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Subaru AWD vs. Audi quattro

Themenstarteram 19. Dezember 2006 um 18:04

Hi

da mir niemand aus dem Audi Forum helfen konnte probiers ich mal hier :D

Und zwar wollte ich wissen was der Unterschied zwieschen diesen beiden Allradsystemen ist.

 

Meine zweite Frage:

Hat Subaru einen permanenten Allrad so wie quattro oder ist er im normalbetrieb ein 100% fronttriebler und schaltet sich die Hinterachse erst bei Schlupf an der Vorderachse ein so wie 4Motion???

Ich hab nämlich gelesen das der Justy GX eine art 4Motion Allradsystem hat weiss aber nicht ob das stimmt

Danke

Beste Antwort im Thema

Aktuelle Version:

Anm: Da es bei dieser Frage immer wieder Missverständnisse, Unsicherheit und Fragen gibt, in etwas ausführlicherer Form. Ich bin mir bewusst, dass das Wesentliche schon gesagt ist.

0.) Vorbemerkung

"Richtige" Allradantriebe verfügen i.d.R. über mechanische Sperren (Mercedes G-Modell: 3 offene Differenziale mit 100%iger Sperrmöglichkeit) und sind fürs Gelände gedacht und geeignet. Aktuelle PKW-Allradsysteme sind im Gegensatz zu ihren technisch/mechanisch aufwändigen und schwerfälligen Geschwistern nicht nur auf Traktion, sondern auf Traktion UND Fahrdynamik ausgelegt und verzichten deshalb auf aufwändige Mechanik. Mechanische Differenzialsperren werden durch Bremseingriff simuliert. Übersicht (leider unvollständig und teilweise unpräzise)

http://www.magnasteyr.com/.../allradantriebe.pdf

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1.) Grundsätzliches:

Grundsätzlich verbergen sich bei VW/Audi wie auch bei Subaru hinter den Marketing-Bezeichungen "Synchro", "Quattro", 4Motion", "AWD" etc. verschiedene Systeme in verschiedenen Generationen. Es gibt nicht DEN "Audi-Allad", ebensowenig DEN Subaru-Allrad. Das gilt auch für andere Hersteller, wie z.B. MB/DC mit ihrem "4Matic". Deswegen ist es wichtig, die verschiedenen System konkret zu vergleichen.

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1.1) Permanent vs. "Non-Permanent":

Entscheidend ist nicht, ob dauernd beide Achsen angetrieben sind, sondern, OB sie dann angetrieben sind, wenn es benötigt wird. Ein System, das ohne Zutun des Fahres zu- und abschaltet, wird ebenfalls als "permanenter" Allradantrieb bezeichnet. (Über Sinn und Unsinn dieser Nomenklatur kann man diskutieren).

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2.) Audi/VW: Entscheidend ist die Anordnung des Motors:

- Fahrzeuge mit Längsmotor (A4, A6, A8, gewisse Generationen Passat, Pheaton etc.) verwenden das System mit Torsendifferenzial. Das ist ein differenzialgesteuerter 4WD, d.h. die Kraft geht vom Getriebe auf ein Differenzial, welches die Kraft verteil. In diesem Fall ein Torsendifferenzial, welches die Kraft dorthin (Front- oder Heckachse) verteilt, wo sie am meisten Traktion hat. (Anm: grob vereinfacht). Damit ist dieses System drehzahlfühlend, da es die Kraft aktiv verteilen kann. Unter anderem liegt darin seine Überlegenheit.

- Fahrzeuge mit Quermotor (A3, Golf, Bora, neuer Passat, Leon, Oktavia etc.) verwenden das System mit Haldexkupplung. Das ist ein Kupplungsgesteuerter 4WD, d.h. die Kraft geht auf eine Achse (hier Frontachse), die Hinterräder werden erst bei Schlupf über eine Kupplung zugeschaltet.

2.1) Bei VW heisst das System mit Torsendifferenzial, "4Motion", bei Audi "Quattro". Genau das gleiche (technische) System, nur eine andere (Marken-)Bezeichnung.

