Tacho falsch nach wechsel auf Winterreifen?!

Ford Fiesta Mk7 (JA8)

Hallo zusammen,

habe seit 2 Wochen meine Winterreifen auf meinen ST montiert, welche ich direkt beim Kauf vom Freundlichen dazu erhalten habe.
Mir ist nun aufgefallen, dass meine Tachoanzeige stark abweicht zu den Sommerreifen.

Zum einen gibt es bei uns in der 50er zone einen "Smilie-Schild" welches die Geschwindigkeit misst. Auf Sommerreifen laut Tacho mit 50 durchgefahren, auf dem Schild wurde 48 angezeigt. Jetzt mit Winterreifen wird mit bei Tacho 50 auf dem Schild nur noch 42 angezeigt. Mal abgesehen davon, dass die Schilder bestimmt nicht zu 100% genau messen, ist die Tendenz ganz klar ersichtlich.
Gestern auf der Bahn hatte ich laut Tacho auch knapp über 240 drauf und es war noch Luft nach oben, musste aber wegen dem Verkehr Bremsen. Also dürfte eindeutig sein, dass mein Tacho deutlich mehr anzeigt, als ich tatsächlich fahre.

Ist das normal? Meine Winterfelgen sind 1 Zoll kleiner, was das ganze eventuell erklärt, aber einen so krassen Unterschied hatte ich nicht erwartet.
Zumal ich die Vermutung habe, dass nun alle Messungen falsch sind. Die Tageskilometer die ich nun zur Arbeit fahre sind plötzlich mehr, der Spritverbrauch laut Bordcomputer ist deutlich geringer (ist ja auch klar, wenn der PC denkt ich wäre 100km gefahren, auf dieser Grundlage den Verbrauch errechnet, obwohl es tatsächlich z.B. nur 90km waren.)

Letztendlich ist das ganze ziemlich Bescheiden, denn wenn meine Vermutungen stimmen, dann
- ist es erstens ziemlich schwer die erlaubte Geschwindigkeit einzuhalten
- verliert mein Auto schneller an Wert, da laut Kilometeranzeige viel mehr Kilometer gefahren wurden, als es tatsächlich waren

Ich vermute mal, den Tacho kann man nicht selbst "einstellen", sondern muss zum Freundlichen.

Ist dies viel Aufwand und kostet dies viel Geld?
Oder lohnt es sich gar nicht, weil im Frühjar eh wieder die Sommerreifen drauf kommen und dann eine erneute Tachoanpassung nötig wäre?
Und ist es überhaupt erlaubt mit so einem ungenauen Tacho zu fahren?

Sorry für den langen Text mit vielen Fragen :-D aber das ganze beschäftigt mich schon ein wenig

51 Antworten

Alle ab Werk freigegebenen Reifendimensionen können immer ohne jegliche Tachometerangleichung montiert werden, weil sie einen ähnlichen Abrollumfang haben. Wenn der Tachometer nach der Montage neuer Reifen plötzlich viel zu viel anzeigt, sind die Reifen schlicht zu klein. Nicht nur die Zollgröße beachten, sondern auch das Höhen / Breitenverhältnis!

Zitat:

@Jans328 schrieb am 31. Oktober 2014 um 13:15:25 Uhr:


Es könnte noch sein dass dein Händler dir zum Beispiel 50ger Reifen anstatt 45ger verkauft hat. Dann ist der Radumfang größer und dann zeigt der Tacho falsche Werte an. Aber um das auszuschließen müssen wir die Reifengrösse wissen.

Wäre der Abrollumfang größer, so würde der Tachometer weniger anzeigen als zuvor, nicht mehr. 😉

so, ich habe nun geschaut.
Auf den Winterrädern steht 195/45 R16. Sommerräder sind wie gesagt die Originalen vom ST, glaube das müsste 205/40 R17 sein. Kann ich aber nicht prüfen, da diese eingelagert sind. Aber die Serienradgröße müsste bekannt sein, oder gibt es da auch unterschiedliche? Baudatum ist 01/2014 falls das relevant ist

Nachdem ich den Reifenrechner für den Abrollumfang verwendet habe, ergibt sich eine Geschwindigkeitsdifferenz von 2%. Also viel weniger, als der von mir bemerkte Wert.

Dann heißt es wohl tatsächlich die nächsten Tage/Wochen immer weiter messen...

Oder das ganze einfach so stehen lassen als Tatsache die ich nicht verstehe :-D

Dann weiterfahren und beobachten.

Könnte nicht auch der Luftdruck bei der ganzen Sache eine Rolle spielen?

