Sturz vom Moped weil Autofahrer wenden wollte....

Hallo zusammen,
sitze Zuhause mit Schmerzen in der Ferse und mache mir ganz viel Kopf :-(
Am Freitag Abends fuhr ich mit meiner 50ccm auf einer Hauptstraße entlang.
Geschwindigkeit war zwischen 40 und 50 kmh...alles frei.
Ein Wagen stand in einer Art Parkbucht, das habe ich gesehen nur mir nicht dabei gedacht.
Als ich ziemlich nah war, so ca.5-10m fuhr der Wagen los und wollte gerade vor mir wenden.
Für mich kam das alles so plötzlich das ich mit dem Moped ein Vollbremsung machen mußte, sonst wäre ich mit voller Geschwindigkeit in das Auto gefahren.
Bei der Vollbremsung kippte mein Roller um, ich fiel vom Roller und rutschte Richtung Auto.
Ich bin zum Glück vor dem Auto stehen geblieben, mein Roller prallte aber leicht gegen seine Felge.

Habe die Polizei gerufen, die haben alles aufgenommen und werden gegen ihn eine Anzeige fertigen.
Sie haben jetzt zwar keinen Beschuldigt, aber im Grunde den Unfall dem Autofahrer angekreidet.

Sein Auto hat scheinbar nichts abbekommen.
Mein Moped hat nicht soviel Glück gehabt, die linke Seite ist auf der gesamten Länge über zerkratzt,
der Kickstarter ist locker, das Lenkrad sieht irgendwie schief aus....usw....

Am nächsten Tag sind die Schmerzen so heftig geworden das ich in Krankenhaus gegangen bin zur Untersuchung, zum Glück auch hier es sind nur Prellungen. Bin jetzt auch ne Woche krank geschrieben da ich nicht auftreten kann wegen der Fersenprellung.

Heute habe ich mit der Versicherung des Autofahrers telefoniert, die mich als erstes fragte ob ich den sein Auto berührt hätte (erhabe das nämlich verneint) , das habe ich bestätigt, da mein Moped gegen seine Felge geprallt ist.
Aber warum fragen sie den sowas?

Alle anderen Schäden sind vermutlich durch den Sturz entstanden, aber der Sturz wäre ja nicht passiert wenn er mir nicht die Vorfahrt genommen hätte.

Die Versicherung schickt mir jetzt einen Unfallbericht zu den ich ausfüllen soll,
Da der Autofahrer wohl nicht angegeben habe.

Worauf soll ich jetzt achten?
Wie soll ich vorgehen?

Bin echt nervös gerade geworden, ich hab doch nicht falsch gemacht und habe den Schaden und die Schmerzen...

Für eure Meinungen und Infos wäre ich dankbar.

Gruß
Almac

Beste Antwort im Thema

Hab lange nach gedacht ob ich hier noch was schreiben soll, da die Auslegung mancher User schon sehr schräg ist aus meiner Sicht.
Werde mich auch nicht mehr groß dazu äussern, ausser der Tatsache das es keine Ausweichmöglichkeit gab, recht standen geparkte Fahrzeuge und die Strasse war komplett von rechts nach links gesperrt durch den Wendevorgang des Autos, der übrigens dabei noch eine durchgezogene Mittellinie missachtet hat!

Nun aber ist alles schon länger abgeschlossen und ich teile euch nur das Ergebnis mit.
Versicherung hat nach dem Schreiben meines Anwalts den kompletten Schaden meiner 50er übernommen + die komplette Forderung an Schmerzensgeld!

Staatsanwaltlich wird gegen den Autofahrer ermittelt und er durfte sich vor Gericht begeben wegen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr mit Körperverletzung....

Danke nochmal an die Tippgeber !

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Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 22. November 2017 um 19:17:36 Uhr:


Die Frage ist einfach war der Sturz unvermeidlich. Nur weil man beim roller voll in die Eisen geht muss man nicht zwangsläufig umfallen.

Roller mit den oft kleinen Rädern erfordern da schon ein gehöriges Maß an Können.

