Super oder Super+

Opel Vectra B

Moin Leute

Also langsam spielt sich die Spritsortensituation in unserem kleinen Marburg ein.

Vorher wusste man ja nicht so richtig, wie sich alles entwickeln wird. Also es sieht jetzt so aus:
Super E5 wurde um 5 Cent erhöht (153,9), Super E10 wird zum vorherigen Preis von Super verkauft (148,9), SuperPlus kostet genauso viel wie Super E5. Eine Tanke hat das Ganze wohl falsch verstanden.
Hier wurde das Super E5 zum gleichen Preis wie vorher verkauft, das Super E10 war 5 Cent billiger. 😁

Wie ich heute nochmals gehört habe, erhöht sich der Durchschnittsverbrauch bei Nutzung von E10 um 5%, der Langstreckenverbrauch um 3 %. Rein rechnerisch lohnt der Umstieg auf E10 also nicht, zumal kein Schwein die Langzeitschäden einschätzen kann, die bei unserem Vecci auftreten könnten.

Also ergibt sich eine neue Situation. Wenn man SuperPlus zum gleichen Preis wie Super E5 bekommt - was könnte es bringen, wenn man zukünftig SuperPlus tankt? Könnte man durch Optimierung der Zündungseinstellung oder durch Änderung der Steuergeräte-Software die höhere Energie von SuperPlus nutzen? Einerseits durch höhere Leistung, andererseits durch geringeren Verbrauch?

Viellleicht gibt es hier einige Spezialisten, die das realistisch einschätzen können. Denn dieses Thema ist noch lange nicht gegessen.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von steel234



Zitat:

Original geschrieben von PD03


Bei mir kommt kein E10 rein, egal was das normale Super kostet.
OMFG, ich dachte mindestens Du, belesen in den alt. Kraftst., hast eigene Meinung.

Wieso? Bloß weil man sich mit einem Thema auskennt, muß man ja nicht automatisch dafür sein.

(gilt auch für Atomkraft, Energiesparlampen, Elektromobilität, R-1234yf Klimaanlagen)

Ethanol-Kraftstoffe sind sicher keine generell schlechte Sache, aber nicht in Fahrzeugen die nie dafür ausgelegt wurden und schon gar nicht aus zweifelhaftem politischem Zwang.

Warum setzt man dann nicht gleich Erd-, Flüssig-, oder Biogasfahrzeuge durch?
Warum wird beim Dieselruß ein riesiges Theater gemacht, wenn moderne Benzin-Direkteinspritzer ohne Partikelfilter deutlich mehr (schädliche) Partikel emittieren?
Warum bekommt eine 20 l/100 km Sprit-in-CO2-Umwandlungsmaschine (SUV) eine grüne Plakette und der 4 l/100 km Diesel-Kleinwagen muss verschrottet werden, weil es keinen RPF dafür gibt?
Wieso wird das Abgas beim TÜV gar nicht mehr gemessen, so daß ein defekter RPF gar nicht erkannt werden kann?

Hier geht es weder um die Umwelt, noch um unsere Gesundheit. Hier geht es in erster Linie um wirtschaftliche Interessen:
1) Die der Ethanol Produzenten
2) Die der Agrar-Konzerne, die riesige Monokulturen von Öl-Pflanzen betreiben
3) Die der Fahrzeughersteller, die auf Fahrzeugverkäufe verängstigter oder geschädigter Kunden hoffen
4) Die der Mineralölkonzerne, die analog zu den Energiekonzernen auch bei den regenerativen Energien kräftig mitverdienen
5) Die der restlichen Industrie, das "gute" Erdöl für was besseres aufzusparen, als für Automobilität
6) Die der Medien und Verbände, endlich wieder ein Thema zu haben, mit dem sie das Volk beschäftigen können.

