Super statt Normal
Tanke schon immer normal Benzin und will jetzt auf Super umsteigen. Soll den Motor richtig schön reinigen auf der Autobahn. Hat wer sein 323FBG 1.9 76KW schonmal mit Super betankt oder zickt er rum?
22 Antworten
Zitat:
Sogar auf SuperPlus98 könnte man verzichten (und auf den Wundersprit aka Formel 1 mit über 100 Oktan sowieso) wenn die Hersteller ihre Motoren anpassen würden.
Ja klar... und wie erklärst du den ganzen lieben Turbomotor-Fahrerleinchen, das ihnen niemand einen neuen Motor schenkt, nachdem der Motor auf der AB angefangen hat wie blöd zu klopfen???...
Für einen Turbomotor braucht man nicht unbedingt Super Plus.
Die meisten heutigen Motoren vertragen dank Klopfsensor ohnehin auch Super. Aber ein Leistungsverlust bleibt.
Ich verstehe auch den Sinn hinter der ausgedachten Abschaffung von Super plus nicht. Den besten Sprit abzuschaffen wäre doch sinnlos.
übrigens..... in der Herstellung kostet Super keinen Cent mehr als Normal. Der Aufpreis ist schierer Gewinn.
Super im Normalmotor ist überflüssig, bringt keinerlei Vorteil, bei manchen Motoren kann die höhere Klopffestigkeit sogar zu langsamerer Verbrennung und damit Leistungsminderung führen. Also Normal rein in Normalmotoren, alles andere ist Geldverbrennung, dank der Werbung der Spritgesellschaften hat man dabei aber ein gutes Gefühl 😁
re
Moin,
Zuerst einmal ... was ein Motor an Kraftstoff braucht ... ist abhängig davon wie stark er verdichtet ist und wie sein Brennraum geformt ist. Den Rest adaptiert man z.B. über die Zündsteuerung in den Kennfeldern. Deshalb ist es nicht wirklich verwunderlich, das Berny's MX5 mit SuperPlus am besten läuft, da 11:1 wunderbare Vorraussetzungen für Super Plus liefert.
Ist ein Motor für Normalbenzin gebaut ... dann braucht der Motor aufgrund der 3 Vorraussetzungen, Verdichtung, Brennraumform und Steuersoftware auch nur Normalbenzin. Gibt man in den Motor Superkraftstoff, dann gewinnt man im Grunde "nichts", ausser einen kleinen Vorteil durch die höhere Dichte des Supers und die damit leicht geänderte Lambdaregelung (ca. 1-2% Verbrauchsvorteil sind zu erwarten, das wird man kaum messen können). Etwas anders sieht die Sache bei Motoren aus ... welche so gerade eben noch die Grenze für Normalbenzin packen. Bei denen kann es durchaus mehr bringen, wenn man Super reinfüllt. Das ist eine Frage des ausprobierens ... bzw. der Erfahrung.
Dann haben wir Motoren die Werksseitig für Super oder Super Plus ausgelegt sind. Diese benötigen diesen Kraftstoff oftmals aus zwei Motiven. Zum einen wegen der erhöhten Klopffestigkeit und zum anderen aus Schadstoffgrenzwert geschichten. Es müssen aber nicht beide Argumente GLEICHZEITIG stechen. Fülle Ich in einen Super Motor Normal rein ... dann passiert folgendes. Der Wagen hat eine Steuerelektronik (sogenannten Klopfsensor) ... dieser stellt die typischen Erschütterungen bei beginnendem Klopfen fest, und stellt die Zündung gemäß seinem Kennfeld so ein, das dies verhindert wird. Das geht je nach Auslegung des Motors mit einem mehr oder weniger großen Leistungsverlust einher, den wir unbewußt kompensieren. Somit hat man einen mehr oder weniger großen Verbrauchsnachteil. Dieser ist leider nicht direkt zu beziffern, da dieser mit dem Fahrprofil und den Fahrstrecken korrelliert. Also der Fahrer der ruhig mit 110 auf der BAB rollt ... wird eine kaum messbare Veränderung haben ... derjenige der auf der Landstrasse "wildert" einen sehr hohen. Dann gibt es die Abgasgeschichte ... früher enthielt Normalbenzin sehr viel Schwefel. Deshalb sind viele G-Kat Fahrzeuge mit "hohen" Abgaseinstufungen oftmals mit Super angegeben, obwohl ihnen technisch Normal reichen täte (z.B. Opel Corsa A 1.2i, Fiat Cinquecento 0.9 i.E. etc.pp.). Dies diente dazu, den Kat vor dem Katgift Schwefel zu schützen. Dies ist seitdem jeder Kraftstoff in der EU als Schwefelfrei zu bezeichnen ist (weniger als 50 ppm Schwefel, gilt auch für Normalbenzin, seit ca. 4 oder 5 Jahren) hinfällig. Dennoch gibt es beim Betrieb z.B. mit Super Plus noch gewisse Vorteile, da die Verbrennung bei hochverdichteten Motoren etwas "glatter" verläuft, so dass der Schadstoffausstoss minimal besser ist. Dies kann für einzelne Fahrzeuge und Hersteller wichtig sein, um ggf. unter einen gewissen Schadstoffgrenzwert zu kommen und wird deshalb ganz gerne bei einzelnen Modellen gemacht (Ist aber schwer dies rauszufinden).