-🙂

Zustimmung!
Schließlich sind auch Gefahrenbremsungen bei Moppeds ein substantieller Bestandteil in den Fahrschulen!
Und in welchem technischen Zustand hat sich der Scooter denn befunden?
Einer der Wenigen, die nicht leistungsgesteigert waren...?
Wie war der Zustand der Bremsen + Reifen...?
Steckte eine Beschallungsanlage im Ohr...?

-🙂

Zitat:

@situ schrieb am 22. November 2017 um 19:19:27 Uhr:


Also die rechtsberatenden Juristen vor ein paar Stunden stellten doch die Schuldfrage des Autofahrers nicht in Frage.

-🙂

Das ist dann sicherlich maßgeblich...!!!
Dann reicht ja ein Screenshot von MT für die gegnerische Versicherung...!!!

-🙂

Da quatschen wieder die Schlauberger, die ihre geleckten Eimer nur bei Sonnenschein und Temperaturfenster 20°C +/-5° durch die Gegend schaukeln.
Ich wette, wenn sich bei Tempo 50 plötzlich 5 Meter vor den Klugen und Obercheckern ein PKW aufbaut, dann liegen die genau so auf dem Hosenboden. Vom Sofa aus lässt sich´s freilich leicht belehren

@TE - nimm Dir den Rat zu Herzen und geh zum Anwalt. Der wird sich mit dem Fall auseinandersetzen und Dir raten, was Du der Versicherung schreibst oder besser nicht schreibst. Wenn Dein Roller in den gegnerischen PKW rutschte, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Unfall nicht vermeidbar war. Von den reinen (geschilderten) Fakten liegt ein eindeutiges Fehlverhalten des PKW-Fahrers vor.

Die Phantasie im Forum zu den ganzen "wenn/hätte/könnte/vermutlich/ war doch/war nicht/eventuell" ist schon immer wieder erstaunlich.

Ich muss zugeben ich bin schon länger keinen Roller mehr gefahren damals aber bei Wind und Wetter und ich habe mich Mangels können auch mal auf die Fresse gelegt.

Wie gesagt bei nur 5m Abstand könnte der TE heute wahrscheinlich nicht hier schreiben sondern läge mit Glück im KH und mit Pech im Leichenschauhaus. Ich war leider schon Zeuge bei einem Roller Unfall da wurde dem roller Fahrer die Vorfahrt genommen, waren locker 10 m aber zeit zum reagieren hatte er kaum, seitlich umgekippt und voll gegen den Pkw. Hat er nur wenige Minuten überlebt.

Wenn man bremsen , fallen und rutschend fast zum Stillstand kommt war man sicher deutlich weiter weg und dann stellt sich durchaus die frage ob mit der richtigen Technik der Unfall zu vermeiden gewesen wäre.

Gruß Tobias

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Zitat:

@twindance schrieb am 22. November 2017 um 19:54:15 Uhr:


Da quatschen wieder die Schlauberger...!

-🙂

So sieht‘s aus...!

Instinkt und Erfahrung ist nun mal schwer zu ersetzen...!

-🙂

@ twindance: Nein, diese Schönwetterfahrer liegen nicht auf dem Hosenboden. Die fliegen nämlich (mit Glück) über das Hindernis und landen auf dem Bauch, mit Pech allerdings landen sie im Hindernis.

Mal ein ganz einfache Frage: Wie, außer mit einer Vollbremsung, hätte der TE reagieren sollen? Normal weiterfahren, wird schon gut gehen? Trotz der Vollbremsung, trotz des Hinknallens und Rutschens hat es noch gereicht, die Felge zu treffen. Anders ausgedrückt, ohne Vollbremsung wäre er dem Typ in die Seite geknallt.

Nun hab ich in den letzten über 60 Jahren noch keinen "normalen" Menschen kennen gelernt, der diese Art von Unfall richtig und vollständig mit der gegnerischen Versicherung abwickeln konnte. Allerdings habe ich schon mehrere Menschen kennen gelernt, die durch eigene Schreiben den Grundstein gelegt haben, dass es für sie ganz oder teilweise in die Hose ging. Denn Fehler (sprich schriftliche Angaben) lassen sich später nur sehr selten korrigieren.

