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Tachomanipulation

Themenstarteram 17. Juli 2014 um 18:15

Hallo,

Ich habe mir im August 2013 in Berlin einen Audi A6 Avant 2.7 TDI Baujahr 02/2008 für 10900€ gekauft. Das Fahrzeug hatte zu diesem Zeitpunkt 141210 KM drauf. Bis letzte Woche hatte ich keinerlei Probleme mit dem Fahrzeug, bis dann plötzlich die Warnleuchte vom Rußpartikelfilter aufleuchtete. Kurze Zeit später schaltete das Fahrzeug in ein Notlaufprogramm so daß ich nur noch mit maximal 80 KM/h fahfren konnte.

In der Audi Werkstatt gab man mir zu verstehen, daß der Audi wohl im März 2013 das letzte mal in der Werkstatt war. Das allein wäre ja kein Problem, aber in dieser Werkstatt wurde ein Kilometerstand von 191500 eingetragen. Das bedeutet für mich, daß im August des selben Jahres der Kilometerstand unmöglich 141210 betragen haben kann. Demnach kann man hier sicherlich nicht mehr von einem Verdacht, sondern einem Beweis der Tachomanipulation sprechen, oder sehe ich das falsch?

In der Werkstatt teilte man mir mit, daß man aus Datenschutzgründen keinen Ausdruck davon machen könne.

Nun frage ich mich, was kann ich in diesem Fall tun? Ich kann ja leider nicht beweisen, wer die Manipulation durchgeführt hat, obwohl ich diesbezüglich den Händler unter verdacht habe. Der letzte Besitzer wird nicht so blöd sein und ein paar Monate vor dem Verkauf in einer Audi Vertragswerkstatt den richtigen Kilometerstand eintragen lassen und kurz danach das Fahrzeug dann mit satten 50000 KM weniger an einen anderen Händler verkaufen.

Nur beweisen kann ich es nicht. Was tun? Gilt da keinen Grundsatz, daß z.B. der letzte der das Auto verkauft haftbar ist?

LG

Tommy

Beste Antwort im Thema

Ja, das ist Betrug und vielleicht auch Urkundenfälschung. Strafanzeige wegen Betrugsverdacht stellen. Die Werkstatt dann als Zeugen angeben. Die müssen die Daten auf Anforderung der Staatsanwaltschaft zur Beweissicherung ausgeben.

Weiter wird dann vermutlich gegen den Verkäufer vorgegangen. Wenn der Nachweisen kann, dass er das Fahrzeug auch mit erheblich mehr KM gekauft hat, dann wirds schwierig. Auch wirds schwierig, wenn dem keine Manipulation nachgewiesen werden kann.

Wenn aber, dann kann man vielleicht einen erheblichen Betrag vom Kaufpreis einklagen.

Der Streitwert liegt hier bei der Differenz der tatsächlich gefahrenen Kilometer/Zeitwert und der vorgetäuschten Differenz bei Kaufdatum.

Mit anderen Worten: Du hast das Auto mit 141210 KM und 10.900€ gekauft. Tatsächlich hatte es aber vielleich schon 190.000km drauf. Am Markt würden dann solche Fahrzeuge vielleicht nur duchschnittlich 8000 Euro kosten, also wäre die Differenz 2.900 Euro + Gerichtskosten, Anwaltskosten und ggf. Gutachterkosten (Anwalt/ Gutachter wird man vorstrecken müssen), die man einklagen kann.

Auf der Reparatur wird man sitzenbleiben.

Ich würd nen Anwalt nehmen um die Möglichkeiten zu prüfen.

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Zitat:

Original geschrieben von Gleiterfahrer

Noch ist ja nicht klar, ob es sich um einen Betrug handelt.

Sollte der Händler sich allerdings unkooperativ zeigen, kann man davon ausgehen, dass er was verschweigen /vertuschen möchte.

Ja, vielleicht. Vielleicht will er auch nur den vorherigen Besitzer decken oder nicht gegen den Datenschutz verletzen indem er nen Computerausdruck macht. Kann er aber nicht mehr, sobald ein Staatsanwalt ermittelt.

Zitat:

Original geschrieben von FredMM

 

Ja, vielleicht. Vielleicht will er auch nur den vorherigen Besitzer decken

In dem Falle wäre auch der Händler ein Opfer und hätte erst recht ein Interesse daran, die Sache aufzudecken.

Denn warum sollte er den Verkäufer decken ?