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Tja, für die sinnlose Verordnungen war EU schon immer gut. Man nehme nur Salzgehalt im Brot.. Oder jetzt aktuell einheitliche Ladegeräte. Eigentlich an sich gute Dinge, die aber eher sowas von unwichtig , dass die überhaupt nicht erwähnenswert sind.

Für die Bereicherung d. Ölkonzerne kann allerdings weder EU noch die Regierung was. Man nennt es Angebot und Nachfrage- wenn z. B. ADAC , sponsored by Shell &Agip, weiterhin Panikmasche verbreitet, führt es zwangsweite zu erhöhtem SP Absatz, was ja grundsätlich zu höheren Gewinnmargen führt. Ich denke nicht, dass es die Ölkonzerne stört- die haben ja "reine Weste" an und bieten gem. Verordnung paralell zum E10 Super auch E5 Super und SP. Nur über die Preise steht eben in der Verordnung nicht.

So ist der Autofahrer eben der dumme..

Zitat:

Also Erdgas udn Ethanol, wobei Ethanol nachhaltig hergestellt werden kann.

Jein. Die Flächen reichen um etwa eine Zehnerpotenz nicht aus. Rate mal wieso Firmen an Synthesebenzin aus Biomasse arbeiten, Stichwort "Sunfuel". In dem Fall würde die Pflanze komplett verwertet und nicht nur der vergärbare Stärke/Zuckeranteil. Mit dem Verfahren sind bedeutend mehr kWh Brennstoff je kg Trockenmasse herstellbar. Zudem hast du freie Auswahl ob du auf Methanol gehst (ICI Prozess) oder Diesel/Superbenzin/Flüssiggase per Fischer-Tropsch Derivat (Sunfuel, GTL, Shell Verfahren) erzeugst.

Zitat:

Und Ethanol hat ein Vorteil - es funktioniert, mit sehr geringen Modifikationen, in beinähe jedem Benziner, bis auf die Modelle, wo die Hersteller Freigabe verweigern...

Geht eben nicht. Schau in meine Signatur, die Flammgeschwindigkeit von Alkohol ist deutlich höher wie von normalen Ottokraftstoffkomponenten. Bedeutet, die Zündung müsste eigentlich angepasst werden und Richtung spät gestellt werden damit die Druckspitze zum richtigen Zeitpunkt der Kurbelwellenumdrehung anliegt und nicht zu früh. Kommt die Spitze tz früh belastest du nur die Lager, gerade bei hoher Last wird das eklig. Um eine bessere Vorhersage treffen zu können fehlen mir Daten zur Abbrandgeschwindigkeit bei höheren Temperaturen und Drücken. Verbrennungstechnik ist bei mir Hobby, kein Beruf 😉

Hab übrigens meine bisherige Vermutung auf dem kleinen Dienstweg bereits bestätigt bekommen, in Versuchsständen wurden unmodifizierte Motoren bzw. deren Lager durch Alkohol "hingerichtet". E85 bildet leider größere Tropfen (inhomogene Gemischbildung, tendenziell langsamerer Abbrand), aber es brennt im homogenen Bereich schneller ab. Das kann kompensieren, muss es aber nicht. Mit einer stärkeren Benzinpumpe für mehr Druck bzw. leicht verlängerten Einspritzzeiten (für mehr Menge) ist es definitiv nicht getan.

Dass ein Flexifuel technisch möglich ist steht außer Frage. Statt nochmal weniger Stickoxide bei Euro-6 zu fordern wäre es weit sinnvoller, einen Euro-4 bis 5 Flexifuel für die Kraftstoffe LPG/CNG, Alkohole (Methanol/Ethanol) und eben Superbenzin vorzuschreiben. Durch Abgastemperaturmessung nebst Zündanpassung kann das ein Steuergerät durchaus erkennen und sich optimal auf den Kraftstoff anpassen.