Das fängt schon damit an, dass die gegn. Versicherung einen Gutachter schickt, der "absolut unparteiisch" die Schadenshöhe feststellt. 50 ccm Roller mit den angegebenen Schäden? Möglichst schon einige Jahre alt? Da kommt leicht ein wirtschaftlicher Totalschaden raus. Der Gutachter der Versicherung wird dann eventuell einen niedrigen Wiederbeschaffungswert ermitteln, die Versicherung wird dir einen Aufkäufer aus Timbukto benennen, der den Schrott zu einem Wahnsinnspreis übernehmen möchte und zahlt dir dann 2,50 € aus.

Bring den Schrott doch einfach mal zur nächsten Werkstatt mit Handel und frag mal, was die Rep. etwas kosten könnte. Und dann schau mal, was so ein Modell in etwa kostet. So hast du schon einen Anhaltspunkt.

Dass du dich lang gelegt hast und dein Helm hatte keinen Bodenkontakt, kann ich fast nicht glauben. Schau dir den Helm besser noch mal genau an.

Prellungen, die zur Arbeitsunfähigkeit führen, bringen auch Schmerzensgeld. Beim Arzt also alle Beschwerden und Schmerzen wahrheitsgemäß angeben. Nicht untertreiben, da Indianer keinen Schmerz kennen.

Bei der Versicherung sitzen Fachleute, die jeden Tag nichts anderes machen, als die Ansprüche anderer abzubügeln. Und mit denen kannst du es selbst nicht aufnehmen.

Anwalt kostet Geld, klar. Der Tipp mit der RS-Versicherung über die Eltern kam schon. Je nach eigenem Einkommen/Vermögen käme auch noch Beratungshilfe in Betracht. Würde ich den Anwalt mal fragen. Der fordert auch die Akte von der Polizei (oder Bußgeldstelle/Staatsanwaltschaft) an, stellt ggfls. einen Strafantrag wegen Körperverletzung. Und wenn die Polizei im Unfallprotokoll die Aussage "ich hab den Rollerfahrer übersehen" aufgenommen hat, ist das für dich mehr als gut.

Übrigens rechnen die meisten Anwälte ihre Gebühren nach dem Betrag ab, den du von der Versicherung bekommst. Auch das würde ich den Anwalt fragen. Nicht dass der (im Gebühreninteresse) für dich 5.000,- € Schmerzensgeld fordert, die bekommst 500,- € und zahlst 90% seiner Rechnung nach dem Gegenstandswert von 5.000,- €.

Für die ersten sechs Wochen darf dein Arbeitgeber deinen Lohn weiterzahlen und er hat dann auch einen Anspruch gegen den Unfallverursacher, diese Zahlungen erstattet zu erhalten. Vielleicht muss er dazu selbst einen Anwalt beauftragen? Vielleicht hilft dir das?

Zitat:

@princeton schrieb am 22. November 2017 um 20:19:07 Uhr:


Instinkt und Erfahrung ist nun mal schwer zu ersetzen...!

Dass Du Dich hier hinstellst und meinst, aus dem kuscheligen Sessel die Unfallsituation beurteilen zu können. Selbstverständlich hättest Du die Situation besser gemeistert, klappt auf Deiner Spielekonsole ja auch immer. Und zur (In)Kompetenz Deiner Beiträge sage ich lieber nichts, sonst gäbe es einen moderativen Eingriff.

Vermutungen über Vermutungen zur Schuldfrage und ausser den beiden Beteiligten keine Zeugen.

Der Unfall wurde von der Polizei aufgenommen und es wird nicht bestritten das der Autofahrer gewendet hat.
Dann schaut doch einfach mal in der Hamburger Quotentabelle nach wie das Urteil wohl aussehen wird.
https://www.verkehrslexikon.de/Texte/QuotenTabelleHH.php

Sorry das ist dort nicht eindeutig genug ... Dann aber hier
https://www.verkehrslexikon.de/Module/Wenden.php

Zitat:

Mal ein ganz einfache Frage: Wie, außer mit einer Vollbremsung, hätte der TE reagieren sollen?

