Tacho, GPS - wem oder was kann ich noch trauen?

Opel Astra J

Guten Tag an alle,

momentan habe ich einen kleinen, aber feinen Fall am ST. Es geht um die am Tacho und vom GPS angezeigte Geschwindigkeit. 10 bis 11 Prozent Voreilung - das ist auch für mich als eingefleischter Toleranzler zu viel. Genauer:

Ausgeliefert wurde mein ST mit Reifengröße 215/50 R17. Dass es die Möglichkeit gibt, im Navi die (tatsächliche?) Geschwindigkeit anzuzeigen, wusste ich zuerst nicht. Jetzt -der Winter kommt, hurra, der Sommer kommt wieder...- habe ich aufgrund eines guten Angebots schon Winterreifen aufziehen lassen. Demnach:
Vorher Sommer: 215/50 R17
Jetzt Winter: 225/45 R17

Dann habe ich erfahren, dass das Navi auch eine Geschwindigkeit anzeigen kann. Das habe ich mal getestet. Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, 30 Kilometer geradeaus auf der AB... Tachomat auf 120 km/h, genüsslich und die Landschaft bewundernd einfach fahren - das geht im ST Sport ja sehr gut. 😎 Doch werde ich des öfteren von Verwunderung überrascht: Verkehrsteilnehmer überholen mich als ob ich stehen würde! Habe mal verglichen: Tacho zeigt 120 an, das Navi -weniger überraschend- 109 km/h. Nach Adam Riese gleicht das einer Voreilung von ca. 11%. Und das finde ich... an der eigentlichen Funktion vorbei funktioniert.

Beim FOH habe ich zwei Türchen, zwischen denen ich wählen kann:
1. Ca. 100 € investieren, um eine Tachoprogrammierung vornehmen zu lassen (jeden Winter und jeden Sommer???) - ohne Erfolgsgarantie (=Zonk).
2. Die alten Sommerreifen wieder aufziehen (=Auslieferungszustand), damit die große Mutter Opel selbst Hand anlegen kann, um zu prüfen, warum es der Tacho so eilig hat.

Aber der Zustand hat auch seine positiven Seiten: Der Spritverbrauch ist gesunken, ich nehme die Natur um die AB herum noch genauer wahr und fahre garantiert nie zu schnell. Negativ: Immer das GPS dazu schalten zu müssen ist unmöglich, auch ca. 11% der Tachogeschwindigkeit addieren zu müssen - das ist im Jahre 2011 nach Christi Geburt kein Standard. Auch wenn es die sog. Voreilung gibt, die der Hersteller einhalten soll. 11% ist aber definitiv zu viel - zumindest aus Nutzersicht. Was das Gesetz sagt, weiß ich nicht.

Viele Worte, keine Lösung. Ich überlege tatsächlich, die alten Reifen aufzuziehen, um Opel prüfen zu lassen. Bei (für mich) positivem Ausgang würde ich wenigstens auf Entschädigung des Reifenumzugs (W->S und S->W) bestehen.

Hat jemand auch dermaßen negative Erfahrungen gesammelt? Vielleicht hat jemand ein Tachoupdate oder eine andere Art der Behebung erfahren? Mit den Reifen sollte das nichts zu tun haben (O-Ton FOH), der Abrollumfang ist nur geringfügig kleiner.

Schönes langes WE & Gruß

5 Antworten

Also nach Adam Riese, je nachdem was du als Basis nimmst:
120 109 10,09%
109 120 9,17%
sind das so um die 10%. Dass ein Tacho voreilen muss ist doch bekannt.
Sei froh dass er voreilt. Meiner eilt nur so um die 3 bis 5% vor, habe (nicht nur) deshalb ein Strafmandat weil ich eine großzügige Tachabweichung einkalkuliert hatte. <grins>

Zitat:

Original geschrieben von carli80


Also nach Adam Riese, je nachdem was du als Basis nimmst:
120 109 10,09%
109 120 9,17%
sind das so um die 10%. Dass ein Tacho voreilen muss ist doch bekannt.
Sei froh dass er voreilt. Meiner eilt nur so um die 3 bis 5% vor, habe (nicht nur) deshalb ein Strafmandat weil ich eine großzügige Tachabweichung einkalkuliert hatte. <grins>

Nachdem ich schon seit 2010 einn Navigon habe das natürlich auch die Geschwindikeit anzeigt "Satelitengestützte" Geschwindikeitsanzeige.

Wir haben einen Tunnel Tempo 80 da ist auch eine mobile Geschwindikeitsmessung aufgestellt.

Fazitm

80 am Tacho (Tempomat) natürlich schon vor dem Tunnel sind 75 aauf der mobilen Anteige.

80 lt. Navi waren 81 auf der Anzeige.

Da die Tachoanzeige meines Wissens abgesehen von der bekannte Voreilung natürlich vom Abrollufang des Reifens ahängt ist nmM die Navigeschwindikeit "genauer"

Hallo,

Du schreibst, Dein Spritverbrauch ist gesunken? Lass mich raten, so ca. 10 Prozent?? ;-)

Ich denke, dass ein maximal erlaubtes Ausnutzen der Tachovoreilung, ein simpler Trick der Automobilhersteller ist, den "Spritverbrauch" zu optimieren.