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Ja, wenn der Luftdruck so niedrig ist, dass man auf der Felge fährt.

Zitat:

@martins42 schrieb am 2. November 2014 um 16:30:54 Uhr:


Ja, wenn der Luftdruck so niedrig ist, dass man auf der Felge fährt.

Oh Gott........dann reagiert das Kontrollsystem erst?!?!

Dann sollte Ford noch ein bisschen nachbessern 😛

Zitat:

@Eis4zeit schrieb am 2. November 2014 um 20:09:47 Uhr:



Zitat:

@martins42 schrieb am 2. November 2014 um 16:30:54 Uhr:


Ja, wenn der Luftdruck so niedrig ist, dass man auf der Felge fährt.
Oh Gott........dann reagiert das Kontrollsystem erst?!?!
Dann sollte Ford noch ein bisschen nachbessern 😛

Wir reden von der Geschwindigkeit nicht vom reifendruck Kontrollsystem 😁

Tachoabweichungen bei unterschiedlichen Reifengrössen sind normal.
Gesetzlich erlaubt sind bis zu 10% Abweichung nach oben.
Weniger darf als die tatsächliche Geschwindigkeit darf nie angezeigt werden.
Bei einem Fahrzeug wird der Tacho auf eine bestimmte Reifengrösse bezogen.
Alle weiteren erlaubten Reifengrössen auf diesem Fahrzeug dürfen dann eben bis zu 10% mehr als den tatsächlichen Wert anzeigen und grundsätzlich zeigt ein Tacho sowieso fast immer 2-3 km/h zu viel an, selbst bei der Referenzgrösse.
Wenn dein Tacho zuvor bei den Sommerreifen weniger angezeigt hat, dann sind wohl die Sommerreifen die Referenzreifen gewesen und mit diesen Reifen war dein Tacho am genauesten.
Eine Tachojustierung ist nur dann notwendig, sollte der Tachowert niedriger als der tatsächliche sein.
Dies wird aber eben meist durch die Vorgaben bei den zugelassenen Reifengrössen ausgeschlossen.
Hält man sich nicht daran und montiert andere Reifen, so verliert man eigentlich die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug.
In deinem Fall ist aber alles im grünen Bereich und wenn man es halt genau wissen will, dann nehme man halt eine Navigationsgerät und messe mal nach, wie weit der Tacho abweicht.
Bei meinem Fiesta sind es mit den Sommerreifen bei 100km/h 4 km/h mehr als tatsächlich gefahren, mit den Winterreifen bereits 7 km/h.
So ist das halt.
Hinsichtlich der Einhaltung der StVO stellt das kein Problem dar, da man dadurch ja nie zu schnell unterwegs sein kann. Also kann man auch nicht "irrtümlich" gegen die StVO verstoßen.
Oder ist schon mal jemand geblitzt worden, weil er 5-8 km/h zu langsam gefahren ist?

Wo kann ich das mit den 10% nachlesen ??
Wenn meine Quelle noch stimmt ist ab 4% Abweichung der Tacho anzugleichen, was wie gesagt, beim Fiesta keine Problem darstellen sollte da man es in der Software macht !

http://www.felge.de/technik/infos/tuev-auflagen.php

Das ist das Gesetz in der EU:
http://eur-lex.europa.eu/.../LexUriServ.do?...

Alles andere ist Mumpitz! 4% sowieso, sonst hätte mein Fiesta und fast alle Autos ab Werk zur Nachjustierung gemusst, denn 4km/h bei 100 km/h gehen sehr wahrscheinlich 99% aller Tachos in Autos mit Serienbereifung vor...

4.4 . Die angezeigte Geschwindigkeit darf nie unter der tatsächlichen Geschwindigkeit liegen . Bei den unter 4.3.5 angegebenen Geschwindigkeiten sowie bei den Zwischenwerten muß zwischen der vom Geschwindigkeitsmesser angezeigten Geschwindigkeit V1 und der tatsächlichen Geschwindigkeit V2 folgende Beziehung bestehen : O * V1 - V2 * V2/10 + 4 km/h .

Was heisst das auf Deutsch:
Laut Richtlinie darf ein Tacho bei Fahrzeugen, die nach dem 1.1.1991 zugelassen wurden, maximal 10% plus 4 km/h voreilen.
Beispiele:

wahre Geschwindigkeit 50 km/h
Angezeigte Geschwindigkeit max 59 km/h (10% + 4 km/h)
wahre Geschwindigkeit 100 km/h
Angezeigte Geschwindigkeit: max. 114 km/h (10% + 4km/h)

wahre Geschwindigkeit: 200 km/h
Angezeigte Geschwindigkeit: 224 km/h (10% + 4 km/h

Man sieht, die Abweichung nach oben darf je höher die Geschwindigkeit ist um so grösser sein.
Eine Nachjustierung ist nur nötig, sollte diese Grenze überschritten werden oder der Wert der tatsächlichen Geschwindigkeit unterschritten, was aber normalerweise mit eingetragenen Reifen nie passieren sollte. Deshalb sind die ja eingetragen...