2.2) Ältere Quattro mit Längsmotor: Es gibt insgesamt 3 resp. 3.5 resp. 4 Generationen von Audi Quattro mit Längsmotor:

- 3 offene Differenziale mit 100%-Sperrmöglichkeit Zentral- und Heckdifferenzial via Seilzüge resp. pneumatisch bei den späteren Fahrzeugen

- Torsen-A-(Zentral)Differenzial plus manuell schaltbarer Heckdifferenzialsperre bis 25 km/h

- Torsen-A-(Zentral)Differenzial, "Differenzialsperren" elektronisch via EDS realisiert/simuliert.

2.3) Spezialfälle:

Der neue S4 (RS4?) verfügen über das neue Torsen-C-Zentraldifferenzial welches nun mit 40/60 grundverteilt, gegenüber 50/50 bei Torsen-A, was u.a. für die starke Untersteuerneigung verantwortlich ist. Mit dem Torsen-C-Zentraldifferenzial ist eine "dynamischere" Fahrweise möglich. Marketingtechnisch wurde dieses zuerst bei S4 (RS4) eingeführt, es dürfte jedoch bei den neueren Modellen das Torsen-A mittelfristig ersetzen.

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3.1) Bei VW heisst das System mit Torsendifferenzial, "4Motion", bei Audi "Quattro". Genau das gleiche (technische) System, nur eine andere (Marken-)Bezeichnung.

3.2) Bei Fz mit der ersten Generation der Haldexkupplung ging die Kraft meist 100% an die Vorderräder. 100/0 bis 50/50 sind hier möglich. Die Hersteller werben häufig mit Bezeichnungen 0/100 bis 100/0 was streng genommen nicht möglich ist, da die primär angetriebene Achse (hier Frontachse) nicht 0% übertragen kann. Die Vorderräder werden einfach abgebremst. Bei der Zweiten Generation "HaldexII" wird die Heckachse grundsätzlich mit 10% angetrieben. Damit werden Lastwechselreaktionen verringert, Durchdrehen bei schneller Anfahrt verhindert und die Reaktionszeit des System reduziert.

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4.) Subaru

Entscheidend bei Subaru ist +/- das Getriebe, denn Teile des Allradantriebs sind direkt ins Getriebe integriert, resp. daran angebaut.

Systeme:

- Handschalter: Zentraldifferenzial mit Viskobremse. Nicht ESP-tauglich, da rein mechanisch. Würde nun ein Rad z.B. das linke Vorderrad vom ESP eingebremst, würde bei Kraftschluss, d.h. die Viskobremse "sperrt", auch die Hinterachse gebremst. Dieses System ist drehzahlfühlend, d.h. im Gegensatz zum Audi Quattro mit Torsen-Differenzial wo die Kraftverteilung variiert, wird beim Subaru Schlupf das einfach Differenzial gesperrt (resp. es die Viskobremse sperrt das Zentraldifferenzial) und die Kraft gelangt hälftig an die beiden Achsen, nicht jedoch an die Achse mit der besseren Traktion. Das führt zur z.B. beim Impreza häufig kritisierten Untersteuerneigung. Grundsätzlich gutes (da differenzialgesteuert, aber eigentlich längst veraltetes System)

- Automat 2.0 Liter: Vorderradantrieb, Lamellenkupplung schaltet Hinterräder bei Bedarf zu. Kupplungsbasiert, mechanisch gesteuert. Abgesenen vom System im Justy das schlechteste System. Technisch überholt.

- Automat 2.5 Liter: Zentraldifferenzial mit asymetrischer Kraftverteilung (36/64) und Lamellenbremse. ESP (Subaru: VDC) -tauglich. Gutes System, aber ebenfalls nur drehzahlfühlend.

- Fünfstufen-Automat 3 Liter ab Modelljahr 04: Zentraldifferenzial mit asymetrischer Kraftverteilung und Lamellenbremse mit der Fähigkeit der aktiven Momentverteilung. ESP-tauglich. Gutes System von der Leistung, wohl mit Audio Quattro mit Torsendifferenzial und neuem 4Matic (S-Klasse) vergleichbar, obwohl 4Matic nur drehzahlfühlend ist.

