Stirbt der Drehzahlmesser aus?

Gut, bei Elektroautos sind sie eh hinfällig. Aber noch gibt es ja auch Verbrenner neu zu kaufen. Um die soll es gehen.

Es scheint, dass der Drehzahlmesser langsam aber sicher verschwindet. Vor ein paar Jahren die Kühlwasseranzeige, die erst geglättet und später durch eine blaue und rote Lampe ersetzt wurde.

Jetzt scheinen Drehzahlmesser nicht mehr erforderlich oder gewünscht zu sein. Gerade bei Toyota fällt es mir auf: Der Corolla hat noch einen mechanischen Drehzahlmesser, der Corolla Cross und der RAV4 haben keinen mehr. Das Cockpit ist zwar digital dort, aber auch da ist keine Einstellung des Drehzahlmessers mehr vorhanden. Stattdessen gibt es diese Anzeige, die erklärt, ob man den Akku gerade lädt oder entlädt.

Braucht man den Drehzahlmesser überhaupt noch? Oder hat ihn der Durchschnittsfahrer je wirklich gebraucht? Ich kann mich erinnern, meine ersten beiden Autos hatten keinen Drehzahlmesser. War bei Bro-und-Butter-Autos mit einfacher Motorisierung nicht ode rnur gegen Aufpreis zu haben.

Später hatte dann jedes Kassenmodell den DZM. Aber braucht man ihn wirklich oder war er einfahc nur da?

Braucht man ihn heute noch? Immer mehr Automatikfahrzeuge, bei denen der Gangwechsel eh automatisch abläuft machen die Suche nach dem optimalen Schaltzeitpunkt hinfällig. Hybriden regeln die Drehzahl oft unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit. Bei Schaltwagen sorgen Drehzahlbegrenzer dafür, dass der Motor nicht über Gebühr misshandelt werden kann.

Wie seht ihr das? DZM zwingend notwendig für euch, auch bei Automatik? Oder überflüssig auch bei Handschaltung?

Würdet ihr ihn vermissen oder ist es einfach eine Gewohnheit, dass er da ist?

Ich brauche ihn nicht zwingend, aber fände es trotzdem komisch, wenn er nicht mehr da wäre. Allerdings, wenn ich einen Hybrid fahren würde, der die Drehzahl unabhängig von der Geschwindigkeit steuert und ich keinen Einfluß nehmen könnte, dann wäre er für mich auch nicht mehr nötig.

147 Antworten

Mercedes war gewiss nicht der einzige Hersteller, das stimmt schon. VW hatte es teilweise, mein alter Renault 5 hatte hingegen in der Tachoskala Markierungen für den aus deren damaliger Sicht optimalen Schaltpunkt (von 2 auf 3 bei 55 km/h...naja). Gab aber eben auch viele, die weder das eine noch das andere hatten. Opel hatte zumindest in der Zeit, an die ich mich erinnern kann, nichts dergleichen, meiin damaliger Corolla AE80 auch nicht.

Aus meiner heutigen Sicht sind einfach Informationen zu Fahrzeugzuständen, die beim Fahren keine Bedeutung haben und/oder nicht aktiv beeinflussbar sind, überflüssig. Was soll ich aktiv machen, wenn das Ölthermometer mir kurzzeitig bei hoher Last 115 °C statt der gewohnten 95 anzeigt oder der DZM 3150 1/min bei 97 km/h?

Wenn dir das Ölthermometer jedoch nur 50° C anzeigt, könntest du deinen Fahrstil darauf ausrichten. Die Wassertemperatur steigt leider erheblich schneller.

In den 70igern hatte Opel beim Rekord diese Markierungen im Tacho. Ist zwar lange her, aber an das Gespräch von zwei Frauen in der Uniklinik Münster erinnere ich mich auch heute noch. War die sog. Energiekrise und eine Lady erzählte vom extrem hohen Verbrauch ihres Rekords, denn sie käme ja nicht mehr in den Bereich, wo sie in den 4. (?) Gang schalten müsse. Die dachte ernsthaft, dass sie erst schalten dürfe, wenn die Tachonadel die Schaltmarkierung erreicht hätte.

Gefühlt hatten diese Markierungen doch fast alle Autos aus den 70er, 80er oder 90ern. Aber in der Praxis doch völlig bedeutungslos. Sprit war günstig und die Moroten hatten ehe keine nennenwerte Leistung. Passat mit 75 PS, Kadett B mit 60 PS, 205 GRD mit 60 PS, etc.