Zitat:

Original geschrieben von Gleiterfahrer

Zitat:

Original geschrieben von FredMM

 

Ja, vielleicht. Vielleicht will er auch nur den vorherigen Besitzer decken

In dem Falle wäre auch der Händler ein Opfer und hätte erst recht ein Interesse daran, die Sache aufzudecken.

Denn warum sollte er den Verkäufer decken ?

Weil er keine kundespezifische Daten aus seinem Computer lassen darf und diese jemand anderem (außer den Behörden) aushändigen darf

Zitat:

Original geschrieben von FredMM

 

Weil er keine kundespezifische Daten aus seinem Computer lassen darf und diese jemand anderem (außer den Behörden) aushändigen darf

Das hat mit ,,Decken,, aber nix zu tun. Sicherlich könnte man Datenschutz so auslegen, trifft aber so nicht zu.

Ein seriöser Händler wird bereits bei Ankauf darauf achten, dass die Angaben zum Fahrzeug schlüssig sind. Er könnte sich auch Werkstattrechnungen zeigen lassen. Und weichen hier schon die km stark voneinander ab, wird er wissen wollen, warum.

Ist zu seinem eigenen Schutz. Hat er bereits den Verdacht, dass mit dem Wagen was nicht stimmt und kauft ihn trotzdem, macht er sich der Hehlerei schuldig. Da hilft auch keine Ausrede.

am 19. Juli 2014 um 18:55

Mein Gott was labert ihr hier eine Scheiße...

Ab zur Polizei, Anzeige wegen Verdacht auf Betrug und die Profis ihre Arbeit machen lassen.

Wir sind hier doch nicht bei Miss Marple.

am 20. Juli 2014 um 10:54

Hier möchte ich mich dem Elch (mal wieder) anschließen. Aus eigener Erfahrung weiß (!) ich, das viele Händler den Tachostand manipulieren um das Fahrzeug teurer zu verkaufen. Den Tachostand heutzutage zu manipulieren geht innerhalb von Sekunden und ist (leider selten) nicht nachweisbar. Es sei denn, man hat alte Serviceeinträge und die dürften mit einem regelmäßig gewarteten Fahrzeug einfach nach zu weisen sein. Der Vorbesitzer hat daran kein Interesse den Tachostand zu manipulieren, weil der Käufer (in dem Falle in Händler) die Tricks zur Genüge beherrscht. Hier würde ich auch ohne Umschweife und "wenn und aber" zum Anwalt (für VERTAGSRECHT) plädieren. Das ist und bleibt nun mal Betrug!

... Natürlich kann auch ein 1. - Vorbesitzer ein großes Interesse haben den Tacho zu Manipulieren.

Z.B. Wenn's das Fahrzeug zuerst ein Leasing - Wagen war , dessen vertragliche Gesamt Km - Leistung um XX.000 Km überschritten wurde.

= Dann wird nämlich auch mal ganz gerne der Tacho zurück gedreht , um eine Nach - " Strafzahlung " gegenüber dem Leasinggeber bei Fahrzeug Rückgabe pro überschrittenen Km zu umgehen ;).

Da kann nämlich auch so manches größere " Sümm'ch " zusammen kommen .

... Die " Parkplatz - Tachotrichser " ist eine Sache ... , nur faked der eventuell auch noch gleich das Service - Heft mit = wohl nicht :rolleyes:

Dann steckt nämlich wohl noch etwas mehr professionelle - kriminelle Energie hinter einer Tacho - Manipulation ...

Und die ganzen gespeicherten Daten ( wie Service , Reparaturen ) beim Fahrzeug - Hersteller sollten wohl als sicher gelten.

Gruß

Hermy

 

 

am 20. Juli 2014 um 18:28

Laßt das die Polizei und die Staatsanwaltschaft machen. Die sind sehr ambitioniert in ihren Berufen.

am 20. Juli 2014 um 18:36

@Elchsucher.....Klar, sind die genannten Empfehlungen sich an Fachleute zu wenden gut...nur, wenn man nicht mehr darüber schreiben kann....Closed der nächste Moderator nicht nur den Thread sondern Motor-Talk....:cool:;):D

P.S. pass mal lieber auf Dich gut auf, dass Du hier nicht unter die Räder kommst! Deine Wortwahl ist nicht ganz unproblematisch! :)

P.S. ja, leider nicht! Es gab nämlich keine ungelösten Fälle bei Miss Marple!

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