Übrigens teile ich den Pessimismus der Stromfahrzeuge nicht. Lithium-Eisenphosphat Akkus werden kommen. Das Konzept von Honda, einen klassischen Frontriebler auf der Hinterachse mit E-Motoren zu unterstützten gefällt mir ausnehmend gut und hat kurzfristig hohes Potenzial. Damit kann man 2km zum Bäcker durchaus auf Strom fahren (und damit den Motor schonen), aber auch einen wintertauglichen Behelfs-allrad bekommen und allgemein Bremsenergierückgewinnung und Anfahrunterstützung haben. Zudem sind beide Teile weitgehend getrennt, was es OEM Herstellern leichter macht große Stückzahlen der Kernkomponenten zu produzieren.

Müsste nicht eine stärkere Lagerbelastung automatisch mit mehr Leistung einhergehen? Wenn ja, merke ich das bei meinem nicht. Meiner lief schon ca. 50tkm auf E85 insgesamt und ich würde mal behaupten, das hat ihm nicht geschadet. Aktuell fahre ich wieder Super, weil sich E85 bei den Preisen kaum noch lohnt...

Die Flamme brennt schneller durch, daher wird die Druckspitze knapp hinter 0° Kubelwinkel bereits erreicht.

Schema siehe hier . Der Unterschied der Brenngeschwindigkeiten zwischen Super und LPG ist etwa so hoch wie zwischen LPG und Ethanol. Statt bei 15° Kurbelwinkel wird LPG etwa bei 10° Kubelwinkel das Druckmaximum erreichen, bei Ethanol würden mich auch 5° nicht wundern. Wobei es bei Ethanol stark auf die Gemischbildung und damit die Einspritzanlage ankommt. Inhomogen brennt langsamer, damit tendenziell später.

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Das heißt im Umkehrschluss, Ethanol ist besonders gut für kurzhubige Motoren geeignet?

Da die Motoren im Vectra aber alle Mehrpunkteinspritzung haben, sollte es mit inhomogener Gemischbildung wohl eher weniger Probleme geben. Ich habe es ja selbst ausprobiert, der X16XEL läuft auf E85 super. Im Sommer merkt man nahezu keinen Unterschied. Bei zu magerem Gemisch und zu heißem Abgas müsste sich die MKL melden - aber selbst bei Diagnose alles im grünen Bereich. Zumal es bei elektronisch gesteuerter Zündung absolut kein Problem ist, die Zündung ein paar Grad später einzustellen (beim Vectra geht das mit dem Tech 2).

Du musst zwei Effekte unterscheiden.

1) Inhomogenes Gemisch durch große Tropfen, die Flamme brennt trotz global korrektem Gemisches lokal zu mager, damit zu langsam. Die Flamme hechelt dem Kolben in mageren Brennbereichen hinterher, expandiert geometrisch weniger, kühlt weniger ab. Gemisch ok, Abgas trotzdem heiß. Sowas merkt keine Lambdasonde. Dieser Effekt wird besonders bei hohen Drehzahlen und damit wenig Zeit zum Verdampfen auftreten.

2) Druckspitze zu früh. Die Kolben bekommen den Spitzendruck nicht erst auf dem Weg nach unten mit, sondern zu nahe am oberen Totpunkt. Damit wirken die hohen Brennraumspitzenwerte länger auf den Zylinderkopf ein, zudem drückt es schlimmstenfalls senkrecht von oben auf die Pleuel. Merkt man nicht, das ist wohl das gefährliche.

Hm, würdest du bitte die Thesen im Biokraftstoffe Forum posten?
Du hast es doch schonmal versucht und bist selber drauf gekommen, dass durch zusätzliches OH und Verdampfungsenthalpie Verbrennungsthemperatur sogar kühler ist, als mit Benzin...

Schau mir in die Signatur 😉 Da hab ich mich zwar um LPG gekümmert, in den Diagrammen sind aber auch Daten zu Ethanol enthalten.