Naja Physiker/Mathematiker wurden für diesen Gesetzestext wohl nicht befragt... So von wegen Punkt- vor Strichrechnung *kopfschüttel* Was soll denn dieses O sein?

Das ist keine richtige Formel, die man durchrechnet sondern so Bürokratensprech, in dem Bedingungen geklärt werden
Soll heissen:
Linker Teil sagt:
V1 minus V2 darf höchstens 0 oder grösser ergeben. Das ist sozusagen die Grenze nach unten.
Daraus resultiert logisch, dass ein Tacho entweder ganz genau oder nur tendenziell zu viel anzeigen darf.
Die Obergrenze des zuviel Anzeigens wird rechts definiert, dass V2 (die tatsächliche Geschwindigkeit) vom Tacho max um 10% + 4 km/h zu viel angezeigt werden darf.
Dies ist ein dynamischer und kein fixer Wert, abhängig von der Geschwindigkeit.

Zitat:

@martins42 schrieb am 2. November 2014 um 16:30:54 Uhr:


Ja, wenn der Luftdruck so niedrig ist, dass man auf der Felge fährt.

Weil wir gerade beim Luftdruck sind: Ein hier gut bekanntes Mitglied hat vor einiger Zeit mal die These aufgestellt (und diese stark verteidigt), dass der Luftdruck egal sei, weil es eine Art "Panzerketteneffekt" gäbe, d.h. der Reifen nutze trotzdem seine gesamte äußere Lauffläche. Was ist davon zu halten?

"Panzerkette"? Was meinte er damit? Dass die Fliehkräfte den mangelnden Luftdruck kompensieren? So was in der Art?
Glaub ich nicht, aber könnte man rechnerisch mal abschätzen.
Aber die Praxis zeigt, dass Reifen mit zu niedrigen Luftdruck verstärkt außen abgenutzt werden, die mit zu hohem verstärkt innen. Ergibt sich aus der konkaven bzw. konvexen Wölbung der Lauffläche - die ja an der Flanke "aufgehängt" sind - bei zu niedrigem/hohen Luftdruck. Die Eigensteifigkeit des Gürtels und Biegesteifigkeit der Flanke kompensiert falschen Luftdruck eben nur teilweise.
Da sagt die Praxis, dass das mit der "Panzerkette" bestenfalls eine unvollständige, praxisfremde Theorie ist, wenn nicht sogar völliger Unfug.

Zitat:

@martins42 schrieb am 6. November 2014 um 14:06:48 Uhr:


"Panzerkette"? Was meinte er damit? Dass die Fliehkräfte den mangelnden Luftdruck kompensieren? So was in der Art?

Ich glaube, er meinte, dass sich der Reifen trotzdem über den vollen Umfang des Mantels abrollt. Die These, dass die Fliehkraft des reinen Reifengummis ausreicht, um mal eben bis zu eine halbe Tonne Gewicht anzuheben, wäre ja noch abenteuerlicher gewesen.

Zitat:

Glaub ich nicht, aber könnte man rechnerisch mal abschätzen.
Aber die Praxis zeigt, dass Reifen mit zu niedrigen Luftdruck verstärkt außen abgenutzt werden, die mit zu hohem verstärkt innen. Ergibt sich aus der konkaven bzw. konvexen Wölbung der Lauffläche - die ja an der Flanke "aufgehängt" sind - bei zu niedrigem/hohen Luftdruck. Die Eigensteifigkeit des Gürtels und Biegesteifigkeit der Flanke kompensiert falschen Luftdruck eben nur teilweise.
Da sagt die Praxis, dass das mit der "Panzerkette" bestenfalls eine unvollständige, praxisfremde Theorie ist, wenn nicht sogar völliger Unfug.

Ich denke auch, dass es Unfug ist. Mitglied "Rael_Imperial" antwortete ihm daraufhin, wie er denn glaube, wie Luftdruckkontrolleinrichtungen, welche die Raddrehzahl als Indikator verwenden, denn sonst funktionieren würden. Es kam keine Antwort darauf. Komisch, denn sonst wirkte er durchaus kompetent.

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