- Impreza STI WRX ab 2004: Aufwändigeres System als bei den anderen Handschaltern. Asymetrische Kraftverteilung, mit der Möglichkeit den Sperrgrad des Zentraldifferenzials manuel zu verändern. Technisch aufwändig. Nach Subaru ihr bestes System.

Diese Aussagen sind bis etwa Baujahr 2003 gültig, bei den aktuellen Versionen soll es einige Veränderungen gegeben haben. So sollen auch die kleinen Automatikmodelle das differenzialbasierte System verwenden, jedoch ohne VDC, während VDC bei den alten 2.5 Litern dabei war. Auch herrscht noch Unsicherheit bezüglich System im Spec.B-Schalter, einmal heissts es sei mit VDC, einmal heisst es wieder ohne.

Guter Link zu den Subaru-Systemen: http://www.subaru-presse.de/allrad/Allrad.htm

Bin für Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen und Kritik offen.

Gruss

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Also hier geht es schon mal zu Subaru:

http://www.subaru.de/about/awd-why.htm

Meiner Meinung nach müssten eigentlich alle aktuellen Modelle von Subaru den AWD (All Wheel Drive) verbaut haben.

Beim direkten Vergleich Audi vs. Subaru glaube ich aber gelesen zu haben, dass nicht bei allen Audis "Quattro" gleich "Quattro" ist - d.h. es scheint nicht bei allen Modellen die selbe Technik verbaut zu sein - zwar Allrad aber eben unterschiedlich.

Auch bei Subaru hat das "Spitzenmodell" WRX STi bestimmt einen etwas "anderen" Allrad bzw. ein paar Gimmicks mehr als eben der Justy (Differentiale, LSD etc.).

Aber egal - kommt ja drauf an was Du damit machen willst - ob Audi oder Subaru - solange Allrad kommst Du eigentlich mit beiden gut voran.

LG, harald-hans

ich glaube bei einem Legaxy gibts auchnoch eine Kupplungsversion...

Hi,

bin zwar auch kein Fachmann hab mich aber in letzter zeit auch etwas mit der Frage beschäftigt!

Audi hat wohl bei allen Modellen ab A4 einen permanenten Allrad. Bei den Modellen die auf der Golf Plattform basieren A3/TT wurde das 4Motion system von VW verbaut. Dabei wird der Heckantrieb erst bei Schlupf zugeschaltet!

Beim Justy gab es früher Frontantrieb mit manuell zuschaltbarem Allrad. Die neueren Modell haben wohl ein ähnliches system wie VW/Audi.

Dieses System benutzt Subrau wohl auch bei seinen Automatik Modellen!

Während die schaltversionen über nen permanenten Allrad verfügen wie die Audi!

Über die genauen technischen spezifikationen müßte aber wirklich ein Fachmann auskunft geben ;-)

Wenn jemand andere Info´s hat, würde mich das auch interresieren!

 

GRuß Tobias

quattro:

alle Modelle mit längs eingebauten Motoren haben das Torsen-System, also den echten quattro.

alle Modelle mit quer eingebauten Motoren (A3 und TT) haben eine Haldex wie VW

der Link zu den Subaru AWD´s ist ja schon obven. der einfachste und beste ist der in den Schaltversionen: Mitteldifferenzial, Viscosperre, Untersetzung und beim Outback noch ein Teilsperrendes Heckdifferenzial.

Die aktuellen Justy´s sind eigentlich Suzukis

Grüße,

Eric

noch eine kleine ergänzung:

WRX STI: vorne und hinten Sperrdifferentiale..und DCCD

WRX: nur hinten..

1,5l und 2.0 Sauger:kein Sperrdifferential

Hier noch einige spezifikationen in PDF:

PDF_datei

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass das richtige "quattro", also das bei den längs eingebauten Motoren fast ausschließlich auf Mechanik beruht. Deswegen auch der Name Torsen-Mittendifferential. Ein Gewirrwarr aus Zahnrädern, das bei Schlupf mechanisch die Kräfte von Vorder- auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Inwiefern das mittlerweile mit Sensoren optimiert wurde weiß ich nicht, aber es gab mal einen Test in der AM&Sport, der den 5er mit Xdrive und den A6 quattro verglichen hat. BMW ging da wohl den Weg mit tausenden Sensoren und Audi beruht auf altbewährtes. Also wird das quattro System so langsam aber sicher durch hitec-Lösungen überholt werden....