Die eigentliche adiabate Flammtemperatur ist bei Alkohol tatsächlich geringer. Allerdings brennt Alkohol schneller, die Spitzentemperatur liegt daher weiter "oben" früher an. Zudem hast du bei hoher Alkoholmenge durch die hohe Verdampfungskälte, gröbere Tropfen und niedrigeren Dampfdruck ein höheres Risiko inhomogener Gemischbildung bei hohen Drehzahlen. Das wird in lokalen Magerlaufzonen wiederum Brenngeschwindigkeiten verlangsamen und damit Abgastemperaturen nach oben treiben.

Mischungen sind wieder was anderes. Da kann eine Mischung durch nicht-ideales Verhalten (gerade bei Ethanol als polarer Komponente in unpolarer Matrix) sogar flüchtiger sein wie die Reinkomponenten. Ist wie beim Streusalz - Schmelzpunkt Wasser 0°C, Schmelzpunkt Salz 800°C, in der richtigen Mischung -18°C.

Die Flammtemperatur hat nur mittelbar was mit den messbaren Abgastemperaturen zu tun. War ein spannendes Thema und einiges an Recherche ...

Tja, Theorie ist gut, aber in der Praxis haben wie bisher kein einzigen nachgewisenen E85-Motorschaden, dafür wieviel LPG? 😉

Mag erstmal an der Verbreitung liegen- LPG ist nunmal weiter verbreitet als E85. Aber Abgas-Messungen zeigen doch, dass Abgasthemp geringer ist. Klar, es kann theretisch weiterhin sein, dass hier und da Spitze wärmer ist.. No Risk - No Fun , und in der überhaupt poppeligen Mischung von E10 darf es nictmal ansatzweise ne Rolle Spielen.

Das ist der Grund warum ich mich um E10 schlichtweg nicht störe.

... mich nervts trotzdem.
Super (E5) kostet offensichtlich an vielen Tankstellen dasselbe wie Super + ... wie kann denn sowas sein? Wo ist denn da die Logik? Warum lassen wir Autofahrer uns am laufenden Band nur verarschen und abkassieren?? Wann tun wir endlich was dagegen?
Technik hin Technik her - das Ganze ist einfach nur lächerlich und die momentane Preispolitik an den Zapfsäulen nicht mehr logisch zu erklären und die versuchen es nichtmal und die wissen dass wir wissen, dass es Verarsche ist - das macht das Ganze ja so verrückt...!

Die Verarsche an der Zapfsäule ist doch, dass der Sprit zu Hauptverkaufszeiten teuer wird, in der "Nebenzeit" billig. So kann man einen mittleren Tagespreis angeben und hat dennoch einen im mittel höheren Literpreis verkauft.

Rate mal warum ich seit 2003 LPG fahre. Erst wird man von der Politik verarscht, seit jeher von Mineralöl-Großkonzernen. Bei LPG ändert sich der Preis mal alle 3-4 Wochen. Auch da gibts Monopolisten wie Rheingas mit seltsamer Preispolitik, aber sei es drum. Das Zeug ist jedenfalls bezahlbar.

Apropos E10, mich würde brennend interessieren, wieviel Bioethanol erst zu ETBE weiterverarbeitet wird um dieses es dann dem Kraftstoff zuzugeben. Damit ist das Problem der Alkoholatkorrosion gelöst, der Unterschied zu "normalem" Sprit kann gegen Null tendieren. Bioethanol ist trotzdem drin.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Die Verarsche an der Zapfsäule ist doch, dass der Sprit zu Hauptverkaufszeiten teuer wird, in der "Nebenzeit" billig. So kann man einen mittleren Tagespreis angeben und hat dennoch einen im mittel höheren Literpreis verkauft.

(...)

ja - aber das hat ja nix mit E10 zu tun... das kennen wir ja schon seit wir Auto fahren 😉

Ferienzeit, ZTageszeit... alles das ist entscheidend für den Spritpreis.

Deshalb tanke ich in Luxemburg. Da ist es nicht grade so schlimm 😉 Und teilweise hab ich Unterschiede von bis zu 28 Cent / Liter...

Gruß cocker

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