Und die Herstellung von Super Benzin ist durch eine etwas andere Additivzusammensetzung (irgendwie muss man ja die 95 Oktan GARANTIEREN können!) durchaus leicht teurer (Auch wenn der Hauptteil mehr oder minder gleich ist). Ob der Preisunterschied jetzt 2 Cent betragen muss ... sei dahingestellt ... aber Normal Benzin ist ebenso ein Hightech Produkt wie Super Benzin und nicht schlechter, nur eben mit anderen Anforderungen an die Klopffestigkeit. Diese ist aber KEIN Qualitätsmerkmal. Warum gibt es kein Normalbenzin mehr in der Schweiz ?! Ganz einfach ... die Schweiz war in Europa eines der ersten Länder, welche eine KATPFLICHT einführte (Ich meine 5-10 Jahre vor allen anderen Ländern!), und Schwefel war und ist ein zentrales Problem für Katalysatorfahrzeuge. Da Super schon immer etwas teurer als Normal war ... und damals die "Entschwefelung" ein sehr teures Verfahren war ... einigte man sich darauf nur Super anbieten zu wollen ... und dies dafür Schwefelfrei. Heute wäre dies nicht mehr nötig, da wie gesagt auch Normalbenzin mittlerweile Schwefelfrei ist. In den USA ist man in den 80er Jahren diesbezüglich einen anderen Weg gegangen 😉 Und man bot dort für Katalysatorfahrzeuge Bleifreies Normalbenzin an. Um das Schwefelproblem zu beheben, wurde der Katalysator regelmäßig "gereinigt" ... und dann stank das Auto nach "faulen Eiern" ... vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Autos ... die dies machten 😉 Das waren Fahrzeuge die nach der sogenannten US-83-Norm als Schadstoffarm zugelassen waren.
MFG Kester
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Ich hoffe, Du hast keinen Krampf in den Fingern bekommen 😉
Hört sich ja alles ganz gut an. Hat das Auto des Threadstellers überhaupt nen Klopfsensor ??? Wenn nicht hätte es ja auf jeden Fall Nachteile wenn er Super statt Normal tankt.
Gruß
Moin,
Das ist egal. Wenn man Super statt Normal tankt, hat man keinerlei Nachteile. Motoren sind sozusagen "Aufwärtskompatibel". Jedenfalls bis zu einem gewissen Level. Also mit 110 Oktan Flugbenzin ... würden sich herkömmliche Motoren wohl eher schwer tun. Aber der Unterschied zwischen 91 und 95 Oktan ist eher unerheblich, vorallem weil die meisten Kraftstoffe eh 1-2 Oktan MEHR haben, als einem garantiert wird.
MFG Kester
@Rotherbach: Du spricht von einem geringen Verbrauchsvorteil beim Fahren von Super statt Normal.
Superbenzin hat aber eine etwas geringere Energiedichte. Die meisten Normalbenzinmotoren haben keinen Klopfsensor, sodass sich auch an der Zündung nichts ändert. Super verbrennt aber geringfügig langsamer. -> langsamerer Druckaufbau im Zylinder
Daher müsste solch ein Auto mit Super statt Normal sogar mehr verbrauchen.
Moin,
Die Dichte von Super ist höher als die von Normal. Das gleicht das wieder aus.
Normalbenzin hat eine Dichte von im Durchschnitt 0.735 kg/L und Super von 0.751 kg/L. (Schwankt immer ein wenig). Energie ist im Normalbenzin 44.17 MJ/kg enthalten. Der Heizwert von Normalbenzin beträgt je Liter im Durchschnitt 30.52 MJ/L. Bei Super sieht es wie folgt aus :43.44 MJ/kg aber der Heizwert beträgt 30.78 MJ/L ... du siehst ... ohne die Dichte zu berücksichtigen ... führt die Diskussion massiv in die Irre. Der Energieinhalt von Super ist zwar niedriger, aber der Heizwert ist bedingt durch die Dichte etwas höher. (Ich hab mir das Umrechnen in kWh gespart) (Daten nach motorlexikon.de)
Deshalb ist der Verbrauchsunterschied KAUM (!) messbar durchs Nachtanken, irgendwo habe Ich mal gelesen, unter Prüfstandsbedingungen maximal 2% ... z.B. bei 10.0 Litern Durchschnittsverbrauch 0.2 Liter ... die können durch alles überkompensiert werden 😉
Gruß Kester