Nur mal so angenommen:
Verbraucht ein 1,4 Turbo mit geeichtem Tacho so geschätze 6,5 l/100km, sind es bei einem Wagen mit maximal zulässiger Voreilung eben die 5,9 l/100km die Opel deklariert.

Schon ist man Klassenbester.

Nicht fein aber sicher ganz legal.

Zitat:

Original geschrieben von motoreisen


Guten Tag an alle,

momentan habe ich einen kleinen, aber feinen Fall am ST. Es geht um die am Tacho und vom GPS angezeigte Geschwindigkeit. 10 bis 11 Prozent Voreilung - das ist auch für mich als eingefleischter Toleranzler zu viel. Genauer:

Sommer kommt wieder...- habe ich aufgrund eines guten Angebots schon Winterreifen aufziehen lassen. Demnach:
Vorher Sommer: 215/50 R17
Jetzt Winter: 225/45 R17

Damit hast Du Deinem Tacho schonmal 2% Voreilung eingebaut. Da kann Opel nichts für.

Zitat:

Dann habe ich erfahren, dass das Navi auch eine Geschwindigkeit anzeigen kann. Das habe ich mal getestet. [...]
Habe mal verglichen: Tacho zeigt 120 an, das Navi -weniger überraschend- 109 km/h. Nach Adam Riese gleicht das einer Voreilung von ca. 11%.

Nach Adam Riese sind das aber nur 9 oder 10% ;-p

Hinzu nimmst Du mal 2km/h Tolaranz da Du sicherlich nirgends Nachkammastellen ablesen kannst und nicht weisst wo all die Hardware rundet.

Zitat:

Und das finde ich... an der eigentlichen Funktion vorbei funktioniert.

Und ich sehe eher das Problem das einige zu sehr den Navi Geschwindigkeiten trauen. Es Bedarf schon Navisysteme mit entsprechend hochauflösenden "Doppeleranalysatoren" um sicher die 1%-Marke zu unterschreiten. Ich vermute das man vielen der normalen Navis selbst bei konstanter Fahrt nicht pauschal besser als 2% zutrauen darf.

Zitat:

Beim FOH habe ich zwei Türchen, zwischen denen ich wählen kann:
1. Ca. 100 € investieren, um eine Tachoprogrammierung vornehmen zu lassen (jeden Winter und jeden Sommer???) - ohne Erfolgsgarantie (=Zonk).
2. Die alten Sommerreifen wieder aufziehen (=Auslieferungszustand), damit die große Mutter Opel selbst Hand anlegen kann, um zu prüfen, warum es der Tacho so eilig hat.

Wie oben beschrieben liegt der Fahler zwischen den beiden Reifen-/Felgenkombis bei 2%. Wenn Du auf den "langsameren" Reifen, also die 1.Kombi justieren lässt, zeigt Dir due andere Kombi halt 2% mehr an.

Zitat:

Aber der Zustand hat auch seine positiven Seiten: Der Spritverbrauch ist gesunken, ich nehme die Natur um die AB herum noch genauer wahr und fahre garantiert nie zu schnell.

Zugegeben: Irgendwie liesst sich Deine Posting ja nett-amüsant :-)

Zitat:

Negativ: Immer das GPS dazu schalten zu müssen ist unmöglich, auch ca. 11% der Tachogeschwindigkeit addieren zu müssen - das ist im Jahre 2011 nach Christi Geburt kein Standard.

Exakt - es ist kein Standard, denn Du darfst Dir sicher sein das es über dem gesamten Geschwindigkeits nicht der gleiche relative Fehler ist.

Wie an andere Stelle im Forum schon wiederholt von mir erwähnt, habe ich an meinem 1.6T eine Tachvoreilung von [+5% zus. +1km/h], jedoch max. 6km/h von Null bis Vmax, ausgemacht.

Zitat:

Auch wenn es die sog. Voreilung gibt, die der Hersteller einhalten soll. 11% ist aber definitiv zu viel - zumindest aus Nutzersicht. Was das Gesetz sagt, weiß ich nicht.

Der Gesetzgeber sagt:

[+10% plus 4km/h]. Bei realen 100km/h dürfen als bis zu 114km/h angezeigt werden. Bei relaen 10km/h also 15km/h.

Dabei muß die umgebungstemperatur 18°C bis 28 °C betragen und der Reifen im warmenzustand einen Druck des kalten + 0,2bar aufweisen.

Kann man schön nachlesen in der "Richtlinie des Rates..... als Ergänzung zu § 57 StVZO":
http://eur-lex.europa.eu/.../LexUriServ.do?...

Zitat:

Viele Worte, keine Lösung. Ich überlege tatsächlich, die alten Reifen aufzuziehen, um Opel prüfen zu lassen. Bei (für mich) positivem Ausgang würde ich wenigstens auf Entschädigung des Reifenumzugs (W->S und S->W) bestehen.