Das waren ja auch die Markierungen für die höchstmögliche Geschwindigkeit im jeweiligen Gang. Im alltäglichen Betrieb also eher irrelevant.

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Zitat:

@Emsland666 schrieb am 9. März 2023 um 17:41:55 Uhr:


Gefühlt hatten diese Markierungen doch fast alle Autos aus den 70er, 80er oder 90ern. Aber in der Praxis doch völlig bedeutungslos. Sprit war günstig und die Motoren hatten ehe keine nennenswerte Leistung. Passat mit 75 PS, Kadett B mit 60 PS, 205 GRD mit 60 PS, etc.

Na ja, günstig ist relativ. Im Verhältnis zu meinem "Einkommen" als Student in den 70igern und dem heutigen ist der Sprit heute vieeeeel günstiger.

Und die damalige Leistung in Relation zum Fahrzeuggewicht war so schlecht auch nicht. Mein Simca 1100 Spezial z.B. hatte mit dem AT-Motor knapp über 90 PS auf dem Prüfstand gebracht, der Audi 100 LS der Eltern leistete Anfang der 70iger auch schon 100 PS.

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 9. März 2023 um 11:05:49 Uhr:



Zitat:

@Astradruide schrieb am 9. März 2023 um 09:20:12 Uhr:


....woher Du weißt das Du bei 100km/h in irgendeinem Gang 4000 rpm anliegen hast und nicht 2750 oder gar viel weniger....

Das läßt sich bei Kenntnis der Getriebe- und Achs-Übersetzungsverhältnisse und des Reifenumfangs recht einfach errechnen.

Du machst Witze? Erstmal musst Du die Daten haben und dann musst Du auch noch nerdig genug sein das zu tun. ... das machst Du nun für alle gänge und merkst Dir das noch?!

Zitat:

Na ja, günstig ist relativ. Im Verhältnis zu meinem "Einkommen" als Student in den 70igern und dem heutigen ist der Sprit heute vieeeeel günstiger.

Da hast du wohl Recht, in Bezug auf die Arbeitsstunden könnte der Sprit sogar günstiger sein heute. Aber aus dem Bauch heraus, wurde auch weniger gefahren. Kein 50 km pendeln zum Arbeitsplatz und jedes Kaff hatte noch einen Mini-Supermarkt.

Und Leistung hatte meine Fahrzeuge nie wirklich, klar ging da auch mehr früher. Jetzt bin ich aber bei 265 PS und Automatik mit DZM, höhö.

"Jetzt bin ich aber bei 265 PS und Automatik mit DZM, höhö."

Also gesundes Mittelmaß 😛 mit viel Luft nach oben.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 9. März 2023 um 18:06:13 Uhr:


Da hast du wohl Recht, in Bezug auf die Arbeitsstunden könnte der Sprit sogar günstiger sein heute. Aber aus dem Bauch heraus, wurde auch weniger gefahren.

Wenn ich zur irgendeienr Zeit Stammkunde-im-Kurzintervall an der Tanke und der Reifenbude war dann sicher *damals*

Zitat:

Kein 50 km pendeln zum Arbeitsplatz und jedes Kaff hatte noch einen Mini-Supermarkt.

sowas wie 25; 78, 35, 50 km ... die 78 sind schon wieder 20 Jahre her.

Zitat:

Und Leistung hatte meine Fahrzeuge nie wirklich, klar ging da auch mehr früher. Jetzt bin ich aber bei 265 PS und Automatik mit DZM, höhö.

Weniger LEistung war es *damals* (aber auch deutlich leichter) ... oft waren es noch irgendwelche Vergasermotoren, teilweise mit Choke-Zug 😁 ... neine, Vebrauchsgünstiger bin ich damals nicht gefahren trotz teils 400 bis 500kg weniger Gewicht. Ich mag mir den Vebrauch gar nicht ausmahlen wenn ich ich aus meinen heutigen Fahrzeugen mal 450kg rauswerfen würde.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 9. März 2023 um 18:03:45 Uhr:



Zitat:

@Handschweiß schrieb am 9. März 2023 um 11:05:49 Uhr:


Das läßt sich bei Kenntnis der Getriebe- und Achs-Übersetzungsverhältnisse und des Reifenumfangs recht einfach errechnen.

Du machst Witze? Erstmal musst Du die Daten haben und dann musst Du auch noch nerdig genug sein das zu tun. ... das machst Du nun für alle gänge und merkst Dir das noch?!