Gegen eine Vollbremsung sagt doch keiner was, aber eine Vollbremsung bedingt doch keinen Sturz.
Wenn man richtig bremst bleibt man im "Sattel".

Wie gesagt das ist beim Roller schwierig aber nicht unmöglich. Und wenn man den Roller oder Motorrad FS macht sollte man das auch lernen, zumindest halbwegs. Autofahrer die ohne Ausbildung einen Roller fahren dürfen (so wie ich) habe da oft noch mehr Probleme mit.

Und wenn man eben Stürzt obwohl es nicht zwangsläufig nötig war kann man durchaus eine (erhebliche) Teilschuld zugesprochen bekommen.

Aber wie es auch ausgeht, man sollte Glücklich sein das nicht mehr passiert ist. Roller fahren ist verdammt gefährlich. Bei einem Crash bleiben Rollerfahrer nämlich meistens am Lenker hängen was zu schweren Verletzungen führt. Beim Motorrad kann sich der Fahrer oft leichter von Bike trennen und mit Glück fliegt er über das Hindernis was die Chancen erheblich erhöht.

Gruß Tobias

Vollkommen richtig. Schade nur, dass gerade Versicherungen des Unfallfahrers das immer ganz anders sehen. Lassen sich oft genug nicht einmal von Urteilen in gleich gelagerten Fällen beeindrucken.

Die Gegenseite wird dem TE nur zu gerne eine Teilschuld einreden wollen. Nach meiner leider gemachten Erfahrung tun sie das quasi standardmäßig, denn in jeder Unfallbeschreibung (des eigenen Versicherten, also des Unfallgegners) lassen sich Ansätze für angebliche Mitschuld finden.

Das abzuwehren ist Aufgabe des auf Verkehrsrecht spezialisierten RA.

Daher noch einmal: TE, geh zum RA. Und gib vorher KEINE Infomationen zum Unfallhergang an die Gegenseite. Voreilige, laienhafte Erklärungen schwächen deine Rechtsposition!

Egal was die Alles-selbst-Könner hier meinen. Es ist DEIN Recht und DEIN Geld, das hier auf dem Spiel steht.

Zitat:

Daher noch einmal: TE, geh zum RA. Und gib vorher KEINE Infomationen zum Unfallhergang an die Gegenseite.

-🙂

zu spät...!
Hat er ja leider schon gemacht...!

-🙂

Natürlich ist ein Sturz bei einer Vollbremsung nicht zwingend. Aber auch nicht annormal, gerade mit den kleinen Räderchen.

Sowas geht schneller als man denkt. Nicht die bessten reifen, etwas glatt und die Chancen sind gleich viel größer.

Klar, kann man daraus eine teilschuld Zusammenspinnen. Ihn hier aber dafür ins Kreuzfeuer zu nehmen ist sehr unangebracht.

Ich finde er hat nichts falsch gemacht.
Nur weil er keine 100jahre Moped Erfahrung auf den Buckel hat wie hier viele wohl haben... Muss er nicht falsch gehandelt haben.
Auch die Distanz ist völlig egal.

Jeder Mensch macht Fehler. Reaktionszeit + Geschwindigkeit, Bremsweg, da kommen einige Meter zsm.

Sehr unangebracht hier das "Opfer" so anzugreifen. Ich will hier euch (bzw einige) Mal sehen wie sie reagieren. Wahrscheinlich garnicht und fahren dann stur rein ala Terminator. Und danach heißt es wieder "der kam aus den nichts!!? Unhaltbar"

Im Internet und in der Theorie kann man immer viel kritisieren, aber in der echten Welt ist kaum jemand besser.

Vielleicht auch durch die heutigen Assistenzsystem bedingt. Mein ESP, mein ABS, mein ACC, mein Notbremsassistent usw. verhindern das zuverlässig. Kann mir gar nicht vorstellen, wie man bei so einer einfachen Situation sich lang legen kann.

Hab ich schon als Jugendlicher gemacht, als mir ein Hase vor die 50iger hüpfte. Gab aber nur eine angesengte Hose vom Auspuff.

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