Hoffe kein Mist gelabert zu haben..

 

Gruß

Kersten

Modernes oder altbewährtes Allradsystem - es ist die Frage, was der Fahrer bevorzugt:

Geht es um die reine Traktion geradeaus im Schnee, ist der Quattro mit Torsendifferential (Torque sensing) nachwievor extrem gut. Besser als Haldex Quattro, besser als X-Drive, mindestens gleichgut wie Subaru 50/50-Allrad. Dafür leidet das Kurvenverhalten, da die Untersteuerneigung relativ hoch ist - übrigens auch beim WRX oder STI (ohne DCCD)- der Fahrsicherheit ist dies jedoch förderlich, dem Fahrspass weniger.

Der neue Justy ist tatsächlich Fronttriebler mit via Viskokupplung zuschaltbarer Hinterachse. Dies hat nichts mit Haldex zu tun, fühlt sich in der Praxis jedoch ähnlich an.

langsam in die Kurve un dann gas geben, dann müsste es auch mit dem übersteuern passen.

Hi,

aus sicherheitsgründen sind fast alle heutigen Fahrzeuge auf untersteuern ausgelegt!

Selbst mein Mercedes Sportcoupe mit Heckantrieb fängt normalerweise erst mal an zu untersteuern.

Und sobald das Heck anfängt ein wenig zu zucken kommt gleich das ESP ;-)

 

Gruß Tobias

Zitat:

Original geschrieben von Turbotobi28

Hi,

aus sicherheitsgründen sind fast alle heutigen Fahrzeuge auf untersteuern ausgelegt! (...)

Ja, das deckt sich mit meinen Erfahrungen, resp. die Hersteller legen die Fahrzeuge auf ein möglichst neutrales Fahrverhalten aus. Finde ich persönlich eigentlich auch richtig.

Beim Audi Quattro vermute ich jedoch eher einen antriebs- denn einen sicherheitstechnischen Grund. Diesen Antrieb mit Torsen-A-Differenzial gibt es ja seit bald 20 Jahren, damals war das Heckschleudern noch gross in Mode ;)

@Primotenente: Respekt!

Nur eins noch ergänzend: zu einem richtigen "Allrad" gehören dann noch Achssperren, bestenfalls eine für vorne und eine hinten.

Die meisten sog. Allradler können ja nur maximal 2 Räder gleichzeitig antreiben. Das daraus wirklich ein Allrad wird, sollte auch noch auf den Achsen die Kraft aktiv verteilt werden.

Ein WRX zB. hat maximal 3 Räder die er gleichzeitig antreibt, da an der Hinterachse zusätzlich noch eine Sperre verbaut ist. Ein STI kann alle 4 Räder gleichzeitig antreiben, weil er zusätzlich zum WRX auch noch eine Sperre an der Vorderachse hat.

Wie die anderen Hersteller das handhaben, weiß ich nicht.

Gruß

@Qwert Zuiopü300

Die Hinterachssperre ist beim WRX schwach ausgelegt. Daher ist kein Starrer Durchtrieb innerhalb der Hinterachse möglich. Da er auch nicht über ein 100% sperrbares Zentraldifferential verfügt ist es im Extremfall so, dass nur noch 1 Rad dreht und die anderen 3 stillstehen, da die übrigbleibende Kraft nicht genügt um diese in Bewegung zu bringen. Dies ist jedoch bei heutigen PW-Allradlern normal. In der verscheiten Kiesgrube erging es dem Passat 3BG 4-Motion (Quattro-technik) genauso. Leider sind die 2-Stufig sperrbaren Quattros wie von Primotenente unter 2.2 beschrieben Geschichte - das waren noch wirkliche Pistenfahrzeuge. Dennoch verfügt der WRX über einen sehr wirksamen Allradantrieb ;)

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