1. Ich habe ich geschrieben welche Angaben benötigt werden, wo du sie dir herholst, ist mir egal. AU Bescheinigung, Betriebsanleitung, Leistungsprüfstand oder aus einem fertigen Diagramm.

2. Ich habe nirgendwo behauptet das ich das für mich bei jeder Drehzahl in jedem Gang immer weiß. Nur theoretisch Möglich ist es, ob es Praktisch sinnvoll ist, Ansichtssache.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 9. März 2023 um 16:11:51 Uhr:


Der DZM hat keine wirkliche Bedeutung mehr, schon lange nicht mehr. Dass mein RAV 4 keinen hat, stört mich überhaupt nicht, es ist eine irrelevante Information.

Ich finde es ganz und gar nicht irrelevant. Mein prius ist jetzt 13 Jahre alt und altersbedingt kommen da chon die einen oder anderen Geräusche. Da hilft es sehr gut, wenn man wie ich bei der letzten Wartung sagen kann, daß es bei 1500/min im Bereich des rechten Hochtöners knarzt und es sich bei 1900/min so anhört, als sei ein Hitzeschutzblech am Auspuff lose.

Ab Werk gibt der Prius leider auch kaum Infos raus: Winw Tankanzeige mit 10 Segmenten, ungenauer Tacho und ne Menge Verbrauchssachen, das war es im Grunde schon wieder. Ich habe aber eine Halterung für mein Smartphone an der Stelle, wo die meisten Auto ihr KI haben. Da läuft die App "HybridAssistent" bei jeder Fahrt und dort bekomme ich sehr viel angezeigt. Unter Anderem die Wassertemperatur (und einige weitere Temperaturen) aufs ° genau, die Drehzahlen der drei Motoren (ein Verbrenner, zwei Elektro) und und und. Leider fehlen Öldruck und Öltemperatur - oder ich hab die noch nicht gefunden.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 9. März 2023 um 17:35:23 Uhr:


Wenn dir das Ölthermometer jedoch nur 50° C anzeigt, könntest du deinen Fahrstil darauf ausrichten. Die Wassertemperatur steigt leider erheblich schneller.

Du hast schon recht.
Aber was sagt es dem 0815 - Nutzer, wenn das Öl 50°C warm ist?
Ist das dann gut oder schlecht? Ist es noch zu kalt oder warm genug? Ist es egal, weil alles über 20°C "OK" ist?
Schlussendlich ist es eine Anzeige, mit der kaum jemand etwas anfangen kann.

Wasser ebenso.
Machte absolut Sinn in einer Zeit, wo man darauf achten musste, daß der Kühler nicht kocht, wenn man den Brenner hoch fuhr.
Aber heute?
Ich habe einen BMW G21, 2021er Baujahr.
Hat natürlich eine Wassertemperaturanzeige, sowas erwartet der Kunde.
Und was tut sie?
Sie kennt zwei Zustände: Kalt und 90°C.
Verlässt sie den blauen Kaltbereich bewegt sie sich linear zeitlich gesteuert (das sieht man dran) bis auf 90°C. Diese totgefilterten "90" sind ein Kundenberuhigungswert.
Und was kann man mit dieser Info anfangen?
Nichts. Denn würde die echte Temperatur angezeigt werden, würden die Kunden reihenweise in die Werkstatt rennen, wenn das eigene Auto warmgefahren immer knapp über, das des Kollegen aber immer knapp unter 90°C anzeigt.
Denn dann kann ja irgendwas nicht in Ordnung sein.

Drehzahlmesser ähnlich.
Ich fahre in allen Autos Automatik.
Was bringts mir zu wissen, wie hoch der Motor gerade dreht?
In der Neuzeit findet der übliche Fahrbetrieb irgendwo im Bereich von 1000-3500 U/min statt.
Ob ich da nun weiß, daß mein Motor gerade 2250 U/min dreht oder nicht, ist mir egal.

Beim Handschalter? Vielleicht!
Ich habe zum Beispiel an meinem Motorrad keinen und vermisst habe ich ihn bisher nicht.
Man hört schon, wenn der Motor einen anderen Gang haben will.

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 9. März 2023 um 09:57:57 Uhr:



Japp. Deswegen kommt für viele der Grenzbereich doch total überraschend...

