anlage mit knapp 10 kWp, also Ladeleistung 1,4-10 kW, im Mittel vielleicht 5 kW, ist der Mehrverbrauch laut Zähler in der Wallbox gegenüber der Anzeige im 500e ca. 15%. Das finde ich noch ganz in Ordnung.
Je höher die Ladeleistung, desto geringer i.d.R. die relativen Verluste, denn die Ladeelektronik hat einen nicht ganz unerheblichen konstanten "Grundverbrauch".
Aber: wer misst, misst Mist. Der Zähler in der Wallbox ist natürlich nicht geeicht, und selbst ein geeichter Zähler in Wohnhäusern darf bis zu +/- 7% (!) Abweichung haben, und das bei Nennlast des Zählers. Bei geringeren Lasten darf der Fehler noch mal höher sein. Der Zähler im 500e ist bestimmt auch nicht geeicht.
Patrick
@patba Ich meinte das wie folgt: (nicht sie Verluste in der Wallbox)
Ich habe vor der Wallbox einen geeichten Zwischenzähler installieren lassen. Damit kann ich exakt erkennen, wieviel Strom ich seit Anfang für das Laden verbraucht habe. Wenn ich jetzt aus den angezeigten Kilometern (incl Restreichweite) und den im Zähler angezeigten kWh den Verbrauch errechne, komme ich auf einen Gesamtverbrauch seit November von ~17,1 kWh/100 km. Bei 5% Ladeverluste wäre der "tatsächliche Verbrauch ja nur 16,2 kWh, oder muss ich mit den von dir erwähnten 15% rechnen? Dann läge der tatsächliche Verbrauch bei 14,5 kWh/100 km.
Reicht es, dafür einfach den im Display angezeigten Verbrauch mit dem im Zwischenzähler zu vergleichen, um die Ladeverluste berechnen zu können? Und wenn ja, welche Werte haben (andere) Foristi für das Ladan an der Wallbox einmal berechnet? Bei mir gestaltet sich das etwas schwieriger, weil ich den Gesamtverbrauch bis Juni zum Ermitteln des "Sommerrverbrauches" Anfang Juni genullt habe.
Die Anzeige im Auto zeigt wie viel verbraucht wurde von dem, was im Akku ist - nixht, was versucht wurde ins Auto zu laden. Die Ladeverluste sind die Differenz aus Strom zur Wallbox und verbrauchtem Strom während der Fahrt. Wenn du zB 100km fährst und das Auto 18kWh/100km anzeigt, hat die Wallbox 18kWh+Verlust gezogen.
Ich habe Ladeverluste von ca. 5% berechnet, an einer go-e Wallbox mit 11kW.
Als allererstes nochmal:
Wegen der relativ hohen Ungenauigkeiten der Stromzähler ist es ohne Profigeräte sehr schwierig, da genaue Werte im Bereich weniger % zu ermitteln. Ein im Haushaltsbereich üblicher Zähler der Klasse A hat eine Eichfehlergrenze von 3,5%, die Verkehrsfehlergrenze ist das doppelte. Und das gilt beim Nennstrom.
In der Praxis sind die Dinger etwas genauer. Dennoch, ich habe an der PV-Anlage quasi 2 (ungeeichte) Zähler hintereinander, die weichen voneinander 2,5% ab.
5% für Ladeverluste halte ich für eher zu gering. Ich komme, wie schon gesagt, bei im Mittel ca. 5 kW Leistung auf 15% beim 500e, mit den genannten Unwägbarkeiten.
Der ADAC hat das mal bei mehrenen Fahrzeugen auch abhängig von der Ladeleistung untersucht (auch beim 500e), und kommt beim 500e je nach Bedingungen auf 6,3-13,9%:
https://www.adac.de/.../
Bei dieser Studie wird leider auch nur geschrieben, dass ein "geeichter Stromzähler" benutzt wurde. KFZ-seitig wurde nicht eigens nachgemessen, sondern die Werte der Anzeige im Auto verwendet, die sicher ungeeicht ist.
Es gibt auch noch andere derartige Studien, die bei anderen Fahrzeugen noch höhere Verluste gerade bei reduzierter Ladeleistung ergeben.
z.B. ältere Daten vom ADAC:
https://presse.adac.de/meldungen/adac-ev/technik/ladeverlust.html
Patrick
@Stock- Danke, genau das wollte ich wissen: die Differenz zwischen der Verbrauchsanzeige im Auto und dem Zwischenzähler und Kilometern ergibt den Ladeverlust, der scheint allerdings zu streuen.. Ich werde dann mal meinen Ladeverlust ausrechnen.