Bedenke: 2% hast Du Dir schon selbst eingebrockt. Aber selbst damit liegt der Tacho

noch

innerhalb des zulässigen. Ebenfalls muß Du erstmal eine Referenz haben die deutlich höhere Genauigkeitsanforderungen erfüllt.

Tip: Bei einigen TÜV/Dekra-Einrichtungen gibt es geeichte Geschwindigkeitsmeßstände.

Zitat:

Hat jemand auch dermaßen negative Erfahrungen gesammelt? Vielleicht hat jemand ein Tachoupdate oder eine andere Art der Behebung erfahren? Mit den Reifen sollte das nichts zu tun haben (O-Ton FOH), der Abrollumfang ist nur geringfügig kleiner.

Nie annähernd solche shlechte Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil, im Fälle eines früheren Vectra 2000

kam mir nicht nur die Tachoanzeige sehr hoch vor, sondern auch das Fahrgefühl. Das Teil lief wie "Nachbars Hund". Darauf hin zum TÜV. Der nette bedienstete setze sich, nach Erklärung meines Ansinnens über seine Dienstvorschriften sogar hinweg und mass das Auto bis 200km/h durch und gab mir dann einen Handzettel. Messen hätte er nur, wegen fehlender Sicherheitseinrichtungen, bis 120 dürfen ;-)Jetzt aber mal ein anderer Tip: Der Wegstreckenzähler ist der am einfachsten zu überprüfende. Du kennst auf den Autobahnen die kleinen blauen Kilometertafeln? Deren genauigkeit dürfte sich im cm-Bereich bewegen (Geodäten mögen mich korrigieren). Die tafeln kannst Du also problemlos mit Deinem Wegstreckenzähler abgleichen. Ab 10km kommt man schon an die 1%-Klasse. Bei den letzten 4 Fahrzeugen die ich getestet hatte lag die Abweichung zw. <0,2% bis <0,9% - bis 4% sind zulässig.

Hat man dann noch eine Stopuhr, einen Tempomat und freie Bahn kann man ähnlich genau den Tacho und das Navi überprüfen.

Habe ich so gemacht. Dabei kam heraus, das im Test-Modes des Navis (DVD 800), das angezeigte Getriebenarbensignal, im Rahmen der Ainzeige Auflösung (1km/h-Schritte) übereinstimmt. Also iinerhaln 1km/h bzw. 1%. Auch die im Test-Mode angezeigte Geschwindigkeit stimmte im Rahmen der Auflösung (1m/s) überein. Der Vergleich der angezeigten Navigeschwindigkeit im Test-Mode mit der gestoppten ist aber erst bei recht hohen Geschwindigkeiten sinnvoll. Eine Auflösung von 1m/s bedeutet immerhin einen Anzeigefehler von 3,6km/h. Da unterschreitet man erst bei 180 km/h die 2%-Marke.

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Zitat:

Original geschrieben von neuss67


Du schreibst, Dein Spritverbrauch ist gesunken? Lass mich raten, so ca. 10 Prozent?? ;-)

Das wird er aber vermutlich nicht gemeint haben. "Gesunken" würde beudeuten das er mit dem selben KFZ beide Zustände meint. Sprich vor und nach Reifenwechsel. Hätte der Reifenwechsel tatsächlich eine Änderung von 10% zur Folge, dann ist an den Reifen etwas mehr anders als nur 2% Umfangsänderung.

Zitat:

Ich denke, dass ein maximal erlaubtes Ausnutzen der Tachovoreilung, ein simpler Trick der Automobilhersteller ist, den "Spritverbrauch" zu optimieren.

Merke: Tachovoreilung ist nicht gleich Wegstreckenzählerfehler, was man auch an den zulässigen Toleranzen des Gesetzgebers sieht. Heutige Fahrzeuge haben überwiegend keine Tachowelle mehr. I.d.R wird die Geschwindigkeit irgendiwe/irgendwo abgegriefen und künstlich "hochgerechnet" um den verbotenen Minusfehler der Geschwindigkeitsanzeige zu vermeiden.

Für Wegstreckenzähler gilt aber Plus/Minus 4%

Zitat:

Nur mal so angenommen:
Verbraucht ein 1,4 Turbo mit geeichtem Tacho so geschätze 6,5 l/100km, sind es bei einem Wagen mit maximal zulässiger Voreilung eben die 5,9 l/100km die Opel deklariert.

A) bin ich fest davon Überzeugt das man auf den Verbrauchsprüfständen nicht nach "falschem" Tacho sondern kalibrierter Rollenprüfstandstandsanzeige fahren muß.

B) korreliert die Geschwindigkeit nicht pauschal mit dem Verbrauch.

Bei niedrigen Geschwindigkeiten (bis ca. 80km/h) ist es stark Gangabhängig. Darüber wenn man (hoffentlich) längst im höchsten Gang ist, ist es stark Geschwindigkeits, damit Gegenwindabhängig. Da kann eine Reduzierung der Geschwindigkeit um 10% auch schonmal deutlich mehr als 10% weniger Verbrauch betragen.

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