So richtig gibts den Grenzbereich im normalen Verkehr in einem Mainstreamauto aber kaum noch.
Das Auto lässt dich gar nicht mehr dort hin.

Als ich begann Auto zu fahren, in einer Zeit ohne jegliche Helferlein, mit zickigen blattgefederten Hecktrieblern, da musste ich in der Tat sehr genau vor einer Kurve überlegen, was zu tun ist. Gerade im Winter und bei Nässe.
Sandsäcke haben wir in die Kofferräume geschmissen, damits erträglicher wird.
Kurz zu forsch unterwegs und dein Heck fuhr an dir vorbei.

Und heute?
Bei meinem Dreier (aktuelle Baureihe) kann ich mit Gewalt und Vorsatz versuchen, die Kiste zum Ausbrechen zu bringen, es klappt eigentlich aum. Auch nicht im Nassen.
Dazu müsste ich ein paar der Helferchen abschalten.
Die Autos schirmen dich von allem ab, was du nicht beeinflussen kannst oder - nach Ansicht des Gesetzgebers oder des Herstellers - beeinflussen sollst.
So ist das eben 2023. Deswegen sterben auch die Drehzahlmesser aus und sie zeigen stattdessen Last oder Momentanerbrauch an.
Sie waren dazu da, einen herausgepickten einzelnen (und gar nicht mehr besonders relevanten) Betriebszustand einer Fahrzeugkomponente (des Motors) anzuzeigen.
Mit dem soll sich ein Fahrer 2023 aber gar nicht mehr beschäftigen.
Wobei ich die Lastanzeige - gerade beim Automaten - auch für rel. sinnbefreit halte.

Zitat:

@Matsches schrieb am 10. März 2023 um 08:39:24 Uhr:


Du hast schon recht.
Aber was sagt es dem 0815 - Nutzer, wenn das Öl 50°C warm ist?
Ist das dann gut oder schlecht? Ist es noch zu kalt oder warm genug? Ist es egal, weil alles über 20°C "OK" ist?
Schlussendlich ist es eine Anzeige, mit der kaum jemand etwas anfangen kann.

Wasser ebenso.
Machte absolut Sinn in einer Zeit, wo man darauf achten musste, daß der Kühler nicht kocht, wenn man den Brenner hoch fuhr.......

Drehzahlmesser ähnlich.
Ich fahre in allen Autos Automatik.
Was bringts mir zu wissen, wie hoch der Motor gerade dreht?
In der Neuzeit findet der übliche Fahrbetrieb irgendwo im Bereich von 1000-3500 U/min statt.
Ob ich da nun weiß, daß mein Motor gerade 2250 U/min dreht oder nicht, ist mir egal.

Stimme dir zu. Tatsache ist wirklich, dass es doch einen arg großen Anteil Fahrzeug-Benutzer gibt, die mit technischen Informationen zu Betriebszuständen inhaltlich nichts anfangen können. Tacho ist relevant und Benzinuhr. Und dann eigentlich nichts mehr. Es spielt eben keine Rolle, wie das Motörchen gerade dreht oder wie warm oder kalt das Öl ist. Gerade bei den Temperaturen der Betriebsstoffe haben die Hersteller ja nun auch über die Jahrzehnte das einzig richtige getan und dafür gesorgt, dass bei allen denkbaren Konstellationen einerseits eine schnelle Erwärmung auf eine gesunde Temperatur eintritt, dass aber andererseits über die Dimensionungen (Menge Betriebsstoff, Größe Kühler, Durchfluss, thermostatische Regelung, Gebläse, Jalousien, ....) auch keine Überhitzung mehr zu erwarten ist. Und falls doch: Rote Warnleuchte und im Handbuch die Aufforderung, anzuhalten. Zu mehr ist faktisch keiner mehr in der Lage. Autos mit schlecht dimensioniertem Wärmehaushalt - ich denke da an bestimmte britische Sportwagen der 60er und 70er Jahre - gibt es heute nicht mehr.

Insofern: ja klar kann man seinem Prius oder seinem Daihatsu Cuore über die Schnittstellen andere Informationen entlocken und sich an den Bildchen auf dem Handy erfreuen. Nutzen tut's halt nix,

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 9. März 2023 um 16:29:01 Uhr:


...mein alter Renault 5 hatte hingegen in der Tachoskala Markierungen für den aus deren damaliger Sicht optimalen Schaltpunkt (von 2 auf 3 bei 55 km/h...naja).
...
Tachomarkierungen Renault 5
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