Genau so ist es. Ich würde an deiner Stelle mal prüfen, warum dein Fiat 18kWh braucht, das brauche ich bei 130 auf der Autobahn, wenn überhaupt... evtl falscher Reifendruck oder so (oder Klima auf Low/High?).
Zu den "Ladeverlusten" noch folgendes: Beim Laden mit Schukosteckdose (also mit dem "Notladeziegel"😉 und einer kleinen Ladestufe kommen Verluste von bis zu 25% zu Stande! Wenn du im Wagen also z.B. 10 kWh/100 km ablesen kannst beträgt der tatsächliche Verbrauch also 12,5 kWh/100.
Nein, das ist ein typischer Laiendenkfehler. Die Wallbox tut nix anderes als den Ladevorgang zu überwachen und für die Sicherheit zu sorgen (RCD) und braucht auch im Betrieb nur wenige Watt. Lästig ist da höchstens der Standby-Verbrauch, der 24/7 anfällt.
Die relevanten Verluste entstehen primär in der Leistungselektronik im Fahrzeug.
Patrick
Gerade sehe ich einen Clip von Bloch auf youtube o.a. mit dem Fiat 500e. Er berichtet von 20% Ladeverlusten, was ihn erstaunte denn der ADAC habe festgestellt dass der Fiat besonders effizient lädt.
Zitat:
Am besten schnitt der Fiat 500e ab: Die Ladeverluste an der Haushaltssteckdose mit 2,3 Kilowatt Standardleistung betrugen 12,7 Prozent, an der Wallbox mit 11 Kilowatt hingegen nur 6,3 Prozent.
(
https://efahrer.chip.de/.../...es-modell-schneidet-schlecht-ab_109472=)
Das ist doch seltsam: einer von beiden muss sich vermessen haben, und eigentlich traue ich den Zahlen des ADAC
(YT Quelle Bloch: https://www.youtube.com/watch?v=qXuB9MBZ4sA&t=412s bei 6:33)
Zitat:
@patba schrieb am 21. Juli 2023 um 19:32:35 Uhr:
Nein, das ist ein typischer Laiendenkfehler. Die Wallbox tut nix anderes als den Ladevorgang zu überwachen und für die Sicherheit zu sorgen (RCD) und braucht auch im Betrieb nur wenige Watt. Lästig ist da höchstens der Standby-Verbrauch, der 24/7 anfällt.
Die relevanten Verluste entstehen primär in der Leistungselektronik im Fahrzeug.Patrick
Wenn es so ein Laiendenkfehler ist erklär mir doch einfach, wieso der Verlust von der Wallbox/ dem Ziegel abhängt, wenn die Verluste im Auto entstehen.
Zitat:
@Stock- schrieb am 21. Juli 2023 um 21:32:19 Uhr:
Wenn es so ein Laiendenkfehler ist erklär mir doch einfach, wieso der Verlust von der Wallbox/ dem Ziegel abhängt, wenn die Verluste im Auto entstehen.
Lies Dir dazu bitte einfach den von mir weiter oben
https://www.motor-talk.de/.../...echlicher-verbrauch-t7421571.html?...
und von @fritze500e gerade nochmal verlinkten/erwähnten ADAC-Test durch.
Vereinfacht gesagt ist es so:
Die Leistungselektronik im Auto und sonstigen laderelevanten Komponenten (z.B. Akkukühlung) haben einen (relativ) konstanten Energieverbrauch, der (relativ) unabhängig von der Ladeleistung ist.
Wenn das, wie im ADAC-Bericht genannt, z.B. 300W konstant sind, so sind das
bei 2,3 kW einphasig (Ladeziegel): 0,3 kW/2,3 kW=13,0%
bei 11 kW dreiphasig (Wallbox): 0,3 kW/11 kW = 2,7%
Effektiv ist bei einem vernünftigen Lader der Konstantanteil 3-phasig etwas höher als 1-phasig. Das sieht man auch an den Werten vom ADAC.
Alternativ hilft ein Blick in die technischen Daten der Wallboxen.
Nochmal: Die Wallbox (bzw. der Ladeziegel) bereitet den Strom in keiner Weise auf oder wandelt irgendwas um. Sie steuert und überwacht nur. Alles andere macht bei AC die Ladeelektronik im Auto.
Patrick
So ist es! Die Wallbox als auch der Ladeziegel haben im Grunde nur Überwachungs- und Steuerungfunktionen. Der Verlust in diesen Geräten ist zwar nicht Null - aber auch nicht erheblich. Der größte Teil der Verlust entsteht beim Laden im Auto selbst - im Ladegerät, der Ladeelektronik und der Batterie.